Miracle Mineral Supplement

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Miracle Mineral Supplement oder Master Mineral Solution ( kurz MMS) sind Bezeichnungen für eine chemische Lösung aus 28 % Natriumchlorit und 10 % Citronensäure.[1] Der US-amerikanische Ingenieur Jim Humble veröffentlichte dazu im Selbstverlag ein Buch mit dem Titel The Miracle Mineral Solution of the 21st Century. MMS wird als Wundermittel für verschiedene Anwendungen angeboten und verkauft, zum Beispiel als Nahrungsergänzungsmittel, alternatives Antibiotikum oder vorbeugendes Mittel gegen verschiedene Krankheiten (z. B. Malaria), aber auch zur Behandlung von Krebserkrankungen, AIDS, Autismus und Demenz.[2] Durch Einläufe von MMS sollen Betroffene vom „Seilwurm“ befreit werden können. Es gibt allerdings keinen ernstzunehmenden wissenschaftlichen Hinweis auf die Existenz von Seilwürmern.[3] Durch das Zusammenmischen der chemischen Lösung wird das hochreaktive giftige Chlordioxid freigesetzt wird, das normalerweise zu Desinfektionszwecken oder zum Bleichen verwendet wird. Manchmal wird auch eine Variante mit 70 % Calciumhypochlorit angeboten.

Die Behandlung mit MMS wird als Quacksalberei, Pseudowissenschaft, teilweise auch als gefährlich eingestuft.[4] Mehrere Gesundheitsbehörden haben inzwischen vor MMS gewarnt und teilweise auch konkrete Maßnahmen dagegen ergriffen.

Im Oktober 2010 veröffentlichte das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic eine Mitteilung mit dem Titel „Warnung vor dem ‚Wundermittel‘ Miracle Mineral Supplements (MMS)“,[5] die sich wiederum auf eine Warnung des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und der französischen Behörden Institut de veille sanitaire (InVS) und Agence française de sécurité sanitaire des produits de santé (Afssaps) bezog.[6] In Frankreich waren zu diesem Zeitpunkt nach Einnahme von MMS als Solution minérale miracle mehrfach Vergiftungen beobachtet worden.[7]

Im Juli 2012 warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), indem es von der Einnahme und der Verwendung dringend abriet.[8] Aufgrund der weitverbreiteten Werbung sah sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Ende Mai 2014 veranlasst, auf die fehlende Zulassung als Arzneimittel und die damit verbundenen Gefahren hinzuweisen.[9]

1 Vergleich zu Wikipedia




2 Einzelnachweise

  1. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stuft zwei „Miracle Mineral Supplement“-Produkte als zulassungspflichtig und bedenklich ein. In: BfArM. 2015-02-26. Abgerufen am 25. März 2020.
  2. Nicola Kuhrt: Gefährliches „Wundermittel“ MMS: Wenn Quacksalber für giftige Chlorbleiche werben. In: Spiegel Online. 2014-05-04. Abgerufen am 27. März 2016.
  3. Wer stoppt das Geschäft mit dem gefährlichen „Wundermittel“ MMS?. In: rbb-online.de. 2013-05-04. Abgerufen am 27. März 2016.
  4.  Aufgefrischt – Miracle Mineral Supplement. In: Gute Pillen – Schlechte Pillen. Nr. Nr. 05 (Sept./Okt.), 2010, S. 6 (gutepillen-schlechtepillen.de).
  5. swissmedic – Schweizerisches Heilmittelinstitut – Warnung vor dem sog. Wundermittel “Miracle Mineral Supplements (MMS)” (Archivversion vom 19. Mai 2014).
  6. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: mementoweb.org, archive.org) Bundesamt für Gesundheit – Miracle Mineral Supplement (MMS).
  7. Mise en garde sur les risques liés à la consommation du produit dénommé Solution minérale miracle (MMS1). vom 5. Oktober 2010.
  8. BfR rät von der Einnahme des Produkts „Miracle Mineral Supplement“ („MMS“) ab (PDF; 32 kB), vom 2. Juli 2012.
  9. BfArM warnt vor der Anwendung von „Miracle Mineral Supplement“ als Arzneimittel. In: BfArM. 2014-05-30. Abgerufen am 25. März 2020.

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