Oberaargau-Jura-Bahnen
Die Oberaargau-Jura-Bahnen (OJB) war eine Bahngesellschaft in der Schweiz. Sie entstand 1958 aus der Fusion der Langenthal-Jura-Bahn (LJB) mit der Langenthal-Melchnau-Bahn (LMB).
Die OJB änderte am 2. Juli 1990 ihren Namen in Regionalverkehr Oberaargau (RVO). Die RVO fusionierte 1999 mit der Solothurn-Niederbipp-Bahn (SNB), der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI) und den Oberaargauischen Automobilkursen (OAK) zur Aare Seeland mobil (ASm), welche die gut 22 km lange, meterspurige OJB-Strecke von Langenthal nach Niederbipp respektive Melchnau betreibt.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Die «Oberaargau-Jura-Bahnen (OJB) (Melchnau-Langenthal-Niederbipp)» mit Sitz in Langenthal entstand 1958 aus der Fusion der «Langenthal-Jura-Bahn» (LJB) und der «Langenthal-Melchnau-Bahn» (LMB). Die OJB ist dabei die direkte rechtliche Nachfolgerin der 1907 eröffneten LJB, die seit Eröffnung der LMB im Jahre 1917 auch für deren Betriebsführung zuständig war.
Ins Unternehmen brachten die Vorläufer ihre meterspurigen Stammstrecken ein, die LJB ihre knapp 11 km lange Bahnstrecke Langenthal–Aarwangen–Niederbipp, die LMB ihre gut 11 km lange Bahnstrecke Gaswerk–St. Urban–Melchnau. Die beiden mehrheitlich im Kanton Bern gelegenen Bahnstrecken waren jeweils seit Eröffnung mit 1200 Volt Gleichstrom elektrifiziert.
Als Folge der Fusion wurde 1959 die Zusammenarbeit mit der SNB durch einen neuen Betriebsvertrag erneuert. Die von der LJB eingebrachte Werkstätte in Langenthal wurde mit dem Vertrag auch Werkstätte für die SNB-Fahrzeuge. Auch tätigten die beiden Unternehmen ihre Neubeschaffungen von Fahrzeugen jeweils gemeinsam.
Aufgrund der spärlichen Besiedelung entlang der LMB-Strecke, die in erster Linie Unternehmen entlang der Strecke erschloss, und der langen Fahrzeit nach Melchnau, aufgrund des weit nach Osten ausholenden Bogens den die Strecke beschreibt, wurde am 22. Mai 1982 der Personenverkehr auf dem Abschnitt St. Urban–Melchnau eingestellt. Für den Güterverkehr blieb der Streckenabschnitt unverändert in Betrieb. Die Erschliessung von Melchnau übernahmen Busse, mit denen aufgrund der direkten Linienführung nach Langenthal die Fahrzeit deutlich reduziert werden konnte.
Ein erstes Vorzeichen für die spätere Fusion ist ein formales Abkommen, das am 5. April 1984 zwischen BTI, OJB, SNB, OAK, Ligerz-Tessenberg-Bahn (LTB) und der Bielersee-Schiffahrts-Gesellschaft (BSG) unter dem Namen Oberaargau-Solothurn-Seeland-Transport (OSST) abgeschlossen wurde.
Die Bautätigkeit in St. Urban führte zu einer kleinen Passagierzunahme, die zuliess den Abschnitt zwischen St. Urban und St. Urban Ziegelei der LMB-Strecke am 28. Mai 1989 wieder für den Personenverkehr zu reaktivieren.
Die OSST-Partner BTI, RVO, SNB und OAK vollzogen 1999 die Fusion zur Aare Seeland mobil (ASm). Die LTB wurde 2003 ebenfalls in die ASm fusioniert, während die BSG bis heute rechtlich selbständig geblieben ist.
2 Rollschemelverkehr
Für den Transport normalspuriger Güterwagen auf Meterspur eröffnete die LJB am 29. Dezember 1909 die erste Rollschemelanlage der Schweiz in Langenthal. Das anfänglich bis Aarwangen reichende Netz der Zustellpunkte wurde am 7. März 1913 bis Bannwil erweitert. Auf der LMB wurden Rollschemel ab Eröffnung 1917 bis nach Melchnau zugestellt. Mit Eröffnung der SNB am 9. Januar 1918 wurde in Niederbipp eine weitere Rollschemelanlage in Betrieb genommen, die auch von der LJB genutzt wird und von Niederbipp her Zustellpunkte bis Bannwil erschliesst, womit seit 1943 auf der gesamten LJB-Strecke Zustellungen möglich sind.
