Platzprojekt

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Container auf dem Gelände des Platzprojektes

Das Platzprojekt (Eigenschreibweise: PLATZprojekt) ist ein im Jahr 2013 begonnenes, von der Bundesregierung gefördertes Modell- und Forschungsvorhaben zur experimentellen Stadtentwicklung in Hannover. Es stellt sich als ein im Do it yourself-Verfahren geschaffenes Containerdorf auf einer Gewerbebrache im Stadtbezirk Linden dar, in dem junge Menschen kulturelle, soziale und gewerbliche Nutzungsprojekte betreiben.

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1 Projektbeschreibung

Beim Platzprojekt handelt sich um ein Vorhaben von acht deutschlandweiten Projekten des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus im Forschungsfeld „Jugend.Stadt.Labor”[1], das vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung finanziell gefördert wird. In der knapp vierjährigen Phase des ergebnisoffenen Prozesses mit bottom-up-Ansatz [2] stehen insgesamt rund 120.000 Euro zur Verfügung. [3] Die Zuschüsse sind an Selbstorganisation, Nachhaltigkeit und Bezug zur Stadtentwicklung in der Projektumsetzung geknüpft.[4]

Der als Basisstation dienende Container

In der Konzeptions- und Aufbauphase bildete sich in den Jahren 2013 und 2014 eine Kerngruppe aus jungen Menschen, die eine Basisstation aufbauten. Die Umsetzungsphase des Forschungsvorhabens erfolgt in den Jahren 2015 und 2016. Ob das Platzprojekt danach bestehen bleibt, ist ergebnisoffen und auch abhängig vom Grundstückseigentümer. Das Projekt soll neue Erkenntnisse zum Stadtumbau liefern und dient der Klärung verschiedener Forschungsfragen von „Jugend.Stadt.Labor”, zum Beispiel, wie sich Jugendliche als Raumentwickler vernetzen, welche Projekte sie entwickeln und welche Partnerschaften sie dafür vor Ort eingehen. Zu den Forschungszielen gehören unter anderem die Erprobung neuer Governance-Strukturen, Ableitung von Empfehlungen und Praxiserfahrungen zur Einbindung von Jugendinitiativen in übergeordnete Stadtentwicklungskonzepte und die Dokumentation guter Beispiele zur Argumentation gegenüber öffentlichen sowie privaten Eigentümern.[5]

Bei der offenen Struktur des Platzprojektes ist es auch interessierten Bürgern möglich, bei den kulturellen und sozialen Angeboten des Projektes mitzuwirken.

2 Projektumsetzung

Bauzauntor am Eingang des Geländes
Diskussionsveranstaltung während des Sommerfestes im Jahr 2015
Angrenzender mobiler Gemeinschaftsgarten

An der Projektumsetzung sind rund 250 Menschen im Alter von etwa 16 bis 40 Jahren beteiligt (Stand: September 2014).[6], darunter Künstler, Designer, Musiker, Gärtner sowie Gastronomen.[7]

Standort des Platzprojektes ist ein bisher als Parkplatz genutztes Brachgelände an einer Ausfallstraße im Stadtteil Linden-Mitte. Es liegt im Gewerbegebiet Lindener Hafen zwischen dem Westschnellweg und den Hafenanlagen am Ende des Stichkanals Hannover-Linden. Das Gelände steht im Eigentum der Metro Group und ist vom Platzprojekt angepachtet.[8] Ausgangspunkt für das Projekt war ein, auf derselben Brache, von Skatern in Eigenleistung aufgebauter Skatepark, aus dem sich die Idee eines Containerdorfes entwickelte. Nach der Stellung des Projektantrages im September 2013 und der darauf folgenden Zusage, begann das Projekt 2014 mit der Schaffung einer Basisstation in Form eines großen Containers, dessen Dach als Terrasse ausgebaut wurde, und der als Treff- sowie Aussichtspunkt fungiert. Seither befindet sich das Containerdorf, das keine Wohnnutzung zulässt, mit der schrittweisen Ansiedlung von Nutzungen im Aufbau. Derzeit (2015) umfasst es rund 20 gebrauchte Container, zum Teil übereinander gestapelt. Sie sind vielfach individuell umgestaltet und mit Türen und Fenster versehen.

Die Container werden von lokalen Gruppen und Einzelpersonen für Kultur- und Freizeitaktivitäten, sowie auch experimentell genutzt. Auch nutzergetragene gewerbliche Entwicklungen durch kreative junge Menschen, etwa als Garagenfirma, lässt das Platzprojekt zu. Nutzungsprojekte sind unter anderem ein Nähatelier, ein Café, eine Einrichtung für audiovisuelle Computerkunst, eine Holzwerkstatt und ein Tätowierstudio. [9] Während für gemeinnützige Vorhaben Container kostenlos zur Verfügung gestellt werden, fallen bei anderen Nutzungen Kosten von 60 Euro monatlich für einen Containerstellplatz an. Auf einer Veranstaltungsbühne finden gelegentlich Musik- und Theateraufführungen statt.

Das zum Teil von einem Bauzaun umgebene Gelände ist frei zugänglich, jedoch weist ein Schild darauf hin, dass das „Betreten auf eigene Gefahr“ erfolgt. Den Eingang zum Gelände grenzt ein Bauzauntor ab, das jedoch ständig geöffnet ist. Angrenzend findet sich ein mobiler Gemeinschaftsgarten.[10]

3 Weblinks

4 Einzelnachweise

  1. Steckbriefe der Modellvorhaben Jugend.Stadt.Labor
  2. Modellvorhaben: 2er, Hannover: Konzept
  3. Mario Moers: Utopien in Frachtcontainern in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 6. Juli 2014
  4. Constantin Alexander: Ein Containerdorf für die Zukunft der Stadt beim NDR vom 18. Oktober 2014
  5. Jugend.Stadt.Labor: Forschungsfragen
  6. Bund fördert Containerdorf in Linden, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. September 2014, abgerufen am 10. Juli 2015
  7. Mario Moers: Containerdorf lädt zum Kennenlernen ein, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 11. Juli 2015
  8. Rüdiger Meise: Bund fördert Containerdorf in Linden in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 1. September 2014
  9. Info-Inferno und Eröffnungsgewitter PLATZprojekt Infoveranstaltung vom 12. Oktober 2014
  10. Küchengärten Limmer
7

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