Mandäische Liturgien
Die Mandäischen Liturgien enthalten Gebete des Mandäismus.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Qolastā
- 1.1 Erster Teil: Die Taufe
- 1.2 Zweiter Teil: Die Totenmesse
- 1.2.1 32
- 1.2.2 33
- 1.2.3 34
- 1.2.4 35
- 1.2.5 36
- 1.2.6 37
- 1.2.7 38
- 1.2.8 39
- 1.2.9 40
- 1.2.10 41
- 1.2.11 42
- 1.2.12 43
- 1.2.13 44
- 1.2.14 45
- 1.2.15 47
- 1.2.16 48
- 1.2.17 49
- 1.2.18 50
- 1.2.19 51
- 1.2.20 52
- 1.2.21 53
- 1.2.22 54
- 1.2.23 55
- 1.2.24 56
- 1.2.25 57
- 1.2.26 58
- 1.2.27 59
- 1.2.28 60
- 1.2.29 61
- 1.2.30 62
- 1.2.31 63
- 1.2.32 64
- 1.2.33 65
- 1.2.34 66
- 1.2.35 67
- 1.2.36 68
- 1.2.37 69
- 1.2.38 70
- 1.2.39 71
- 1.2.40 72
- 1.2.41 73
- 1.2.42 74
- 1.3 Dritter Teil: Drei Gebete für die Taufe und Totenmesse
- 1.4 Vierter Teil: Lieder und Hymnen für die Taufe und Totenmesse
- 2 Literatur
- 3 Andere Lexika
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1 Das Qolastā
1.1 Erster Teil: Die Taufe
Gepriesen sei mein Herr.
Im Namen des großen, ersten, fremden Lebens aus den Lichtwelten, des erhabenen, das über allen Werken steht,
werde Heilung und Sieghaftigkeit, Kraft und Festigkeit, Rede und Erhörung, Herzensfreude und ein Sündenerlasser zu teil mir NN durch die Kraft des Jāwar-Zīwā und der Sīmath-Haijē.
1.1.1 1
I.
Im Namen des Lebens,
im Namen des Mandā ḏHaijē
und im Namen jenes ersten Mannes,
der älter ist als Wasser, Glanz, Licht und Herrlichkeit,
des Mannes, der mit seiner Stimme rief
und mit seiner Rede sprach.
Durch seine Stimme und seine Rede sprossen empor und entstanden Weinstöcke,
und wurde das erste Leben in seiner Škīnā gefestigt.
Er redete und sprach:
„Das erste Leben ist älter als das zweite Leben um sechstausend Myriaden Jahre.
Das zweite Leben ist älter als das dritte Leben um sechstausend Myriaden Jahre.
Das dritte Leben ist älter als irgend ein Uthra um sechstausend Myriaden Jahre.
Ein Uthra ist älter als die ganze Tibil und die sieben Herren des Hauses um siebenhundert siebzig tausend Myriaden Jahre.
Es giebt was endlos ist.
Damals gab es noch keine Erde der Verdichtung
und gab es noch keine Bewohner, in denen schwarzes Wasser ist.
Aus ihnen und jenem schwarzen Wasser bildete sich und kam heraus eine Bosheit,
aus der tausend mal tausend Mysterien und zehntausend mal zehntausend Blaneten mit ihren eigenen Mysterien entstanden.
Die Sieben gerieten gegen mich in Zorn und Wut und sprachen:
„Der Mann, der sich zu uns begab und kam, hat sich nicht den Kranz um das Haupt gebunden“.
Da erhob ich mein Antlitz zum Schöpfer, der mich geschaffen, dem Herrn der höheren Größe, und sprach zu ihm:
„O du Schöpfer, der du mich geschaffen, Herr der höheren Größe!
Ich ging hin, da gerieten die Sieben gegen mich in Zorn und Wut und sprachen:
„Der Mann, der sich zu uns begab und kam, hat sich nicht den Kranz um das Haupt gebunden“.
Darauf nahm jener Herr der höheren Größe einen Kranz des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit, richtete ihn mir auf dem Haupte auf,
legte auf mich seine Hand der Kušṭā und seine große Rechte der Heilungen und sprach:
„Auf dir ruhe etwas vom Abbilde des Sām-Gufan, Sām-Gufaian und Sām, der weißen Frucht,
deren Glanz strahlt und deren Gestalt leuchtet, die gerechte, gläubige Männer am Orte des Lichtes und in der glänzenden Wohnung sind“.
Mandā ḏHaijē, der wohlgerüstete Uthra, lehrte, offenbarte und sprach:
„Ein jeder Nāṣōräer, der wahrhaftig und gläubig ist, nehme, wenn er vom Schlafe aufsteht, eine weiße Binde gleich dem großen Mysterium des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit.
Er spreche dieses Gebet darüber, wickle sie und lege sie sich um das Haupt.
Dann wird sein Gebet im Verborgenen bleiben und seine Lobpreisung im großen, hohen Vaterhause.
Alle Welten, die ihn erblicken, werden vor ihm niedergehalten werden.
Seine Verfolger und Erzürner werden in Angst, Furcht, Schrecken, Beben und Klappern vor ihm dastehen“.
Und auch ich NN werde mit allen meinen Worten sieghaft sein.
Und das Leben ist siegreich.
Dies ist das Gebet für die Kopfbinde.
1.1.2 2
II.
Gesichert, wohlgesichert ist Zihrūn,
das große Mysterium des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit,
aus dem Mandā ḏHaijē ausgesondert und geschaffen wurde,
aus dem die hervorragenden Söhne des gewaltigen fremden Lebens entstanden sind.
Er rief Uthras zu seiner Rechten und Linken hervor
und setzte sie in ihre eigenen Škīnās.
Sie leuchteten und glänzten in ihren eigenen Gewändern
und prangten in dem Wissen, das ihr Vater ihnen
aus dem Hause des Lebens geschaffen batte.
Dem Schüler wurde gewährt,
den Meister den Eltern gleich in Ehren zu halten.
Die Uthras traten an die Throne des Glanzes, des Lichtes :und der Herrlichkeit,
sie nahmen den Kranz von ihrem Haupte
und legten ihn auf die Throne des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit und sprachen:
Der Meister ist älter als die Eltern.
Unser Vater, steh in Lobpreis da und lege auf mich deine Hand der Kušṭā und deine große Hechte der Heilungen.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist das Gebet der Lösung) des (Gebetes) „Im Namen jenes ersten Diannes“.
1.1.3 3
III.
Im Namen des Lebens.
Das Leben schuf Jāwar-Zīwā, den Sohn des Lichtes des Lebens,
Hamgai-Zīwā, den Sohn des Hamgagai-Zīwā.
Gesichert, wohlgesichert ist Zihrūn, das große Mysterium des Glanzes,
Zihrūn, die Krone des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit,
von der aus sich der Lauf lebenden Wassers nach den Škīnās hinzog.
Er öffnet [den Schatz ?] des Glanzes und des Lichtes
und zeigt ihn den Uthras, die eifrig sind,
und den Gemütern, die sich von ihm haben belehren lassen.
Alle Welten verehren und preisen das gewaltige erste Leben in seiner Škīnā.
Und das Leben ist siegreich.
Dies ist das Gebet für die Kopfbinde.
1.1.4 4
IV.
Wenn die Uthras in ihren Škīnās dastehn,
verehren und preisen sie den großen Ort mit Licht ohne Ende,
<preisen auch Mandā ḏHaijē und sprechen zu ihm>.
Wenn die Uthras in ihren Škīnās dastehn,
verehren und preisen sie jenes Licht Tarwan,
den Kranz auf ihrem Haupte.
Woran sollen sie ihn festigen,
woran ihn hängen?
Am Baume des Glanzes werden sie ihn festigen,
daran ihn hängen.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist das Gebet der Festigung des (Gebetes) „Das Leben schuf Jāwar-Zīwā“.
1.1.5 5
V.
Im Namen des Lebens.
Es leuchtete das Licht, es leuchtete das Licht, es leuchtete das Licht des großen ersten Lebens. Es leuchtete die Weisheit und Erleuchtung, die Einsicht und die Lobpreisung des ersten Mānā, der aus seinem Orte gekommen war. Der Windei des Kranzes war Jōfin-Jōfafin. Der Überbringer des Kranzes war Ith-Ensībath-Uthrē. Der Aufrichter des Kranzes war Īth-Jāwar, der Sohn der Enṣībath-Uthrē. Er brachte ihn und richtete ihn auf dem Haupte des geschaffenen (gepflanzten) Mānā auf, der von den wohlverwahrten Mānās geschaffen (gepflanzt) worden war. Der Kranz flammt und die flanken des Kranzes flammen. Vor dem Mānā ist Licht, hinter dem Mānā ist Ehre, die beiden Seiten des Mānā sind Glanz, Strahlung und Sieghaftigkeit. Über den vier Ecken des Hauses und über den sieben Seiten des Firmamentes lagert Schweigen, Ruhe und Glanz.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist das Gebet für die Kopfbinde, lies es und richte sie dir auf dein Haupte auf.
1.1.6 6
VI.
Der Kranz des Ätherlichtes erglänzte
aus dem Hause des Lebens.
Ihn brachten Uthras aus dem Hause des Lebens,
und das gewaltige erste Leben festigte ihn in seiner Škīnā.
Sein Aufrichter wird aufgerichtet,
sein Festiger wird gefestigt werden,
sein Aufrichter auf der Erde des Lichtes,
sein Festiger in der lichten Wohnung.
Ihr wurdet aufgerichtet und gefestigt an dem Orte,
an dem die Guten gefestigt werden.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist das Gebet der Lösung des (Gebetes) „Es leuchtete das Licht“.
Diese drei Gebete „Im Namen jenes ersten Mannes“ (= I), „Das Leben schuf Jāwar-Zīwā“ (= III) und „Es leuchtete das Licht“ (= V) lies neben deiner Krone und lege sie dir auf das Haupt. Lies „Mandā schuf mich“ (= XIX) über den Myrtenkranz und lege ihn dir auf das Haupt über deine Krone. Winde dann den Myrtenkranz für deinen Olivenstab und halte ihn bei deiner Krone. Wenn du zum Jordan gehst, lies „Erhöre mich, mein Vater, erhöre mich“ (= LXXX).
1.1.7 7
VII.
Im Namen des großen Lebens werde Heilung zu teil mir NN.
Mächtig und groß ward das große Mysterium
des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit,
das auf dem Munde des ersten Lebens ruht.
Aus ihm ist Mandā ḏHaijē entstanden und hervorgegangen,
der durch den Sinn des ersten Lebens erkannte
und einsah, daß es hervorragend ist.
Und gepriesen sei das Leben.
Lies dieses Gebet und fasse das Pandāmā für die Taufe an.
1.1.8 8
VIII.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für das gewaltige, erste, fremde Leben aus den Lichtwelten,
- das erhabene, das über allen Werken steht, für den uralten Glanz und das erste Licht, für das Leben, das aus dem Leben ward, und für die Kušṭā, die von jeher am Anfänge war.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für Jōkabar-Zīwā,
- der groß war an Glanz, reich an Licht und Herrlichkeit, den Boten der ersten Männer von erprobter Gerechtigkeit, der durch die Welten drang, kam, das Firmament spaltete und sich offenbarte.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē,
- den Sprudel des Lebens, der Schweigen zeigt und Hoffnung gewährt, der die Gebete der Geister und Seelen der wahrhaften und gläubigen, guten und freundlichen Menschen am Orte des Lebens und in der lichten Wohnung bewahrt.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für den Vater der Uthras,
- den alten, hohen, verborgenen, verwahrten, den Mann, der hoch oben dasitzt, tief unten verborgen ist. Er sieht und versteht, was die Welten und Äonen in den Welten der Finsternis treiben.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja für die Škīnā des Lebens und die Pflanzung der Uthras.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja für die Škīnā der vier Männer, der Söhne des Heils.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für die Škīnā des Abathur.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für die Škīnā des Hibil, Šitil und Anōš,
- der Söhne des lebendigen, leuchtenden, prangenden, lichten Stammes, der Männer, die durch das Schwert nicht weggerafft, durch die Feuerbrände nicht verbrannt, durch die Wasserfluten nicht fortgeschwemmt wurden, deren Schuhriemen durch Wasser nicht benetzt wurden. Sie suchten und fanden, führten einen Rechtstreit und siegten ob, sprachen und wurden erhört. Voll sind sie, nicht minder, heil sind sie, nicht mangelhaft, sieghaft sind sie, nicht unterliegend. Sie kamen aus einem lauteren Orte und gehen nach einem lauteren Orte.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für das Leben der Männer unserer Väter,
- der wahrhaften, gläubigen Menschen, die hingeschieden sind und ihren Körper verlassen haben und die noch in ihrem Körper weilen. Sie zeugten, nun werde vor ihnen das Tor der Sünden verschlossen und das Tor des Lichtes geöffnet. Mag ihnen die Verbindung mit dem
Leben gewährt werden, für die es keine Trennung gibt. Betet ihr von dort her für uns, und wir werden von hier für euch beten. Alle Früchte gehen zu Ende und alle Düfte vergehen, doch der Duft des Lebiens ist für alle Zeitalter und alle Ewigkeit für die Freunde des Namens der Kušṭā aufgerichtet.
Ohne Sünden, Vergeben, Verfehlungen, Strauchelungcn und Irrungen sollen diese Seelen, die zum Jordan hinabsteigen und die Taufe empfangen, emporsteigen und den großen Ort des Lichtes und die lichte Wohnung schauen.
Gepriesen sei das große Leben im Lichte, das Leben ist siegreich.
Diesen Spruch „Wie lieblich der Duft, ja, für das erste Leben“ lies über den Weihrauch und das Sandelholz und lege sie vor dich auf das Ufer des Jordans in eine neue Flasche und neues Feuer auf die kupferne Räucherpfanne, die Helferin edler Sprüche,
die am Jordan gesprochen werden. Dann lies hier die (Gebete der) Taufe- ... Wir bekannten“ (= LXXV), „Lobpreisungen“ (= LXXVI), „Dich (Leben)“ (= LXXVI und „Ich -wollte die Augen hochheben“ (= XXXV), dann lies die Taufe.
1.1.9 9
IX.
Beim Hochheben der Augen, beim Emporheben der Wellen des Antlitzes nach dem Orte, der ganz Pforten des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit, der Pracht und Schönheit, des Glanzes und der Ehre ist, nach der Wohnung, die ganz Leuchten ist, verehre, verherrliche und preise ich das gewaltige, fremde Leben, das zweite Leben, das dritte Leben, Jōfin-Jōfafin, Sām, den wohlverwahrten Mānā, den Weinstock, der ganz Leben, und den großen Baum, der ganz Heilungen ist.
Ich verehre, verherrliche und preise den teuren, wohlverwahrten Ort,
- die verborgenen, behüteten Mānās, den Herrn der Größe aus dem verborgenen Orte, aus einem verborgenen Ort, Pihtā, ... Kušṭā und Glauben.
Ich verehre, verherrliche und preise Sām-Smīr,
- den großen Glanz des ersten Lebens, den Sohn des großen, ersten Lebens, der nachsann und erkannte und nach dem Seinigen verlangt. Über den Wogen des Wassers ruht seine Škīnā. Das Kannā der Seelen das aus ihm heransgekommen ist, wird am Endtage, wenn die Seelen ans ihrem Körper scheiden, sich seiner freuen und ihn umarmen, und sie werden emporsteigen und den äußeren Äther und die lichte Wohnung schauen.
Ich verehre, verherrliche und preise die großen Glanzwesen
- und die gewaltigen, großen Lichtwesen.
