Kasan Ansat
Kasan Ansat | ||
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Typ: | Leichter Mehrzweckhubschrauber | |
Entwurfsland: | Russland | |
Hersteller: | Kazan Helicopters | |
Erstflug: | 17. August 1999 |
Der Kasan Ansat (russisch Казанский Ансат) ist ein russischer Hubschrauber des Herstellers Kasan Helicopters. Er ist zweimotorig ausgelegt, verfügt über einen Vierblatt-Haupt- und Zweiblatt-Heckrotor und ein Kufenfahrgestell. Die Bezeichnung Ansat stammt aus dem Tatarischen und bedeutet „einfach“ oder „unkompliziert“.
Der Rumpf ist aus Aluminium hergestellt. Teile die nicht zur tragenden Struktur gehören, wie Türen und Abdeckungen werden aus Verbundmaterial gefertigt. Der Rotor kommt ohne Lager aus. Die Rotorblätter sind über ein Torsionselement mit der Rotornabe verbunden. Die Rotorblätter bestehen aus einem Holm aus Verbundmaterial, der im vorderen Bereich mit einem Ausgleichsgewicht versehen ist und im hinteren Bereich an eine abgedeckte Sandwich-Wabenkern-Struktur anschließt. Der Hubschrauber wird sowohl in der Ausführung mit Kufen wie auch mit Fahrwerk angeboten.
Gesteuert wird der Ansat mit einem vierfach redundanten Fly-by-wire-System mit elektrischen Sensoren und hydraulischen Aktoren.
1993 begann man mit der Entwicklung, da die bisher hergestellte Mil Mi-2 nicht mehr konkurrenzfähig war. 1997 war eine Attrappe im Maßstab 1:1 fertiggestellt. 1998 wurde der erste Prototyp fertiggestellt und Bodentests unterzogen. Es mussten verschiedene Änderungen vorgenommen werden, die in den zweiten Prototyp einflossen, der am 17. August 1999 seinen Erstflug durchführte. Das Flugprogramm konnte bis 2001 abgeschlossen werden.
Der dritte Prototyp wurde als militärischer Schulhubschrauber vorgeschlagen. Die Bezeichnung der Maschine mit Doppelsteuer lautet Ansat-U. Er konnte die Ausschreibung 2001 gewinnen. Am 1. April 2004 konnten mit dementsprechend modifizierten fünften Prototyp die Systemtests begonnen werden.
Die gewonnenen Erkenntnisse und ein stärkeres Triebwerk (PW207K) führten zu weiteren Modifikationen, wie einer geänderten Kraftübertragung, einem neuen Heckrotor und einigen Änderungen der Kabine. Der dritte Prototyp flog am 27. Dezember 2001 erstmals. Er wurde bis 2004 einer erneuten Erprobung mit über 300 Flügen unterzogen. Parallel wurde eine um einen Meter gestreckte Version, der Ansat-3, entwickelt, der über eine längere Kabine für bis zu 14 Passagiere verfügt. Weitere Änderungen sind ein Fünfblatthaupt- und ein Vierblattheckrotor sowie ein festes Bugfahrwerk. Diese Variante wurde erstmals auf der MAKS 2003 vorgestellt. Einige Systemkomponente werden auch im Kampfhelikopter Ansat 2RC verwendet.
Bislang wurden sieben Ansat-1 nach Südkorea exportiert. Die russischen Luftstreitkräfte haben von der Schulversion Ansat-U etwa 40 Stück bestellt, von denen bis 2012 etwa zehn ausgeliefert wurden.[1]
1 Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Länge über alles | 13,543 m |
Höhe | 3,56 m |
Rotordurchmesser | 11,5 m |
Kabinenlänge | 4,60 m |
Kabinenbreite | 1,68 m |
Kabinenhöhe | 1,3 m |
Besatzung | 1 |
Passagiere | bis zu 9 |
Startmasse maximal | 3300 kg |
Triebwerk | 2 × Pratt & Whitney Canada PW207 |
Startleistung | je 463 kW |
Dauerleistung | je 413 kW |
Höchstgeschwindigkeit | 285 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 250 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 5700 m |
Max. Schwebehöhe | 3300 m |
Reichweite | 635 km |
2 Weblinks
3 Einzelnachweise
- ↑ Robert Kluge: Mi-17 & Co – Hubschrauber aus Kasan. In: Flieger Revue Nr. 12/2012, S. 18/19
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