Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg

Das Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (Medical Valley EMN) ist ein wissensintensives Cluster in der Branche Medizintechnik in der Metropolregion Nürnberg. Das Medical Valley EMN zeichnet sich durch seine einzigartige Dichte von Medizintechnikfirmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen der Gesundheitswirtschaft aus. Um die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesundheitsversorgung zielgerichtet zu optimieren und damit die Innovationszyklen neuer Medizintechnikprodukte zu verkürzen, wurde am 1. Januar 2007 der Medical Valley EMN e. V. gegründet. Die gemeinsame Zielsetzung im Medical Valley EMN e. V. ist die strategische Weiterentwicklung zum „Exzellenzzentrum für Medizintechnik“. Das Medical Valley EMN ist als Verein organisiert und umfasst mehr als 90 Mitgliedsorganisationen^[1]. Vorsitzender des Vorstands ist der ehemalige CEO von Siemens Sector Healthcare Prof. Erich Reinhardt, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands ist der Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Herr Prof. Karl-Dieter Grüske, 2. stellvertretender Vorstand ist Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis.

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Logo Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg e.V.

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Sitz des Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg e.V. ist das Innovationszentrum für Medizintechnik und Pharma in Erlangen (IZMP Erlangen)

Das Medical Valley EMN gewann die zweite Runde des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die nationale Spitzenstellung des Medical Valley EMN begründet sich in der engen Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und deren Innovationskraft. Hierfür stehen

mehr als 500 Unternehmen mit über 45.000 Beschäftigten, die ausschließlich oder teilweise in der Medizintechnik tätig sind,
mehr als 60 Lehrstühle und Professuren an Universität und Fachhochschulen mit medizintechnischen Schwerpunktthemen,
über 20 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit engem Bezug zur Medizintechnik,
mehr als 500.000 stationär behandelte Patienten pro Jahr in einer hochwertigen Versorgungslandschaft.

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1 Leitthemen des Medical Valley EMN

Das Medical Valley hat fünf Leitthemen:

Bildgebende Diagnostik: Der Einsatz verbesserter Technologien in der bildgebenden Diagnostik führt zur früheren Erkennung der Erkrankung und damit zu einer weniger invasiven und kostengünstigeren Therapie. Ebenso ist die Bildgebende Diagnostik wesentlich für die Optimierung minimalinvasiver Interventionen wie auch für die Bestimmung von Therapiewirkungen. Die Projekte lassen auf all diesen Gebieten bedeutende Verbesserungen erwarten. Innerhalb der Projekte in diesem Leitthema bilden Vorhaben zur integrierten Brustkrebsdiagnostik einen Schwerpunkt.
Intelligente Sensorik: Intelligente Sensorik kann in Verbindung mit Kommunikations- und Informationstechnologien wesentlich zur Kostensenkung im Gesundheitssystem beitragen. Im Medical Valley EMN werden miniaturisierte Sensormodule entwickelt, die im außerklinischen mobilen Einsatz (Ferndiagnose und Behandlung) zuverlässig betreuungsrelevante Vitaldaten wie z. B. Puls und Körpertemperatur messen. Sie helfen damit, verschiedene Krankheitsbilder mit stark wachsenden Patientenzahlen wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Herzinsuffizienz und chronisches Nierenversagen zu therapieren.
Therapiesysteme: Neben einer frühzeitigen und sicheren Diagnostik ist die zielgerichtete Therapie entscheidend für eine erfolgreiche und effiziente Krankenversorgung. Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind darauf ausgerichtet, die Kontrolle der Arzneimitteltherapie durch intelligente Arzneimitteldosierungssysteme und Maßnahmen zur Vermeidung von unerwünschten (Neben-)Wirkungen zu verbessern. Ein vielversprechender Ansatz wird durch den kombinierten Einsatz von Pharmakogenomik mit Erkenntnissen der Populationspharmakokinetik und -dynamik verfolgt. Dabei soll u. a. die Therapie chronischer Schmerzen im Sinne einer besseren Therapiekontrolle durch innovative Arzneimitteldosierungssysteme optimiert und die Behandlung mit Antiinfektiva effizienter und ökonomischer gestaltet werden.
Augenheilkunde: Unter den Augenerkrankungen nehmen Fehlsichtigkeiten wie insbesondere die Alterssichtigkeit, die Erkrankungen Grauer Star und Grüner Star sowie die alterskorrelierte Makuladegeneration den bei weitem größten und ökonomisch wichtigsten Teil ein. Weltweit leiden mehrere Milliarden Menschen an derartigen Erkrankungen. Die Kataraktoperation ist die häufigste chirurgische Maßnahme in der gesamten Medizin. Im Medical Valley EMN spannen optische/photonische Forschung, klinische Augenheilkunde und optische Medizintechnik ein eigenes, außerordentlich dynamisches und interdisziplinäres Forschungsfeld auf. Technologieführende, global aktive Unternehmen aus dem Cluster entwickeln Laserapplikationen für die refraktive Chirurgie, künstliche Linsen und Diagnosesysteme.
Horizontale Innovationen zur Produkt- und Prozessoptimierung: Neben den technologischen Leitthemen werden im Spitzencluster horizontale Innovationen zur Produkt- und Prozessoptimierung generiert. Zentral steht hier das Projekt „Prospective Health Technology Assessment (ProHTA)“. Hier werden Modelle geschaffen, die die Wirkung neuer Technologien/Produkte auf die Qualität der Versorgung und die direkten/indirekten Kosten simulieren sowie die Findung von Effizienzpotenzialen für neue Technologien/Produkte unterstützen.