Ich verehre, verherrliche und preise Piriawis,
- den großen Jordan des ersten Lebens, der ganz Heilungen ist.
Ich verehre, verherrliche und preise Jōšamīn den Reinen,
- der an den Schätzen des Wassers und an den gewaltigen oberen Quellen des Lichtes wohnt.
Ich verehre, verherrliche und preise das Leben,
- das aus dem Leben kam, und die Kušṭā, die von je her am Anfang war.
Ich verehre, verherrliche und preise Jōkabar-Zīwā,
- den Boten des Lebens und das Wort der ersten Männer von erprobter Gerechtigkeit.
Ich verehre, verherrliche und preise Abathur,
- den alten, hohen, verborgenen, verwahrten, der hoch oben verborgen und verwahrt ist. Am Tore des Hauses des Lebens ist ihm ein Thron gegründet. Er sitzt da, während die Wage vor ihm aufgerichtet ist, die Werke und Lohn wägt. Er sieht und erkennt, was die Welten und Äonen treiben.
Ich verehre, verherrliche und preise Mandā ḏHaijē,
- den Herrn der Heilungen, den Mann, den das Leben rief und beauftragte, den Stamm der Seelen zu heilen. Er zieht ihnen die Finsternis aus und bekleidet sie mit Licht. Er hebt sie empor und zeigt ihnen das Wesen des großen Friedens des Lebens, am Orte, an dem die Geister und Seelen unserer Altvorderen weilen, mit Glanz bekleidet, mit Licht bedeckt, während der große Friede des Lebens vor ihnen ist.
Ich verehre, verherrliche und preise Šilmai und Nidbai,
- die beiden Uthras, die Boten des Mandā ḏHaijē, die über den großen Jordan des Lebens eingesetzt sind, die die große Taufe des Lichtes vollziehen.
Und das Leben ist siegreich.
1.1.10 10
X.
Am Tage, da sie den Jordan dem Sām-Smīr,
dem großen, reinen Glanze des ersten Lebens, gewährten,
von dem aus Bihrām und Rām der Große des Lebens hingezogen wurden,
gingen mit ihm 144000 Myriaden Uthras, Söhne des Lichtes.
Sie stiegen zum Jordan hinab,
und er taufte sie,
dann stiegen sie zu seinem Ufer empor,
und er stellte sie da auf.
Er gewährte ihnen von dem Lobpreis und der Größe,
die mit ihm waren.
Und das Leben ist siegreich.
1.1.11 11
XI.
Ich verehrte und pries jenen Jawar-Zīwā,
dessen Škīnā auf der Erde des äußeren Äthers
und in der lichten Wohnung ruht.
Ich verehrte und pries die sieben teuren, wohlverwahrten Mānās,
die aus ihm geschaffen wurden.
Ich richtete eine Bitte an das erste Leben und erreichte bei dem gewaltigen, fremden Leben (worum ich bat) gegen den, der an mir NN sündigt,
der an meinen Freunden, den Freunden meiner Freunde und den Freunden des großen Stammes des Lebens sündigt.
Und das Leben ist siegreich.
Diese drei Gebete „Beim Hochheben der Augen“, „Am Tage, da sie den Jordan gewährten“ und „Ich verehrte und pries jenen Jāwar-Zīwā“ verrichte am Ufer des Jordans nach „Ich wollte die Augen hochheben“. Sie sind Helfer der Taufe.
1.1.12 12
XII.
Ich bin Jūr,
Ich glänzte in reichem Glanze.
Der Glanz erhitzte sich,
das Tannā schmolz.
Seine Škīnā bildete sich und erhielt Bestand
im Hause des Lebens.
Und das Leben ist siegreich.
Lies dieses Gebet und fasse deine Kopfbinde an. Es ist die Eröffnung des Jordans. Dann lies „Ich ging zum Jordan hin“.
1.1.13 13
XIII.
Ich ging zum Jordan hin, nicht ich allein, Šilmai und Nidbai,
meine Helfer, stiegen mit mir zum Jordan hinab.
Hibil, Šitil und Anōš gingen mit mir zum Jordan,
die die große Taufe des Lebens vollziehen.
Piriawis-Zīwā und Piriafil-Malākhā
stärkten mir die Glieder meines Körpers.
Ich steige vor diesen Seelen hinab,
welche das Leben erlöst, errettet und verwahrt vor allem Bösen,
vor denen, die nicht geben und nehmen,
die nicht leihen und sich zurückzahlen lassen,
vor den Dēws, die liefen und nicht hingelangten,
vor den Liliths, die fielen und nicht aufstanden.
Ihre Hände sanken ihnen
auf die Knie,
ihre Augen wurden blind,
daß sie nicht mehr sehen,
ihre Ohren wurden taub,
daß sie nicht mehr hören konnten.
In eurem Namen, Šilmai und Nidbai,
mit der Kraft des Hibil, Šitil und Anōš
bindet, siegelt und verwahret diese Seelen,
die zum Jordan hinabsteigen und getauft werden,
mit dem Siegelring des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē,
des Arztes, dessen Kraft niemand gewachsen ist.
Und das Leben ist siegreich.
Lies bis du gelangst zu „Piriafil-Malākhā stärkten mir die Glieder meines Körpers“ und steig bis zu einem Viertel deiner Deine hinein. Wenn du eine Seele taufest, sage „meines Körpers. Ich steige vor dieser Seele des NN hinab“. Wenn du mehrere Seelen taufst, lies wie geschrieben steht. An der Stelle, wo es heißt „bindet, siegelt und verwahret sie“, sage (bei einer Seele) „bindet, siegelt und verwahret diese Seele des NN“. Stelle sie vor dir auf und dann lies den Spruch vom Stabe.
1.1.14 14
XIV.
Im Namen Jōsmīrs, des ersten Weinstocks
von dem Jāwar den Stab des Wassers nahm
und zum Ufer des Jordans ging,
bedeckt mit Glanz, bekleidet mit Licht.
Er sprach über ihn geheime Sprüche und diese geheimen Namen:
Im Namen des Jōsmīr, Jōsamīr
und Sām, des wohlverwahrten Mānā,
im Namen des Hauran-Hauraran.
Durch ihn stellte Jāwar der Erste Uthras im Jordan auf, prangende Weinstöcke des Lebens.
Durch ihn stellte Hibil die lebenden Seelen, die des großen Lichtortes und der glänzenden Wohnung würdig sind, im Jordan auf.
Durch ihn wurden sie im Hause der Gewaltigen aufgerichtet und aufgestellt.
Mögen diese Seelen, die zum Jordan hinabgehen und die Taufe empfangen,
emporsteigen und den großen Lichtort und die glänzende Wohnung schauen.
Und das Leben ist siegreich.
Diesen Spruch vom Stabe lies über den Olivenstab, stoß ihn in den Jordan und daun lies (die Gebete für) die Taufe.
1.1.15 15
XV.
Gebunden sei das Neer,
gebunden seien die beiden Ufer des Meeres,
gebunden seien die Dēws, Dämonen, ...,
Netzgeister und die wütigen Amuletgeister.
Gebunden seien die dreihundert sechzig Mysterien,
die im Hause sind.
Umbunden und gesiegelt sei ich NN und diese Seelen,
die zum Jordan hinabsteigen und getauft werden,
mit dem Siegel des gewaltigen fremden Lebens,
durch den großen Mā,
durch den großen Jā,
durch den großen Az,
durch den großen Aziz,
durch den großen As,
durch den großen Asin
und durch das Meer As.
Gebunden seien alle Pfaffen ...,
Schmäher und Zeichner,
die sieben Mysterien,
die im Meere sind,
ein jeder Dēw mit seinem Namen,
ein jeder Dämon mit seiner Benennung.
Ein jeder Amuletgeist und Götze,
der sein Haupt hochhebt,
die Wellen seines Antlitzes in die Höhe steigen läßt,
sich Überhebung gegen den fremden Mann anmaßt,
wenn sie dann auch zu diesen Seelen,
die zum Jordan hingehen,
in böser Absicht hinschauen, —
er wird geschlagen und geplagt werden durch Jāhā, Jāhā, Z’hā, Z’hā
und durch die Engel, die gegen sie gesandt wurden und kamen.
Zitternd eilet weg vor ihnen und vor dem Glanz, der groß an ihnen ist.
Zitternd, erzitternd eilet weg.
Sieben eiserne Mauern sind um mich NN gelegt,
die Haijašum, die erste Kušṭā, um sich selbst gelegt hat.
Und das Leben ist siegreich.
1.1.16 16
XVI.
Ein vollkommenes ... bin ich, der ich mitten in die Welten und Äonen hinein geworfen bin.
Ein Eisenwerk bin ich, eine große Felsschlucht.
Ein jeder Dēw, der sich auf mich stürzte, wurde niedergeschmettert,
auf den ich mich stürzte, den schmetterte ich nieder.
Ein jeder Dēw, der sein Haupt erhebt,
jeder Amuletgeist, der die Wellen seines Antlitzes in die Höhe steigen läßt
und nach diesen Seelen in böser Absicht hinschaut,
soll geschlagen und geplagt werden
durch das Buch des Manharbēl Estaqlus, des kleinen Kindes,
das an der reinen Quelle des Lichtes wohnt.
Er werde geschlagen mit der Faust des Wassers,
mit der das Feuer geschlagen wurde und erlosch,
durch die Kraft des Arztes Man,
durch die Kraft der Männer von erprobter Gerechtigkeit.
Und das Leben ist siegreich.
1.1.17 17
XVII.
Zitternd, erzitternd eilet fort
all ihr bösen, engen, wütigen Geister.
Zitternd rücket weg, schrumpfet zusammen und verschwindet
vor dem Glanze und dem Lichte des Mandā ḏHaijē.
Piriawis-Zīwā und Piriafil-Malākhā stärkten mir die Glieder meines Körpers.
Ich steige vor diesen glänzenden, prangenden Seelen des Lebens hinab.
Šilmai und Nidbai flieget heran, nähert euch, kommet heran.
Seiet ihr Zeugen diesen Seelen, die zum Jordan hinabsteigen und getauft werden.
Ihr vier Uthras, Söhne des Lichtes, R’hum-Hai, Īn-Hai, Šum-Hai, Zamar-Hai,
seiet ihr mir Zeugen am großen Tage des Ausganges.
Du großer Jordan des Lebens, ich beschwöre und beeidige dich beim Lichtschatze, der großen Ruhe und Stütze des Lebens,
gewähre den Unholden keinen Platz gegen diese Seelen, die in dich hinabsteigen.
Heilung werde ihnen zu teil im Namen des fremden Lebens aus den [Licht]weiten.
Das Leben steht fest in seiner Škīnā, das Leben ist siegreich.
1.1.18 18
XVIII.
Im Namen des Lebens.
Pirjawis, der große Jordan des ersten Lebens, der ganz Heilungen ist, flammt wie Glanz im Tannā.
Als das Leben flammte, als das Leben emporkam durch den großen Glanz, der darin flammt,
stieg das Leben empor und gründete eine Škīnā über dem Tannā.
Der Glanz erhitzte sich, und das Tannā schmolz.
Wasser wurde geschaffen und entstand,
und das Leben fand Bestand in seinem eigenen Wasser.
Es stellte Jūr in Jūr auf, und das Leben wurde verherrlicht durch den eigenen Glanz und den großen Glanz, der in ihm flammt.
Das Leben stellte das Leben im Wasser auf.
Über dem Wasser blühte die Frucht empor und ließ die Škīnā sich nieder.
Großer Jordan des Lebens!
Ich spreche dich an beim Lichtschatz, der großen Stütze und Ruhe des Lebens,
bei Jōšamīn, dem Reinen, der an den Schätzen des Wassers und den Quellen des Lichtes wohnet,
bei Jōsmīr, dem Manne, der mit dem Wasser vereinigt ward,
bei Adatan und Jadatan, die am Tore des Lebens sitzen und am Lichtorte für Geister und Seelen beten,
Šilmai und Nidbai, die ein Zeugnis vor dem großen ersten Leben ablegen:
blicket auf diese Seelen, die aus dem Zusammenbruch zum Aufbau, aus dem Irrtum zur Wahrheit, aus den Wohnsitzen der Verehrung der Gottheit des Hauses zum großen Orte des Lichtes herausgehen.
Wenn der, zu dem ich spreche, hört, den ich rufe, sich fest zeigt, in die Gemeinschaft mit dem Leben eingeht und sich in den großen Bau der Wahrheit einbauen läßt,
so werde ich ihm ein Helfer, Geleiter und Führer zum großen Lichtort und zur glänzenden Wohnung sein.
Wenn der, zu dem ich spreche, nicht hört, den ich rufe, sich nicht fest zeigt,
so wird er zur Rechenschaft gezogen werden.
Ich werde nicht zur Rechenschaft gezogen werden um der wahrhaften Rede willen und des Aufrichtens des Jōkabar-Zīwā.
Das Leben steht fest in seiner Škīnā, das Leben ist siegreich.
(a) Alsdann lies: „Im Namen des großen Lebens. Ein jeder, der die Kraft dazu hat und dessen Seele es liebt, komme, steige zum Jordan hinab, werde getauft, empfange das reine Zeichen, ziehe Gewänder des Glanzes an und richte sich auf dem Haupte prangende Kränze auf.
(b) Hier taufe die Seelen. Sie sollen hinter dir hinabsteigen und dreimal untertauchen, ivährend dein Olivenstab an deiner Linken ist. Fasse sie mit deiner Linken, drehe sie nach rechts und setze sie zwischen dich und deinen Olivenstab. Tauche sie dreimal unter, fasse sie mit deiner Linken und zeichne sie dreimal mit deiner Hechten, während. ihr Gesicht nach dem Tore des Gebetes gewandt ist.
(c) ... Wenn du sie zeichnest, sprich: „N, Sohn der N! Du bist mit dem Zeichen des Lebens gezeichnet, der Name des Lebens und der Name des Mandā ḏHaijē ist über dich ausgesprochen. Du bist mit der Taufe des großen Bihram, des Sohnes des gewaltigen (Lebens), gezeichnet. Deine Taufe behüte dich und sei erfolgreich. Der Name des Lebens und der Name des Mandā ḏHaijē ist über dich ausgesprochen“. Gieb ihnen drei Handvoll Wasser zu trinken und sprich zu ihnen: „Trinke, finde Heilung und Bestand, der Name des Lebens und der Name des Mandā ḏHaijē ist über dich ausgesprochen“. Lies „Mandā schuf mich“ über den Myrtenkranz und lege ihn ihnen auf das Haupt. Wenn du ihnen die Hand auf das Haupt legst, lies diese geheimen Namen:
(d)
„Der Name der großen, verborgenen, ersten Quelle
ist über dich ausgesprochen,
und der Name der großen ersten Palme
ist über dich ausgesprochen.
Der Name des großen Šišlam
ist über dich ausgesprochen.
Der Name der großen Ezlath
ist über dich ausgesprochen.
Der Name des großen Jāwar
ist über dich ausgesprochen.
Der Name der Simath-Haijē
ist über dich ausgesprochen.
Der Name des großen Jōkabar
ist über dich ausgesprochen.
Der Name des Mānā und seines Ebenbildes
ist über dich ausgesprochen.
Der Name des großen Mysteriums und der geheimen Sprüche
ist über dich ausgesprochen.
Der Name S'haqs, des großen ersten Glanzes,
ist über dich ausgesprochen.
Der Name Sāms, des reinen Glanzes, des geliebten, großen, ersten Erstgeborenen,
ist über dich ausgesprochen.
Der Name des Lebens und der Name des Mandā ḏHaijē
ist über dich ausgesprochen“.
Dann reiche ihnen Kušṭā, und sie sollen vor dir hinauf steigen.
