Esdo

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Esdo ist ein Selbstverteidigungssport, der in den 1980er Jahren in Deutschland von Kunibert Back, Peter Krenkler und Andreas Holzwart aus verschiedenen Vollkontaktkampfsportarten entwickelt wurde. Ziel war es, ein Selbstverteidigungssystem zu schaffen, welches den enormen Größen- und Reichweitenunterschieden der europäischen Menschen Rechnung trägt. Die Schreibweise Esdo bezeichnet hier die Sportart, während ESDO für den Verband European Self Defense Organization steht. Seit 2001 firmiert Esdo unter dem Namen der Dachorganisation IHSDO (International Health & Self Defense Organization). Die Bezeichnung ESDO (Esdo) ist seit 1989 in Deutschland ein eingetragenes Markenzeichen.

Im Esdo wird der Schüler nicht in starre und festgelegte Abläufe oder Routinen „gepresst“, sondern vielmehr mit Hilfe des Erlernten auf einen Weg gebracht, der es ihm ermöglicht, seinen persönlichen Stil zu entwickeln - unter Berücksichtigung der eigenen körperlichen und geistigen Möglichkeiten. Das heißt: Esdo schreibt nicht vor, wie man in welcher Situation zu reagieren hat, sondern eröffnet dem Anwender Wege und Möglichkeiten, der entsprechenden Lage gemäß der eigenen Stärken individuell zu begegnen.

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1 Konzepte/Prinzipien

Oberstes Prinzip
Die Beachtung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen

Es gibt etliche SV-Sportarten – als solche sieht sich Esdo – bei denen es egal ist, ob oder wie schwer der Angreifer im Verteidigungsfall verletzt wird. Im Esdo wird immer im Rahmen der Notwehr gehandelt.

Neben den nichttechnische Esdo-Prinzipien, wie z. B. die Achtung von Kampf- und Selbstverteidigungssportarten, sofern diese seriös betrieben werden und nicht in Verruf gekommen sind, und andere, folgen die Esdoausübenden den

Technischen Esdo-Prinzipien

Im Esdo sollten die körpereigenen Fähigkeiten voll ausgenutzt werden, um im Ernstfall gegen körperlich stärkere Gegner bestehen zu können.

Dazu ist es nötig, dass man:

  • das Körpergewicht optimal in Schlagkraft umsetzt
  • die Körperkraft optimal einsetzt
  • die Reichweite vollständig ausnutzt
  • den Körper kräftigt und beweglicher macht (Steigerung der Körperkraft, Gelenkigkeit und Ausdauer)
  • die Reflexe und Automatismen so schult, dass eine allgemeine Routine entsteht. Dies erreicht man z. B. durch Ernstfalltraining und durch Schulung der visuellen und der taktilen Reflexe (auf Berührung beruhend).
  • eine Stellung und Haltung wählt, die so geschaffen ist, dass man auf kürzestem Weg abwehren und kontern kann. (Prinzip der kurzen Wege.)

Zur Verdeutlichung: Viele Kampfsportarten nutzen runde, kreisförmige (längere) Bewegungen, für Abwehr- und Konter-/Angriffstechniken.

  • dass man die günstigsten Trefferpunkte auswählt und immer auf derselben Seite weitermacht, wenn sich Hand- und Fußtechniken abwechseln (Kombinationsprinzip). So erhält man einen besseren „Fluss“ in seinen Bewegungen und eine leicht erhöhte Frequenz.

Andere Kampfsportarten schlagen z. B. mit links und lassen mit rechts einen Tritt folgen. Hierbei erhält man eine höhere Stärke in den Tritten. Da beim Esdo aber im Leichtkontakt (siehe Freikampf) gekämpft wird, legt man hier den Fokus eher auf die Geschwindigkeit und den Fluss der Bewegungen.

2 Die Grundschule

Ähnlich wie in vielen asiatischen Kampfsportarten existiert im Esdo eine Grundschule, in der 12 Basistechniken (Schläge, Tritte,Blöcke, Falltechniken ) verwandt werden. Die Grundschule beinhaltet auch verschiedene Schrittbewegungen, wie z. B. Vorwärts, Seitlich usw.

