Gernod Weis

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Gernod Weis (* 1942 in Hamburg) ist ein deutscher Maler, freischaffender Künstler und Architekt.

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1 Leben, Werk und Philosophie

Gernod Weis wurde 1942 in Hamburg geboren. Nach den Bombenangriffen musste seine Familie zunächst ins Elsass umsiedeln und gelangte nach dem Krieg nach Karlsruhe. Hier lebt er seither und arbeitet seit 40 Jahren als freischaffender Künstler.

Noch vor dem Abitur fasste Weis den Entschluss Maler zu werden. Da ihm schon damals die Lehrbarkeit moderner Kunst zweifelhaft erschien, begann er seine Kunstausbildung mit dem Fach Architektur, das er nach 10 Semestern 1969 mit dem Dipl.Ing. abschloss. Während des Studiums investierte er die Hälfte seiner Arbeitszeit in Malerei und Statikunterricht, mit dem er sein Studium selbstständig finanzierte. Finanzielle Selbstständigkeit war für Gernod Weis von Anfang an die Voraussetzung für ein Leben als freischaffender Künstler, weshalb er die nach dem Diplom angebotenen Architekturaufträge an Freunde weitergab und Stellenangebote der Universität Karlsruhe ablehnte.

Stattdessen richtete er für sich einen Graphikzirkel ein, mit 80 Sammlern, denen er über drei Jahre 36 Graphiken im Abonnement lieferte. Graphik wurde so zum zweiten Standbein und führte ihn zur Erfindung und Entwicklung der Karlsruher Radierpresse.

Erste Erfindung: Der Prototyp dieser bis heute einzigartigen Maschine diente zunächst nur dem Eigenbedarf, sie wurde aber schon ein Jahr später von ihm in kleinen Serien gefertigt. 1969 bis 1989 lebte Weis hauptsächlich von Malerei und Graphik, bis ihm 1989 mit einer weiterentwickelten Presse der Durchbruch gelang. Diese ist größer als andere Radierpressen auf dem Markt, wesentlich preisgünstiger und drucktechnisch viel stärker. Mit der serienreifen Maschine fertigte er nun große Serien und erweiterte die Kunstgraphik elementar um die Möglichkeit einer für Künstler erschwinglichen Presse für großformatige Graphiken in bester Qualität. Tausende Künstler[1], an Hochschulen und Kunstzentren haben mit dieser Presse gearbeitet und vielfach bestätigt, dass die Karlsruher Radierpresse die beste von allen ist.

In dem guten Gefühl, seine Kunst vom Geld befreit zu haben, konnte Gernod Weis in den folgenden 20 Jahren seine Malerei frei entwickeln. Graphik und Ausstellungen gab er während dieser Zeit auf. Zwei weitere Erfindungen: In den späten siebziger Jahren gelangen ihm noch zwei weitere Erfindungen auf elektronischer Basis, ein Programm, das auf Tasteninstrumenten gespielte Töne in Noten ausdrucken konnte, sowie ein Test- und Trainingsprogramm für das "Go-Spiel". Beide Erfindungen scheiterten daran, dass sie viel zu früh kamen, zu einer Zeit, als kaum jemand einen Computer besaß.

In der Kunst war es ihm von Anfang an wichtig, alles was ihm einfiel aus dem Kopf malen zu können. In seiner Frühphase als freischaffender Künstler begann er mit Zeichnung, Aquarell- und großformatiger Ölmalerei sowie Radierung. Mit der dazu entwickelten Radierpresse kamen Linol- und Holzschnitte hinzu; bis zum Format 1,5x 2m. Dann folgten Aktionskunst und Metallplastik. Im Verlauf seiner Spezialisierung vertiefte sich Weis auf die Aquarell- und Ölmalerei. Um diese Techniken voranzutreiben, arbeitete er ca. fünf Jahre fast ausschließlich mit einer der beiden und wechselte danach zur anderen. Seit 2000 malte er vorwiegend abstrakte Aquarelle im Format 78x106 cm, in einer eigenen ganz neuen Maltechnik.

Neben dem vielfältigen Frühwerk besteht das Hauptwerk aus ca. 100 großformatigen Ölbildern (1,5x2m, 2x2m, 2x3m, 4x4m) und ca. 200 Aquarellen im Format 78x106 cm.