(e) Alsdann taufe deine Flasche, fülle sie mit Wasser und reiche sie demjenigen, der am Ufer steht. Taufe auch deine Schale, dann trage das Lied vor „An der Spitze des Wassers zog ich aus“ (= LXXXII)
(f) und „Gesegnet seiest du äußere Pforte“ (= XX) und lies die Festigung für den Jordan,
(g) Wenn du liest „Gebunden sei das Meer“ (= XV), „Ein vollkommenes Gimrā bin ich“ (= XVI), „Zitternd, erzitternd eilet fort“ (= XVII), „Piriawis“ (= XVIII) und alles, was geschrieben steht, wenn es zwei, drei oder mehr Seelen sind, so sprich, wie es geschrieben steht, wenn es eine Seele ist, so sage „die Seele des NN, der zum Jordan hinabgestiegen ist, getauft wurde und das reine Zeichen empfing“. Gieb genau acht auf deine Taufhandlung.
1.1.19 19
XIX.
Mandā schuf mich,
Uthras festigten mich,
sie bekleideten mich mit Glanz,
bedeckten mich mit Licht.
Hazazban richtete den Kranz
auf dem Haupte auf mir NN,
sowie diesen Seelen,
die zum Jordan hinabsteigen und getauft werden.
Seine Ranken leuchten,
und sein Duft ist angenehm.
Er verwelkt nicht und geht nicht auseinander,
und seine Blätter fallen nicht ab.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist der Spruch für den Kranz bei der Taufe. Dies ihn über den Myrtenkranz und richte ihn auf dem Haupte der Seelen auf, die du taufest.
1.1.20 20
XX.
Gesegnet seiest du, äußere Pforte,
gesegnet seiest du, lichte Wohnung.
Gesegnet seiet ihr, große Glanzwesen,
gewaltige, große Lichtwesen.
Gesegnet, gepriesen und verherrlicht
seien die Uthras, die am Jordan wohnen.
Du Jordan sei sanft für diese Seelen,
die in dich hinabgestiegen sind.
Und Heilung sei ihnen um der wahrhaften Rede willen
und des Aufrichtens des Jōkabar-Zīwā.
Und das Leben ist siegreich.
Dies ist die Festigung des Jordans. Wenn du den Jordan „festigst“, wenn du (mehrere) Seelen taufst, sage wie geschrieben steht. Wenn die Seele Einer ist, sage „die Seele des NN, der in dich hinabgestiegen ist“. Dann steig zum Ufer empor und lies „Aus dem Jordan stieg ich empor“.
1.1.21 21
XXI.
Im Namen des Lebens.
Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen.
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„So die Sonne aufgegangen ist,
wird sie für uns Zeuge sein“. —
„Das ist es nicht, was ich wünsche,
das ist es nicht, was meine Seele will.
Die Sonne, von der ihr sprächet,
geht am Morgen auf, am Abend unter.
Die Sonne, von der ihr sprächet,
die Sonne vergeht.
Ja, es vergeht die Sonne,
es vergehen ihre Verehrer“.
Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen.
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„So der Mond aufgegangen ist,
wird er für uns Zeuge sein“. —
„Das ist es nicht, was ich wünsche,
das ist es nicht, was meine Seele will.
Der Mond, von dem ihr sprächet,
geht am Abend auf, am Morgen unter.
Der Mond, von dem ihr sprächet,
der Mond vergeht.
Ja, es vergeht der Mond,
es vergehen seine Verehrer“.
Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„So das Feuer flammet,
wird es für uns Zeuge sein“. —
„Das ist es nicht, was ich wünsche,
das ist es nicht, was meine Seele will.
Das Feuer, von dem ihr sprächet,
geht zu seiner Zeit(?) am Tage aus.
Das Feuer, von dem ihr sprächet,
das Feuer vergeht.
Ja, es vergeht das Feuer,
es vergehen seine Verehrer“.
Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen.
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„Der Jordan mit seinen beiden Ufern
wird für uns Zeuge-sein.
Das Pihtā, die Kušṭā und das Mambūgā
werden für uns Zeuge sein.
Der Sonntag und die Almosenspende
werden für uns Zeuge sein.
Der Tempel, in dem wir den Gottesdienst üben,
wird für uns Zeuge sein.
Das Almosen in unserer Hand
wird für uns Zeuge sein.
Unser Vater an unserer Spitze
wird für uns Zeuge sein“. —
„Dies ist es, was ich wünsche,
dies will meine Seele.
Wenn ich zum Hause des Lebens emporsteige
und zur lichten Wohnung hingehe,
wenn das Leben mich ausfragt,
werden Zeugen kommen und zeugen.
Wahrhafte Zeugen sind es,
wahr ist alles, was sie sagen“.
Und das Leben ist siegreich.
Diesen Hymnus trage vor nach „Gesegnet seiest du, äußere Pforte“.
1.1.22 22
XXII.
Wir bekannten den Namen des Lebens,
den großen, hohen Krater, der ganz ohne Ende und Zahl ist,
Jaluz, Jaluz, Jaluza, Ṣbabut, die große Sache des Lebens,
Pirjawis, den Behälter lebenden Wassers,
Škinaṣar, den Gründer des Bildes des Hauses des Lebens,
das Leben, das seine Augen auf das Wasser heftete;
es stieg empor, sah hin und schaute das Nest,
aus dem es gekommen war,
Jōfin-Jōfafin, Nbaṭ, den ersten Sproß,
den Ausfluß des Lebens, als seine Benennung,
als sein Zweites, Sām-Smīr,
sein Drittes, Bihrām, den Sohn des gewaltigen (Lebens),
Jōkabar, das Wort des Lebens,
das zu den gerechten, gläubigen Männern
aus dem Hause des Lebens gekommen ist.
Einem jeden, der mit diesem Öl bestreicht,
über das ich den Namen des gewaltigen fremden Lebens,
über das ich diese verborgenen Namen gesprochen habe,
wird Heilung dem Körper zu teil werden, gar groß, nicht klein.
Und das Leben ist siegreich.
1.1.23 23
XXIII.
Im Namen des Lebens.
Das kostbare Öl bist du,
Sohn des weißen Sesams,
Sohn des Ufers des Euphrats,
Sohn des Ohres des Jordans,
Sohn der Wassergraben,
Sohn der Schätze des Lichtes.
Das Leben legte die Hand auf dich, Öl,
und sandte dich in diese Welt,
die ganz Geburt ist, zu heilen, hochzubringen,
aufzurichten und zu lindern
alle Schmerzen, Plagen, Züchtigungen, Wehen und Flüche,
die sieben Mysterien, die im Körper sitzen.
Ich beschwöre dich, Öl,
ich beeidige dich, Öl,
beim Leben, bei Mandā ḏHaijē,
bei den Uthras, den Söhnen des Heils,
und bei diesem fremden Manne,
der teuer, wundersam und vollkommen ist,
der den Männern von erprobter Gerechtigkeit,
den Söhnen des Lichtes, zurief und zu ihnen sprach:
„Gebet mir das kostbare Öl,
den Sohn des weißen Sesams,
den Sohn des Ufers des Euphrats,
den Sohn des Ohres des Jordans,
den Sohn der Wassergruben,
den Sohn der Schätze des Lichtes.
Salbet, und ich werde euch Öl geben,
Öl von Glanz, Licht und Herrlichkeit.
Das Öl, mit dem ich salbte und das ich gab,
war nicht im Namen des Gottes,
nicht im Namen des Geistes,
nicht im Namen des Christus,
nicht im Namen der Astarte des Tempels,
nein, das Öl, mit dem ich salbte und das ich gab,
war in meinem Namen, zu meinem Zeichen
und im Namen und zum Zeichen
des lebendigen, glänzenden,
prangenden, leuchtenden Stammes,
Ein jeder, der mit diesem Öl
bestreicht, wird leben, Heilung und Bestand finden.
Wie Enōš wird es für seinen Körper,
wie Enōš wird es für seinen Mund,
wie Enōš wird es in seinem Leibe sein.
Aus ihm werden entspringen und herausgehen
die sieben Schätze des Todes
und die acht ... der Finsternis.
Von ihm werden weggespritzt und weggestürzt werden
die Dämonen, Dēws, Šēden, ..., Geister, Amuletgeister und Lilithe,
da die Kraft, der Glanz und das Licht
des Mandā ḏHaijē groß ist.
Und gepriesen sei das Leben.
1.1.24 24
XXIV.
Im Namen des Lebens.
Du erhieltest Bestand, erstes Leben,
das du von je her warst,
vor dem niemand war.
Er füllte sich und zog hinaus mit seiner Kraft und seiner Helligkeit
und mit dem Glanz und der Kraft, die sein Vater in ihn gelegt.
Wir änderten nichts an dem,
was du uns befohlen.
Du machtest groß unsere Schritte,
richtetest unsere Augen empor in den Höhen,
stiegest herunter und ließest uns an
den Quellen des Lebens wohnen.
Du gossest in uns und fülltest uns
mit deiner Weisheit, deiner Einsicht und deiner Güte.
Du zeigtest uns den Weg,
auf dem du aus dem Hause des Lebens gekommen bist.
Auf ihm wollen wir den Gang der wahrhaften, gläubigen Männer gehen,
auf daß unser Geist und unsere Seele in der Škīnā des Lebens weilen,
der Stätte, in der die Geister unserer Väter ruhen,
mit Glanz bekleidet, mit Licht bedeckt.
Sie freuen sich, hüpfen, springen, sind stolz und wohlgemut
über die herrliche Pracht ***** ruht Herrlichkeit.
Dies ist das Öl, das Öl des Glanzes,
des Lichtes und der Herrlichkeit,
das Mandā ḏHaijē mit seinem reinen Munde segnete
und allen Freunden des Namens der Kušṭā gewährte.
Von einem jeden, der mit diesem Öl bestreicht, werden
alle Schmerzen, Plagen, Züchtigungen, Wehen und bösen Flüche des Körpers weggenommen werden.
Er wird befreit werden von dem Block, der Fessel, dem bösen Fluche,
von böser Bedrückung, lügnerischer Berufung,
von der Hand der Bösen, dem Schwerte der Feinde,
der dritten Zunge, die weicher als Fett und schneidender als ein Schwert ist,
von den Vampyren und Schädlingen,
von dem bösen Geschrei und der bösen Zauberei,
von verderbtem Kranze, von Biruq, Mann und Weib,
und vom zweiten Tode.
Mögen sie weggespritzt und fortgestürzt werden
kraft-deines erhabenen Namens, der ganz Leben ist.
Er fällt auf den Toten, und er lebt,
auf den Kranken, und er streckt sich,
auf den Blinden, und er wird sehend,
auf den Taubstummen, und in ihn kehrt Weisheit und Einsicht ein.
Der Schuldige siegt ob im Prozeß,
und der Gefangene wird aus dem Gefängnis befreit.
Die Hand der Kušṭā und Heilung möge aus dem Hause der Heilungen kommen
im Namen des Lebens, das aus dem Leben ward,
und im Namen des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē.
Ein jeder, der mit diesem Öl bestreicht,
wird ohne Sünden und Schulden am Orte des Lebens sein.
Und das Leben ist siegreich.
Diese drei Gebete „Wir bekannten den Namen des Lebens“, „Das kostbare Öl bist du“ und „Du erhieltest Bestand, erstes Leben“ lies über das Öl und zeichne die Seelen, die du taufest, wenn sie aus dem Jordan emporsteigen. Sprich: „N, Sohn der N! Du bist mit dem Zeichen des Lebens gezeichnet, der Name des Lebens und der Name des Mandā ḏHaijē ist über dich ausgesprochen. Du bist getauft mit der Taufe des großen Bihrām, des Sohnes des gewaltigen (Lebens). Deine Taufe behüte dich und sei erfolgreich. Der Name des Lebens und der Name des Mandā ḏHaijē ist über dich ausgesprochen“. Dreimal zeichne sie, reiche ihnen Kušṭā, dann streiche dir in das Gesicht deine eigene Besiegelung. Alsdann sollen sie vor dir aufstehen, lies über das Pihtā und Mambūhā, reiche ihnen das Pihtā, daß sie es essen, reiche ihnen das Mambūhā, daß sie es trinken, reiche ihnen Kušṭā, setze sie vor dich hin, lies die siegelnden Gebete und lege ihnen deine Hand auf das Haupt.
1.1.25 25
XXV.
Im Namen des Lebens.
Als man den Jordan lebenden Wassers Sām-Smīr,
dem großen Glanze des Lebens, gewährte, öffneten 992000 Myriaden Uthras, Söhne des Lichtes,
ihren Mund und priesen Mandā ḏHaijē:
Gepriesen sei Mandā ḏHaijē,
gepriesen sei Jāwar-Zīwā,
gepriesen seien Bihrām und Rām,
gepriesen sei Tarwan das Licht,
gepriesen sei Nbaṭ, der große, erste Glanz,
gepriesen seien Nṣab und Anan-Nṣab,
gepriesen seien Sar und Sarwan,
gepriesen sei jener große, gewaltige Mānā,
gepriesen sei jenes große Antlitz der Herrlichkeit,
gepriesen sei jene ganze Wohnung der Seligen,
gepriesen seien alle Pfade und Wege der Gewaltigen,
gepriesen seien alle gewaltigen, oberen Lichtwelten,
gepriesen seien alle jene verborgenen Škīnās,
gepriesen sei jene Stimme, die Kraft, die Rede und das Gebot, die aus dem Hause des Abathur kommen,
gepriesen sei der hohe Abathur,
gepriesen seien die zehntausend Uthras, die vor Abathur ... stehen,
gepriesen seien die Uthras Šilmai und Nidbai, die Hüter des Jordans,
gepriesen sei unser Vater Hibil, Šitil und Anōš, das Haupt des ganzen Stammes.
Bannet und entfernet von mir NN und von diesen Seelen, die zum Jordan hinabgestiegen sind und getauft wurden,
die Angst, die Furcht und den Schrecken vor den Dämonen, Dēws, Šēden, ..., Geistern, Amuletgeistern, Lilithen, Göttern, Engeln, Tempelgeistern, Kapellengeistern und Götzen, welche die sieben Planeten, die Herren des Hauses, gegen die Seelen in dieser Welt loslassen.
Mandā ḏHaijē! Richte deine Augen auf deine Freunde,
deine Sprossen und deine Jünger.
Blicke auf uns, die wir an diesem Orte stehen,
der ganz aus Bösen,
und an der großen Pforte,
die ganz aus (weltlichen) Königtümern besteht.
Wir stehen unter Bösen und wohnen unter Sündern.
Erlöse uns aus der Welt, die ganz aus Sündern besteht,
und von der bösen Zauberei der Söhne Adams und Evas.
Was wir getan haben, vergib uns,
und was wir tun, vergib uns.
Erlasser der Sünden und Vergehen,
erlasse uns unsere Torheiten, unsere Strauchelungen und Irrungen.
Vergibst du uns nicht unsere Sünden, Vergeben, Torheiten, Strauchelungcn und Irrungen,
so steht niemand vor dir, Mandā ḏHaijē, sündenrein da.
Leben, nimm dein Gebet aus dem Verborgenen her entgegen
und errichte Seligkeit auf deinem Lichte.
Im Namen Šarhabēls, des großen, ersten Glanzes.
Die Worte Šarhabēls, des großen, ersten Glanzes,
sind aufgerichtet auf allen, die den Namen der Kušṭā lieben, und auf mir NN.
Niedergehalten ist die Finsternis und aufgerichtet das Licht.
Und gepriesen sei das Leben.
1.1.26 26
XXVI.
Im Namen des Lebens.
