Gelotophilie
Gelotophilie (von altgriechisch γέλως gélos ‚Gelächter‘ und φιλία philía ‚Freundschaft‘, ‚Liebe‘) ist die Freude daran, ausgelacht zu werden. Gelotophile Menschen suchen aktiv nach Situationen und Gelegenheiten, in denen sie ausgelacht werden könnten. Sie genießen dann das Lachen der anderen Menschen. Sie erfreuen sich an solchen Situationen und schämen sich nicht, wenn sie anderen Menschen peinliche Dinge erzählen, die ihnen passiert sind, um diese zum Lachen zu bringen.
Gelotophile Menschen sprechen offen über Missgeschicke und Pannen, wie auch über Situationen, in welchen sie sich ungeschickt verhalten haben, oder in denen ihnen etwas passiert ist, das unfreiwillig komisch war. Gelotophile Menschen hätten ein großes Vergnügen daran, Videos ihrer peinlichsten Momente an Fernsehsendungen zu schicken, wo witzige Heimvideos gezeigt werden oder auf Online-Plattformen wie beispielsweise Youtube hochzuladen. Gelotophile Menschen bringen andere nicht über sich selbst zum Lachen, um sich selbst abzuwerten, sondern um sich an deren Lachen zu erfreuen.
Die erste wissenschaftliche Artikel zur Gelotophilie und die erste empirische Arbeit zum Konzept wurde im Jahr 2009 vorgelegt (s. hier). Zusammen mit Gelotophobie und Katagelastizismus kann diese Persönlichkeitseigenschaft durch einen Fragebogen gemessen werden, welcher aus 45 Fragen besteht (der PhoPhiKat-45; der PhoPhiKat-30 ist die Kurzform, die aus nur 30 Items besteht). Dieses reliable und valide Instrument wurde in verschiedenen Studien verwendet [1][2][3][4]. Der Fragebogen ist in englischer Sprache auch online auf dieser Website verfügbar, in deutscher Sprache hier.
Gelotophobie, Gelotophilie und Katagelastizismus beschreiben drei verschiedene Einstellungen bezüglich des Lachens und Auslachens. Empirische Studien mit dem PhoPhiKat-45 haben gezeigt, dass Menschen nicht gleichzeitig Angst davor haben und es genießen können, ausgelacht zu werden (also zum Beispiel gleichzeitig gelotophob und gelotophil sein). Dennoch gibt es eine Subgruppe von Gelotophobikern, welche es genießen, andere auszulachen, obwohl sie wissen, wie schädlich dies sein kann. Gelotophilie und Katagelastizismus stehen positiv zueinander in Beziehung; Menschen beispielsweise, welche es genießen ausgelacht zu werden, lachen ebenfalls gerne andere Menschen aus.
Inhaltsverzeichnis
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1 Literatur
- ↑ Ruch, W., Beermann, U., & Proyer, R. T. (2009). Investigating the humor of gelotophobes: Does feeling ridiculous equal being humorless? Humor: International Journal of Humor Research, 22(1-2), 111-143.
- ↑ Ruch, W., & Proyer, R. T. (2009). Extending the study of gelotophobia: On gelotophiles and katagelasticists. Humor: International Journal of Humor Research, 22(1-2), 183-212.
- ↑ Proyer, R. T., Hempelmann, C. F., & Ruch, W. (2009). Were they really laughed at? That much? Gelotophobes and their history of perceived derisibility. Humor: International Journal of Humor Research, 22(1-2), 213-231.
- ↑ Proyer, R. T., & Ruch, W. (2010). Dispositions towards ridicule and being laughed at: Current research on gelotophobia, gelotophilia, and katagelasticism (Editorial to Special Issue).. Psychological Test and Assessment Modeling, 52(1), 49-59.
2 Literatur Empfehlungen
- Ruch, W., Beermann, U., & Proyer, R. T. (2009). Investigating the humor of gelotophobes: Does feeling ridiculous equal being humorless?. Humor: International Journal of Humor Research, 22(1-2), 111-143.
- Ruch, W., & Proyer, R. T. (2009). Extending the study of gelotophobia: On gelotophiles and katagelasticists. Humor: International Journal of Humor Research, 22(1-2), 183-212.
- Proyer, R. T., Hempelmann, C. F., & Ruch, W. (2009). Were they really laughed at? That much? Gelotophobes and their history of perceived derisibility. Humor: International Journal of Humor Research, 22(1-2), 213-231.
- Proyer, R. T., & Ruch, W. (2010). Dispositions towards ridicule and being laughed at: Current research on gelotophobia, gelotophilia, and katagelasticism (Editorial to Special Issue).. Psychological Test and Assessment Modeling, 52(1), 49-59.
3 Externe Links
- Englischsprachige Forschungsseite zur Gelotophobie
- Website zur Gelotophobia von Tracey Platt
- Special Issue zu Gelotophobie in der wissenschaftlichen Zeitschrift Humor: International Journal of Humor Research (1-2/2008)
- When humor humiliates von Susan Guidos (Science news; englisch)
- Special issue in Psychological Test and Assessment modeling entitled Dispositions towards ridicule and being laughed at: Current research on gelotophobia, gelotophilia, and katagelasticism; aktuelle wissenschaftliche Artikel, freier Zugang, englische Sprache
- Artikel im Unijournal der Universität Zürich, S. 13
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Erster Autor: KarliSackbauer angelegt am 04.07.2010 um 16:15,
Alle Autoren: WWSS1, Mushushu, KarliSackbauer
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