Minifive

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Minifive ist eine eingetragene Marke für ein Implantatkonzept aus dem Bereich der Zahnmedizin.

Das Implantatkonzept Minifive bietet eine Möglichkeit, herausnehmbare Prothesen im zahnlosen Unterkiefer zu stabilisieren. Hierfür werden fünf oder mehr Mikroimplantate in den Unterkieferknochen eingesetzt. Die Prothese wird mittels Kugelknopfanker auf die Implantate aufgesetzt und somit stabilisiert. Sie ist jedoch nicht starr. Beim Abbeißen kommt es zu einer minimalen Bewegung. Das Konzept von Minifive sind nicht 5 Implantate, sondern das zentrale Implantat so anterior wie möglich zu setzen, um den Kraftarm zwischen der Schneidekante der Prothese und dem Implantatkopf kurz zu halten.


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1 Geschichte

Das Konzept wurde 2000 von Prim. Dr. Peter Huemer entwickelt mit dem Ziel, eine kostengünstige Möglichkeit zur Stabilisierung von schlecht sitzenden Zahnprothesen zu finden.


2 Implantationssystem

Die Durchmesser der Standardimplantate (durchschnittlich 4 mm) sind zu breit, um die Implantation ohne Kieferkammmodellation und Maßnahmen zur Stabilisierung der Mukosa erfolgversprechend durchführen zu können. Deshalb werden Mikroimplantate verwendet. Diese bestehen aus einem selbstschneidenden Gewinde und einem integrierten Kugelkopfanker für stabilen Sitz und aus dem entsprechenden Gegenstück (auswechselbares O-Ring-Attachment aus Titan).


3 Hebelgesetz und Zusammenhang mit den Angle-Klassen

Je kleiner der Abstand der angreifenden (Kau-)Kraft zum Drehpunkt (Angle-Klasse I, III), desto kleiner die Drehwirkung (Prothesenbeweglichkeit) der angreifenden Kraft. Je größer der Abstand der angreifenden (Kau-)Kraft zum Drehpunkt (Angle-Klasse II), desto größer die Drehwirkung (Prothesenbeweglichkeit) der angreifenden Kraft. Bei Klasse I und III ist das Setzen der Mikroimplantate problemlos möglich. Allerdings sollten bei Klasse I die Implantate nach anterior positioniert und geneigt werden, um die Drehwirkung der Kaukraft auf die Prothese zu reduzieren. Bei Klasse II kann das Minifive-Konzept nur unter Belassen der sagittalen Stufe angewendet werden, da ansonsten trotz der Verankerung durch Mikroimplantate kein stabiler Sitz der Prothese gewährleistet werden kann. Die Alternative ist eine festsitzende prothetische Lösung auf Implantaten.


4 Prothetische Versorgung

Bei der präoperativen Vorbereitung wird entschieden, ob die vorhandene Prothese weiterverwendbar ist oder nicht. Kann die bestehende Prothese verwendet werden, wird sie als Operationsschablone und ästhetische Schablone bzw. Heilungsprothese dubliert. Wird eine neue Prothese benötigt, sollte diese vor der Operation angefertigt werden, damit ebenfalls eine entsprechende Operationsschablone und ästhetische Schablone zur Verfügung stehen. Nach der Operation erfolgt die Abformung mit der definitiven Prothese. Um die Position der gesetzten Implantate exakt zu bestimmen, wird die Prothese mit einem Bissregistrationsmaterial (z.B. Memoreg) unterfüttert und im Bereich der Implantate freigeschliffen. Die Abformung wird mit entsprechendem Abformmaterial (z.B. Impregum) durchgeführt. Als Interimsprothese bis zum Einsetzen der unterfütterten Prothese kann die dublierte Prothese verwendet werden. Im Labor werden die Matrizen einpolymerisiert. Schon nach einem halben Tag wird die fertige Prothese an den Patienten übergeben.


5 Operationstechnik

Das chirurgische Prinzip ist vor allem aus folgenden drei Gründen nicht flapless:

  1. Unregelmäßigkeiten des Kieferkammes können bei einer offenen Situation besser korrigiert werden.
  2. Bei einer geschlossenen Situation besteht durch die Anteriorneigung des Implantatkopfes (Erhöhung der Prothesenstabilität) beim Positionieren der Implantate das Risiko der Verletzung der Arteria lingualis und Arteria submentalis. Durch eine Lappenbildung lingual können diese Gefäße gesichert werden.
  3. Durch die Darstellung des Knochens kann eine sichere bikortikale Verankerung bei geringer Knochenhöhe erreicht werden. Dies ist sehr oft im Bereich der Prämolaren der Fall, wo die Implantatachse und die Richtung der Kieferkammhauptmasse selten ident sind.

Gut möglich ist die Implantation ohne Lappenbildung bei Patienten mit flachem Kieferkamm und Angle-Klasse III sowie bei Patienten mit breitem und gleichzeitig sehr hohem Kieferkamm und Angle-Klasse I, bei denen problemlos 15 mm-Implantate monokortikal fixiert werden können. Durch das bikortikale Vorbohren kann eine sichere Verankerung besonders von kurzen Implantaten (10 mm; 11,5 mm) und somit die sichere Position des Kugelkopfankers gewährleistet werden.


6 Patientenzufriedenheit

Im Institut Dr. Huemer wurden ein Jahr nach der Insertion 86 zufällig gewählte Minifive-Patienten anlässlich des Recalls befragt. Es konnte eine sehr hohe Patientenzufriedenheit von 100% (87% „sehr zufrieden“, 13% „zufrieden“) festgestellt werden. Eine Verbesserung der Kaufunktion wurde von 94% (82% „viel besser“, 12% „besser“) bestätigt. Ergänzend zu diesen Ergebnissen muss allerdings klargestellt werden, dass keine Patienten mit Angle-Klasse-II mittels des Minifive-Konzeptes behandelt wurden.


7 Weblinks



8 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: M.Eberle angelegt am 07.01.2010 um 12:22,
Alle Autoren: Elian, M.Eberle

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