Römisches Gebäude mit Keller (Waiblingen)

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Das römische Gebäude mit Keller liegt in Waiblingen im Rems-Murr-Kreis am Nord-Ost-Rand der Stadt beim Altersheim des Feierabendvereins Waiblingen zwischen dem Holzweg und Am Katzenbach. Es ist leicht zu übersehen, da es inzwischen stark zugewachsen ist.

1 Entdeckung

Im Jahr 1965 entdeckte man beim Bau des Altersheims auf einem nach Norden und Westen abfallenden Hang auf ausgedehnte römische Mauerzüge. Das Landesdenkmalamt begann darauf hin mit der Ausgrabung. [1] Leider waren durch die vorherigen Bauarbeiten mittels Baggern schon schon viele Mauerteile zerstört worden. [2]

2 Bestandteile

Es wurden zwei Keller- und Baderäume sowie einen Teil eines mit einer Mauer eingefassten Hofes freigelegt. Diese Teile gehörten vermutlich zu einem römischen Gutshof (villa rustica). Allerdings ergaben sich bei den Archäologen schon früh Zweifel ob es sich tatsächlich um einen Gutshof handelte. [3] Über dessen Größe und genaues Aussehen können jedoch keine genaueren Aussagen gemacht werden. Die Ausgrabungsfunde, besonders an Keramik, deuten auf einen im 2. Jahrhundert - als das Gebiet mit Vorverlegung des Limes in römischen Besitz überging [4] - erbauten Gutshof, der wohl bis Mitte des 3. Jahrhunderts bestand. Es wurde auch die allerdings unbelegte Vermutung geäußert, dass es sich um die Villa eines wohlhabenden Fabrikanten des in dem Raum um das heutige Waiblingen bedeutenden Zentrums der Töpferei/Keramikherstellung gehandelt haben könnte. [5]

  • Die Gesamtausmaße des in Nord-Ost-Richtung ausgerichteten Areals auf dem bauliche Überreste zu finden sind beträgt ungefähr 20 mal 30 Meter.
  • Am nordöstlichen Ende des Areals liegt der besser erhaltene Kellerraum in den Ausmaßen 9.8 mal 3.3 Metern. Dieser wurde konserviert und ist heute frei zugänglich. An der Südwand sind vier Abstellnischen vorhanden, sowie eine weitere an der Ostseite. Drei Entwässerungskanäle im Boden des Kellers mündeten in einen Entwässerungsschacht in der Westecke des Kellers. An der Südseite konnte eine Schwelle aus Stubensandstein freigelegt werden.
  • Ein abgewinkelter Gang führte eventuell in einen von der ehemaligen Funktion nicht näher bestimmbaren, circa 9 mal 9 Meter großen Gebäudeteil.
  • Mauerreste am westlichen End des Gebiets könnten auf einen Wohnraum deuten.
  • An der westlichen Seite des Areals befinden sich Reste eines Baderaums sowie eines zweiten vermutlichen Baderaums und eines kleinen Raums der eventuell als Toilette genutzt wurde.
  • Am südwestlichen Ende sind wenige Reste einer abgewinkelten Mauer erhalten, die wohl einen Hof umgrenzten. [6] [7]

3 Einzelnachweise

  1. Auf www.limesseiten.de
  2. Philipp Filtzinger, Dieter Planck und Bernhard Cämerer (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart und Aalen, 2. Aufl., 1976, S. 546
  3. Dieter Kapff: Römer, Rätsel und Ruinen - Ausflüge in die heimatliche Archäologie, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 1984, S. 79
  4. Auf www.limesseiten.de
  5. Dieter Kapff: Römer, Rätsel und Ruinen - Ausflüge in die heimatliche Archäologie, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 1984, S. 79 bis 82
  6. Eduard Neuffer: Zwei neue römische Gutshöfe von Waiblingen "Hochgericht" und Köngen (Kr. Esslingen) "Fuchsgrube"; in Wolfgang Kimmig: Fundberichte aus Schwaben, Band 19, Verlag Schweizerbart, 1971, 230 ff.
  7. Philipp Filtzinger, Dieter Planck und Bernhard Cämerer (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart und Aalen, 2. Aufl., 1976, S. 546 und 547

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