Umbunden und gesiegelt seien diese Seelen,
die zum Jordan hinabgestiegen sind und die Taufe empfangen haben,
kraft des Namens des großen Lebens.
Sie sind getauft mit der Taufe des großen Bihrām.
Ihre Seelen seien umbunden
mit den Banden der Gerechtigkeit,
mit den Banden der Wahrheit,
mit den Banden des Z’hīr,
des großen Lichtes des Lebens.
Und gepriesen sei das Leben.
1.1.27 27
XXVII.
Im Namen des Lebens.
Durch den Schatz des Lebens wurden wir aufgerichtet und gefestigt.
Durch Oṣar-Hai und Ptā-Hai kam zu uns die Vereinigung aus dem Hause des Lebens.
Mandā ḏHaijē brachte uns mit Glanz in Fülle und Licht in Menge unser Mānā,
unser Zeichen, unseren Weg, unseren Jordan, unsere Taufe,
unser Gewand Hauran, unsere Hülle Hauraran, unseren Kranz Hazazban.
Ich rufe das gewaltige, fremde, erhabene Leben an, das über allen Werken steht, und spreche zu ihm:
„Siehe, siehe, großes Leben:
dir, dir zu Liebe, Leben, sind wir zum Jordan hinabgestiegen,
dir, dir zu Liebe, Leben, haben wir unseren Namen und unser Zeichen angenommen
aus dem großen Jordan des Lebens
und aus dem großen Behälter der Heilungen kraft der wahrhaften Rede und des Aufrichtens des Jōkabar-Zīwā“.
Und das Leben ist siegreich.
1.1.28 28
XXVIII.
Umbunden und gesiegelt seien diese Seelen, die zum Jordan hinabgestiegen sind und die Taufe empfangen haben,
durch Hauran-Hauraran-Zīwā, den Ausfluß aus dem großen Leben als dessen Beinamen,
durch Jōfin-Jōfafin und Sām, den wohlbewahrten Mānā,
durch Jōsmīr, den Urbehälter des Glanzes,
durch Jōkabar, den gerüsteten Uthra.
Umbindet, siegelt und behütet diese Seelen, die zum Jordan hinabgestiegen sind und die Taufe empfangen haben, vor der ganzen Abgötterei des Hauses,
daß sie keine Macht über sie haben kraft ihrer Dämonen und ihrer Dēws,
daß sie sich ihnen nicht nähern, an ihnen nicht sündigen und sie nicht verderben.
Von ihnen sollen weggenommen werden alle Schmerzen, Plagen, Züchtigungen und Wehen.
Fortstürzen und wegeilen sollen von ihnen alle häßlichen Krankheiten und bösen Verwünschungen des Körpers.
Die vor dir als Schuldbeladene sitzen, mögen als Schuldlose aufstehen.
Und Heilung werde diesen Seelen zu teil, die zum Jordan hinabgestiegen sind und die Taufe empfangen haben.
Und das Leben ist siegreich.
Diese vier siegelnden Gebete „Als man gewährte“, „Umbunden und gesiegelt“, „Durch den Schatz des Lebens“ und das große „Umbunden und gesiegelt“ lies mit voller Stimme über die Seelen, die du taufest, nachdem du ihnen Pihtā and Mambūhā gereicht. Über (mehrere) Seelen, die du taufst, lies wie geschrieben steht, wenn es eine Seele ist, sage „diese Seele des NN“. Dann sollen sie auf stehn, und lies „Dir seid aufgerichtet“.
1.1.29 29
XXIX.
Im Namen des Lebens.
Ihr seid aufgerichtet und gefestigt an dem Orte,
an dem die Guten zwischen Mānās des Lichtes gefestigt werden.
Diese Seelen, die zum Jordan hinabgestiegen sind und die Taufe empfangen haben,
sowie die (Seelen) unserer Eltern, Lehrer, Brüder und Schwestern,
die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen,
ihr sollt dort im Lichte gefestigt werden.
Und das Leben ist siegreich.
Hier lies „Was hat dein Vater mit dir getan, o Seele“.
1.1.30 30
XXX.
Im Namen des Lebens.
„Was hat dein Vater mit dir getan, o Seele,
am großen Tage, an dem du gefestigt wurdest?“ —
„Er führte mich in den Jordan hinab und pflanzte mich da auf,
dann führte er mich zu seinem Ufer empor und stellte mich hin.
Er bereitete Pihtā und reichte es mir,
sprach die Lobpreisung über den Kelch und gab mir zu trinken.
Er setzte mich zwischen seine Knie
und sprach den Namen des gewaltigen (Lebens) über mich.
Er erschütterte den Berg und ...,
er schrie mit voller Stimme und ließ mich hören.
Er schrie und ließ mich hören mit voller Stimme:
„Wenn Kraft in dir ist, Seele, so komm“.
„Steige ich auf den Berg, so stürze ich ab
und verschwinde wieder aus der Welt“.
Ich erhob meine Augen zur Höhe,
mit meiner Seele hoffte ich nach dem Hause des Lebens.
Ich stieg auf den Berg und stürzte nicht ab,
sondern gelangte hin und fand mein eigenes Leben.
„Was hat dein Vater mit dir getan, o Seele,
am großen Tage, an dem du gefestigt wurdest?“ —
„Er führte mich in den Jordan hinab und pflanzte mich da auf,
dann führte er mich zu seinem Ufer empor und stellte mich hin.
Er bereitete Pihtā und reichte es mir,
sprach die Lobpreisung über den Kelch und gab mir zu trinken.
Er setzte mich zwischen seine Knie
und sprach den Namen des gewaltigen (Lebens) über mich.
Er erschütterte das Feuer und ...,
er schrie mit voller Stimme und ließ mich hören.
Er schrie und ließ mich hören mit voller Stimme:
„Wenn Kraft in dir ist, Seele, so komm“.
„Gehe ich durch das Feuer, so verbrühe ich
und verschwinde wieder aus der Welt“.
Ich erhob meine Augen zur Höhe,
mit meiner Seele hoffte ich nach dem Hause des Lebens.
Ich ging durch das Feuer und verbrühte nicht,
sondern gelangte hin und fand mein eigenes Leben.
„Was hat dein Vater mit dir getan, o Seele,
am großen Tage, an dem du gefestigt wurdest?“ —
„Er führte mich in den Jordan hinab und pflanzte mich da auf,
dann führte er mich zu seinem Ufer empor und stellte mich hin.
Er bereitete Pihtā und reichte es mir,
sprach die Lobpreisung über den Kelch und gab mir zu trinken.
Er setzte mich zwischen seine Knie
und sprach den Namen des gewaltigen (Lebens) über mich.
Er erschütterte das Meer und ...,
er schrie mit voller Stimme und ließ mich hören.
Er schrie und ließ mich hören mit voller Stimme:
„Wenn Kraft in dir ist, Seele, so komm“.
„Gehe ich in das Meer, so ertrinke ich
und verschwinde wieder aus der Welt“.
Ich erhob meine Augen zur Höhe,
mit meiner Seele hoffte ich nach dem Hause des Lebens.
Ich ging in das Meer und ertrank nicht,
sondern gelangte hin und fand mein eigenes Leben.
O Leben, o, o Leben, das Leben siegte über diese Welt, das Leben ist siegreich.
(a) ... Dies ist der Hymnus von der Taufe. Trage die Hymnen recht vor. An der Stelle, wo es heißt „Seelen“, lies wie geschrieben steht. Wenn die Seele Einer ist, sage „zwischen den Mānās des Lichtes, die Seele des N, Sohnes der N, der zum Jordan hinabstieg, getauft wurde und das reine Zeichen annahm“. Trage vor „Was hat dein Vater mit dir getan, o Seele“.
(b) ... Sage das Lied über den Jordan „Wie schön sind die Pflanzen“ (= LXXXIII),
(c) „Recht taufte mich mein Täufer“ (= LXXXIV), „Šilmai taufte uns mit der Taufe“ (= LXXXV), „Der Jordan, in dem wir getauft wurden“ (LXXXVI), „Ich freue mich meiner Jünger“ (LXXXVII).
(d) Trage auch andere Hymnen vor: „Dringend ermahne ich euch“ (LXXXVIII), „Euch rufe ich zu und erkläre ich, Männer, die das Zeichen angenommen haben“ (LXXXIX), „Ein Jünger bin ich, ein neuer, der ich zum Ufer des Jordans ging“ (= XC).
(e) ... Alsdann lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ des Šum bar Nū (= LXXI). An der Stelle, wo es heißt „Ein Kranz vom Weinstock Rwaz wird auf dem Haupte dieser Seelen auf-gerichtet werden, die zum Jordan hinabstiegen und getauft wurden, die durch diese Taufe hervorgerufen, gefestigt und gezeichnet wurden, sowie die unserer Väter, Lehrer, Brüder und Schwestern, die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen“. Wenn die Seele, die du taufest, Einer ist, so sage „der Seele des NN, der zum Jordan hinabstieg und getauft wurde“ bis zu Ende. Lies „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII) bis zu Ende. Sprich eine Bitte aus und bete. Über Seelen, die du taufest, sprich „diesen Seelen, die zum Jordan hinabstiegen, getauft wurden und das reine Zeichen annahmen“. Wenn die Seele Einer ist, sage „der Seele des NN, der zum Jordan hinabstieg, getauft wurde und das reine Zeichen annahm“. Gieb von Anfang bis Ende acht, daß du (die Gebete für) die ganze Taufe sorgsam, bedächtig und kundig vortragest. Dann reiche ihnen zum zweiten Male Kušṭā.
(f) ... Sprich: „Kušṭā heile euch. Ihr Uthras, meine Brüder, stellet die Verbindung mit dem Leben her, wie die Uthras sie in ihren Škīnās herstellen. Ihr Uthras, meine Brüder, angenehm ist euer Duft, und euer Inneres ist ganz voll Glanz“. Sie sollen dann sprechen „Suche und finde, sprich und werde erhört“ und ihnen die Hand küssen. Wenn die Seelen, die du taufest, Frauen sind, auch wenn die Seele Eine ist, so reiche ihnen Kušṭā und sprich zu ihnen: „Kušṭā heile dich und festige dich. Deine Kušṭā sei dein Zeuge und dein Almosen sei dein Geleiter“. Sie sollen dann sprechen: „Suche und finde, sprich und werde erhört“ und ihnen die Hand küssen. Alsdann sprich zu ihnen:
(g) „Eure Kušṭā sei euer Zeuge und euer Almosen sei euer Geleiter, euer Gebet und eure Lobpreisung bringe euch Gnade. Im Namen des großen Lebens. Wir führten die Güte des großen (Lebens) aus und brachten deine Barmherzigkeit von Anfang bis Ende in Ordnung. Wir schufen den großen Jordan lebenden Wassers und die 360 Jordane, in denen Hibil-Zīwā getauft wurde. Dieser sprach: „Warnet, erlöset, errettet und behütet diese Seelen, die zum Jordan hinabstiegen, getauft wurden und das reine Zeichen annahmen, vor Ehebruch, Diebstahl, böser Zauberei, davor, zu den Götzentempeln zu gehen, die Götzentempel zu verehren und von den Götzentempeln zu essen. Von dem, was ein Löwe, Wolf tötet, und vom Kranken und Verendeten esset nicht, sondern taufet und reiniget euch, damit Mandā ḏHaijē euch ein Helfer sei und eure Taufe volle Geltung habe“.
(h) Alsdann verrichte Bitte und Gebet für dich und sprich:
(i) „Im Namen des Lebens. Ich verehre das erste Leben, preise meinen Herrn Mandā ḏHaije und jenes große Antlitz der Ehre, das aus sich selbst ausgeschieden ist“. Dann lies: „Gepriesen sei das erste Leben“ (= LVIII), „Kušṭā heile euch“, „Ihr wurdet aufgerichtet und gefestigt“ (= LXV), wende deinen Olivenstab nach deiner Hechten hin und sag es zu Ende. Dann wende ihn nach deiner Linken hin und lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ des Šum bar Nū (= LXXI). Setze dich und lies „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII), knie nieder und gieß aus bei „ein Erlassen der Sünden“ — unsere Vorfahren und die Seelen der Mandäer, Priester, Bischöfe, Schatzmeister, Häupter, Patriarchen und Häupter des Zeitalters — ein Erlassen der Sünden. Dann stelle dich auf die Füße, trage Pihtā und Mambūhā hin, lies die acht Gebete des Pihtā über das Pihtā und die beiden Gebete des Mambūhā über das Mambūhā, taufe dein Pihtā mit dem Mambūhā, lies „Das Leben sprach und schuf“ (= LV) über dein Pandāmā, schiebe dies bei Seite, iß dein Pihtā, trink dein Mambūhā, trink eine „Spülung“, trag eine zweite Spülung heran und lies „Das Leben wurde voll“ (= LIK) und „Das Leben ruht unter seinen Freunden“ (= LX). Wirf deinen Weihrauch hin bei „der Glanz steigt an seinen Ort empor“ (= XXXI). An der Stelle, wo es heißt „er wird vergeben den Freunden des Namens der Kušṭā“ [sage] „und diesen Seelen, die zum Jordan hinabstiegen, getauft wurden und das reine Zeichen annahmen. Das verzehrende Feuer wird dich verzehren“ und sag es zu Ende. Lies dann „Der Wohlduft wird an seinen Ort emporsteigen“ (= LVII). An der Stelle, wo es heißt „den Freunden des Namens der Kušṭā“ sprich „und diesen Seelen, die zum Jordan hinabstiegen, getauft wurden und das reine Zeichen annahmen. Und das Leben ist siegreich“. Alsdann gieße unter deinen Olivenstab, lies „Gut ist der Gute für den Guten“, verrichte Ditte und Gebet für dich, reiche Kušṭā dem Šgandā, und wenn er hinabsteigt, lies „Mit reichem Glanz bin ich getauft“ (= LXIII), schiebe dein Pandāmā bei Seite und ehre deine Krone.
1.1.31 31
XXXI.
Der Glanz steigt an seinen Ort empor,
das Licht zur glänzenden Wohnung.
Am Tage, da das Licht emporsteigt,
wird die Finsternis an ihren Ort zurückkehren.
Der Erlasser der Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen
wird den Freunden des Namens der Kušṭā vergeben,
sowie diesen Seelen, die zum Jordan hinabgestiegen sind und die Taufe empfangen haben.
Das verzehrende Feuer wird dich verzehren,
und dein Dienst wird in den Wohnsitzen sein.
Der Duft des Lebens wird zum Hause des Lebens emporsteigen,
und auch wir werden zum Hause des Lebens emporsteigen,
wir werden siegreich sein.
Unsere Stütze und unser Vertrauen wird auf das Leben sein
am Orte des Lichtes und in der glänzenden Wohnung.
Das Leben steht fest, es ist aufgerichtet in seiner Škīnā, das Leben ist siegreich über alle Werke.
Dies ist die „Lösung“ des Weihrauchs bei der Taufe.
(a) Im Namen des großen Lebens leuchte mir mein Sinn, mein Wissen und meine Kenntnis mir N, Sohn der N, durch diese Ermahnungen für die Taufe, die aus der Handschrift der „Großen Quelle“ abgeschrieben sind.
(b) ... Dies ist die Taufe, mit der Hibil-Zīwā Adam, den ersten Diann, taufte, als der reine Mānā in ihm zu atmen anfing und er sich erhob, nieste und nach dem Leben fragte. Adam sprach: „Ich gelangte durch die Kraft Hibil-Zīwās zum Ziele“.
