Limes (Grenzwall)
Limes (Plural limites) ist das lateinische Wort für „Querweg“, „Schneise“, vor allem „Grenzweg“ im Zusammenhang mit der Einteilung eines Raumes oder der Erschließung eines Geländes, später allgemein „Grenze“[1] und bezeichnet die vom Römischen Reich vom 1. bis 6. Jahrhundert n. Chr. angelegten Grenzwälle und militärischen Grenzsicherungssysteme in Europa, Vorderasien und Nordafrika.
Der um 100 nach Christus entstandene Obergermanisch-Raetische Limes, seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO, interessierte als Außengrenze des Römischen Reichs schon seit dem 16. Jahrhundert die Gelehrten. Als Erster beschäftigte sich Aventinus mit einem vermeintlichen Teil des Limes bei Eichstätt, das er dem Kaiser Probus zuschrieb. Tatsächlich verlief der Limes nördlich des Ortes, römische Baureste wurden jedoch nicht gefunden.[2] Bis ins 19. Jahrhundert wurden immer wieder Theorien zum Limes aufgestellt. Besondere Achtung verdient Christian Ernst Hanßelmann, der im 18. Jahrhundert Zusammenhänge zwischen der rätischen Mauer in Bayern und Mauerresten im Taunus erkannte. Zunehmend wurden die archäologischen Reste inventarisiert und geschützt. Besonders tat sich dabei der Verein für Altertumskunde in Ellwangen hervor, der 1819 größere Untersuchungen begann. Von der deutschen Reichs-Limes-Kommission erfolgte in dem Standardwerk Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, erschienen zwischen 1894 und 1937, die erste Dokumentation.
1 Andere Lexika
2 Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ W. Gebert: Limes. Untersuchungen zur Erklärung des Wortes und seiner Anwendung. In: Bonner Jahrbücher. Band 119, Nr. 2, 1910, S. 158–205.
- ↑ Alfred Wendehorst: Das Bistum Eichstätt. Band 1: Die Bischofsreihe bis 1535. Reihe: Germania Sacra – Neue Folge 45. Berlin 2006, ISBN 978-3-11-018971-1, S. 20.
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