Kleinkastell „An der Altheimer Straße“

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Kleinkastell „An der Altheimer Straße“
Limes ORL -- (RLK)
Strecke (RLK) Obergermanischer Limes,
Vorderer Limes, Strecke 7
Datierung (Belegung) 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr.
Typ Kleinkastell
Größe 42,48 (43,40) m ×  37,92 (33,10) m
(= 1.600 m²)
Bauweise Steinkastell
Erhaltungszustand nicht sichtbar im Waldboden
Ort Buchen-Hettingen
Höhe 450 m ü. NHN
Vorhergehend Kastell Walldürn (nördlich)
Anschließend Kleinkastell Hönehaus (südlich)

Das Kleinkastell „An der Altheimer Straße“ ist ein ehemaliges römisches Militärlager am sogenannten „Vorderen Limes“ des Obergermanisch-Rätischen Limes. Es befindet sich auf dem „Rehberg“ im „Großen Wald“ bei Hettingen, Stadt Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis. Von der Anlage ist heute nichts mehr sichtbar.

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1 Lage und Forschungsgeschichte

Limesverlauf im Großraum des Kleinkastells
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KK „An der Altheimer Straße“ im Limesverlauf
Grundriss des KK „An der Altheimer Straße“ nach den Befunden der RLK

Das Kleinkastell liegt südlich eines Limesknicks. Dort beginnt ein über 80 Kilometer schnurgerade von Nord nach Süd laufendes Stück der römischen Grenzanlagen. Die umgebende Landschaft ist sehr hügelig und wird von tiefen Taleinschnitten durchzogen. Der Blick vom Lagerplatz war aufgrund des sich nördlich, westlich und südlich erhebenden Rehbergs beschränkt. Von hier aus konnte jedoch der Osten, das Freie Germanien, mit der etwas tiefer vorbeilaufenden Limes-Palisade beobachtet werden. Sichtkontakt bestand außerdem mit den nächsten nördlichen und südlichen vermuteten Wachtürmen, die an den Außenflanken der Bergmulde errichtet worden waren, in der sich das kleine Lager befand. Nur rund 350 m südöstlich hätten die Geometer einen wesentlich günstigeren Platz finden können, von dem aus in beherrschender Lage ein weiter Rundumblick möglich gewesen wäre. Hier errichtete man etwas später das Kleinkastell Hönehaus.[1]

1892 wurde an diesem Platz durch die Reichs-Limes-Kommission (RLK) unter dem Streckenkommissar Wilhelm Conrady (1829-1903) gegraben.

2 Baugeschichte

Schon ihr Ausgräber Conrady stellte fest, dass die rechteckige, leicht verschobene, 42,48 (43,40) × 37,92 (33,10) Meter (= 1.600 Quadratmeter) umfassende Befestigung nicht vor dem dritten Jahrhundert entstanden sein kann, also einer späten Phase des „Äußeren Limes“ angehört. Da die RLK zudem keinerlei Hinweise auf eine Kulturschicht finden konnte und auch sonst nirgends Fundmaterial auftauchte,[2] nimmt die Forschung an, dass dieses Kastell entweder gar nicht fertiggestellt wurde, nie oder nur sehr kurz belegt war.[3] Zeitlich ist die Anlage „An der Altheimer Straße“ knapp vor dem Bau des nahen Kleinkastells Hönehaus anzusiedeln.

Bei der Grabung wurde festgestellt, dass die Befestigung nur ein Tor nach Osten, zum Limes hin, besessen hat, dessen Wangen nach innen gezogen waren.

3 Denkmalschutz

Das Kleinkastell „An der Altheimer Straße“ und die erwähnten Bodendenkmale sind als Abschnitt des Obergermanisch-Rätischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind die Anlagen Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg (DSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

4 Siehe auch

5 Literatur

  • Dietwulf Baatz: Der römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0, S. 234f.
  • Willi Beck und Dieter Planck: Der Limes in Südwestdeutschland. 2. Auflage, Theiss, Stuttgart 1980, ISBN 3-8062-0242-7.
  • Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: E. Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“, November 2001 in Lich-Arnsburg. (= Saalburg-Schriften 6) Bad Homburg v. d. H. 2004, ISBN 3-931267-05-9, S. 75–92.

6 Anmerkungen

  1. Kleinkastell Hönehaus bei 49° 32′ 34,34″ N, 9° 23′ 15,15″ O7.
  2. Philipp Filtzinger (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1986, ISBN 3806202877, S. 263.
  3. Dieter Planck: Neue Forschungen zum obergermanischen und raetischen Limes. In: Hildegard Temporini (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Teil 2, Band 5, 1, de Gruyter, Berlin–New York 1976, ISBN 3110066904, S. 419.

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