Kaisersagen (Historisch)
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Kaisersagen sind Volkssagen, die auf verschiedene Kaiser Bezug nehmen, z. B. auf Karl den Großen, Heinrich den Finkler, Otto den Großen, Friedrich Rotbart, Friedrich II., und an verschiedene Örtlichkeiten geknüpft sind, z. B. den Desenberg bei Warburg, die Burg Herstalla an der Weser, die Karleburg bei Löhr am Spessart, den Südemerberg bei Goslar, den hessischen Ödenberg unweit von Fritzlar, den Untersberg bei Salzburg und andere. Sie sind allesamt des Inhalts, daß im Berg ein verzauberter Kaiser mit seinem Kriegsheer sitze und schlafe, um am Tag der Entscheidung zu erwachen und den letzten Kampf auszukämpfen, worauf eine bessere Zeit folgen soll (vgl. Bergentrückung).
In dieser Fassung sind sie mythischen Ursprungs: die Sage vom Gewitter- und Erntegott Wodan (Odin), der im Winter tot oder verzaubert einschläft, ist auf die Kaiser der Reihe nach übertragen. Die Raben, die nach der bekanntesten dieser Sagen "um den Berg stiegen", sind Wodans Vögel.
Ein anderer Zug, der mit jenen alten Kaisersagen häufig verwebt erscheint, wonach derjenige Kaiser die Herrschaft der Welt gewinne, welchem es glücke, an einem bestimmten dürren Baum seinen Schild aufzuhängen, stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist orientalischen Ursprungs.
1 Literatur
- Häußner: Unsere Kaisersage (Berlin 1884).
2 Quelle
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