(c) ... Alsdann erhob sich Hibil-Zīwā, bekleidete sich mit den sieben Gewändern und ging zum Ufer des Jordans. Während Adam das Feuerbecken vor Hibil-Zīwā hinstellte, wand Hibil-Zīwā den Kranz für den Olivenstab, wand den Kranz für Adam, trat an den Jordan, sang über ihn das Lied „Erhöre mich, mein Vater, erhöre mich“ (= LXXX), „denn mit der Kraft meines Vaters Jāwar ging ich zum Jordan, und mit der Kraft des Mandā ḏHaijē wurde der Kranz den Uthras aufgerichtet“. Alsdann erhob er sich, las „Im Namen jenes ersten Mannes“ (= über die Krone und legte sie sich aufs Haupt. Dann las er „Das Leben schuf Jāwar-Zīwā“ (= III), „Es leuchtete das Licht“ (= V) und „Mandā schuf mich“ (= XIX) über den Myrtenkranz und legte ihn an die Seite der Krone. Dann faßte er ein Ende der Stola, las „Mächtig und groß ward das große Mysterium des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit“ (= VII) über das Pandāmā und legte es sich um den Mund. Dann las er „Wie lieblich der Duft“ (= VIII) und stellte (die Räucherpfanne) vor sich hin. Dann las er „Wir bekannten“ (= LXXV), „Lobpreisungen“ (= LXXVI), „Dich“ (LXXVII), „Ich wollte die Augen hochheben“ (= XXXV), „Heim Hochheben der Augen“ (= IX), „Am Tage, da sie Sām-SmTr den Jordan gewährten“ (= X), „Ich verehrte und pries jenen Jāwar-Zuvā“ (= XI) „Ich bin Jūr. .. Ich glänzte in reichem Glanze“ (= XII). Dann faßte er die Kopfbinde an und las „Ich ging zum Jordan hin“ (= XIII) bis zu der Stelle, wo es heißt „sie stärkten mir die Glieder meines Körpers. Ich steige hinab“. Dann stieg er bis zu einem Viertel seiner Deine in den Jordan hinab und las „Im Namen Jōsmīrs, des ersten Weinstocks“ (= XIV) über den Olivenstab. An der Stelle, wo es heißt „bedeckt mit Glanz, bekleidet mit Licht“ legte er den Myrtenkranz um den Olivenstab und bekleidete diesen mit der Kopfbinde. Dann las er „Gebunden sei das Meer“ (= XV) und zeichnete dreimal drei Figuren im Jordan. Dann las er „Ich bin ein vollkommenes Gimrā (= XVI) und „Zitternd, erzitternd eilet fort“ (= XVII) und goß Wasser in den Jordan rechts, links und vor sich. Dann las er „Pirjawis“ (= XVIII) wie es geschrieben steht. Alsdann trug er ein Lied vor und sprach zu ihm: „Ein jeder, der die Kraft in sich fühlt und dessen Seele es liebt, komme, steige zum Jordan hinab, lasse sich taufen, nehme das reine Zeichen an, ziehe Gewänder des Glanzes an und lege sich prangende Kränze auf das Haupt“. Adam stieg dann in den Jordan hinab und tauchte dreimal hinter ihm unter. Dann faßte er ihn bei der Hechten, führte ihn nach der linken Seite hin und setzte ihn zwischen sich und den Olivenstab. Er tauchte ihn dreimal unter, zeichnete ihn dreimal im Jordan und gab ihm drei Handvoll Wasser zu trinken. Er las über den Myrtenkranz „Mandā schuf mich“ (= XIX) und legte ihn ihm auf das Haupt. Dann sprach er über ihn verborgene Namen, reichte ihm Kušṭā über dem Olivenstab und führte ihn vor sich empor. Dann nahm er Wasser aus dem Jordan in die Flasche und sprach das Lied „An der Spitze des Wassers zog ich aus“ (= LXXXI und „Gesegnet seiest du, äußere Pforte“ (= XX). Ferner las er „Aus dem Jordan stieg ich empor“ (= XXI), stieg dann aus dem Jordan und sprach es zu Ende. Er trug dann Öl herbei und las über das Öl „Wir bekannten“ (= XXII), „Du bist das kostbare Öl“ (= XXIII) und „Du erhieltest Bestand, erstes Beben“ (= XXIV), zeichnete ihn dreimal, bestrich ihn dreimal, bei jedem Zeichen legte er ihm die Hand auf das Haupt und sprach über ihn jene Namen, die er im Jordan über ihn gesprochen hatte. Er reichte ihm Kušṭā, nahm Pihtā und Mambuhā, las die acht Gebete des Pihtā über das Pihtā und die beiden Gebete des Mambūhā über das Mambūhā, reichte ihm das Pihtā und er aß, reichte ihm das Mambūhā und er trank, reichte ihm Kušṭā, setzte ihn vor sich und las die siegelnden Gebete „Als man den Jordan lebenden Wassers Sām Smīr, dem großen Glanze des liebens, gewährte“ (= XXV), „Umbunden und gesiegelt“ (= XXVI), „Durch den Schatz des Lebens“ (= XXVII) und das große „Umbunden und gesiegelt“ (= XXVIII). Er legte die Hand auf Um, stellte sich hin und las „Ihr seid aufgerichtet und gefestigt“ (= XXIX). Ferner las er „Was hat dein Vater mit dir getan, o Seele“ (= XXX), „Wie schön sind die Pflanzen, die der Jordan pflanzte und aufstellte“ (= LXXXIII),
(d) „Recht taufte mich mein Täufer“ (= LXXXIV),
(e) „Šilmai taufte uns mit der Taufe“ (= LXXXV),
(f) „Der Jordan, in dem wir getauft wurden, wird für uns Zeuge sein“ (= LXXXVI)
(g) und „Ich freue mich meiner Jünger und der Nāṣōräer, die auf meine Rede hörten“ (= LXXXVII).
(h) Er sang das Lied „Dringend ermahne ich euch“ (= LXXXV1II), „Euch rufe ich zu und erkläre ich“ (= LXXXIX), „Ein Jünger bin ich, ein neuer, der ich zum Ufer des Jordans ging“ (= XC).
(i) Er trug alle Lieder und Hymnen in ihrer Gesamtheit vor. Er las „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ des Šum bar Nū (= LXXI) und „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII). Er las „Mit reichem Glanz bin ich getauft“ (= LXI1I), löste die Kopfbinde und ehrte die Krone.
Und das Leben ist siegreich.
(j) Ferner bestimmte Hibil-Zīwā und sprach: „Der Anschrei des Lebens, der Anschrei des Manila ḏHaije und der Anschrei des großen, ersten Wortes sei gegen jeden Priester, der ohne das Pan-dāmā die Taufe vollzieht. Ihn wird die Ader der großen Quelle verfluchen, ihn verfluchen die Uthras Šilmai und Nidbai, die Hüter des Jordans, ihn verfluchen die Quelle und die Palme, Jōkabar wird ihm Krone und Zeichen wegnehmen und ihn zur Natur des Ortes der Finsternis hinabstürzen. Hingegen wird vor einem jeden Nāṣōräer, der das Pandāmā umhält, während er die Taufe vollzieht, die Ader der großen Quelle sich häufen, alles, was er tut, wird Bestand haben, alle Zufälle werden von ihm fernbleiben, die Finsternis wird vor ihm zusammengeivickelt werden und sein Gewand bei uns verwahrt bleiben. Wenn er noch in seinem Körper weilt, können die Sieben keine Angst gegen ihn loslassen, sondern hohe Kraft wird ihm gesandt werden. (k) Wenn er aus seinem Körper scheidet, wird die Wolke ihm entgegenkommen, die den Uthras entgegenkommt, die Angst der Wachthäusler wird keine Gewalt über ihn haben, und er wird an den Wachthäuslern nicht vorbeigehen, Abathur wird ihn mit seinem Glanze bekleiden, und alle Uthras werden von ihrem Lichte über ihn legen“.
Und das Leben ist siegreich.
(l) Dies ist die Verordnung für die Taufe, die auf diese Welt gekommen ist. Hibil-Ztwā taufte mit ihr Adam, den ersten Mann, und sie blieb durch die Generationen für die Männer von erprobter Gerechtigkeit verwahrt. Diese Verordnung war niedergeschrieben in der Handschrift der „Großen Quelle“ des Bāmōiā, Sohnes der Eqaimath. Sie schrieb hier Baian Hibil, Sohn des Brīkh-Jāwar ab. Dann säte er sie aus unter hundert Nāṣōräer aus der eigenen Handschrift, die er aus der Handschrift des Bāmōiā, Sohnes der Eqaimath, abgeschrieben hatte, die in der Ortschaft Ṭīb geschrieben war und sich bei Haiōnā, der Tochter des Jahiā, und Bainai, dem Sohne des Zakiā, befand. Die daran festhalten—, wer nicht daran festhalten will, halte sich davon fern und nähre sich ihm nicht.
Und das Leben ist siegreich.
(m) Ferner sprach Jahiā Adam, Sohn des Sām-Sāiōiā: Als die Handschrift des Rāmōiā, Sohnes der Eqaimath, die sich bei Haiōnā, der Tochter des Jahiā, und Bainai, dem Sohne des Zakiā, befand, mir in die Hände fiel, baute ich sie auf und ordnete sie, wie die ursprüngliche geschrieben war, und änderte in ihr nichts.
1.2 Zweiter Teil: Die Totenmesse
1.2.1 32
XXXII.
Im Namen des großen Lebens werde Heilung zu teil mir NN.
Mächtig und groß ward das große Mysterium
des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit,
das auf dem Munde des ersten Lebens ruht.
Aus ihm ist Mandā ḏHaijē hervorgegangen,
der durch den Sinn des ersten Lebens erkannte
und einsah, daß es hervorragend ist.
Und gepriesen sei das Leben.
Lies dieses Gebet und fasse dein Pandāmā für die Totenmesse an.
1.2.2 33
XXXIII.
Im Namen des Lebens.
Lebendes Wasser bist du, du bist aus einem hehren Orte gekommen,
hast dich aus dem Hause des Lebens ergossen.
Wie das lebende Wasser aus dem Hause des Lebens kommt,
werden die Guten kommen und Gutes erhalten.
Doch die Bösen werden gebrochen,
und die Kinder der Welt werden beschämt werden.
Jene sprechen:
„Es giebt für uns einen Ort am Orte des Lebens,
an dem die suchen, finden, die sprechen, erhört werden.
So suchten wir denn und fanden, sprachen und wurden erhört
vor dir Mandā ḏHaijē, dem Herrn der Heilungen.
Gleichwie das Wasser sich zur Tibil ergießt,
sinke der Böse vor dem Guten nieder.
Gleichwie das Wasser zur Erde fällt, mögen den Freunden des Namens der Kušṭā
ihre Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen erlassen werden,
sowie den Seelen dieses Aufstieges, auch unseren Eltern, Lehrern, Brüdern und Schwestern,
die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen“.
Saget: Das Leben steht fest in seiner Škīnā, das Leben ist siegreich.
1.2.3 34
XXXIV.
Ja, für das erste Leben, vor dem niemand war,
das fremde aus den Lichtwelten,
das erhabene, das über allen Werken steht,
den uralten Glanz, das große erste Licht,
das Leben, das aus dem Leben ward,
die Kušṭā, die von je her am Anfänge war.
Ja, für den Vater der Uthras,
den alten, hohen, verborgenen, verwahrten.
Ja, für Jōzaṭaq Mandā ḏHaije,
den Sprudel des Lebens,
der Schweigen zeigt und Hoffnung gewährt,
der die Gebete der Geister und Seelen
am Orte des Lebens bewahrt.
Ja, für das Leben der wahrhaften, gläubigen Männer,
die abgeschlossen haben
und aus ihrem Körper geschieden sind
und die noch in ihrem Körper weilen.
Vor ihnen mag das Tor der Sünden geschlossen
und ihnen das Tor des Lichtes geöffnet werden.
Mögen sie der Verbindung mit dem Leben teilhaftig werden,
für die es keine Trennung gibt.
Betet ihr von dort her für uns,
und wir werden von hier für euch beten.
Alle Früchte gehen zu Ende und alle Düfte vergehen,
doch nicht der Duft des Mandā ḏHaijē,
der nicht zu Ende geht und nicht vergeht
in allen Zeitaltern und aller Ewigkeit.
Mögen die Seelen dieses Aufstieges
ohne Sünden, Vergehen, Verfehlungen, Strauchelungen und Irrungen emporsteigen
und den Lichtort und die glänzende Wohnung schauen.
Und gepriesen sei das Leben.
Lies diesen Spruch über den Weihrauch und wirf ihn ins Feuer. Alsdann lies die Gebete der Totenmesse.
1.2.4 35
XXXV.
Im Namen des Lebens.
Ich wollte Augen, Schultern und Arme hochheben nach dem Orte, der ganz Leben, Glanz, Licht und Herrlichkeit ist, dem Orte, von dem man sucht und findet, man spricht und wird erhört, man bittet und es wird gewährt, Tag für Tag, Stunde für Stunde.
Zu dieser Stunde richte ich an dich, mein Herr Mandā ḏHaijē, eine inständige Bitte, groß und nicht klein, für diese Körper, die ihre Knie zur Erde beugten und ihre Hände nach der Mitte und oben hin streckten.
Sie verließen die Abbilder, Bildwerke und Götterschreine aus Ton, die Götter aus Klötzen und sonstige nichtige Werke und bezeugten den Namen des großen, fremden Lebens:
Vor ihnen werde das Tor der Sünden verschlossen
und ihnen das Tor des Lichtes geöffnet.
Unsere Bitte, unser Gebet und unsere Unterwerfung steige empor vor das erhabene Leben, das über allen Werken steht.
Alle Hände stahlen vor dir, und alle Lippen logen.
Niemand ist sündenrein vor dir, Mandā ḏHaijē.
Wir sind Sklaven, die ganz Sünden, du bist der Herr, der ganz Vergebung ist.
Wenn du mit uns bist, wer wird uns besiegen,
wenn du uns freisprichst, wer wird uns verurteilen?
Richte uns nicht nach dem Gerichte der Welten,
verachte uns nicht wegen unserer Torheiten
und mache uns nicht der Lügenwerke, die die Welten und Äonen verüben, teilhaftig.
Die Welten stießen uns, doch wir fielen nicht.
Zu Seiten deiner Kušṭā hatten wir Vertrauen gar sehr.
Vertraue dem Leben; willst du den Menschen vertrauen?.
Du sprachest mit deiner Rede und befählest uns mit deinem Spruch:
Betet ihr von der Tibil her, und ich werde euch aus den oberen Früchten gewähren.
Betet ihr unterhalb des Rohres, des Sumpfes und der Fadheit, und ich werde euch aus den oberen Höhen gewähren.
Betet ihr mit der Rechten des Fleisches, und ich werde euch mit der Rechten der Kušṭā gewähren.
Die Früheren suchten und fanden, so werden auch die Späteren suchen und finden.
Suchet und findet für euch selbst, für eure Freunde, für die Freunde eurer Freunde und für die Freunde des großen Stammes des Lebens.
Eure Augen sollen sich nicht leer von mir umwenden.
Du bist der Vater, der ganz Uthras,
die Säule, die ganz Licht,
der Weinstock, der ganz Leben,
der große Baum, der ganz Mandās ist.
Du kennst die Herzen, durchschaust die Sinne, befühlst die Eingeweide in den unteren Abaddons der Finsternis.
Wie die Sonne sind sie vor dir ausgebreitet.
Zu dir sind unsere Augen emporgehoben,
und dir spenden unsere Lippen Lobpreis und Segen:
sieben Stunden des Tages
und in den drei Vigilien der Nacht.
Die bei ihm suchen, finden,
denen, die von ihm erbitten, wird es gewährt.
Dem, der vor verschlossenem Tore steht,
wirst du das verschlossene Tor öffnen.
