Philatelie

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Briefmarke von 1941 zur Eingliederung von Steiermark, Kärnten und Krain

Die Philatelie (von altgriechisch φίλος phílos „Freund“ und ἀτελής atelēs „lasten-/steuerfrei“ oder des Substantivs ἀτέλεια atéleia „Abgabenfreiheit“)[1][2] oder Briefmarkenkunde beschäftigt sich mit dem systematischen Sammeln von Postwertzeichen und Belegen für ihre Verwendung auf Postsendungen jeglicher Art sowie mit der Erforschung postgeschichtlicher Dokumente. So war Gustav Heinemann das letzte deutsche Staatsoberhaupt, dessen Kopf während seiner Amtszeit auf Briefmarken abgebildet war.

1 Geschichte

Ursprünglich war es ein zunächst wenig beachtetes Hobby. Es ist im Laufe der Geschichte zu einigen Spekulationen gekommen, in denen Ausgaben bestimmter Epochen und Regionen oder einzelne Stücke enorme Wertzuwächse zu verzeichnen hatten. Dies hängt auch von der jeweiligen Auflage bzw. noch verfügbaren Zahl der Exemplare ab. In Krisenzeiten galten Briefmarken, ähnlich wie Zigaretten, als beliebtes Tauschmittel, so etwa während oder nach den beiden Weltkriegen - also 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945. So entstand die Auffassung, Briefmarken seien als Wertanlage brauchbar. Die größte Spekulationsblase bildete sich ab den 1960er Jahren, als die Anzahl der Sammler anstieg und eine Kommerzialisierung erfolgte. Daraufhin verteuerten sich die Preise älterer Ausgaben. Berühmt wurde die Blaue Mauritius von 1847. Erfolgreich war zum Beispiel der Frankfurter Briefmarkenhändler Hartmut Schwenn, der über Bankfilialen Briefmarkenpakete als Geldanlage vertrieb.[3] Der Posthornsatz von 1951 in postfrischer Erhaltung galt zeitweise mit umgerechnet 2200 € als teuerster Briefmarkensatz der Bundesrepublik Deutschland, kostet heuzutage jedoch nur noch rund 170 €.[4] Ab etwa 1980 setzte ein Preisverfall ein, der auf ein erweitertes Angebot zurückzuführen ist. Viele Postverwaltungen hatten die Zahl der Neuemissionen und die Auflagen dieser Emissionen immer weiter erhöht. Es wurde zunehmend mit schönen Motiven geworben, die jedoch später nur einen geringen Wert auf dem Markt hatten. Zum Beispiel hat der kleine Staat San Marino durch den Verkauf seiner Briefmarken zeitweise zehn Prozent seines Bruttonationaleinkommens erwirtschaftet. Die heutige Situation ist so, dass Briefmarkensammlungen in durchschnittlicher Erhaltung oder geläufiger Abstempelung schwer verkäuflich sind, mitunter bezeichnet man diese als „Großvaterware“.[5] Bestände aus dem „Sammeln im Abonnement“ erreichen bei Veräußerung häufig nicht einmal mehr den Nominalwert.[6]

2 Vergleich zu Wikipedia




Qsicon lesenswert.png Dieser Artikel wurde am 5. August 2005 in der deutschen Wikipedia als lesenswerter Artikel eingestuft.


3 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Georges Herpin: Baptême. [Taufe] In: Le Collectionneur de timbres-poste. n° 5, 15. November 1864. fr.wikisource: « Philatélie est formé de deux mots grecs: φιλος ami, amateur, et ατελης (en parlant d’un objet) franc, libre de toute charge ou impôt, affranchi: substantif: ατελεια. Philatélie signifierait donc: amour de l’étude de tout ce qui se rapporte à l’affranchissement. »
  2. Carlrichard Brühl: Geschichte der Philatelie. Band 1, Olms, Hildesheim u. a. 1985, ISBN 3-487-07619-5, S. 24; mit einer Kopie des Artikels Baptême (deutsch: Taufe).
  3. Die Aktie des erfahrenen Mannes. auf: faz.net, 17. Juni 2010.
  4. Michel-Katalog-Nr. 123-38, siehe zum Beispiel die Angebote bei Ebay
  5. Nur rare Briefmarken sind gefragt. auf: nzz.ch, 26. Juli 2016.
  6. So finden Sie heraus, was geerbte Sammlungen wert sind, auf test.de

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