Mille Regretz (Chanson von Josquin des Préz)
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Mille Regretz ist ein Chanson des zur dritten Generation der franko-flämischen Schule gehörenden Komponisten Josquin des Préz.
Inhaltsverzeichnis
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1 Entstehung und Verbreitung
- Josquins Werk entstand zwischen 1500 und 1520.
- Über die Zuordnung des Chansons zu Josquin des Prez gibt es in der Forschung auch Zweifel.
- Das Lied wurde zu seiner Zeit sehr populär. So entstanden viele Bearbeitungen (Parodien) des Chansons. Cristóbal de Morales verwendete den Chanson in seiner Missa Mille Regretz. Nicolas Gombert setzte ihn sechsstimmig. Luis de Narváez machte aus dem Chanson Variationen für Vihuela (La Canción del Emperador). [1]
- Das Stück wurde u.a. von Pierre Attaingnant im Jahr 1533 in Paris publiziert. 1549 brachte es auch Tilman Susato in seinem L’Unziesme livre, contenant Vingt et Neuf Chansons Amoreuses a quatre parties heraus. Insgesamt sind für die damalige Zeit 14 Publikationen bekannt. [2]
- Der Chanson Mille Regretz soll ein Lieblingstitel von Karl V. gewesen sein.
- Der Komponist David Dzubay verfasste im Jahr 1987 ein Streichquartett nach dem Stück Mille Regretz von Josquin des Préz. [3]
2 Musik
- Es handelt sich um einen vierstimmigen Chanson.
- Der Satz ist nach Bernhard Morbach zu Beginn eher frei kontrapunktisch gestaltet. Dann bilden sich allerdings paarige Imitationen und eine Imitation, die durch alle Stimmen wandert, bevor der Chanson in einer einfachen, akkordischen Deklamation schließt. [4]
- James Haar betont dagegen die Zurücknahme polyphoner Elemente im Stück zugunsten von homophonen Elementen.
- Die einzelnen Abschnitte des Textes werden musikalisch durch Pausen, Kadenzen und hörbaren Veränderungen in der musikalischen Textur deutlich gemacht, ohne dabei den polyphonen Fluss zu unterbrechen.
- Josquin verwendet aber auch erkennbare Motive. Das Chanson beginnt mit einer aufsteigenden Quarte und darauf folgenden, absteigenden Sekundschritten. Danach folgt eine dreimalige Tonwiederholung mit anschließender Abwärtsbewegung in Sekunden. Diese Motive treten an verschiedenen Stellen des Stückes dann wieder auf. James Haar schreibt den Erfolg und des Chansons der geschickten Verwendung dieser Motive durch den Komponisten zu. [5]
3 Text
- Der Verfasser des Textes ist unbekannt. Er wird aber dem Kreis um Jean Lemaire de Belges am Hofe Karls V. zugeordnet. [6]
- Das Text gehört zur damals beliebten Liebeslyrik mit ernsthaftem bzw. klagendem Charakter. Der Protagonist beklagt, dass er seine Geliebte verlassen muss.
- Originaltext in Französisch:
- Mille regretz de vous habandonner
- Et d'eslongiers vostre fache amoureuse,
- Jay si grant doeul et paine doloreuse,
- Quon me verra brief mes jours definer.
- Übersetzung in das Deutsche:
- Tausendfaches Bedauern, dass ich dich verlassen muss
- und den Anblick deines liebenden Gesichts verliere.
- Ich erleide solch große Trauer und schmerzliche Qual,
- dass man meine Tage als gezählt erkennen wird. [7]
4 Links und Quellen
4.1 Weblinks
- Anne Timberlake: Mille Regretz; auf Harmonia Early Music
- Juan Bermudo: Mille regretz, la "cancion del Emperador" - Josquin des Prez
4.1.1 Noten
4.1.2 Videos
- Die Komposition von Josquin des Préz auf Youtube
- Version von Nicolas Gombert auf Youtube
- Die Variationen für Vihuela von Luis de Narváez
4.2 Literatur
- Fabrice Fitch: Who Really Knows who Composed Mille regretz?; in Fabrice Fitch und Jacobijn Kiel: Essays on Renaissance Music in Honour of David Fallows - Bon Jour, bon mois, et bonne estrenne, Boydell Press, Woodbridge, 2011, 272 bis 278
4.3 Einzelnachweise
- ↑ Frank Koonce: Renaissance Vihuela and Guitar in Sixteenth-Century Spain, Mel Bay Publications, S. 56
- ↑ Willem Elders: Josquin Des Prez and His Musical Legacy - An Introductory Guide, Leuven University Press, 2013, S. 52 und 54
- ↑ www.pronovamusic.com
- ↑ Bernhard Mosbach: Die Musikwelt der Renaissance, Bärenreiter, 2006, S. 149
- ↑ James Haar: European Music 1520-1640, Boydell Press, Woodbridge, 2006, S. 197
- ↑ James Haar: European Music 1520-1640, Boydell Press, Woodbridge, 2006, S. 196 und 197
- ↑ Bernhard Mosbach: Die Musikwelt der Renaissance, Bärenreiter, 2006, CD-Beilage
5 Andere Lexika
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