Die Arbeitsweise von Gernod Weis ist die eines Workaholics. “Ich bin malsüchtig, der einzige Genuss in der Malerei liegt im Machen,“[2] sagt er. Und so handelt er auch. Im Frühjahr fängt er an, malt ausnahmslos jeden Tag, geht ins Bett mit einer Vorstellung, wacht mit dieser auf und setzt sie tagsüber um, hochkonzentriert aber locker, sportlich und besinnlich, selbstvergessen und doch hellwach. “Diesen Seelenzustand muss ein Künstler erreichen, um kreativ und perfekt zu sein – Intellekt mit Gefühl verbinden, extreme Gegensätzlichkeiten spielerisch in sich vereinen und im Werk zum Ausdruck bringen. Das geht am besten, wenn man jeden Tag arbeitet, wenn diese seelische Ausgangsbasis selbstverständlich ist, so dass die Ideen sprudeln und ein Werk das andere nach sich zieht ohne zu stocken“[3], sagt er. Im Spätherbst hat er dann seine Malsucht ausgelebt, die Malerei interessiert ihn über den Winter nur minimal.

1.1 Triebfeder

Die Entwicklung seiner Kunst sieht Wels als Abbild seiner gedanklichen Entwicklung. Für ihn ist die Quelle der Imagination sein Denken im jeweiligen Lebensabschnitt; seine Kunst ist wie ein Tagebuch. Sie ist frei von äußerlichen Zwängen von marktorientierten Wiederholungen. Sie ist der Neugier und der Lust gewidmet. "Immer, wenn ich mich als Kind und Jugendlicher gelangweilt habe, malte ich; Langeweile war für mich unerträglich. Das war der Ausgangspunkt und gleichsam Antrieb für meine Malerei."

Die Hinwendung zur Kunst sieht er außerdem in seiner Kindheit. “Ich komme aus der Steinzeit und lebte in ihr. 1945 gab es nichts –kein Bleistift und Papier, kein Spielzeug, nichts außer dem, was die Trümmerfelder anboten, und das war viel. Da meine Mutter mit zwei jüngeren Brüdern beschäftig war, erlebte ich meine Kindheit auf der Straße und in den Rheinwäldern, herumstromernd wie Huckleberry Finn, eine traumhafte Freiheit und ein weites Feld um kreativ zu sein.“[4]

Diese frühe Selbständigkeit und Kreativität in seiner unbeschwerten Freiheit haben sein Leben geprägt und seiner Kunst mehr genützt als alles andere. "Ich konnte als Kind ein starkes Ich entwickeln, und das braucht man als Künstler."[5]

2 Bildergalerie

3 Ausstellungen

  • 1972 Galerie von Witzleben, Busenbach
  • 1972 Aktionskunst "die Wand" in Hamburg, Berlin, München, Karlsruhe und Documenta Kassel
  • 1973 Zirkel 70, Sindelfingen
  • 1974 Galerie Licht und Wohnen, Karlsruhe
  • 1979 erste Werkstattausstellung
  • 1982 zweite Werkstattausstellung
  • 1984 Ausstellung mit dem Galeristen Eric von Witzleben in den Fabrikhallen der Firma Brucker Physik
  • 1984 Kunstverein Tauberbischofsheim
  • 1985 art-contact, Karlsruhe
  • 1985 Galerie Lorsch, Schallstadt-Leutersberg
  • 1989 dritte Werkstattausstellung
  • 1992 Theater DIE INSEL, Karlsruhe

4 Nachweis

  1. Diese Aussage ist insofern richtig, da die Karlsruher Radierpresse an mehreren Kunsthochschulen im Gebrauch und für die Studierenden der jeweiligen Institutionen zugänglich ist
  2. Eigene Aussage des Künstlers in einem vom Autor geführten Interview vom 22.10.2010
  3. ebd.
  4. ebd.
  5. ebd.

5 Weblinks



6 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: M.V.Herrmann angelegt am 03.11.2010 um 00:14,
Alle Autoren: M.V.Herrmann, Actionfilmsammler, Liesbeth, Wo st 01


7 Andere Lexika

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