Am Orte des Lichtes wirst du von uns unsere Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen wegwischen und fortnehmen und in die Höllen der Erde und die unteren Abaddons der Finsternis werfen.
Erhebe uns und stelle uns auf als Schuldlose, nicht als Schuldige, als Vollwertige, nicht als Mangelhafte vor dir Mandā ḏHaijē.
Die Guten sollen es sehen und Gutes finden,
die Bösen sollen gebrochen
und die Kinder der Welt beschämt werden.
Jene sollen sagen:
es giebt für uns einen Ort am Orte des Lebens,
an dem die suchen, finden, denen, die erbitten, gewährt wird.
Wir bitten, daß du von deinem Glanze, deinem Lichte und deinem Schmucke etwas auf uns legest.
Du bist der Arzt, der über den Ärzten,
der Erheber, der über den Erhebern,
der Glanz, der über den Glanzwesen,
das Licht, das über den Lichtern steht.
Du öffnest die Pforten der Kušṭā,
offenbarest die Geheimnisse der Weisheit
und zeigest Wundertaten in Jerusalem.
Du sperrst die Dämonen und Dēws ab
und stoßest die Götter von ihren Tempeln weg.
Groß ist dein Name,
gepriesen dein Name.
Du bist das Abbild des Lebens, der du von je her warst.
Du bist der Weinstock, der du im Äther über dem Himmel und über der Erde warst.
Als die Welten entstanden und die Geschöpfe geschaffen wurden, tatest du einen Griff an den Welten und Äonen und legtest einen Weg an für die wahrhaften und gläubigen Männer zum Orte des Lebens.
Die Geister und Seelen sitzen als Schuldige da und werden als Schuldlose aufstehen.
In deinem Namen Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē, <die Hände der trefflichen Menschen zu stützen> werde Heilung des Lebens den Seelen dieses Aufstieges zu teil.
Das Leben steht fest in seiner Škīnā, das Leben ist siegreich.
Dieses Gebet eignet sich für alles Gute. Das eine Mal eignet es sich für eine Fürbitte, das andere Mal für die Totenmesse und die Taufe, auch für jede Heilung. Bei der Totenmesse, nachdem du über das Pandāmā, über das Wasser des Gebetes und den Spruch über den Weihrauch gelesen, bete „Wir bekannten“ (= LXXV), „Lobpreisungen“ (= LXXVI), „Dich (Leben)“ (= LXXVII), „Beim Hochheben der Augen“ (= IX) und „Ich wollte die Augen hochheben“ (= XXXV), bereite dann das Pihtā und Mambūhā und den Kranz und lege sie für die Totenmesse hin. Dann lies den Spruch über das Öl. Dieses sei in etwas Beinern: einer Schale von Glas oder Zinn, die gewaschen und gereinigt ist. Dann lies die Totenmesse.
1.2.5 36
XXXVI.
Im Namen des Lebens.
Ich verehre, verherrliche und preise jenen großen, verborgenen, ersten Mānā,
der 999000 Myriaden Jahre in seiner eigenen Škīnā allein weilte,
an den kein Genosse herangekommen war
außer jenem großen, verborgenen, ersten Mānā,
in dem er weilte und groß wurde.
Dann verehre, verherrliche und preise ich jene große, verborgene, erste Niṭuftā,
aus der jene entstanden waren, die 144000 Myriaden Jahre in ihrer eigenen Škīnā allein weilte,
an die kein Genosse herangekommen war.
Dann verehre, verherrliche und preise ich Šar,
jenen großen, verborgenen, ersten Weinstock, der bei ihnen weilte.
Dann verehre, verherrliche und preise ich Pirūn,
jenen großen, verborgenen, ersten Weinstock, aus dem 880000 Myriaden Uthras entstanden.
Aus ihnen und jenen Uthras entstand ein Uthra,
dessen Name „das große Antlitz der Herrlichkeit“ ist, der kleinste unter seinen Brüdern, der älteste unter seinen Vätern.
Mandā ḏHaijē, der gerüstete Uthra, lehrte, offenbarte und sprach:
„Über jeden Nāṣōräer, der sitzend sagt ‘du erstes Leben bist gefestigt’ und das Pihtā herstellt, wird die Verdammung aus dem Hause des Lebens kommen“.
Ich aber werde durch das Licht des Lebens gefestigt.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.6 37
XXXVII.
Ich verehre, verherrliche und preise jene verborgene, große, erste Wolke des Lebens,
aus der er im Verborgenen das Pihtā schuf und es dem verborgenen Leben und dem gewaltigen, ersten Leben im Verborgenen gab.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.7 38
XXXVIII.
Ich verehrte und pries Jāwar-Zīwā,
der dastand und jenen großen, gewaltigen Mānā pries,
zu dessen Rechten und Linken
144000 Myriaden Uthras stehen.
Tausend Myriaden Uthras, Söhne des Lichtes,
verehren und preisen die Leuchten des Glanzes.
Er stand auf, schuf das Pihtā im Verborgenen,
gab es den Menschenkindern und gründete seine Škīnā im Verborgenen.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.8 39
XXXIX.
Ich verehre, verherrliche und preise jene verborgene Rede,
die Jāwar im Verborgenen ausgerufen.
Er erhellte sie und erläuterte sie
und richtete an ihr des Lebens Leuchte auf.
Glanz und Licht kamen und ließen sich zu ihrer Rechten,
Schmuck und Erleuchtung kamen und ließen sich zu ihrer Linken nieder.
Das Leben wünscht, das Abbild des Jāwar-Zīwā
in seinem eigenen Glanze zu schauen.
Jāwar-Zīwā, der gerüstete Uthra,
lehrte, offenbarte und sprach:
„Einem jeden Nāṣōräer, der in dieser verborgenen Rede reden wird,
werden sie 64 Sünden täglich am großen Lichtorte und der glänzenden Wohnung vergeben“.
Und gepriesen sei das Leben.
1.2.9 40
XL.
Ich verehrte und pries Oṣar,
der das Pihtā für die verborgenen, ersten Uthras schuf,
die in ihrem Herzen sitzen.
Die verborgenen Uthras stellten sich in ihren Škīnās hin
und priesen das gewaltige Leben in seiner Škīnā,
teuer in seinem Glanze,
wundersam in seinem Lichte.
Ich verehrte und pries jenen herrlichen, ersten Weinstock,
dessen Inneres Wasser,
dessen Laub Uthras,
dessen Ranken Leuchten des Lichtes sind.
In seinem Schatten sitzen Uthras,
in der großen, ersten Lichtwolke.
Sie weilten im Lichtschatz,
und (in ihm) wurde der verborgene Mānā geschaffen.
Und gepriesen sei das Leben.
1.2.10 41
XLI.
Ich verehrte und pries den Lichtschatz,
den großen Helfer des Lebens.
Er schuf das Pihtā im Verborgenen
und reichte es dem gewaltigen, ersten Leben in seiner Škīnā.
Ich pries die sieben verborgenen, teuren, verwahrten Mānās,
die aus ihrem Orte entstanden sind,
aus ihrem Schatzhause gepflanzt wurden.
Ich verehrte und pries das gewaltige, erste Leben,
das aus seinem Orte gepflanzt,
aus seinem eigenen Schatzhause gepflanzt wurde,
das darin weilte, wuchs, Sitz und Bestand hatte,
verherrlicht und gepriesen wurde.
Es preist seinerseits und spricht:
„Ein jeder Nāṣōräer, der diese geheimen Reden rezitiert, wird siebenmal am Tage suchen und finden, sprechen und erhört werden,
und sieben Sünden wird man ihm am großen Lichtorte und der glänzenden Wohnung erlassen“.
Und gepriesen sei das Leben.
1.2.11 42
XLII.
Ich verehre, verherrliche und preise jene geheime, erste Rede,
die Jāwar im Verborgenen hergab.
Er erläuterte sie und erklärte sie
und richtete an ihr des Lebens Leuchte auf.
Jāwar sprach:
„Erleuchtung und Lobpreis fanden statt.
Schmuck kam und legte sich über ihre (der Rede) eigene Škīnā.
Glanz und Licht kamen und richteten sich vor ihr auf.
Schmuck und Erleuchtung kamen und ließen sich zu ihrer Rechten nieder“.
Das Leben wünscht, das Abbild des Jāwar-Zīwā in seinem Glanze
zu schauen, Gebet und Lobpreisung zu verrichten,
die es Šilmai und Nidbai, den beiden Uthras,
den Gesandten des Mandā ḏHaijē, zugerufen hatte.
Jāwar sprach:
„Einem jeden Nāṣōräer, der dieses verborgene Gebet siebenmal täglich hersagt,
wird man sieben Sünden täglich erlassen“.
Das Leben steht fest in seiner Škīnā, das Leben ist siegreich.
1.2.12 43
XLIII.
Du stehst fest, erstes Leben,
vor dem niemand da war,
fremdes aus den Lichtwelten, erhabenes,
das über allen Werken steht,
über dem uralten Glanz,
über dem ersten Licht,
über dem Leben, das aus dem Leben ward,
über der Kušṭā, die von je her am Anfänge war.
Du stehst fest, Mandā ḏHaijē, für deine Auserwählten.
Dies ist es, was du uns aus dem Buche Nhūr,
aus dem Schatze Ptā,
aus dem ersten Schatze
und aus dem Schatze des Lichtes offenbart hast.
Große Ruhe und Stütze des Lebens,
die durch ihr Licht leuchtet und deren Licht erleuchtet.
Er ward, wurde geschaffen und wurde voll,
er zog aus mit großer Kraft und wurde gewaltig durch die Größe der Erkenntnis.
Er ward groß an Glanz, voll von Licht, das aus der Träne des Lebens entstand, von wundersamer Gestalt, fest.
Die Welten waren beschämt, daß niemand seine Gestalt, seinen Glanz und seine Herrlichkeit sah.
Kušṭā steht fest für ihre Freunde,
Mandā ḏHaijē für seine Auserwählten.
Du hast uns auserwählt und herausgeholt aus der Welt des Hasses, der Eifersucht und der Zwietracht,
hast uns auf den Pfaden der Kušṭā und des Glaubens aufgestellt,
damit wir dastehn und den verborgenen und verwahrten Ort preisen.
Wer von diesem Pihtā und dieser Schöpfung nimmt,
wird sündenlos am Lichtorte und an der glänzenden Wohnung dastehn.
Und das Leben ist siegreich.
Dies sind Stücke vom Pihtā.
1.2.13 44
XLIV.
Biriawiš, der Behälter lebenden Wassers,
Nbaṭ, der erste Sproß, der große Ausfluß des Glanzes von Seiten des Lebens.
Überreich ist das Leben für die Seelen dieses Aufstieges.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist ein Stück für den Trunk. Wenn du über (mehrere) Seelen liest, so lies wie geschrieben steht, wenn die Seele Einer ist, so sage „für diese Seele des NN“.
1.2.14 45
XLV.
Dein Name ist erhaben, Leben,
groß ist die Herrlichkeit,
reich das Licht.
Der Gute drang durch,
der Gründer des ersten Geheimnisses,
das Leben, das aus dem Leben ward,
die Kušṭā, die von je her am Anfänge war.
Dies ist der Quell des Lebens,
der aus dem Orte des Lebens emporsprudelte,
damit wir aus diesem Quell des Lebens trinken.
Er drang durch das Leben, gründete Leben
und erhielt Bestand im Hause des Lebens.
Er drang durch die Welten, kam,
spaltete das Firmament und offenbarte sich.
Du zeigtest uns, was niemandes Auge geschaut,
du ließest uns hören, was keines Menschen Ohr gehört.
Du holtest uns aus dem Tode und verknüpftest uns mit dem Leben,
du holtest uns aus der Finsternis und verknüpftest uns mit dem Lichte,
du holtest uns aus dem Bösen und verknüpftest uns mit dem Guten.
Du zeigtest uns den Weg des Lebens
und ließest uns die Pfade der Wahrheit und des Glaubens wandeln.
Das Leben komme und verdränge den Tod,
das Licht komme und verdränge die Finsternis,
der Gute komme und verdränge den Bösen.
Wie sich der Wein mit dem Wasser mischt,
so mische sich deine Wahrhaftigkeit,
deine Gerechtigkeit und dein Glaube
mit allen, die deinen Kušṭā-Namen lieben.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist ein Stück für den Trunk. Stelle Pihtā und Mambūhā her und stelle sie für die Messe hin. Dann stelle den Myrtenkranz her.
1.2.15 47
XLVII.
Gesichert, wohlgesichert sind die Worte des Lichtes
für die Seelen dieses Aufstieges.
Gesichert, wohlgesichert, gerüstet, wohlgerüstet, prächtig und schön,
wenn der Kranz mit Mysterien auf dem Haupte der Seelen
dieses Aufstieges aufgerichtet ist bis zum großen Tore des Hauses des Abathur.
Das große Tor des Hauses des Abathur
wird ihnen geöffnet werden.
Man wird sie in der Škīnā des Abathur wohnen lassen
und in verborgenen, wohlverwahrten Gewändern bewahren.
Und gepriesen sei das Leben.
Diese beiden Gebete sind Sprüche über den Kranz bei der Totenmesse.
1.2.16 48
XLVIII.
Im Namen des Lebens.
Mandā ḏHaijē ging zu den Sternen des (schönen) Aussehens.
Er befreite die Gefangenen, knüpfte das unzerreißbare Band, das ohne Ende und Zahl ist.
Durch die Rede, die von dort her aus ihm herauskam,
wurden alle Welten beschämt,
verdarben die Werke des Hauses,
ward Sicherheit den Söhnen des großen Stammes des Lebens.
Er pflanzte eine Pflanzung und stieg zur Tibil hinab.
Er erkannte, daß die Bosheit des Herm des Hauses groß gegen sie war.
Als die Bosheit gegen sie groß war, schaute das Glanzwesen hin und erschien ihnen aus den oberen Früchten.
Die Kraft und der Name des Erhabenen, der ganz Leben ist, offenbarte sich ihnen, und ein Teil seines Glanzes breitete sich über sie.
Mandā ḏHaijē offenbarte sich allen Freunden des Namens der Kušṭā am Orte, der ganz von Schuldigen bewohnt ist.
Als die Herren der Welten ihn erblickten, verdarben sie und vermochten nicht sich von ihren Thronen frei zu machen.
Er ging an den Gefangenen vorbei, da wurden die Gefangenen befreit,
und ihre Sünden und Vergehen wurden ihnen erlassen.
Ja, es wurde ihnen freigegeben, ihren Körper zu verlassen.
Als die Herren des Hauses ihn erblickten,
verschwanden sie aus ihren Reihen und vermochten nicht hinzugelangen.
Der Name Abathurs ruhte auf ihnen,
der Name des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē erfüllte sich und offenbarte sich den Freunden seines Namens.
Auch auf den Seelen dieses Aufstieges ruhe sein Name.
Und das Leben ist siegreich.
Dies ist der Spruch der Messe. Lies ihn über reines Öl in etwas [Reinem], stelle es vor dich hin und lies die Messe.
1.2.17 49
XLIX.
Im Namen des fremden Lebens.
Dies ist der Glanz und das Licht des Lebens.
Wenn Geist und Seele aus dem Körper scheiden und die Seele des Lebens sich mit dem Gewände des Lebens bekleidet ... das Abbild des Lebens, das aus der Träne des Lebens ward, beim äußeren Leben, bei Hauraran-Karkawan-Zīwā, beim Lichtschatz, der großen Ruhe und Stütze des Lebens, beim Leben, das aus dem Leben ward, der Kušṭā, die von je her am Anfänge war. Das Leben ist in seiner Škīnā, das große Licht in den Siegen.