Die Grundschule dient hauptsächlich der Schulung des Gefühls für das Zusammenspiel von Bewegung und Technik.

3 Die Partnerübungen

Ein wichtiges Ziel des Esdo ist die visuelle Früherkennung des gegnerischen Angriffes. Eine wichtige Trainingsmethode dafür sind die Partnerübungen. Sie werden in 5 Stufen unterrichtet, die immer schwieriger werden. So erzielt man eine stufenweise Anpassung an den Trainingsfortschritt. Die einfachsten Partnerübungen sind die der Stufe 1. Hierbei sind alle Angriffe bekannt und die Angriffsarten festgelegt. Der Angegriffene weiß also genau, mit welcher Technik er angegriffen wird, und braucht sich demnach nur noch darauf zu konzentrieren, diese Technik im richtigen Moment (Timing) abzuwehren. Er lernt weiterhin die gegnerische Reichweite einzuschätzen und mit der Masse, dem Gewicht und der Kraft, die der Gegner auf ihn einwirken lässt, umzugehen.

4 Das Reflextraining (aktiv/passiv)

Das Reflextraining dient zur Steigerung der Reflexe zum einen und zum Training der Esdo-Techniken zum anderen. Es wird mit Pratzen (Schlagpolstern) durchgeführt. Der Pratzenhalter hält die Pratzen an denjenigen Punkt, an dem die beabsichtigte Technik ihren besten Wirkungsgrad entfalten kann, und geht dem Angriff auch etwas entgegen.

Zwischen dem Hochhalten und dem Ausführen der Technik sollten nicht mehr als 2 Sekunden liegen. Die Pratzen werden so gehalten, daß der Ausführende (Aktive) keine Zwischenbewegung (z. B. Steppschritt) machen muss.

Haltung der Pratzen:

  • Gleichseitig gehalten
    Faustrückenschlag, Vorwärtsfußtritt, Abwärtsfußschlag, Hakentritt und Seitwärtsfußtritt
  • Über Kreuz gehalten
    Gerade Fausstöße, Haken, Halbkreisfußtritt und gedrehte Fußtritte

Aktiv und passiv heißt:

Der Pratzenhalter führt ab und zu einen Schwinger zum Kopf des Ausführenden, welcher durch Abrollen oder Bücken verhindert, dass er getroffen wird. Bei unzureichender Deckung des Ausführenden streut der Pratzenhalter einen Vorwärtsfußtritt in die Ausführung ein. Ein Treffer soll durch Schließung der Deckung verhindert werden.

5 Die Prüfungen

Fast alle Kampfsportarten nutzen ein Gürtelsystem zum Unterscheiden der unterschiedlichen Fähigkeiten der Ausübenden. Mit steigendem Rang steigt auch die Anforderung an den Schüler. Die Prüfung im Esdo gliedert sich in folgende Sparten:

  • Grundschule ohne/mit Fallschule
  • Partnerübung ( In Stufen von 1-5 )
  • Kombinationen
  • Freikampf
  • Esdo-Ringkampf
  • Freie Selbstverteidigung (Griffvermeidung, Lösen aus Griffen von allen Seiten)
  • Freies Reflextraining aktiv und passiv
  • Mündliche Prüfung über gesetzliche Notwehrbestimmungen, Wettkampfregeln, Trainingsaufbau, Unterrichtsordnung, Esdo-Prinzipien, Geschichte und Entwicklung des Esdo, später zusätzliche Förderungsmaßnahmen, wie sportmedizinische Kenntnisse
  • Bruchtest(s) nach Wahl

6 Der Freikampf

Der Freikampf ( Sparring )wird im Leichtkontakt, mit Schutzausrüstung ( Fuß-, Hand-, Mundschutz, Kopfschutz (wahlweise mit oder ohne Gitter ) ausgeführt. Das bedeutet, Die Techniken müssen so ausgeführt sein, dass sie innerhalb der Polsterfläche der Schutzausrüstung selbst zurückgezogen werden. Bei Techniken, bei denen dies nicht möglich ist (z. B. Abwärtsfußschlag, Fersendrehschlag), darf nur gestreift werden.

