Sphärenharmonie
Als Sphärenharmonie oder Sphärenmusik (nach altgriechisch σφαῖρα sphaíra „Kugel“) bezeichnet man die aus der griechischen Antike stammende Vorstellung, dass bei den Bewegungen der Himmelskörper und der sie tragenden durchsichtigen Kugeln (Sphären) Töne entstehen, deren Höhe von ihren Abständen und Geschwindigkeiten abhängt. Die Töne ergeben einen harmonischen Zusammenklang (griechisch symphōnía), der jedoch für die Menschen normalerweise nicht hörbar ist. Diese Idee stammt von Pythagoras von Samos oder seinen Anhängern, den Pythagoreern, und bildet ein wesentliches Element der pythagoreischen Kosmologie. Dahinter stand die Überzeugung, dass der Kosmos eine durch mathematische Proportionen optimal geordnete Ganzheit sei und dass sich daher in der Astronomie dieselben Gesetzmäßigkeiten zeigen wie in der Musik. In übertragenem Sinn wird der Begriff „Sphärenmusik“ heute auch für die Übertragung von Proportionen aus der Astrophysik in musikalische Beziehungen verwendet.
Inhaltsverzeichnis
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1 Quellensammlungen
- Joscelyn Godwin (Hrsg.): The Harmony of the Spheres. A Sourcebook of the Pythagorean Tradition in Music. Inner Traditions International, Rochester VT 1993, ISBN 0-89281-265-6.
- Bartel Leendert van der Waerden: Die Astronomie der Pythagoreer. Amsterdam 1951, S. 29–37 (Zusammenstellung und Kritik aller Quellen zur Sphärenharmonie)
2 Literatur
Übersichtsdarstellung
- Jean Pépin: Harmonie der Sphären. In: Reallexikon für Antike und Christentum. Band 13, Hiersemann, Stuttgart 1986, ISBN 3-7772-5006-6, Sp. 593–618
Gesamtdarstellungen und Untersuchungen
- Klaus Podirsky: Fremdkörper Erde – Goldener Schnitt und Fibonacci-Folge und die Strukturbildung im Sonnensystem. Info3-Verlag, Frankfurt 2004
- Lukas Richter: „Tantus et tam dulcis sonus“. Die Lehre von der Sphärenharmonie in Rom und ihre griechischen Quellen. In: Thomas Ertelt, Heinz von Loesch, Frieder Zaminer (Hrsg.): Geschichte der Musiktheorie. Band 2: Konrad Volk (Hrsg.): Vom Mythos zur Fachdisziplin. Antike und Byzanz. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-01202-X, S. 505–634.
- Hans Schavernoch: Die Harmonie der Sphären. Die Geschichte der Idee des Welteneinklangs und der Seeleneinstimmung (= Orbis academicus. Problemgeschichten der Wissenschaft in Dokumenten und Darstellungen. Sonderband 6). Alber, Freiburg u. a. 1981, ISBN 3-495-47459-5.
- Joachim Schulz: Rhythmen der Sterne. Philosophisch-anthroposophischer Verlag, Dornach 1963
- Irini-Fotini Viltanioti: L'harmonie des Sirènes du pythagorisme ancien à Platon (= Studia Praesocratica, Bd. 7). De Gruyter, Boston/Berlin 2015, ISBN 978-1-5015-1086-1
- Hartmut Warm: Die Signatur der Sphären. Von der Ordnung im Sonnensystem. 3. Auflage, Keplerstern, Hamburg 2011, ISBN 978-3-935958-05-9
- Friedrich Zipp: Vom Urklang zur Weltharmonie. Werden und Wirken der Idee der Sphärenmusik. 2., verbesserte und ergänzte Auflage. Merseburger, Kassel 1998, ISBN 3-87537-216-6.
- Joachim Schulz: Rhythmen der Sterne, Philosophische-anthroposophischer Verlag, Dornach 1963 (Nur naoch antiquarisch zu bekommen)
- Hartmut Warm: Die Signatur der Sphären: Von der Ordnung im Sonnensystem, Verlag Keplerstern, 3. Auflage, 2011, ISBN 978-3935958059 (Das Buch zum Fim)
- Klaus Podirsky: Fremdkörper Erde - Goldener Schnitt und Fibonacci-Folge und die Strukturbildung im Sonnensystem, Info3-Verlag, Frankfurt 2004
3 Weblinks
- Hartmut Warm: Die Signatur der Sphären (YouTube)
- Harmonikale Grundlagenforschung
- So klingen die Planeten
- Boethius, De institutione musica
- Die Sphärenharmonie – der ganze Kosmos klingt
- Hartmut Warm: Die Signatur der Sphären - Trailer YouTube
- Hartumt Warm: Die Signatur der Sphären Das Origanlvideo dankenswerter Weise ins Netz gestellt - YouTube
- So klingen die Planeten - Berechnung gemäß den Umlaufzeiten (Hans Zimmermann)
- Harmonik-Vorträge nach Themen auf www.harmonik.de
4 Andere Lexika
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