Wenn irgend jemand seinen Körper verläßt, kommen ihm die sieben Gestalten der Gottheit entgegen, und jeder stellt sich bei dem ihm Gehörigen auf. Der Löser Saurēl kommt, der Geist und Seele vom Körper löst, er steht über jenen Werken mit den Gewändern des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē da. Hauraran-Karkawan-Zīwā nimmt von der Seele was an ihr an Körperlichem ist. Sie kleidet sich mit den Gewändern des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē. Kleid über Kleid zieht sie an, Kleid über Kleid legt sie an. Wenn sie die Kleider des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē anzieht, da lacht sie, freut sich, hüpft, springt, ist stolz und wohlgemut über die herrliche Ehre ***** ruht Ehre. Sie wandelt in den Kleidern des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē. Als die Planeten sie von ihrem Orte aus erblickten, schämten sie sich, ballten die Fäuste, schlugen auf die Vorhöfe ihrer Brust und sprachen: „Wehe über die Planeten, daß sie unterlagen, während die Werke ihrer Hände siegreich waren“.
Ferner sprechen sie: „Wie schön ist dieser Glanz, wie hell dieses Licht, wie lieblich dieser Schmuck, wie wundersam dieses Bild“.
Ferner sprechen sie: „Wer wird uns mit diesem Glanze bekleiden, wer wird uns mit diesem Lichte bedecken, wer wird von diesem Schmucke auf uns legen, wer wird etwas von diesem Bilde an unserem Antlitz vorbeiführen? Denn schön, leuchtend und hell ist es, und es gibt keine Werke in dieser Welt, die ihm gleichen“.
Ferner sprechen sie: „Wie gut ist die Kušṭā für die Guten und Mandā ḏHaijē für alle Auserwählten, die in ihrem Körper stehen und im Namen des Lebens Aufklärung suchen. Sie wandelt in den Gewändern des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē, sie zieht an jenen Werken vorbei, an den Händen aller Planeten.
Ich ging hin und gelangte zum Wachthause des alten, hohen, verborgenen, verwahrten Abathur. Dort ist die Wage aufgerichtet, und vor ihm werden Geister und Seelen nach ihrem Namen, ihrem Zeichen, ihrem Segen, ihrer Taufe und was sonst an ihnen ist ausgefragt. Die Seele des NN trat, in das Haus Abathurs ein und gab ab ihren Namen, ihr Zeichen, ihren Segen, ihre Taufe und was sonst an ihr ist. Die Seelen unserer Väter sind mit dem Zeichen des Lebens gezeichnet; der Name des Lebens und der Name des Mandā ḏHaijē ist über sie ausgesprochen. Man brachte sie in die Wage, man brachte Werke und Lohn hinein und wägte sie. Von den Vollkommenen trat der Geist mit der Seele ein, und man ließ sie sündenrein heraus. Sie brachten Glanz vom Glanze des Abathur heraus und bekleideten sie damit, brachten Licht und bedeckten sie damit. (Die Seele) zieht Gewand über Gewand an, legt Gewand über Gewand an. Wenn sie die Gewänder des Abathur anlegt, da lacht sie und freut sich, hüpft und springt, ist stolz und wohlgemut über die herrliche Ehre ***** ruht Ehre. Sie wandelt in den Gewändern des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē.
Ich zog hin und gelangte zum Wachthause der vier Männer, der Söhne des Heils, In-Hai, Šum-Hai, Zīw-Hai, Nhūr-Hai. Jeder einzelne bekleidet die Seele mit seinem Glanze, jeder einzelne bedeckt sie mit seinem Lichte. Gewand über Gewand zieht sie an, Gewand über Gewand legt sie an. Wenn sie die Gewänder der Söhne des Heils anlegt, da lacht sie und freut sich, hüpft und springt, ist stolz und wohlgemut über die herrliche Ehre ***** ruht Ehre. Sie wandelt in den Gewändern des Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē.
Ich zog hin und gelangte zu den Wasserbächen. Er verdeckte das Wasser Das Glanzwesen drang durch, sein Name ruhte in seiner Škīnā. Teuer, Auserwählt nannte es sich. Es sprach: „Leben, Dein bin ich. Deines Namens wegen kam ich aus der Welt des Ptahil, aus der Mitte der bösen Pläne und unterhalb des Thrones des alten Abathur“.
Er zieht aus und kommt dieser Seele des NN entgegen, ein Ausfluß des großen Glanzes des Lebens ist er, der Mann, der über den Škīnās ruht, dessen Name über den Škīnās ruht. Er faßt die Seele an der Fläche der Rechten und übergibt sie den beiden Uthras, den Söhnen des Lichtes, Adatan und Jadatan, eines Wissens, eines Sinnes. Adatan und Jadatan übergeben sie den beiden Uthras, Oṣar-Hai und Ptā-Hai, die die Schöpfung des Lebens schaffen, die Pflanzung des Lichtes pflanzen und das erste Abbild des Hauses des Lebens gründen. Sie erhoben ihr den Arm des Lebens, sie führten sie in das Abbild des Lebens ein, sie stützten sie an der Stätte, an der Glanz wie Licht flammt. Der Geist des NN ging hin, wurde wie die Seele und fand Bestand im Hause des Lebens.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.18 50
L.
Recht taufte mich der Täufer bei Jaluz Jaluz,
deren Augen hamamulai,
der Name des Ksasar hamamulai,
gesprochen, gerüstet, behütet, geborgen und rein.
Er kannte das Nest,
aus dem er gekommen war.
Über dem Himmel war sein Name,
über der Erde war seine Herrlichkeit.
Im Schatze war das große Leben,
das seiner Herrlichkeit voll wurde.
Auf einem vollkommenen Gewände sitze ich
und auf dem großen Behälter des Jōkabar.
Das Leben ist unter dem Weinstock, der über mir steht.
Die Lobpreisung des Lebens steht vor mir.
Wer will kommen und mir sagen?
Ich will es, denn ich bin groß.
Wenn das Leben, das unter dem Weinstock ist, der über mir steht,
die Lobpreisung des Lebens steht vor mir *****
Dies ist mein Name und mein Zeichen,
die ich aus den Wogen des Wassers,
aus den Schätzen des Glanzes
und aus dem großen, hohen Krater geholt habe.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.19 51
LI.
Im Namen des Lebens.
Ich bin getauft im Namen des fremden, erhabenen Lebens,
das über allen Werken steht,
und bin gefestigt im Namen des Lichtschatzes.
Jāwar offenbarte seinen Schatz
aus dem Hause des Lebens, der Gründer der Gestalt;
er pflanzt das große Leben im Lichte.
Ich schaute das Leben,
und das Leben schaute mich,
und zum Leben hatte ich Vertrauen.
Wenn diese Seele des NN das körperliche Gewand abstreift,
zieht sie das Gewand des Lebens an
und wird ein Abbild des großen Lebens im Lichte.
Die Welten stießen uns,
doch wir fielen nicht.
An der Seite deiner Kušṭā hatten wir Vertrauen.
— Nbaṭ, der erste Sproß, der Ausfluß des großen Glanzes des Lebens in Siegen, Kušṭā und das große Kannā der Herrlichkeit.
Und gepriesen sei das Leben.
1.2.20 52
LII.
Wessen Sohn bin ich?
Der bewahrte Mānā, d. i. Jōsmīr,
der große Glanz des ersten Lebens,
der Sohn des großen, ersten Lebens,
der nachsann und erkannte
und nach dem Seinigen verlangt.
Aus ihm kam das Kannā der Seelen.
Am Endtage, wenn die Seelen aus ihrem Körper scheiden,
werden sie sich seiner freuen, ihn umarmen, emporsteigen
und den äußeren Äther und die lichte Wohnung schauen.
Gepriesen sei das große Leben in seinem Lichte, das Leben ist siegreich.
1.2.21 53
LIII.
Ein Brief, die Verbindung und Sieghaftigkeit kamen dieser Seele des NN aus dem Hause des Lebens.
Seine Umbindung ist das Wasser,
sein Kranz das Licht,
seine Waffe die lebendige Rede,
sein Siegel der Auserwählte, Reine.
Ein jeder, der den Brief öffnet und in ihm liest,
wird Leben und Heilung finden,
und sein Name wird Bestand haben
im Hause des Lebens.
Im Namen des großen, fremden Lebens.
Das erste Leben steht fest in seiner Škīnā.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist der Abschluß der Totenmesse.
Bis hierher lies die Messe. Hier nimm das Pihtā, brich ein Stück von einem oberen und letzten Brod ab, hebe die Hälfte davon ab und wickle sie in einander. Mische Wasser des Gebetes mit Wein und lies darüber „Jōkašar erwählte den Jenseitigen“. Lies „Das Leben sprach und schuf“, schiebe dein Pandāmā bei Seite, iß dein Pihtā, trink dein Mumbūhā und lies „Das lebende Wasser erglänzte an seiner Škīnā“ (= LVI).
1.2.22 54
LIV.
Jōkašar erwählte den Jenseitigen,
er erwählte ihn, schuf ihn und festigte ihn.
Er bekleidete ihn mit Glanz in Fülle
und brachte Licht in Menge
und bedeckte ihn damit.
Er hob ihn zum großen Lichtort und zur leuchtenden Wohnung empor.
In seiner eigenen Škīnā sonderte er sich ab,
und seine Seele fand Ruhe in seinem Schatze.
Wie das lebende Wasser aus dem Hause des Lebens erglänzte,
so mögen diese Seelen, die durch diese Messe hervorgerufen, gefestigt und gezeichnet wurden, erglänzen,
sowie die unserer Väter, Lehrer, Brüder und Schwestern, die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen.
Auf geebnetem Wege und auf den Pfaden der Vollkommenen
mögen sie emporsteigen und den großen Lichtort und die leuchtende Wohnung schauen,
mögen sie durch Ptā, das große, erste Licht, gefestigt werden.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.23 55
LV.
Das große Leben sprach und schuf mit seinem Munde,
in eigenem Glanz, Licht und Herrlichkeit.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist ein Gebet [der] Lösung des Pandāmā.
Dieses „Jökašar erwählte den Jenseitigen“ lies über das Wasser des Gebetes und den Wein, nachdem sie mit einander gemischt wurden. Wenn du über (mehrere) Seelen liest, so lies wie geschrieben steht. Wenn die Seele Einer ist, sage „Die Seele des NN mag erglänzen“. Lies „Das große Leben sprach und schuf mit seinem Munde“, schiebe dein Pandāmā bei Seite, iß dein Pihtā und trink dein Mambūhā. Sprich „Das lebende Wasser erglänzte an seiner Škīnā“, dann steh auf und lies ein Stück nach dem andern bis zur Festigung des (Gebetes) „Jökašar erwählte den Jenseitigen“ (= LXIV).
1.2.24 56
LVI.
Das lebende Wasser erglänzte an seiner Škīnā,
die trefflichen Gewänder erglänzten an ihrem Orte,
der große Mānā erglänzte zur Herrlichkeit.
Der große Mānā erglänzte zur Herrlichkeit,
so mögen denn diese lebenden, glänzenden, lichten, prangenden Seelen
am großen Lichtort und an der lichten Wohnung erglänzen.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist die Festigung für das Wasser des Gebetes.
1.2.25 57
LVII.
Der Wohlduft wird an seinen Ort emporsteigen,
und du, Leben, sei siegreich.
Der Vergeber der Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen
vergebe allen Freunden des Namens der Kušṭā, sowie der Seele des NN.
Und das Leben ist siegreich.
Dies ist die Festigung des Gebetes für den Weihrauch.
1.2.26 58
LVIII.
Im Namen des Lebens.
Gepriesen sei das erste Leben und gepriesen sei das Wort des ersten Lebens.
Gepriesen sei jener Glanz, das Licht und die Herrlichkeit.
Gepriesen sei jenes Licht, dem keine Grenze, kein Ende wurde, von dem nicht bekannt wurde, wann es entstanden ist.
Gepriesen sei der Herr der Größe, gepriesen seien alle Uthras, die zur Rechten und Linken des Herrn der Größe stehen und den Herrn der Größe preisen.
Gepriesen sei mein Vater Jāwar, und gepriesen seien alle Uthras, die dastehn und meinen Vater Jāwar preisen.
Gepriesen sei jener große, erste Jordan, in dem das erste Leben getauft wurde.
Gepriesen seien alle Jordane lebenden Wassers.
Gepriesen seien alle Früchte, Trauben und Bäume, die an ihnen stehen ...
Gepriesen seien alle gewaltigen, oberen Lichtwelten.
Gepriesen seien alle jene Škīnās der Verborgenheit. In jeder einzelnen Škīnā sitzen tausend mal tausend Uthras ohne Ende und zehntausend mal zehntausend Škīnās ohne Zahl.
Gepriesen seien jene tausend mal tausend Uthras ohne Ende und zehntausend mal zehntausend Škīnās ohne Zahl.
Gepriesen seien alle jene Banner des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit, die vor ihnen ausgespannt sind und sie erleuchten.
Gepriesen sei die große Pforte des Hauses des Abathur,
gepriesen seien alle Uthras, die bei Abathur stehen und ihn preisen.
Gepriesen seien die 360 Wagen, die vor dem alten Abathur aufgestellt sind.
Gepriesen sei jene große, erste Wage, die vor dem alten Abathur aufgestellt ist.
Gepriesen sei jener große, verborgene, erste Tropfen, aus dem er entstanden ist.
Gepriesen seien alle Uthras, die auf den Thronen der Ruhe sitzen und verborgene Ordnungen, Messen und Gebete rezitieren.
Gepriesen seien jene verborgenen Ordnungen, Messen und Gebete, mit denen das große Leben gepriesen wird.
Gepriesen seien jene Jünger, die bei ihnen sitzen.
Gepriesen seien alle Berge des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit.
Gepriesen seien alle Pfade und Wege des Lichtes.
Erstes Leben! Richte deine Augen auf diese Seelen, die durch diese Messe hervorgerufen, gefestigt und gezeichnet wurden,
sowie auf die Seelen unserer Väter, Lehrer, Brüder und Schwestern, die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen.
Erlöse, errette und bewahre sie vor dieser Welt der Bösen und diesen Wachthäusern.
Deine Gnade, großes, erstes Leben, werde auch euch zu teil und sprechet:
„Das Leben steht fest in seiner Škīnā, das Leben ist siegreich“.
Dies ist die Festigung der Gebete. — Festige die Gebete der Messe. Bete „Wir bekannten“ (= LXXV), „Lobpreisungen“ (= LXXVI), „Dich (Leben)“ (= LXXVI1), „Beim Bochheben der Augen (= IX) und „Ich wollte die Augen hochheben“ (= XXXV). Wenn du über (mehrere) Seelen liest, lies wie geschrieben steht, wenn die Seele Einer ist, sage „richte deine Augen auf die Seele des NN“.
1.2.27 59
LIX.
Das Leben wurde voll des eigenen Glanzes,
und das große Licht wurde gefestigt durch die Siege.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist die Festigung des Pihtā.
1.2.28 60
LX.
Das große Leben ruht unter seinen Freunden,
und seine Freunde sind am großen Lichtort und der glänzenden Wohnung.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist die Festigung des Mambūhā.
1.2.29 61
LXI.
Der Kranz der Welten verwelkt,
doch der Kranz des Lebens prangt.
Der Kranz des Mannes von erprobter Gerechtigkeit ist aufgerichtet und leuchtet
auf dem Haupte derer, die den Namen der Kušṭā lieben.
Der Kranz ist aus der Lichterde,
das Gewand aus der leuchtenden Wohnung.
Der Ätherkranz ist mit Siegen aufgerichtet
und leuchtet auf dem Haupte der Seelen dieses Aufstieges.
