Pleureuse (Hutschmuck)

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Pleureuse als Hutschmuck habe ich bisher nur in Joseph Roths Roman Die Geschichte von der 1002. Nacht von 1939 gefunden, dessen Handlung nach 1857 spielt. Im 14. Kapitel trägt Josephine Matzner einen großen Hut mit violetten Pleureusen, die leise zittern und ihren Bankier dazu veranlassen, ihr die Gründung oder den Kauf eines Modistengeschäfts zu empfehlen. "Sie haben Geschmack." Ob es sich dabei um Straußenfedern handelt, wird nicht mitgeteilt. Diesen Roman erwähnt der Artikel nicht.

Dafür stützt er sich auf Fontanes Stechlin von 1897, der im elften Kapitel einen Hut mit "hohen Straußfedern, wie ein Ritterhelm" erwähnt. Doch ist weder in diesem Zusammenhang, noch an anderer Stelle dieses oder eines anderen Fontaneschen Romans von Pleureuse die Rede.

Ob Zuckmayers Plörösenmieze aus dem Hauptmann von Köpenick (1931) diesen Namen tatsächlich einem Hutschmuck verdankt oder ob damit vielleicht etwas anderes gemeint ist, ergibt sich weder aus Zuckmayers Stück noch aus seiner Autobiographie Als wär's ein Stück von mir. Konnte eine Prostituierte von der Friedrichstraße sich eigentlich Straußenfedern leisten?

Walter Mehring legt in einer Glosse, die 1926 in Das Tage-Buch erschien, jemand den Satz in den Mund: "In den Revuen wachsen einem die Pleureusen zum Halse raus!" Ich denke aber nicht, das damit "ein beliebter Hutschmuck aus Straußenfedern" gemeint ist. Revuegirls tragen wohl Federn, aber kaum Hüte. -- Vsop 07:45, 29. Nov. 2010 (CET)


Die Pleureuse war ein um die Jahrhundertwende beliebter Hutschmuck aus Straußenfedern.

Offenbar sollte dieses Accessoire besonders anziehend wirken oder wird jedenfalls in der Literatur der Zeit so dargestellt: In Theodor Fontanes Roman Der Stechlin probieren die beiden Schwestern Melusine und Armgard Barby straußenfedergeschmückte Hüte in einer entscheidenden Phase des Geschehens auf: Soeben ist ein Gespräch über den Rittmeister von Stechlin, der ein Interesse für die beiden Damen gefasst hat und später Armgard heiraten wird, vorangegangen, nun erscheint er in persona und wird speziell von Melusine recht kokett empfangen...

In Carl Zuckmayers Stück Der Hauptmann von Köpenick wird gar die Plörösenmieze, eine Prostituierte, nach ihrer offenbar bevorzugten Ausstaffierung benannt. Zuckmayer behauptete später in seiner Autobiographie Als wär's ein Stück von mir, er sei eigentlich der Meinung gewesen, die Plörösenmieze erfunden zu haben, aber durch den Brief einer gewissen Goldfisch-Anna aus dem gleichen Milieu später eines Besseren belehrt worden: Die Plörösenmieze habe tatsächlich gelebt.

1 Weblinks



2 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Xocolatl angelegt am 31.07.2005 um 15:29,
Alle Autoren: AlterWolf49, Vsop, Spinnerin, Summ, Zulu55, M(e)ister Eiskalt, Brunswyk, Xocolatl, Wst, UlrichJ, Attallah


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