In die gemeinsam genutzte Anlage in Niederbipp wurde ein Dreischienengleis gelegt, das am 7. März 1970 in Betrieb genommen wurde und entlang der SNB zur Anschlussgleisanlage Oberbipp (Tanklager) führt.
3 Bahnstrecke nach der Fusion von 1999
Die heutige ASm-Strecke wurde von Niederbipp aus bis nach Oensingen (Bahnhof) verlängert. Die Streckenführung verläuft weitgehend parallel zur bestehenden SBB-Strecke. Die Eröffnung fand auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2012 statt. In den Grundzügen – allerdings als Strassenbahn trassiert – bestand diese Strecke bereits von 1907 bis 1943 unter der LJB, und wurde bereits damals von der SNB gelegentlich mitbenutzt.
4 Fahrzeugpark
Triebwagen
- Be 4/4 101–102 (1966–1978), ex 81–82, 102 2010 Verkauf an BLM, 03.2011 Inbetriebnahme
- Be 4/4 107 (ca. 1950, Umbau 1973) Abbruch 08.2008
- Be 4/4 108 (1913) Abbruch 03.2007
- Be 4/4 109 (1963) ex 80, ex BA, 1990 leihweise, 1997 käuflich an BTI, 2002 an Ferrovia Mesolcinese
- Be 4/8 110–112 (2008) und 113-115 (2011)
- Bre 4/4 116 (ex 1) (1907) Nostalgietriebwagen, auch als Sonderwagen mit Restauration genutzt
Diensttriebwagen und Lokomotiven
- Xe 2/2 90, ex 93, ehemals Sernftalbahn (SeTB) Xe 2/2 22, ex Fe 2/2 22, zwischenzeitlich abgebrochen
- Ge 4/4 126, ex 56, (1917)
- Xe 4/4 131 war eine Gütertriebwagen der Elektrische Strassenbahnen im Kanton Zug der dort zm Personentriebwagen mit de Bezeichnung CFe 4/4 umgebaut wurde. Mit dem Ende des Trambetriebs in Zug wurde er an die Oberaargau-Jura-Bahnen verkauft. 1993 gelangte er wieder in den Kanton Zug und wurde in den Farben der ESZ Restauriert, er befindet sich heute im Zuger Depot Technikgeschichte[1].
Steuerwagen
- Bt 151, ex 101
Zwischen 1966 und 1978 beschafften die SNB und die OJB gemeinsam insgesamt sechs vierachsige Triebwagen (81–86) und fünf dazu passende vierachsige Steuerwagen (101–105). Unter der OSST wurde für alle beteiligten Bahngesellschaften ein einheitliches Nummerierungsschema eingeführt, die OJB-Fahrzeuge erhielten dabei 100er-Nummern, die (baugleichen) SNB-Fahrzeuge dagegen 300er-Nummern.
Die gelegentlich als «Schüttelbecher» bezeichneten, orangefarbig lackierten Fahrzeuge stehen bis heute im Einsatz.
4.1 Erneuerung
Mit dem Entscheid, die Bahnstrecke der ehemaligen SNB zu modernisieren, wird auch das Rollmaterial erneuert. Ausgeschrieben wurden von der ASm im April 2005 zunächst drei neue Niederflur-Triebzüge für die Gesamtstrecke Solothurn–Niederbipp–Langenthal. Die Ausschreibung wurde zugunsten von Stadler Rail mit dem Konzept «Meterspur-FLIRT» entschieden. Das Fahrzeug besitzt einen ähnlichen modularen Aufbau wie die neuen Meterspur-Triebfahrzeuge für die Forchbahn und die Trogenerbahn. Die Neuentwicklung wurde im April 2008 mit der Bezeichnung «STAR» (für: Schmalspur Triebzug für Attraktiven Regionalverkehr) präsentiert. Die drei bestellten Züge sind seit Sommer 2008 – dunkelrot lackiert – für die ASm im Einsatz. Mit drei weiteren Zügen, die im Jahr 2011 abgeliefert wurden, wurde die alte Bipperlisi-Flotte komplett ersetzt.
5 Literatur
Siehe Hauptartikel: Aare Seeland mobil
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
- ↑ Sandro Sigrist: Elektrische Strassenbahnen im Kanton Zug. Prellbock, Leissigen 1997, ISBN 3-907579-04-6
- Hinweis: Es handelt sich möglicherweise um eine 1:1-Kopie des Artikels aus der Wikipedia (Autoren)
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