Es gibt aber mittlerweile auch das Vollkontakt - Esdo. Fortgeschrittene Schüler können sich auch untereinander absprechen, was die Härte des Training betrifft.

7 Der Wettkampf

Datei:Meisterschaft.jpg
Deutsche Esdo-Meisterschaft 2002

Mehrmals im Jahr werden regionale, bundesweite und sogar europaweite Meisterschaften veranstaltet. Somit hat man im Esdo die Möglichkeit, z. B. hessischer Meister, deutscher Meister oder sogar Europameister zu werden.

Die Wettkämpfe sind in einzelne Sparten unterteilt. Dies sind im Folgenden:

  • Grundschule
  • Griffbefreiung/Griffvermeidung
  • Waffenabwehr
  • Freikampf
  • Kombinationen
  • Demonstrationswettbewerbe für Einzelpersonen und Gruppen.

Für Turniere gelten die besondere Turnierbestimmungen:

8 Der Bruchtest

Der Bruchtest wird im Esdo erst ab Blaugurt zum Prüfungsinhalt. Es bedarf im Esdo keines speziellen Trainings für den Bruchtest. Vielmehr resultiert die Fähigkeit zur Durchführung eines Bruchtest aus dem normalen Training.

Beim Bruchtest wird überprüft, ob man erlernte Techniken und alle damit verbundenen Faktoren richtig und vor allem kraftvoll umsetzen kann.

9 Der Bodenkampf

Der Esdo-Bodenkampf oder, da er ja im Stand beginnt, der Esdo-Ringkampf, ist keine Wettkampfform, sondern eine esdospezifische Trainingsmedthodik.

Trainingsziele

  • Schulung des direkten Nah- und Bodenkampfes
  • Entscheidende Verbesserung der Kraftausdauer
  • Automatisierung von reflexartigen Reaktionen auf den Krafteinsatz des Kampfpartners

Ausführung
Für männliche Esdo-Sportler ist das Tragen eines Tiefschutzes bei dieser Methodik empfehlenswert. Schlag- und Trittechniken sind grundsätzlich verboten, jede Art von Griff, Wurf, Hebel, Würgen etc. sind jedoch zugelassen. Zwei Partner stehen sich in individueller Verteidigungshaltung gegenüber. Nach Kampfbeginn versuchen sie, mit Hilfe erlaubter Techniken den Kampfpartner zur Aufgabe zu bewegen oder flach auf den Bauch zu legen. Eine Aufgabe ist möglich durch hörbares Abklopfen am Boden oder am Kampfpartner bzw. durch den Ausruf "Stopp!".

Fortgeschrittenere sollten den Ringkampf auch mit mehreren Kampfpartnern üben. Auch hier gilt:

Beide Kämpfer tragen wechselseitig Sorge für die körperliche Unversehrtheit des Kampfpartners!

10 Trainingsbekleidung und Ausrüstung

Anfänger benötigen zum Training:

Zum Probetraining und in den ersten Trainingseinheiten kann auch normale Sportkleidung getragen werden.

Fortgeschrittene benötigen:

  • Mundschutz
  • Faustschützer
  • Tiefschutz
  • Brustschutz (bei Frauen)
  • Fußschutz
  • Kopfschutz

optional für angenehmeres Training:

  • Unterarm- und Schienbeinschützer
  • Trainingsmesser
  • Holzstock

11 Weblinks



12 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: S.Kohlenberg angelegt am 10.,0.2008 um 28:, ,
Alle Autoren: Tibar, Lady Whistler, Tom md, Allesmüller, Lohan, Felix Stember, Merlin G., WOBE3333, Revolus, Redf0x, STBR, S.Kohlenberg, SibFreak

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