Vickers V-1000
Vickers V-1000 | ||
---|---|---|
Typ: | Vierstrahliges Schmalrumpfflugzeug | |
Entwurfsland: | Vereinigtes Königreich | |
Hersteller: | Vickers-Armstrongs | |
Erstflug: | nicht geflogen | |
Indienststellung: | nicht in Dienst gestellt | |
Produktionszeit: | nicht fertig gebaut | |
Stückzahl: | 1 |
Die Vickers V-1000 war ein geplantes Frachtflugzeug das auf dem Bomber Vickers Valiant basierte. Die zivile Ausführung als Passagierjet erhielt die Bezeichnung VC7.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Die Vickers-Armstrongs V-1000 war ein geplantes Frachtflugzeug mit Jetantrieb, das eine Anforderung des britischen Versorgungsministeriums erfüllte, das einen strategischen Transport für die Royal Air Force (RAF) suchte, um insbesondere ihre strategische Bomberflotte zu unterstützen die V-Bomber. Die V-1000 setzte sich gegen den auf der Avro Vulcan basierenden Avro 722 Atlantic und die auf dem Handley Page Victor basierenden Handley Page HP.111 durch. Das Design hat viele Ähnlichkeiten mit dem Vickers Valiant, einem der V-Bomber, aber auch wesentliche Änderungen. Die V-1000 wäre entweder mit Motoren von Bristol Olympus oder Rolls-Royce Conway angetrieben worden. Zusätzlich zu ihrer militärischen Anwendung beabsichtigten sowohl das Ministerium als auch Vickers, dasselbe grundlegende Design der V-1000 unter der Bezeichnung Vickers VC7 zu verwenden. Die VC7 war als ein transatlantisches Jet-Verkehrsflugzeug für die British Overseas Airways Corporation (BOAC) vorgesehen. Faktisch gesehen verfügte das britischen Versorgungsministerium BOAC als (ziviler) Erstkunde die VC7 zu beschaffen. BOAC selbst hatte aber größeres Interesse an der Boeing 707 als an der VC7. Ohne die zivile Ausführung VC7 war der Preis der V-1000 aber auch für das britischen Versorgungsministerium zu hoch.
Dies führte 1955 zur folgenden Situation: Zu diesem Zeitpunkt war der Prototyp bereits weitgehend fertiggestellt, beschloss das Versorgungsministerium, das V-1000-Projekt Mitte der Entwicklungsphase einzustellen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Design das Interesse der Fluggesellschaften geweckt und dazu geführt, dass von konkurrierenden US-Herstellern Re-Designs durchgeführt wurden, die sich auf das Design der Boeing 707 und der Douglas DC-8 auswirkten. Die V-1000 ist eines der großen „Was-wäre-wenn“ -Verfahren der britischen Luftfahrt[1], und ihre Annullierung war Gegenstand erheblicher Debatten im House of Commons.[2]
Die Konstruktion des Militärtransporterentwurf V-1000 und dessen zivilem Ableger VC7 wurden aber weiterverwendet für die VC10. Hauptneuerung war die Positionierung der Triebwerke. Die Erfahrungen hatten gezeigt, dass die Tragflächenkonstruktion mit in den Flächen integrierten Triebwerken sehr störanfällig war. Daher wurde entschieden, die vier Triebwerke am Heck anzubringen.
2 Konstruktion
Die V-1000 unterschied sich von der Valiant im Besonderen durch folgende Punkte: Die Höhenruder wurden unterhalb des Seitenruders am Rumpf angebracht, so wie es bei vielen heutigen Verkehrsflugzeugen der Fall ist, und nicht als „Crosstail“ mittig am Seitenleitwerk. Die Flügel wurden anstelle einer Hochdeckerkonfiguration an der Rumpfunterseite angebracht, machten die V-1000 zu einem Tiefdecker. Dies hatte eine Kürzung der Hauptfahrwerkstrebe und eine Verlängerung der Bugfahrwerkstrebe zur Folge. Der gesamte Rumpf wurde zu einem Druckrumpf überarbeitet. Der Bug des Bombers wurde durch eine Neukonstruktion ersetzt, die der konventionellen Cockpit, Bugauslegung von Jetpassagierflugzeugen entsprach. Im Zuge der Entwicklung wurden die Flügel mit je einem Strömungskörper (auch Küchemann-Karotten genannt) wie bei der Convair CV-990 versehen. An und für sich sah die V-1000 / V7 wie eine vergrößerte de Havilland DH.106 Comet aus, jedoch waren die Triebwerke im Verhältnis zur Comet weiter außen im Flügel angebracht. Damit wollte man die Lärmemissionen in der Kabine vermindern und den Rumpf besser von den heißen Triebwerksabgasen schützen.
3 Technische Daten
Kenngröße | Daten |
---|---|
Besatzung | |
Passagiere | 100 |
Länge | 44,50 m |
Spannweite | 140 Fuß 0 Zoll (42,67 m) |
Höhe | 38 Fuß 6 Zoll (11,73 m) |
Flügelfläche | 303,1 m² |
Flügelstreckung | 6 |
Leermasse | 49.487 kg |
max. Startmasse | 104.780 kg |
Reisegeschwindigkeit | 830 km/h (450 kn) |
Höchstgeschwindigkeit | |
Dienstgipfelhöhe | |
Reichweite | 6.700 km (3.600 sm) (noch Luft, 8.600 kg Nutzlast) |
Triebwerke | 4 × Turbofan Rolls-Royce Conway mit je 15.000 lbf (67 kN) Schubkraft |
4 Versionen
- VC7 ziviles Passagierflugzeug
- V-1000 militärischer Truppentransporter, Tank- und Materialtransportflugzeug für den Support der V-Bomber.
5 Literatur
- E. B. Morgan: Vickers Valiant. 2002, ISBN 1-85780-134-2.
- C. F. Andrews, E. B. Morgan: Vickers Aircraft since 1908. Putnam, London 1988, ISBN 0-85177-815-1.
- Lance Cole: Vickers VC10. Crowood, 2000, ISBN 1-86126-231-0.
- Derek Wood: Project Cancelled. Macdonald and Jane’s Publishers, 1975, ISBN 0-356-08109-5.
6 Weblinks
- Bild mit Modell der Valiant und der V-1000
- Foto der nicht fertig gestellten V-1000 und Zeichnung der V-1000 im Flug
7 Einzelnachweise
- ↑ „Hansard 8 December 1955, Vickers V-1000 Aircraft, Motion made, and Question proposed“, Hansard, 8 December 1955, question tabled by Mr. Paul Williams
- ↑ Barry Jones, „Opportunity Lost“, Aeroplane, May 2008.
- ↑ Andrews and Morgan 1988, pp. 570–571.
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