Microneedling

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Das Microneedling ist ein kosmetisches oder dermatologisches Verfahren, bei der die Haut gezielt mit dem Dermaroller® durch mikrofeine Nadeln penetriert wird. Im Jahr 2006 wurde erstmals in einer Blindstudie von den Ärzten Dr. M. Schwarz und Laaff der zweifelsfreie Nachweis erbracht, dass der Dermaroller die Haut zur Regeneration neuer Gewebszellen, vornehmlich neuer Collagen- und Elastinfasern stimuliert.[1]

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1 Geschichte

Das Microneedling ist eine relativ neue, minimalinvasive Methode der Behandlung von z.B. Aknenarben, Schwangerschaftsstreifen, Cellulite, Pigmentstörungen und Falten-Behandlung. Diese Behandlungsmethode wird mit einem Handgerät ausgeführt, das mit zahlreichen mikrofeinen Nadeln versehen ist, dem sogenannten Dermaroller®. Im Jahr 1999 wurde der Dermaroller® vom Firmengründer der DERMAROLLER S.a.r.l., Horst Liebl erfunden und 2000 patentiert. Bei der Behandlung kosmetisch störender Befunde im Gesicht und Decolleté erlebt das Microneedling seit zwei Jahren eine Renaissance. Die Bekanntheit des Verfahrens ist vor allem auf Bekenntnisse von prominenten Schauspielern, wie dem Ehepaar Angelina Jolie und Brad Pitt zurück zu führen, die sich Dermaroller®-Behandlungen unterzogen haben. [2]


2 Anwendungsarten

2.1 Medizinische Behandlung

Wird mit dem medizinischen Dermaroller® durchgeführt. (Eindringtiefe 1,0 bis 1,5 mm - steril, einmalige Benutzung)

Nach der Abreinigung der zu behandelnden Areale, wird für ca. 30 - 45 min. eine anästhesierende Salbe aufgetragen. Mit dem Dermaroller® wird das ausgewählte betäubte Areal so behandelt, das 250 Einstiche pro cm² erreicht werden. Hierfür wird jede Hautstelle mindestens fünfmal in jede Richtung (horizontal/vertikal und in beide Diagonalen) bis zum Auftreten der petichalen Blutung gerollert. Nach der Abreinigung mit steriler Kochsalzlösung wird ein Repairschaum aufgetragen.

2.1.1 Wirkung

Die minimalen Einstiche durch die Epidermis bis zur Zone der papillären Dermis führen zur kontrollierten Wundheilung in der unteren Dermis. Dies induziert die physiologische körpereigene Kollagenproduktion sowie die Gefäß-Neogenese. Als unmittelbare Reaktion auf die bewusst gesetzten Mikroverletzungen setzen Fibroblasten, Wachstumsfaktoren und Botenstoffe frei, welche auf andere, an der Wundheilung beteiligte Zellen chemotaktisch wirken und deren Metabolismus aktivieren. Dadurch wird dann die Produktion von Bestandteilen der extrazellulären Matrix (ECM) wie Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure angeregt. Dieser Prozess der Kollagensynthese wird gemein als Collagen Induction Therapy ( CIT ) bezeichnet. Die Freisetzung von Wachstumsfaktoren bei der Behandlung induziert eine Angiogenese. Die dadurch resultierende erhöhte Durchblutung des behandelten Hautbereiches führt zu einer verbesserten Versorgung mit Nährstoffen und sorgt so zusätzlich für optimierte Bedingungen für eine Hautregeneration. Die beiden genannten Komponenten CIT + Angiogenese kommen somit einem Reperaturmechanismus gleich und führen zu einer lang anhaltenden Straffung und Modulation des Gewebes. Die behandelten Patienten beschreiben sehr früh ein besseres Hautgefühl, und dass sich die Haut von innen her füllt. Das Profil wirkt sofort objektiv glatter sowie voller. Die Unebenheiten in der Struktur wirken nahezu wie ausgebügelt.


