Stasifalle

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Momentaufnahme aus dem Leben von Manfred Dott

Meinem abenteuerlichen Leben erst als Kritiker in der BRD und dann als Rebell im DDR Sozialismus:

geb. in Koblenz Superlinks in der APO und Kommunist in der BRD, Kontakt in die DDR, Studium als Westler in Ostberlin, Umzug 1972 mit Tochter in die DDR, knapp ein Jahr mit Tochter eingesperrt, Misstrauen, Bewährung, 19 Ausreiseanträge zurück in d. BRD, ohne Erfolg, Ergebnis Antikommunist. Job, erneutes Studium Hochbauwesen, als Lohn für die Aussetzung des Ausreisewunsches, Leitungsfunktion im Wohnungsbaukombinat mit auferlegtem Schweigen über persönl. DDR Vergangenheit, Ruhephase ohne weitere Stasirepressalien. In dieser Zeit 1985 bis 1987 Ereignete sich folg. stasigesteuerte Begebenheit:

(Die folgende Aussage mache ich erst jetzt, weil meine Ehe, obwohl die Begebenheiten vor 25 Jahren waren, nicht in Gefahr kommen soll.')

Meine gehobene Leitungsfunktion, also meine tägliche Arbeit, im größten Baubetrieb des DDR Beziks Magdeburg , dem Wohnungsbaukombinat (WBK) wurde, wie meine Stasiakte belegt, genau beobachtet. Mein guter Studienabschluss und meine Arbeitsergebnisse im Betrieb, sowie meine Teilnahme an den Betriebsleitungssitzungen und mein kumpelhaftes Verhältnis zum Betriebsdirektor Krabiell in Halberstadt, machten die Stasi blind für das, was ich nach Feierabend in Kirchenkreisen mit organisierte und mit vorbereitete. Damit ich scheinbar so sorglos weiter arbeiten sollte und weil die Stasi mich an dieser langen Leine halten wollte, erlebte ich nochmals eine bzw. mehrere Begebenheiten mit einem "Lustmädchen". Eventuell wollte die Stasi mich vielleicht auch von meiner geliebten Ehefrau Edith abbringen. Über die Grunde bin ich mir bis heute nicht im Klaren. Jedenfalls wurde mir als Leiter des BFN (Büro für Neuererwesen) eine junge Absolventin zugeordnet, die genau meinem Schönheitsideal entsprach. jung, schlank, sportlich und sehr kontaktfreudig. Wir fuhren also zusammen die Baustellen ab. Ich zeigte ihr alles aus meinem Aufgabenbereich und sie schrieb eifrig alles mit. Das erste mal in Oschersleben nach einem Besuch der Großbaustelle "Wasserrenne", meinte sie, wir können doch noch im Park spazieren gehen und dann gleich nach Hause fahren, dann ist der Tag rum. Ich kam mit. Wir waren außerhalb der Stadt und ausreichend von der Baustelle entfernt. Es ist so warm wir könnten uns doch ein wenig ausruhen meinte sie. Wir setzten uns ins Gras und dann ging alles sehr schnell und dauerte doch so lange. Abends mit schlechtem Gewissen und Grasflecken an der Hose nach Hause. Reue, als Katholik Beichte und Buße. Aber der Geist ist willig und das Fleisch ist schwach. Es ging dann doch noch eine Weile so weiter und ich wunderte mich schon, weshalb die Absolventin nicht klammerte und dann einmal sagte: “ das geht doch wunderschön so. Das machen wir so weiter, bis ich eine gute Funktion im WBK habe und dann sehen wir weiter.” Nach einiger Zeit erzählte sie mir von ihrer Familie. von ihrem Vater, einem NVA Offizier und von ihrer Freundschaft zur sowjetischen Garnison in der Kaserne Klusberge in Halberstadt. Die sowjetischen Offiziere, die uns oft zu Hause besuchen sind sehr nett. Aber wir müssen dann immer so viel Alkohol trinken. Meine DDR Geschichte kannte die Absolventin nicht. Jetzt waren wir an einem Punkt, an dem meine politische Überzeugung absolute Priorität hatte. Ohne erpressbar zu werden, musste ich schnellstens und schonend die Geschichte beenden . Mit meinem Betriebsdirektor besprach ich, dass die Absolventin xxxxxx nun noch andere Bereiche durchlaufen sollte, ehe sie endgültig fest eingesetzt wird. Es fehlten ihr noch die Bereiche Materialökonomie, Technologie und Transportwesen. Ob der Direktor merkte, dass ich sie los werden wollte, kann ich auch heute nicht genau einschätzen. Jedenfalls hatte das ja eine gewisse Logik. Wenige Tage danach kam sie und teilte mir mit, dass sie versetzt worden sei. Wie soll das jetzt weiter gehen? "Ganz einfach", meinte ich. Deine Berufskarriere darfst du dir nicht versauen, indem du jetzt einen Fehler machst. Wir müssen unsere berufliche Zusammenarbeit und alles andere auch beenden und darüber schweigen.. Mittlerweile war ich mir sicher, dass sie von der Stasi angesetzt war, dass dieser Auftrag ihr dennoch erhebliche Freude bereitete, hatte ich oft genug gespürt. Außerhalb des Betriebes und in der Kirche brach ob meiner Schwachheit bei mir eine Welt zusammen. Wenige Tage danach umgarnte ich meine Frau Edith und erfüllte ihr jeden in der DDR erfüllbaren Wunsch. Was ist dann mit dir los, du bist so anders, so aufmerksam. “Mir ist halt so” meinte ich und damit gab sie sich zufrieden. Meine Tochter Anja, die mit mir aus dem Westen gekommen war, hat durch einen Zufall die Angelegenheit mitbekommen. Sie sagte mir: “Papa, ich verrate dich nicht”. Somit hatte ich Glück und meine bis heute geliebte Ehefrau merkte kaum etwas. Und ich war froh, diese Stasifalle los geworden zu sein.

Auf diese Weise hat die DDR Staatssicherheit viele informelle Mitarbeiter rekrutiert. --Manfred Dott (Diskussion) 12:33, 11. Aug. 2013 (CEST)

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