Predigt von Clemens August von Galen am 3. August 1941 in Münster
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Die Predigt von Clemens August von Galen am 3. August 1941 in Münster war eine historisch wichtige Rede, in welcher Clemens August von Galen mutig die Euthanasiepolitik des NS-Regimes anklagte.
Inhaltsverzeichnis
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1 Vorgeschichte
- Er war von 1933 bis 1946 Bischof von Münster.
- Man rechnet ihn politisch zum konservativen Flügels des Zentrums.
- Obwohl er gegen die Euthanasiepläne des NS-Regimes argumentierte, kann man ihn nicht als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime sehen.
- Den NS-Staat lehnte er nicht prinzipiell ab. Er verfolgte die traditionelle christliche Linie, dass die jeweilige staatliche Ordnung von Christen zu aktzeptieren sei.
- Auch dem Mord an den Juden trat er nicht entgegen. Reden von ihm, die den Holocaust kritisieren sind nicht bekannt.
- Nach dem Überfall auf Polen begann das NS-Regime mit der Ermordung von Behinderten. Das nannte man im NS-Jargon "Beseitigung von unwertem Leben". Die Kranken wurden aus Anstalten deportiert und später umgebracht.
- Die Kirchen hatten zwar intern ein wenig dagegen protestiert, waren aber nicht an die Öffentlichkeit gegangen.
- Schon am 13. Juli 1941 hielt von Galen als erster eine öffentliche Predigt, in der er diese Tötung von Kranken verurteilte.
- Eine Woche später hielt er noch eine ähnliche Predigt.
2 Die Rede
- Am 3. August hielt er dann in der Lamberti-Kirche in Münster erneut eine Prdeigt gegen die Euthanasiepolitik.
- Zuerst klagt er einige Übergriffe des Regimes in kirchliche Belange an.
- Dann führt er eine Bibelstelle (Luk 19, 41-47) näher aus.
- Dann kommt er auf den Kern seiner Predigt, das Euthanasieprogramm. Er benennt nun offen die Tatsachen un sagt u.a.:
- "Seit einigen Monaten hören wir Berichte, daß aus Heil- und Pflegeanstalten für Geistesk´ranke auf Anordnung von Berlin Pfleglinge, die schon länger krank sind und vielleicht unheilbar erscheinen, zwangsweise abgeführt werden. Regelmäßig erhalten dann die Angehörigen nach kurzer Zeit die Mitteilung, der Kranke sei verstorben, die Leiche sei verbrannt, die Asche könne abgeliefert werden. Allgemein herrscht der an Sicherheit grenzende Verdacht, daß diese zahlreichen unerwarteten Todesfälle von Geisteskranken nicht von selbst eintreten, sondern absichtlich herbeigeführt werden, daß man dabei jener Lehre folgt, die behauptet, man dürfe sogenanntes "lebensunwertes Leben" vernichten, also unschuldige Menschen töten, wenn man meint, ihr Leben sei für Volk und Staat nichts mehr wert."
3 Nachgeschichte
- Seine Predigt erregte große Aufmerksamkeit und wurde schnell in Umlauf gebracht.
- In Deutschland wurde sie im Geheimen verbreitet. Die Briten druckten sie in hoher Auflage, und warfen sie aus Flugzeugen über Deutschland ab.
- Das NS-Regime war unschlüssig wie es reagieren sollte. Clemens August von Galen war zu bekannt und im Volk zu populär, um ihn einfach zu beseitigen.
- Einige Wochen nach seiner Predigt stellte das Regime das Euthanasieprogramm ein.
4 Siehe auch
5 Einzelnachweise
6 Andere Lexika
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