2.2 Heimbehandlung

Wird mit dem Homecare Dermaroller®, Modell C8 durchgeführt. ( Eindringtiefe von 0,15 bis 0,2 mm )

Es darf kein oder nie übermäßiger Druck auf den Roller ausgeübt werden (ein Druck von 100 bis 200 Gramm ist völlig ausreichend). Durch erhöhten Druck werden und können die Nadeln nicht tiefer in die Epidermis eindringen! Jede Haut ist anders, und besonders empfindliche Haut kann sich nach den ersten Behandlungen leicht röten, prickeln oder sich schuppen. Der Dermaroller® wird in den ersten zwei Wochen nur jeden 2. oder 3. Tag angewendet. Danach kann die Sequenz gesteigern werden. Die zu "rollenden" Hautpartien sollten gereinigt werden. Die Haut wird vier Mal in jede Richtung (horizontal, vertikal, diagonal links und rechts) gerollert. Wichtig ist, dass nach der Benutzung des Dermarollers® stets eine hochwertige Feuchtigkeitscreme auftragen wird.


2.2.1 Wirkung

Aus umfangreichen Untersuchungen in den Laboratorien von MatTek® und Owen Biosciences® (USA) mit dem Dermaroller® haben ergeben, dass selbst die sehr kurzen Nadeln des Homecare Dermarollers® die Zellkommunikation durch elektrische Signale, besonders in der Basalschicht, verändern. Dabei kommt es zur Ausschüttung sogenannter Wachstumssignale (TGF), die die Zellteilung von Keratinozyten, Basalzellen, etc. anregen und damit beschleunigen. Durch die Stimulation mit dem Dermaroller® verkürzt sich der Teilungszyklus und erhöht sich die Zellproduktion indifferenter und differenzierter Hautzellen. Dies wiederum resultiert in einer Zunahme der Keratinschicht (abgestorbene Keratinozyten ohne Zellkern) von rund 30 und mehr Prozent. Die Keratinschicht wird langsam nach oben geschoben und bildet schließlich am Ende das sogenannte stratum corneum. Diese letzte Schicht aus winzigen Hautschüppchen, mit einer Dicke von rund einem hundertstel Millimeter, schützt unseren Körper gegen Umwelteinflüsse. Dass besonders ältere Haut oft fahl und grau erscheint, liegt daran, dass durch die verlangsamte Zellteilung das Keratin seine Transparenz verliert und wie ein matter Belag erscheint. Diese Transparenz ist der wesentliche optische Unterschied zwischen junger und älterer Haut. Der matte Zellbelag aus sich lösenden Hautschüppchen wird durch die feinen Nadeln des Dermarollers abgetragen. Die winzigen, kaum sichtbaren Nadeln des Homecare Dermarollers® vereinigen gleich mehrere Vorteile in einer Anwendung: Erhöhung der epidermalen Zellproduktion und Verbesserung der Transparenz.


3 Literatur

 Dr.M.Schwarz, Praxisklinik Freiburg (Hrsg.): Randomisierte Doppelblindstudie zum Nachweis zum Collagen- und Elastinaufbau nach Dermaroller-Behandlungen (Collagen-Induktions-Therapie (CIT)). Freiburg 2006.

 Horst Liebl: Verbesserung der Hautstruktur durch Neo-Collagenese und Neo-Angiogenese mit dem Dermaroller. In: Kosmetische Medizin. 05/2008, Berlin 2008, S. 272-275.

 Dr. Kai Rezai: Microneedling mit dem Dermaroller. In: Med Report - Organ für ärztliche Fortbildungskongresse (Hrsg.): Med Report. 13, Berlin April 2009.

 Livia Rasche: Rollende Nadeln. In: Bild der Wissenschaft. Leinfelden-Echterdingen Februar 2009.

4 Weblinks

Dermaroller Homecare-Modell. Abgerufen am 25. Juni 2009.


Microneedling - Minimalinvasive Therapie von Aknenarben und Striae. Face - international magazine of orofacial esthetics. Abgerufen am 29. Juli 2009.


5 Einzelnachweise

  1.  Dr.M.Schwarz, Praxisklinik Freiburg (Hrsg.): Randomisierte Doppelblindstudie zum Nachweis zum Collagen- und Elastinaufbau nach Dermaroller-Behandlungen (Collagen-Induktions-Therapie (CIT)). Freiburg 2006.
  2. Step back in time. Hello Magazine. Abgerufen am 25. Juni 2009.



6 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Triola angelegt am 21.01.2010 um 14:23

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