Koschies

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Koschies ist ein deutsches Künstlerpaar (Axel Koschies, * 1955 in Kiel und Birgit Koschies geb. Kramer, * 1958 in Berlin), das in Potsdam und Berlin lebt und arbeitet. In der Anfangsphase ihrer Zusammenarbeit veröffentlichten beide gemeinsame fotografische Werke auch unter dem Pseudonym Spiri Don Louis.

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1 Geschichte

In seiner Kieler Zeit wurde Axel Koschies durch die Bekanntschaft mit den Künstlern Raffael Rheinsberg und Michael Borzikowsky bereits früh ästhetisch beeinflusst. Während des Studiums an der FU Berlin (Publizistik, Theaterwissenschaft und Literatur) realisierte er verschiedene Film- und Musikproduktionen. Bei Dreharbeiten lernte er seine spätere Frau Birgit kennen, die nach einer fotografischen Ausbildung am Lette-Verein ebenfalls an der Freien Universität studierte.

Die künstlerische Zusammenarbeit begann 1986. Während einer mehrjährigen Phase mit freien Arbeiten in den Bereichen Theaterfotografie, Werbung und Illustration fokussierte sich das fotografische Werk von Koschies zunehmend auf die Themen „Geschwindigkeit“ und „Einsamkeit“. 1990 Beginn der Arbeit mit der Schlitzkamera. In der speziellen Aufnahmetechnik dieser Zeitfotografie sehen die beiden Künstler eine Analogie zur gesellschaftlichen Realität, da die Kamera nur das erkennbar wahrnimmt, was sich schnell genug bewegt.[1]

In den 1990er Jahren kam es wiederholt zur Zusammenarbeit mit dem Berliner Aktionskünstler Käthe Be, der auf einigen Aufnahmen als Protagonist in Erscheinung tritt.

2 Technik

Die analoge Schlitzkamera von Koschies verfügt über keinen normalen Verschlussmechanismus, sondern über einen schmalen Aufnahmeschlitz, der permanent geöffnet ist und den Film belichtet, der kontinuierlich hinter diesem Schlitz „vorbeifährt“. Daraus resultiert eine hohe Unkalkulierbarkeit, da das zu fotografierende Ereignis von Koschies während der gesamten Aufnahme optisch nicht zu kontrollieren ist. Mit der Schlitzkamera halten Koschies auf laufendem Film einen Ausschnitt des Raumes in der Zeit fest. Sie gehen weg von der geometrischen Darstellung des Raumes, hin zu einer räumlichen Darstellung der Zeit. An der Schnittstelle zwischen Photographie und Film transponiert diese Technik damit ein zeitliches Nacheinander in ein räumliches Nebeneinander.[2] Die Beziehung von Raum und Zeit wird von Koschies in eine Form gebracht, die mit menschlichen Sinnen erfassbar ist.

3 Das Werk

Ihren Bilderzyklus The Human Race sehen Koschies in der inhaltlichen Tradition der inszenierten Einsamkeit von Caspar David Friedrich und Edward Hopper sowie in der ästhetischen Tradition des Futurismus.[3] Im Gegensatz zu Friedrich und Hopper entbehrt die Darstellung der Einsamkeit allerdings jeder Statik; die Figuren bewegen sich mit großer Dynamik, scheinbar schwebend durch den abstrakten „Zeitraum“, der in seiner Höhendimension den Raum, in seiner Längendimension die Zeit darstellt. Die Motive – obwohl analog aufgenommen und nicht digital verfremdet – haben in der rein räumlichen Realität so nie existiert.

Ähnlich wie bei vielen Motiven Hoppers werden die abgebildeten Figuren von einem starken Licht- und Schattenspiel charakterisiert. Die Personen scheinen eher Situationen und symbolische Haltungen zu verkörpern als "wirkliche" Individuen. Diese Anonymisierung und Typisierung erleichtert die Identifikation des Betrachters. Der Zustand der Geschwindigkeit, in dem sich die aufgenommenen Menschen befinden, entbehrt scheinbar der Schwerkraft; sie scheinen entwurzelt zu sein, gefangen in einem oft grotesk anmutenden Schwebezustand.

4 Ausstellungen (Auswahl)

  • Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam, 2009
  • Haus Schwarzenberg, Berlin, 2003
  • Open Space, Berlin, 2000
  • Galerie endart, Berlin, 1998
  • De Straat, Amsterdam, 1998
  • Galerie Voller Ernst, Berlin, 1995
  • Expo ´92, Sevilla, 1992
  • Stiftung Starke, Berlin, 1992
  • Fluxeum, Wiesbaden, 1991
  • Duisburger Filmwoche, Duisburg, 1991
  • Galerie Voller Ernst, Berlin, 1990

5 Weblinks

6 Einzelnachweis

  1. HFF: Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff eröffnet Ausstellung, 11. Mai 2009
  2. PNN: Geschwindigkeit mit Folgen, 19. Mai 2009
  3. www.koschies.de: background, 2008



7 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Elvoe2 angelegt am 30.01.2010 um 19:53,
Alle Autoren: Drahreg01, Jwnabd, Elvoe2

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