Zahnprothesen bei jungen Menschen
Zahnprothesen bei jungen Menschen sind ein weitgehendes Tabuthema, das zahnmedizinisch jedoch eine Relevanz besitzt. Ein teilweiser oder vollständiger Zahnverlust ist nicht nur eine Frage des Lebensalters, sondern auch anderer Einwirkungsfaktoren wie Unfälle, Karies oder Kieferbrüche. Das Tragen einer Zahnprothese kann dann die zwingende Folge sein.
Inhaltsverzeichnis
Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende! |
1 Ursachen
Teilweise Zahnverluste bei jungen Menschen sind häufig, meist als Folge von Unfällen. Totale Zahnverluste sind infolge medizinischer Behandlungen, aber auch - bei entsprechender Disposition - durch aggressiven Kariesbefall möglich, aber selten. Es gibt dabei prinzipiell keine Altergrenze nach unten, totale Zahnverluste vor dem sechzehnten Lebensjahr sind jedoch eine medizinische Rarität.
2 Versorgung
Einzelne Zahnverluste werden meist durch "Kronen" oder "Brücken" ersetzt[1], weitergehende Lücken bis hin zur völligen Zahnlosigkeit können mittels Implantaten oder einfachen Zahnprothesen versorgt werden. Da Implantate oft teuer sind und einen größeren Eingriff in den Kiefer bedeuten, entscheiden sich gerade junge Patienten für klassische Zahnprothesen. Diese werden unterteilt in Teil- und Vollprothesen. Eine Teilprothese besteht meist aus Kunststoff (Hartplastik), an den die zu ersetzenden Zähne befestigt werden. Hinzu kommen gebogene Halte- und Stützelemente. Teilprothesen werden zudem meist durch Drähte und Bügel aus Metall verstärkt. Der Vorteil der Teilprothese besteht darin, dass über Metallklammern ein fester Halt an den noch bestehenden eigenen Zähnen zu ermöglichen ist.[2]
Vollprothesen nennt man den prothetischen Ersatz eines kompletten Zahnverlustes. Eine Vollprothese besteht aus einer Kunststoffbasis, die auch den Gaumen bedeckt und an der die künstlichen Zähne unlösbar befestigt werden. Halt findet eine Vollprothese nur durch Unterdruck am Kiefer (Adhäsionskräfte). Diese können durch die Anwendung von Haftcreme weiter gesteigert werden. Den Patienten ist so ein normales Kauen fester Nahrung möglich, solange diese nicht zu fest ist. Das Umstellen des Patienten auf weiche Nahrung ist daher Teil der Gewöhnung an eine Vollprothese.[3]
3 Soziales Stigma
Kaum ein junger Träger einer Zahnprothese steht offen dazu, dass er "dritte Zähne" hat. Das Thema ist schambesetzt und die Betroffenen erklären ihre leicht veränderte Sprache (Lispeln und Nuscheln) oft mit Ausreden. Auch werden Essenseinladungen und andere gesellschaftliche Ereignisse von jungen Vollprothesenträgern gemieden, weil sie Angst haben, dass die Oberkieferprothese sich beim Sprechen oder Essen löst und sie in peinliche Situationen bringt. Hier kann eine Psychotherapie notwendig werden, um dem Patienten eine Gewöhnung an ein Leben mit einer Zahnvollprothese zu erleichtern.[4]
4 Einzelnachweise
- ↑ Käyser: Kronen- und Brückenprothetik: Behandlungsplanung, Indikation, Ausführung, Langzeitbewährung. Köln, 1997
- ↑ Freesmeyer: Klinische Prothetik. Band 1., Heidelberg 1995
- ↑ Schrenker: Kompromisse und Grenzen in der Prothetik. Balingen, 2003
- ↑ Marxkors: Lehrbuch der zahnärztlichen Prothetik. Köln 2007
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.