Rosetta (Sonde)
Die Weltraumsonde Rosetta der ESA startete am 2. März 2004 zur Erforschung von Kometen und Asteroiden. Rosettas Energieversorgung durch Solarzellen war ein Novum für Missionen jenseits der Umlaufbahn des Planeten Mars. Sie verbrachte daher auf dem sonnenfernen Teil ihrer Bahn 31 Monate (957 Tage) ab Sommer 2010 jenseits von etwa 660 Millionen km Sonnenentfernung im „Winterschlaf“, aus dem sie am 20. Januar 2014 planmäßig geweckt werden konnte. Ein wichtiges Motiv der Mission war die Frage, ob Kometen eine bedeutende Rolle für die Entstehung des Lebens auf der Erde gespielt haben könnten, insbesondere ob sie präbiotische Moleküle und Wasser zur Erde gebracht haben.[1]
1 Verlauf der Mission
- Am 4. Juli 2005 beobachtete Rosetta den Einschlag des Impaktors der Sonde Deep Impact am Kometen 9P/Tempel 1 aus etwa 80 Millionen Kilometern Entfernung quer zur Beleuchtung durch die Sonne.
- Am 5. September 2008 flog die Sonde am 4,6 Kilometer[2] großen (2867) Šteins mit einer Relativgeschwindigkeit von 8,6 km/s im Abstand von 800 km vorbei. Dabei machten die beiden Navigationskameras (NAVCAM) und die wissenschaftliche Kamera OSIRIS mehrere Bilder vom Asteroiden.
- Am 16. März 2010 wurde die Staubwolke von P/2010 A2 untersucht. Zusammen mit den Ergebnissen des Hubble-Teleskops kam man zu dem Schluss, dass es sich nicht um einen Kometen handelt, sondern dass die Staubwolke das Ergebnis einer Kollision zwischen zwei Asteroiden war.
- Am 10. Juli 2010 flog Rosetta an dem rund 100 km großen Asteroiden (21) Lutetia in 3162 km Abstand und mit einer Relativgeschwindigkeit von 15 km/s vorbei.[3]
Die Sonde erreichte den Orbit des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko im August 2014[4] und verblieb in diesem mehr als zwei Jahre, währenddessen der Komet den Punkt seiner größten Sonnennähe (Perihel) durchquerte. Sie setzte im November 2014 den Lander namens Philae aus. Dies war das erste Gerät, das auf einer Kometenoberfläche aufgesetzt hat.[5] Am 30. September 2016 wurde Rosetta selbst gezielt auf dem Kometen zum Absturz gebracht, bevor die Energie der Sonde aufgrund des sich nun wieder von der Sonne entfernenden Kometen zur Neige ging.[6]
2 Andere Lexika
3 Einzelnachweise
- ↑ Kathrin Altwegg u. a.: Prebiotic chemicals – amino acid and phosphorus – in the coma of comet 67P/Churyumov-Gerasimenko. In: Science Advances. Band 2, Nummer 5, Mai 2016, doi:10.1126/sciadv.1600285.
- ↑ Begegnung der anderen Art: Rosetta beobachtet Asteroiden aus nächster Nähe. ESA, 2008-09-06. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ DLR: Kometensonde Rosetta sendet einzigartige Bilder vom Asteroiden Lutetia. (Archivversion vom 1. Februar 2014) 10. Juli 2010, abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ ESA: Rosetta arrives at comet destination. 6. August 2014, abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ Mission „Rosetta“: Banges Warten auf erste Kometenlandung. Spiegel online, 2014-05-30. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ Auftrag ausgeführt – Rosettas Mission endet mit einem gewagten Kollisionsflug. Auf: esa.int. 30. September 2016, abgerufen am 22. Juni 2020.
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