Tastdiagnostik
Die Tastdiagnostik ist eine Technik, die es Physiotherapeutinnen und -therapeuten ermöglicht, ihre Arbeit am Bewegungsapparat besser zu kontrollieren. Sie erlaubt eine unmittelbare Aussage über Fortschritt und Erfolg der Therapie, respektive über den Einfluss der gesetzten Therapiereize auf den Menschen.
Grundsätzlich handelt es sich bei der Tastdiagnostik um ein während der Therapie praktizierbares Tastverfahren, bei der die Spannung des Subcutangewebes diagnostiziert wird.
Die Seite http://www.tastdiagnostik.ch enthält weitere informationen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Kernkompetenzen
Gewebszustände differenziert beurteilen Eine differenzierte Wahrnehmung des eigenen Körpers ist der Schlüssel zur Gewebsdiagnostik. Schwerpunkte der Tastdiagnostik:
* Sie nehmen die Dynamik von Gewebswiderständen wahr * Sie erhalten die Antwort des Gewebes auf einen therapeutischen Reiz
Sie erkennen die klinische Bedeutung für:
* die funktionelle Belastbarkeit des Gewebes * die Leistungsfähigkeit des Patienten * das therapeutische Vorgehen
Relevanz einer Funktionsstörung erkennen Beschwerdeort und aktueller Behandlungsort müssen bekanntlich nicht übereinstimmen. Die Tastdiagnostik zeigt Ihnen den Weg zum jeweils aktuellen Behandlungsort. Mehrere gleichzeitig vorhandene Funktionsstörungen stehen in einer pathophysiologischen Wechselwirkung. Die Tastdiagnostik zeigt Ihnen, wann im Verlauf der Therapie ein neuer Behandlungsort zu suchen ist.
Therapeutischen Zugang bestimmen Ort, Art und Intensität der Behandlung sind oft nicht einfach zu ermitteln. Das Untersuchungsgespräch erlaubt eine erste Einschätzung des therapeutischen Zugangs. Mit Hilfe der Tastdiagnostik:
* erarbeiten Sie die Behandlungserlaubnis auf verschiedenen Ebenen * überprüfen Sie die Reizverarbeitung des Patienten auf der Gewebeebene * unterscheiden Sie Irritation, physiologische oder therapeutische Behandlungsrichtungen
Wirksamkeit der Therapie überprüfen Das Gewebe reagiert unmittelbar mit Tonusänderungen auf jegliche Behandlungs- und Belastungsreize. Damit können Sie die Qualität der Behandlung beurteilen.
2 Geschichte
Die Tastdiagnostik entwickelte Werner Strebel, Fachdozent, Praktikumsleiter und verantwortlicher Physiotherapeut und Erwachsenenbildner der Rehaklinik Bellikon. Seit 1978 studiert und erforscht W. Strebel das Verhalten des Bindegewebes auf physikalische Reize hin. Die Wurzeln der Tastdiagnostik liegen in der klassischen Bindegewebsmassage von Frau E. Dicke und Frau H. Teirich-Leube. Das Benutzen des Bindegewebes als Kontrollinstrument jeglicher Therapiemassnahmen lernte W. Strebel bei Frau Ch. Heidemann kennen. Die Tastdiagnostik unterscheidet sich wesentlich von der klassischen Bindegewebsmassage. Die Tastdiagnostik ist auf den Bewegungsapparat bezogen, und nur dann auf innere Organe, wenn deren Pathogenese im Vordergrund steht. Die Basis des Vorgehens in der Tastdiagnostik bildet der klinische Denkprozess, statt ein rezeptives ein individuell auf den Patienten angepasstes Vorgehen. Die Tastdiagnostik ist offen für die Integration von Techniken aus anderen Konzepten. Die zunehmende Verbreitung der Technik z. B. Rehaklinik Bellikon, Physiotherapieschule Schinznach, usw. hat im Jahr 1997 dazu geführt, eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen mit dem erklärten Ziel, die Tastdiagnostik der Medizin zugänglich zu machen. Mit über 70 Personen konnte 1998 eine erste, mit über 90 Personen konnte 1999 eine zweite Jahres-Fachtagung mit namhaften Referenten und Live-Patienten-Demonstration durchgeführt werden.
Es werden alle jährlich 1 - 2 Fachtagungen und ca. alle 5 Jahre eine grössere Fachtagung durchgeführt.
3 Literatur
"Die Respektierung der Patienten-Autonomie in der physiotherapeutischen Praxis", Diplomarbeit des Nachdiplomstudienganges Master of Advanced Studies in Applied Ethics (MAE), Fredy Bopp, 2007
Jubiläumstagung 2007, Bericht in Physioactive, 1-2008
Skript: Tastdiagnostik - Modul I 5. überarbeitete und ergänzte Auflage Mai 2000 Marianne Arnet-Straub; unter Mitarbeit von Werner Strebel und Heinz Hagmann
Skript: Tastdiagnostik - Modul II 2. Auflage März 2005 Marianne Arnet-Straub; unter Mitarbeit Christine Walder und Werner Strebel
Die Tastdiagnostik als Kontrollinstrument der physiotherapeutischen Behandlung - Fallbeispiel Daniel Liedtke, W. Strebel, E. Senn Physiotherapie Nr. 4, April 2000
Die Tastdiagnostik als Technik zur Kontrolle der physiotherapeutischen Arbeit an einem algodystrophen Fuss Daniel Liedtke, Werner Strebel, Prof. Dr. med. E. Senn Physikalische Medizin, Heft Nr. 3, Juni 1998
Einblicke tief unter die Haut Werner Strebel benefit, Kundenmagazin der SUVA, Heft Nr. 6, November 1997
Die Behandlungserlaubnis Werner Strebel Physiotherapie Nr. 9, September 1992 sowie Rehabilitation Nr. 6/1993, SUVA
4 Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Tastdiagnostik angelegt am 19.09.2009 um 17:51
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