Integrity Initiative
Die Integrity Initiative ist ein Projekt der britischen Non-Profit-Organisation Institute for Statecraft. Dieses wird vom Foreign and Commonwealth Office gefördert.[1] Ziel der Integrity Initiative ist die Abwehr von Desinformationskampagnen außerhalb von Großbritannien. Dazu wurden Expertengruppen gebildet, die vor allem das Problem der russischen Desinformation analysieren und diskutieren sollen. Die Integrity Initiative erhielt 2018 von der britischen Regierung fast 2 Millionen Pfund.[2]
Ende 2018 behauptete das anoyme Kollektiv Anonymous, dass die Integrity Initiative eine Propagandaoperation sei, die darauf abziele, den Hybridkrieg Moskaus zu bekämpfen.[3] Das Foreign and Commonwealth Office warf russischen Staatsmedien vor, das Computersystem des Institute for Statecraft gehackt zu haben und die gehackten Dokumente der Integrity Initiative veröffentlicht zu haben, um die Initiative zu diskreditieren. Das Foreign Office betonte, dass es das Institut gefördert habe, um Desinformation im Ausland und nicht im Vereinigten Königreich entgegenzuwirken.[1] Die Integrity Initiative hatte Artikel zur britischen Innenpolitik über den Nachrichtendienst Twitter weiter verbreitet.[4] Der Labour-Abgeordnete Chris Williamson forderte daraufhin eine parlamentarische Untersuchung, da er die Abwertung der Labourpartei und ihres Vorsitzenden Jeremy Corbyn auf der Agenda der Integrity Initiative sah.[5]
Anfang 2019 wurden nach dem Hackerangriff auf die Website der Initiative deren Inhalte vorübergehend vom Netz genommen.[6]
In einer Pressemeldung des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel bestritt deren Leiter, der Politikwissenschaftler Joachim Krause, eine Beteiligung des Instituts an der Initiative, bestätigte aber, dass der freie Institutsmitarbeiter Hannes Adomeit bei der Integrity Initiative mitwirke. Krause bezeichnete Berichte in linken Alternativmedien und russischen Staatsmedien über eine angebliche antirussische Geheimdienstverschwörung hinter der Initiative als Verschwörungstheorie. Das Institute for Statecraft vernetze hier lediglich international Forschungseinrichtungen und Personen, um über russischer Desinformationspolitik eigenständige Analysen vozurnehmen, den Austausch unter den Wissenschaftlern zu verbessern und die Ergebnisse vorzustellen. Dies sei ein völlig legitimes und weltweit praktiziertes wissenschaftliches Vorgehen.[7]
1 Weblinks
2 Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 James Landale: Russia hack 'to discredit' UK campaign. 10. Dezember 2018 (https://www.bbc.com/news/uk-46509956).
- ↑ Anfrage der Abgeordneten Emily Thornberry und darauffolgende Diskussion im britischen Parlament: Institute for Statecraft: Integrity Initiative. In: Hansard vom 12. Dezember 2018, Band 651
- ↑ S. W. I. swissinfo.ch, a branch of the Swiss Broadcasting Corporation: Anonymous svela 'rete anti Russia'. Abgerufen am 27. Januar 2019. (it)
- ↑ Damien Gayle: Foreign Office denies state funds went to Twitter account criticising Labour. In: The Guardian. 13. Dezember 2018 (https://www.theguardian.com/politics/2018/dec/13/foreign-office-alan-duncan-denies-state-funds-went-to-twitter-account-criticising-labour-integrity-initiative).
- ↑ James Ball: When free societies copy Russian media tactics, there’s only one winner. In: The Guardian. 9. Januar 2019 (https://www.theguardian.com/commentisfree/2019/jan/09/free-societies-russia-misinformation-integrity-initiative).
- ↑ Mark McLaughlin: Anti-propaganda website forced offline by hacking. In: The Times. 25. Januar 2019, ISSN 0140-0460 (https://www.thetimes.co.uk/article/anti-propaganda-website-forced-offline-by-hacking-b0ds2bkbp).
- ↑ Joachim Krause: Russische Desinformations-Kampagne gegen wissenschaftliches Projekt zur Analyse russischer Desinformationspolitik. Pressemeldung des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel vom 9. Januar 2019, abgerufen am 28. Januar 2019
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