Norethisteron-Ethinylestradiol

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Norethisteron-Ethinylestradiol ist ein Kombinationspräparat aus den Hormonen Ethinylestradiol und Norethisteron. Unter den Handelsnamen Duogynon, später Cumorit, wurde eine Kombination von Ethinylestradiol mit 0,02 Milligramm und Norethisteron in einer Dosierung von 10 Milligramm angeboten.[1] Neuere hormonelle Verhütungsmittel enthalten etwa 0,03 bis 1 Milligramm Norethisteron. Das Medikament wurde von der damaligen Schering AG (heute zur Bayer AG) ab 1950 in Deutschland vertrieben.[2] Es wurde bis 1973 als Schwangerschaftstest und bei Menstruationstörungen eingesetzt.[3] Die Behandlung bestand aus zwei Tabletten oder zwei Injektionen.[3] 1967 hat die britische Ärztin Isabel Gal herausgefunden, dass ein hoher prozentualer Anteil von Frauen, die das Medikament eingenommen hatten, hinterher missgebildete Kinder zur Welt brachten.[2] Im Jahr 1978 wurde das Medikament in Cumorit umbenannt und mit einem Warnhinweis versehen,[3][2] 1980 wurde es ganz vom Markt genommen.[3][2]

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1 Mögliche Folgeschäden

Das Medikament steht unter dem Verdacht, ähnlich wie Thalidomid (siehe Contergan) für Missbildungen verantwortlich zu sein, sofern es in einer frühen Schwangerschaftsphase angewendet wurde. Die Bayer-Gruppe bestreitet weiterhin, dass das Medikament für die Missbildungen verantwortlich ist.[3] Jedoch wurde 1967 die Berliner Zentrale von der britischen Schering-Tochterfirma von einem möglichen Zusammenhang unterrichtet[2]. Im Zuge der Erkenntnisse der britischen Tochterfirma wurde das Medikament 1970 im Vereinigten Königreich verboten[2].

Zivilrechtliche Verfahren gegen Schering scheiterten in Deutschland, da im Dezember 1980 die Berliner Staatsanwaltschaft ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren mit der Begründung einstellte, das Strafrecht schütze "menschliches Leben erst nach der Geburt"[4].

Aufgrund der geänderten Gesetzeslage nach 2002 hat ein 34jähriger potenziell Geschädigter im Jahre 2010 eine Klage gegen den Bayer-Konzern eingeleitet.[5]

2 Weblinks

3 Einzelnachweise

  1. Rede von Karl Murphy auf der Bayer HV am 30. April 2010 - cbgnetwork.org
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 30 Jahre Duogynon - zeit.de
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 WDR Reportage: Menschen hautnah: Ich will es endlich wissen! - Geschädigt durch einen Schwangerschaftstest? (vom 10. Juni 2010)
  4. Der Spiegel 23/2010, S. 44
  5. Hormonpräparat Duogynon: Bayer Schering droht Schadensersatzklage | FTD.de

4 Andere Lexika

  • Dieser Artikel wurde in der Wikipedia gelöscht.



Erster Autor: Delta82 angelegt am 13.06.2010 um 06:07, weitere Autoren: Sven Jähnichen, Giftmischer, Mystifax, Rita2008, Vorrauslöscher, Crazy-Chemist, Andante, WWSS1

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