Siegfried (Historisch)

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Siegfried in der Schmiede, Gemälde von Ferdinand Leeke im 1900

Siegfried, althochdeutsch Sigufrid, in der nordischen Fassung Sigurd (d. i. Siegwart), ist die leuchtendste Heroengestalt der deutschen Heldensage. Er stand ursprünglich im Mittelpunkt eines Mythus, ein von finstern Mächten zerstörtes Lichtwesen; doch ist dieser Kern durch die Verbindung mit historischen Sagen verdunkelt und nur noch annähernd zu erschließen.

Nach Karl Lachmanns grundlegenden Forschungen ist nach der nordischen und deutschen Überlieferung der Nibelungensage der Siegfriedmythus folgender:

Siegfried ist der Sohn Sigmunds, aus dem von Odin selbst abstammenden Geschlecht der Welsunge, ausgezeichnet durch leuchtende Augen und unglaubliche Kraft. Ihn erzog ein weiser und kunstreicher Zwerg, Regin (d. i. Ratgeber). Der schmiedete ihm ein Schwert, mit dem Siegfried einen Amboß spalten konnte. So reizte ihn Regin, der Nibelungen Hort (Schatz) zu erwerben. Diesen hatten drei Götter aus der Tiefe des Wassers dem Zwerge Andwari geraubt, um Buße für den erschlagenen Otter zu zahlen; der Beraubte, dem jene nicht einmal einen wunderbaren Ring ließen, der den Schatz neu geschaffen hätte, verfluchte diesen Ring. Die Götter traf der Fluch nicht, weil sie den ganzen Schatz sofort an Otters Vater und Brüder gaben: aber in diesem Geschlecht trug er Frucht. Otters beide Brüder töteten den Vater; Regin wurde von dem andern Bruder, Fafnir genannt, verdrängt, der in Gestalt eines Drachen (Lindwurms) sein Gold bewachte.[...]

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