Eisenbahngeschichte der Stadt Stolberg (Rheinland)
Die Eisenbahngeschichte von Stolberg im Rheinland ist eng mit der Expansion der Industrie im Aachener Revier verknüpft. EBV, Kupferhöfe, Hoesch und anderen Großbetriebe forcierten den Bau von Bahnhöfen und Gleisanlagen, um Anschluss an die regionalen, nationalen und internationalen Märkte für Rohstoffe und Konsumgüter zu erhalten.
Als ungünstig erwies sich dabei im Aachener Revier die Stolberger Tallage, die eine direkte Anbindungen an die deutschen Großstädte, vor allem Aachen und Köln, sowie an die Eschweiler Kohle erschwerte.
Weitere Bahnhöfe waren der Bahnhof Atsch und der Bahnhof Velau. Die Eisenbahnbezirksdirektion Köln unterhielt in der Nähe des Stolberger Hbf bis 1976 ein Betriebswerk.
Strecken sind bzw. waren die Schnellfahrstrecke Köln–Aachen, die Ringbahn Herzogenrath–Alsdorf–Stolberg, die Nebenstrecke Stolberg-Münsterbusch und die Vennbahn und die Talbahn. Es folgt eine Beschreibung der Vichttalbahn:
1 Vichttalbahn
Um die Stolberger Industrieunternehmen direkt an die Aachen-Kölner Bahnstrecke anzubinden, wurde die zweigleisige Stolberger Talbahn im Vichttal als Teilstück der Vennbahn angelegt. Aufgrund finanzieller Risiken bedurfte es einer Kooperation der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft und des Stolberger Etabblissement der Spiegel Manufacturen von St. Gobain, Chauny und Cirey, um einen Anschluss in das Tal zu erreichen. Die seit 1861 geplante Strecke wurde 1867 auf einer Länge von etwa 1,4 Kilometern dem Betrieb übergeben. Weitere zehn Jahre wurden für schwierige Verhandlungen in Anspruch genommen, bis rechtliche Fragen bezüglich der staatlichen Konzessionen und der Streckenführung geklärt waren.
Nach anfänglicher Bevorzugung einer Trasse rechts der Vicht wurde 1877 eine Linienführung links des Bachs umgesetzt. 1880 wurde nach Klärung von Grundstücksfragen die Strecke über den Schleicherschen Besitz fortgeführt und 1881 die Fortsetzung der Bahnstrecke bis zum vorgesehenen Ende am Binsfeldhammer fertiggestellt. Der erste Haltepunkt war Atsch. Der zweite war Stolberg-Mühle, 1882 mit einem Empfangsgebäude als Haltestelle ausschließlich für Personenverkehr errichtet und später um Gütertransportkapazitäten erweitert. Die folgende Station war Kortumstraße, die vierte und letzte Station war Stolberg-Hammer. Neben einem Empfangsgebäude erhielt dieser Bahnhof mehrere Personen- und Güterabfertigungsgleise und einen Güterschuppen. Der Güterbereich war über die Zweifaller Straße erschlossen; der Personenverkehr erreichte den Bahnhof von der heutigen Brauereistraße.
Aufgrund sinkender Auslastung wurde 1961 die gesamte Talbahnstrecke auf eingleisigen Verkehr umgestellt, der Personenverkehr eingestellt und das Empfangsgebäude Stolberg-Mühle abgerissen. 1973 wurde die Güterabfertigung in Stolberg-Hammer aufgegeben, der Abbruch des Bahnhofsgebäudes erfolgte 1979. Seit 2001 wird die Trasse der Talbahn bis Stolberg-Hammer mit veränderten Haltepunkten von der euregiobahn genutzt.
2 Literatur
- Karl und Josef Meurer: Dampf im Vichtbachtal. 150 Jahre Eisenbahn in Stolberg. (= Beiträge zur Stolberger Geschichte), Bd. 18, 1991, hg. v. Stolberger Heimat- und Geschichtsverein) ISBN 3-926830-04-2
3 Weblinks
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