Griechische Militärdiktatur
Die Griechische Militärdiktatur oder Das Regime der Obristen[1] (griechisch Χούντα των Συνταγματαρχών Chounta ton Syntagmatarchon = Junta der Obersten), im griechischen Sprachgebrauch auch Die Junta (Η Χούντα I Chounta), sind Bezeichnungen für das Militär-Regime, das in Griechenland von April 1967 bis Juli 1974 herrschte. Führender Kopf war bis 1973 Georgios Papadopoulos, die Abschaffung der Monarchie erfolgte noch während seiner Amtszeit 1973. Die Junta war antikommunistisch ausgerichtet.
1 Verlauf
Als Griechenland 1952 der NATO beitrat, wurden die LOK (Lochoi Oreinōn Katadromōn, d. h. Gebirgsjägerkompanien) in das europäische Stay-behind-Netzwerk eingegliedert. Die CIA und LOK bekräftigten am 25. März 1955 ihre Zusammenarbeit in einem Geheimdokument, das von General Trascott für die CIA und von Konstantinos Dovas, dem Stabschef des griechischen Militärs unterzeichnet wurde. Außer der Vorbereitung auf einen sowjetischen Einmarsch gab die CIA den LOK auch Anweisungen zur Verhinderung eines linksgerichteten Militärputsches. Der ehemalige CIA-Agent Philip Agee, der in den USA wegen der Enthüllung sensibler Informationen scharf kritisiert worden ist, behauptet, dass „paramilitärische Gruppen, angeführt von CIA-Beamten, während der sechziger Jahre in ganz Europa operierten“ und betont, dass „vielleicht keine Aktivität der CIA so klar wie diese mit der Möglichkeit internationaler subversiver Tätigkeit in Verbindung gebracht werden könne“.[2]
Am 21. April 1967 wurde ein Putsch durchgeführt, einen Monat vor dem Wahltag für den Meinungsumfragen einen überwältigenden Sieg der Zentrumsunion (Enosis Kendrou) von Georgios und Andreas Papandreou vorhergesagt hatten. Unter dem Kommando des Fallschirmjägers Oberstleutnant Kostas Aslanides übernahmen die LOK die Kontrolle über das Verteidigungsministerium, während Brigadegeneral Stylianos Pattakos Kommunikationszentralen, Parlament und Königspalast unter seine Kontrolle brachte und aufgrund ausführlicher Listen 10.000 Personen verhaftete. Phillips Talbot, der amerikanische Botschafter in Athen, missbilligte den Militärputsch und beklagte, dass er eine „Vergewaltigung der Demokratie“ darstelle – worauf Jack Maury, der Chef der CIA-Zentrale in Athen erwiderte: „Wie kann man denn eine Hure vergewaltigen?“[3] Andreas Papandreou wurde festgenommen und ging dann nach Kanada und Schweden ins Exil, kehrte aber später nach Griechenland zurück, wo er 1981 die Wahl zum Premierminister gewann und die erste sozialistische Regierung Griechenlands nach dem Krieg bildete. Seiner eigenen Aussage nach entdeckte er die Existenz der geheimen NATO-Armee, die den Codenamen Red Sheepskin (Roter Schafspelz)[4] trug, als amtierender Premierminister 1984 und gab Anweisungen zu ihrer Auflösung.
2 Andere Lexika
- ↑ Dies waren zumeist Regimentskommandeure
- ↑ Philip Agee, Louis Wolf, Dirty Work: The CIA in Western Europe (Secaucus: Lyle Stuart Inc., 1978), S.154 (Zitiert bei Daniele Ganser (2005) S.216
- ↑ Chronology, Secret Warfare: Operation Gladio and NATO's Stay-Behind Armies, ETH Zürich
- ↑ „NATO's secret network 'also operated in France'“, The Guardian, 14. Nov. 1990, S.6
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