Iranisches Atomprogramm

Das Iranische Atomprogramm sollte ursprünglich die Energieversorgung des Landes um die Nutzung der Kernenergie ergänzen. Im Rahmen des vom US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower verkündeten Atoms-for-Peace-Programms (friedliche Nutzung der Kernenergie) kam bereits im Jahr 1957 der erste Reaktor in den Iran. Durch die Islamische Revolution 1979 und den Ersten Golfkrieg wurde die Entwicklung unterbrochen. Das Atomprogramm wurde als Teil eines Komplotts zur Verwestlichung des Iran betrachtet und gestoppt, ausländische Fachkräfte mussten das Land verlassen. Zahlungen an die Auftragnehmer wurden eingestellt.

Der erste Aufruf zur Atomwaffenentwicklung erfolgte 1988 von Ajatollah und Präsident Rafsandschani, um sich so gegen die angeblichen Eroberungsgelüste der aus Sicht der iranischen Diktatoren imperialistischen USA wehren zu können. Ab der Mitte der 1990er Jahre begannen der Bau eines Schwerwasser-Reaktors in Arak und einer Urananreicherungsanlage in Natanz; parallel dazu verschlechterten sich die Beziehungen speziell zu den USA weiter. 1993 warnte Außenminister Schimon Peres die internationale Gemeinschaft vor der atomaren Bedrohung durch den Iran.

Am 21. August 2010 wurde das Kernkraftwerk Buschehr offiziell von der iranischen Führung eröffnet; die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) nennt den 20. Juli 2011 als Beginn der kommerziellen Stromerzeugung.

2015 wurde ein Rahmenvertrag abgeschlossen – der Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA). Demnach unterzieht Teheran sein Atomprogramm einer Kontrolle bis 2025. Im Mai 2018 kündigte US-Präsident Donald Trump an, dass sich die USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückziehen werden. Gleichzeitig wolle er die Sanktionen gegen das Land wieder in Kraft setzen. Seitdem eskaliert der Konflikt zwischen Iran und den USA. Der deutsche Außenminister Heiko Maas versuchte dabei ohne Erfolg zu vermitteln.

Die 1974 gegründete Iranische Atomenergieorganisation (AEOI) ist für die kerntechnischen Anlagen verantwortlich. Teheran meldete der IAEO, dass die Urananreicherungsanlage in Natanz getroffen worden sei, nachdem am Freitag, den 13. Juni 2025, frühmorgens rund 200 israelische Kampfdrohnen 300 Ziele im Iran angegriffen hatten. Getroffen wurden dabei auch Wohnviertel in der Hauptstadt Teheran sowie weitere Städten wie Isfahan. IAEO-Chef Rafael Grossi sagte der Financial Times, dass das Land zwar nicht im Besitz einer Atombombe sei, jedoch bald eine solche bauen könnte. Er forderte, dass Atomanlagen "niemals angegriffen werden dürfen". Die IAEO sei mitverantwortlich für die Taten des "zionistischen Regimes" in Israel, meinte die Propaganda aus dem Iran. Die sogenannte Operation Rising Lion gegen Iran sei dagegen notwendig, um das "Überleben des Staates Israel zu sichern", behauptete Israels Ministerpräsident Netanyahu. Dabei sollen auch Bodentruppen im Einsatz gewesen sein. Kurz nach dem Angriff Israels hat der Iran wiederum mit etwa 100 Drohnen zurückgeschlagen. Zudem behauptet der Iran, die USA hätten im Vorfeld von den israelischen Angriffsplänen gewusst.

Siehe auch

• Wirtschaft des Iran

Vergleich zu Wikipedia

• Iranisches Atomprogramm bei Wikipedia (Wikipedia-Version)

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