Kreationismus und Evolutionismus – ein unnötiger Streit

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Wozu der ganze Streit zwischen weltfremden Kreationisten und gottlosen Evolutionisten, zwischen kleingläubigen Verflachern der biblischen Schöpfungsgeschichte und ersatzreligiösen Überbewertern des naturgesetzlichen Weltlaufs! Der Sachverhalt kann doch schlicht und ergreifend dieser sein: Gott erschafft die Welt mittels einer von uns erforschbaren Evolution und rettet sie zugleich durch seinen unerforschlichen Ratschluss.

1 Vertieftes Geheimnis

Keineswegs wird das Wunder der Schöpfung durch die natürlichen Erklärungen ersetzt, die wir für alles finden können, was sich wissenschaftlich auskundschaften lässt. Vielmehr wird dadurch das Wunder größer und größer, sogar unermesslicher, als in vorwissenschaftlichen Zeiten und Kulturen bewundert und verehrt. Die von Gott erschaffene Welt erscheint uns im Zeitalter der modernen Wissenschaft ja nicht etwa übersichtlicher und enträtselter, sondern als eine Welt, die ein noch viel tieferes Geheimnis birgt, als es jemals – etwa in den Religionen – Menschen vorgekommen ist.

2 Zunehmende Erhabenheit

Warum denn gibt es die Naturgesetze, aus denen sich so enorm vieles erklären lässt? Die Wissenslücke schließt sich ja nicht durch eine weiter und weiter vorangetriebene Wissenschaft. Der "Lückenbüßer"-Gott, der für viele Atheisten ein "König ohne Land" geworden ist, ist ganz im Gegenteil mittlerweile von einer wissenschaftlich gestützten Erhabenheit, gegen welches jedes ältere Gottesbild kümmerlich wirkt und jeder ältere Gottesglaube heidnisch, das bisherige Christentum eingeschlossen.

3 Grund zum geistigen Miteinander

Wir leben in einer Epoche, in der Gott höher geschätzt werden kann, als dies je ein Christ, Jude oder Moslem vermochte. Aber nur, wo die zeitgenössischen Naturwissenschaften jene Wertschätzung erfahren, die ihnen gebührt. Sie sind überbewertet, wo ihnen unterstellt wird, sie könnten einer Weltformel ohne Götterfunken Geltung verschaffen. Sie sind unterbewertet, wo ihnen abgesprochen wird, ein exzellenter Weg zu Gott zu sein. Es spricht alles dafür, dass im 21. Jahrhundert nicht nur die Weltreligionen, sondern auch Religion und Wissenschaft in einem Maße gemeinsame Sache machen, die dem höchsten Wesen gerecht wird, dem Gott, über dessen wahre Größe sich alle immer wieder täuschen. Davon beschämt, sollten sie alle einander die Hand reichen.

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