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Gaslighting

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Die Bezeichnung Gaslighting (zusammengesetzt aus englisch gas und lighting) stammt aus der Psychologie und ist eine spezifische Form psychischer Gewalt, mit der ein Mensch einen Mitmenschen derart manipuliert und verunsichert, das dessen Sinn für Realität und Selbstbewusstsein verletzt oder zerstört wird. Der Begriff wird seit den 1960er Jahren als psychologischer Fachbegriff verwendet, um Techniken zu benennen, die das Ziel haben, die Wahrnehmung der Realität eines anderen böswillig und/oder krankhaft-egoistisch zu manipulieren.[1] Die Täter werden auch als Gaslighter bezeichnet.[2]

Hintergründe

Der Begriff stammt ursprünglich vom Titel des Theaterstücks Gas Light des britischen Dramatikers Patrick Hamilton aus dem Jahr 1938, in dem diese Praxis erstmals beschrieben und thematisiert wurde.

Dauert das Gaslighting lange genug an, gerät die Wahrnehmung der Realität beim Opfer ins Wanken. Die Techniken (welche auch unbewusst eingesetzt werden) kann durch Verleugnung von real existierenden Fakten, Verhaltensweisen oder Ereignissen erfolgen. Eine Voraussetzung ist, dass Täter und Opfer sich kennen und in einem Abhängigkeits- oder Vertrauensverhältnis zueinander stehen. Mit der Zeit verliert das Opfer aufgrund der emotionalen Bindung an den Täter den Bezug zur Realität und übernimmt zunehmend die Sichtweisen des Täters. Es handelt sich mithin um eine langsam fortschreitende geistig-psychische Gehirnwäsche. Das Opfer, gefangen in der emotionalen Verbindung zum Täter verliert zusehends den eigene Verstand. Die manipulativen Techniken und Überzeugungen des Täters stellt das Opfer aufgrund der seelischen Verbundenheit nicht in Frage.

Verbreitung

Gaslighting kann sowohl auf interpersoneller Ebene (im kleinen Kreis, z.B. in Ehe und Familie) vorkommen, als auch auf dem Ereignisfeld kollektiver Interaktion vorkommen (z.B. in Abteilungen von Firmen oder sonstigen Gruppen vorkommen. In der Wissenschaft wird diskutiert, dass auch Phänomene wie das Stockholm-Syndrom Aspekte des Gaslighting beinhalten. Da es keine epidemiologischen Studien zur Verbreitung der Gaslighting-Opferschaft gibt, liegen lediglich grobe Schätzungen vor. Nach diesen ist Gaslighting keineswegs selten und vor allem folgende Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko zum Täter zu werden:

Ähnliche Methoden können in totalitären Regimen und Sekten als Mittel zur Gehirnwäsche und Zersetzung beobachtet werden. Besonders beliebt war Gaslighting bei der Stasi in der ehemaligen s.g. ”DDR”

Tricks des Gaslighting

  • leugnen der Gefühle des Opfers
  • insistieren, das Opfer habe etwas getan oder gesagt, woran es sich selbst jedoch nicht erinnern könne
  • behaupten bzw. leugnen, selbst etwas Bestimmtes getan oder gesagt zu haben
  • dem Opfer unzutreffende Realitätswahrnehmung oder falsche Realitätsbeurteilung vorwerfen
  • dem Opfer die Schuld für alles mögliche zuschieben (“Dauerschuld”)
  • dem Opfer “die Worte im Mund herumdrehen”
  • Dritte im Umfeld des Opfers instrumentalisieren[5]

Schäden

Die Opfer von Gaslighting erleiden psychische Erkrankungen verschiedener Art, weil sie unter dem Spannungszustand zwischen Realität und Gaslighting ihre psychische Kohärenz verlieren.[6] Die Frage ist dabei nicht, ob ein Opfer “verrückt gemacht wird”, sondern lediglich wie schnell. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von der so genannten Resilienz (psychische Widerstandskraft). Oft dauert Jahre oder Jahrzehnte, bis ein Therapeut bemerkt, dass er ein Opfer von Gaslighting vor sich hat, da die Manipulationen des Täters vom Opfer vollständig internalisiert werden.[7]

Literatur

  • Kathryn Portnow: Dialoge des Zweifels: Die Psychologie des Selbstzweifelns und emotionales Gaslichtern bei erwachsenen Frauen und Männern (Originaltitel: Dialogues of Doubt: The Psychology of Self-Doubt and Emotional Gaslighting in Adult Women and Men) Harvard Graduate School of Education 1996. Eingeschränkte Buchvorschau auf books.google.com (englisch), Dissertation.
  • Victor Santoro: Gaslighting - how to drive your enemies crazy. Loompanics Unlimited, Port Townsend WA (USA) 1994.

Referenzen

Vergleich zu Wikipedia