Serapeion von Alexandria

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Das Serapeion von Alexandria war ein Tempel der antiken Gottheit Serapis. Ptolemaios I. ließ in der Zeit von 287 bis 286 v. Chr. ein erstes Tempelgebäude in Alexandria erbauen, das von Ptolemaios III. Euergetes erweitert wurde. Der größte Teil des Serapeions entstand in den ersten Jahrhunderten nach Christus.[1] Im Jahre 391 n. Chr. kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Nichtchristen, nachdem der Bischof Theophilos von Alexandria alle nicht-christlichen Feiertage zu Arbeitstagen erklärt, öffentliche Opferungen verboten, heidnische Tempel hatte schließen lassen und versuchte, sie in christliche Kirchen umzuwandeln.[2] Schließlich wurde im Auftrag von Kaiser Theodosius I. das Serapeion zerstört. An der Stelle des Tempels ließ Theophilos eine christliche Kirche erbauen.[3]

1 Bedeutung

Das Serapeion wurde zum bedeutendsten Heiligtum Alexandrias. Im eigentlichen Tempel befand sich die Statue des Serapis des Bryaxis, bei der es sich um eines der bekanntesten Bildwerke der Antike handelte. Wie aus einer Weihinschrift zu entnehmen ist, wurde im Jahr 297 n. Chr. zu Ehren von Kaiser Diokletian die 27 Meter hohe sogenannte „Pompeiussäule“ errichtet.[4]

Außer dem eigentlichen Tempelbereich beherbergte das Serapeion auch eine Tochterbibliothek[5] der großen Bibliothek von Alexandria, die 20.000[4] bis 40.000 Schriftrollen enthielt.[6] Diese Bibliothek wurde wahrscheinlich von Ptolemaios III. gegründet.[7]

2 Vergleich zu Wikipedia




3 Einzelnachweise

  1. Richard H. Wilkinson: Die Welt der Tempel im Alten Ägypten. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-18652-4, S. 102–103.
  2. Ramsay McMullan: Christianizing the Roman Empire. (A.D. 100–400). 1984, S. 90.
  3. Mostafa A. El-Abbadi: Demise of the Daughter Library. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 89–94, hier: S. 89 und 93.
  4. 4,0 4,1 Gabriele Höber-Kamel: Alexandria. (= Kemet. Heft 3/2004). Kemet-Verlag, Berlin 2004, ISSN 0943-5972 , S. 10.
  5. [[Epiphanios von Salamis|]]: De mensuris et ponderibus 11.
  6. Johannes Tzetzes in den Prolegomena zu seinen Scholien zu Aristophanes, die in verschiedenen Textversionen vorliegen. Siehe dazu Rudolf Blum: Kallimachos. The Alexandrian Library and the Origins of Bibliography. University of Wisconsin Press, 1991, S. 104–105.
  7. Siehe dazu bspw. Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. 2010, S. 68; Mostafa El-Abbadi: The life and fate of the ancient Library of Alexandria. 1990, S. 91.

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