Die chinesische Mauer

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Die Chinesische Mauer ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Max Frisch, zu dem insgesamt vier Fassungen entstanden. Der Autor beschrieb es als Farce. Die Erstfassung wurde am 10. Oktober 1948 im Zürcher Schauspielhaus unter der Regie von Leonard Steckel uraufgeführt. Das Theaterstück besteht aus einem Vorspiel und insgesamt 24 Szenen.[1] Es spielt zwar vor dem Hintergrund des Baus der Chinesischen Mauer, doch es treten auch historische und fiktive Figuren - zum Teil als Masken - aus verschiedenen Epochen auf. Das Drama nimmt eine Sonderstellung in Frischs Werk ein. Durch die zahlreichen Überarbeitungen begleitete ihn das Stück durch alle Perioden seines Schaffens. Zu den zentralen Themen gehört zum Beispiel die Atombombe. Alexander Stephan (Germanist) bezeichnete es neben Graf Öderland als „das Stück, mit dem sich Frisch am meisten abgemüht hat.“[2] Die vierte und letzte Fassung entstand für eine Aufführung im Théâtre National de l’Odéon in französischer Sprache unter Mitwirkung des Regisseurs Jean-Pierre Miquel und des Übersetzers Henri Bergerot. Sie hatte am 8. November 1972 Premiere und wurde noch im gleichen Jahr als Version für Paris, 1972 in der edition suhrkamp publiziert.[3]

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1 Zitate aus der Version von 1972

"Die Rechnung unserer Wissenschaft nämlich hat sich als richtig erwiesen: eines der Ergebnisse ist die Wasserstoffbombe. Zwar haben wir uns daran gewöhnt, dass es sie gibt, aber es gibt sie trotzdem - ich habe auch bereits mit Bonaparte gesprochen und mit andern, die keinesfalls wiederkehren dürfen ... Die Wasserstoffbombe, das gebe ich zu, verhindert zwar nicht den Krieg ohne Wasserstoffbombe; sie treiben es wie Tsin Sche Hwang Ti, nur haben wir dafür noch eine Maschine, die das menschliche Hirn übertrifft, sie errechnet im Nu, was den Herrschern nützt, ein Druck auf die Schalter, und sie weiß."
"Ach."
"Ohne sie wären wir nicht auf den Mond gekommen."
"Wer ist auf den Mond gekommen?"
"Der Mensch."
"Und was tut er da?"
"Er hüpft. Er steckt eine Flagge in den Mond. Das kann man fernsehen, Prinzessin, ziemlich klar. Er sieht nicht ohne weiteres wie ein Mensch aus, sondern wie eine Puppe, aber man hört seine menschliche Stimme. Er steckt eine Flagge in den Mond und salutiert, dann hüpft er weiter und sammelt Gestein."
"Und dann?"
"Für die Wissenschaft."
"Und dann?"
"Dann kehrt er auf diese Erde zurück."

2 Weblinks

3 Andere Lexika





4 Einzelnachweise

  1. Herbert A. Frenzel und Elisabeth Frenzel: Daten deutscher Dichtung. Chronologischer Abriß der deutschen Literaturgeschichte, dtv Taschenbuch, 5. Auflage 1969, Band 2, Seite 663
  2. Alexander Stephan: Max Frisch. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09587-9, S. 50.
  3. Max Frisch: Gesammelte Werke in zeitlicher Folge. Zweiter Band. S. 760–761.

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