Und das Leben ist siegreich.
Dies ist die Festigung des Kranzes für die Messe. Wenn du über (mehrere) Seelen liest, lies wie geschrieben steht, wenn die Seele Einer ist, sage „auf dem Haupte dieser Seele des NN“.
1.2.30 62
LXII.
Die Welten glänzen durch Öl,
doch die Nāṣōräer leuchten durch den Glanz des Lebens.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.31 63
LXIII.
Mit reichem Glanz bin ich getauft,
mit hellem Lichte bin ich gefestigt.
Mandā taufte mich,
Kušṭā festigte mich.
Ein Brief, die Verbindung und Sieghaftigkeit kamen mir aus dem Hause des Lebens.
Seine Umbindung ist das Wasser,
sein Kranz das Licht,
seine Waffe die lebendige Rede,
sein Siegel der Auserwählte, Reine.
Ein jeder, der ihn öffnet und in ihm liest,
wird Leben und Heilung finden,
und sein Name wird im Hause des Lebens gefestigt sein.
Im Namen des fremden Lebens aus den Welten *****
Und das Leben ist siegreich.
Dies ist die Festigung des Öles für die Messe.
1.2.32 64
LXIV.
- Das Leben ruht im eigenen Glanz und Licht.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist die Festigung des Gebetes „Jōkašar erwählte den Jenseitigen“. Hier trage vor „Ihr wurdet aufgerichtet und gefestigt“ und trage vor die Hymnen der Messe.
1.2.33 65
LXV.
Ihr wurdet aufgerichtet und gefestigt am Orte,
an dem die Guten zwischen Mānās des Lichtes gefestigt werden.
Die Seelen, die durch diese Messe hervorgerufen, gefestigt und gezeichnet wurden,
sowie die unserer Väter, Lehrer, Brüder und Schwestern,
die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen:
euer Mānā wird im Lichte aufgerichtet werden.
Im Lichte wird euer Mānā aufgerichtet werden,
und ihr werdet dort im Lichte gefestigt werden.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.34 66
LXVI.
Im Namen des Lebens.
Ich liege eingehüllt da
in einem Gewände, an dem kein Fehler ist.
In einem Gewände, an dem ist kein Fehler,
nicht ist an ihm Mangel und Fehl.
Das Leben wußte um mich,
Adam, der dalag, erwachte.
Er faßte mich bei der Fläche der Rechten
und gab mir nicht ... in ... meine Hand.
Sie warfen Licht in die Finsternis?
und die Finsternis füllte sich mit Licht.
Am Tage, da das Licht emporsteigt,
wird die Finsternis an ihren Ort zurückkehren.
Die Seelen dieses Aufstieges sollen sich der Wolke des Lichtes nähern,
zum Orte des Lichtes sei ihr Gang.
Und gepriesen sei das Leben.
Dies ist ein Hymnus für den Aufstieg.
1.2.35 67
LXVII.
Mit ihm,
mit dem Löser,
mögen die Seelen dieses Aufstieges emporsteigen,
mögen den großen Lichtort und die leuchtende Wohnung schauen.
Die Sieben mögen sie auf dem Wege nicht aufhalten,
die Lügenrichter sie nicht ausfragen.
Das Leben rechne euch in seine Rechnung ein,
und die Guten mögen euch in ihrer Mitte aufstellen.
Zur Stätte, an die die Guten gehen, führe man euch,
am Orte, an dem sie stehen, stelle man euch auf.
Lampen des Glanzes seien vor euch,
Leuchten des Lichtes seien hinter euch.
Kušṭā komme zu eurer Rechten,
Gerechtigkeit ebne eure Wege.
Mögen Balken für euch
von hier zur leuchtenden Wohnung gelegt werden
Die Fähre, die die Erwählten hinüberbringt,
komme euch entgegen und führe euch hinüber.
Von Abathur, dem Wagemanne,
komme euch ein Geleiter entgegen.
Der Geleiter, der euch entgegenkomme,
ist gänzlich Glanz und Licht über die Maßen.
In seiner Rechten hält er einen Kranz,
auf seinen beiden Armen ein Gewand.
Reget euch, ziehet euer Gewand an
und leget euren prangenden Kranz auf.
Bindet euren Gürtel um,
der ohne Fleck und Fehler ist.
Über eurem Haupte
blühe Frucht.
Dort wird zu eurer Zeit und eurem Termin
euer Mānā im Lichte aufgestellt werden.
Euer Mānā wird aufgestellt werden im Lichte,
nun steiget empor und schauet den Lichtort.
Und das Leben ist siegreich.
1.2.36 68
LXVIII.
Zwischen dem Verborgenen und dem Glanze,
zwischen dem Lichte und den Uthras,
zwischen dem Verborgenen und dem Glanze
stehen sie da und fragen die Seele aus.
Sie sprechen zu ihr:
„Sage, sage, Seele,
wer dich gebildet hat.
Wer hat dich gebaut, wer dich gebildet,
wer war der Mann, dein Schöpfer?“
Darauf erwiderte und sprach die Seele,
die gebaute, wohlgebaute Seele.
Sie erwiderte und sprach
zu dem Manne, der sie gefraget.
Sie sprach zu ihm:
„Mein Vater! Einer baute mich, Einer bildete mich,
Einer war der Mann, mein Schöpfer.
Einer von den Söhnen des Heils
nahm gütig einen Teil.
Er wickelte mich in einen Wickel des Glanzes,
nahm und übergab mich Adam.
Adam in seiner Einfalt
schämte sich, da er nicht wußte, schämte sich, da er nicht verstand.
Adam in seiner Einfalt
nahm und legte mich in den körperlichen Rumpf.
Er nahm und legte mich in den körperlichen Rumpf
von Wermut, Bitterkraut und ...
Die Seele sitzt da und behütet
die körperliche Herberge, die man ihr anvertraut.
Sie sitzt da und behütet sie,
bis ihr Maß und ihre Zahl erfüllt ist.
Als ihr Maß und ihre Zahl erfüllt war,
ging der Löser zu ihr.
Der Löser ging zu ihr und löste sie,
es führte sie fort, der sie gebunden hatte.
Der die Seele gelöst hatte, ging ihr voran,
der sie gebunden hatte, kam hinter ihr her.
Die Seele lief und erreichte den Löser;
der sie gebunden hatte, lief, erreichte sie jedoch nicht.
Die Seele und der Löser
gehen zum Orte des Lebens hin,
zum Orte, dessen Sonne nicht untergeht,
und dessen Lampen des Lichtes nicht verdunkeln.
An jenen Ort
sind die Seelen gerufen und geladen,
die durch diese Messe hervorgerufen
und durch dieses Zeichen gezeichnet wurden.
Sie werden den großen Lichtort
und die leuchtende Wohnung schauen.
Und gepriesen sei das Leben.
1.2.37 69
LXIX.
Ruhe und Heil walte
auf dem Wege, den Adam recht gebaute,
Ruhe und Heil walte,
auf dem Wege, den die Seele gehet.
Die Seele löste die Kette,
sie sprengte die Bande.
Sie legte den körperlichen Rock ab,
sie wandte sich um, erblickte ihn und erbebte.
Sie sprach einen bösen Fluch
gegen den Mann, der sie mit dem Körper bekleidet.
Sie reizte den Bildner der Körper
und weckte ihn aus dem Orte, an dem er lag.
Sie sprach zu ihm:
„Steh auf, sieh, du Bildner der Körper,
daß deine hohlen Hände sich mit Wasser füllten“.
Die Stimme des Bildners der Körper ist es,
der über sich weint und heult.
Er spricht: „Wehe mir,
daß meine hohlen Hände sich mit Wasser füllten“.
Er spricht zu ihr:
„Geh in Frieden, du Edelgeborene,
die man in der Wohnung der Bösen eine Magd genannt.
Geh in Frieden, du reine Perle,
die du aus dem Schatze des Lebens geholt wurdest.
Geh in Frieden, du Duftspendende,
die du den stinkenden Körper duftend machtest.
Geh in Frieden, du Lichtspendende,
die du das finstre Haus erleuchtetest.
Geh in Frieden Erwählte, Reine,
Sündenlose, ohne Fehl“.
Die Seele fliegt und zieht dahin,
bis sie zum Hause des Lebens kommt.
Als sie zum Hause des Lebens kam,
gingen ihr Uthras entgegen.
Sie sprachen zu ihr:
„Nimm, zieh dein Gewand des Glanzes an
und setze deinen prangenden Kranz auf.
Steig empor, wohne in den Škīnās,
der Stätte, an der die Uthras weilen“.
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich, und sieg-
reich ist Mandā ḏHaijē und die seinen Namen lieben.
Und gepriesen sei das Leben.
1.2.38 70
LXX.
Gesegnet und gepriesen sei das Leben,
das voll Erbarmens mit diesen Seelen ist.
Gepriesen seiest du, mein Herr Mandā ḏHaijē,
der du diese Seelen emporheben mögest und sie nicht verdammest.
Gepriesen seiest du, Jōšamīn, du Reiner,
der du ihnen ein Helfer seiest.
Gepriesen seiet ihr, Šilmai und Nidbai,
die ihr ein wahrhaftes Zeugnis über sie ablegen möget.
Gepriesen seiet ihr, Hibil, Šitil und Anoš,
die ihr sie aus dem Zöllnerhause hinüberführen möget.
Von Abathur, dem Wagemanne,
komme euch ein Geleiter entgegen.
Der Geleiter, der euch entgegenkomme,
ist gänzlich Glanz über die Maßen.
In seiner Rechten hält er einen Kranz,
auf seinen beiden Armen ein Gewand.
Reget euch, ziehet euer Gewand an
und leget euren prangenden Kranz auf.
Bindet euren Gürtel um,
der ohne Fleck und Fehler ist.
Über eurem Haupte
blühe Frucht.
Zwischen den Lampen des Lichtes
werden eure Lampen hochgezogen werden und leuchten.
Der Oberzöllner wird sich nicht vor euch hinstellen,
und die Lügenrichter werden euch nicht ausfragen.
Man wird für euch Balken legen
von hier zur lichten Wohnung.
Der Bau, der euch im Hause des Lebens aufgeführt wird,
wird zu allen Zeiten nicht vergehen.
Vom Glanze und vom Lichte des Mandā ḏHaijē und vom Frieden des Lebens ruhe ein Teil auf uns. Gesegnet sei die Stimme des Lebens und gepriesen sei die große Leuchte, die ganz Lieht ist.
Und gepriesen sei das Leben.
Nachdem du gelesen „Das Leben ruht im eigenen Glanz und Licht“ (= LXIV), trage vor „Ihr wurdet aufgerichtet und gefestigt“ (= LXV), „Ich liege eingehüllt da“ (= LXVI), „Mit ihm, mit dem Löser“ (= LXVII), „Zwischen dem Verborgenen und dem Glanze“ (= LXVI1I), „Ruhe und Heil walte“ (= LXIX), „Meine Erleuchtung und meine Lobpreisung“ (= XCI), „Geh in Frieden, Auserwählter, Keiner“ (= XCII), „Heil dir, Heil dir, Seele“ (= XCIV) und andere Hymnen, so viel du vermagst. Dann lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ des Šum bar Nū. Wenn du über (mehrere) Seelen liest, so lies wie geschrieben steht, wenn die Seele Einer ist, so sage „der Seele des NN“. Gib acht, (daß du) vorsichtig, bedächtig und kundig (vortragest). Lies „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII), reichet Kušṭā einander, lies „Mit reichem Glanz bin ich getauft“ (LXIII), betet für euch, bereitet für euch Pihtā und Mambūhā, esset euer Pihtā, trinket euer Mambūhā, festiget (das Gebet) „Gut ist der Gute für den Guten“, reichet einander Kušṭā und ehret eure Krone. Und das Leben ist siegreich.
1.2.39 71
LXXI.
Im Namen des Lebens.
Gesegnet und gepriesen sei das Leben;
gesegnet und gepriesen sei der Name des Lebens am Lichtort.
Gepriesen seiest du, mein Herr Mandā ḏHaijē,
du und deine Kraft, dein Glanz, dein Licht, deine Herrlichkeit und deine Hilfe.
Gepriesen seiest du, mein Vater Jōšamīn,
Reiner, Sohn der Pflanzung des gewaltigen Lebens.
Gepriesen seiest du, zweites Leben, Leben, das aus dem Leben ward.
Gepriesen seiet ihr, Šilmai und Nidbai,
die Uthras, die Hüter des Jordans.
Gepriesen seiet ihr, Nṣab und Anan-Nṣab.
Gepriesen sei unser Vater Hibil, Šitil und Anōš,
der Name und das Haupt des ganzen Stammes.
Gepriesen seiest du, hoher Abathur;
gesegnet und gefestigt sei die große Škīnā, in der du sitzest.
Gepriesen seiet ihr, vier Männer,
die Söhne des Heils, die den Guten entgegengehen. Sie gehen den Guten entgegen und bekleiden die Guten mit Gewändern.
Gepriesen seiest du, Lichterde,
gesegnet und gepriesen seien deine Bewohner.
Gepriesen seiest du, Weg der Großen,
Pfad der Vollkommenen, Steg, der zum Lichtort emporsteigt.
Gepriesen seiest du, Naṣiräertum,
von dem die Erwählten lernen. Von dir lernen die Erwählten und handeln mit Lohnzahlung und Almosenspende. Mit Lohnzahlung und Almosenspende handeln sie, darum steigen sie empor und schauen den Lichtort.
Gepriesen seiest du, Jordan lebenden Wassers,
aus dem wir Sieghaftigkeit geholt haben. Aus dir holten wir Sieghaftigkeit und empfingen das reine Zeichen.
Meine Eltern schauten hin nach dem Leben, meine Lehrer nach dem Lichtort. Die Uthras des siegreichen Lichtes, Aba-thur und die Söhne des Heils, die dastehn und das Leben preisen. Der Friede des Lebens werde den Kundigen zu Teil, die aus unserer Mitte geschieden sind. Den armen, demütigen Kundigen und den Jüngern (Priestern) sei er, mein Herr Mandā ḏHaijē, ein Helfer. Mit Dank entgegengenommen werde die Güte des Lebens, die Güte des Lebens und des Mandā ḏHaijē. Der Dienst, den sie im Namen des Lebens geleistet haben, ****** Einem jeden, der Almosen gibt, wird das Almosen ein Helfer sein. Die Erwählten und Vollkommenen, die Almosen geben, werden auf den Pfaden der Kušṭā emporsteigen. Man gab ihnen einen Ätherkranz, einen Kranz der Rede und Erhörung, der Freude und der Sieghaftigkeit, der Güte und der Größe. Ein Kranz vom Weinstock Rwaz wird auf dem Haupte dieser Seelen aufgerichtet werden, die durch diese Messe hervorgerufen, gefestigt und gezeichnet wurden, sowie (der Seelen) unserer Väter, Lehrer, Brüder und Schwestern, die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen, ein Kranz der Art, wie ihn das große (Leben) auf seinem Haupte aufrichtet, wie ihn das große (Leben) den Uthras gab und die Uthras ibn ihren Jüngern gaben.
Du Arzt, dessen Heilmittel das Wasser ist, komm, sei deinen Freunden ein Arzt. Deinen Freunden sei ein Arzt, und dem, der Almosen gibt, sei ein Helfer. Den du geheilt hast, mein Herr, dem verleih auch Festigkeit. Wer vor dir steht, den sieh an und verdamme ihn nicht.
Mein Herr, hoher Lichtkönig, Enthüllen, dessen Augen offen sind, der für seine Freunde das Recht sucht und es zur Geltung bringt. Verschaffe uns Recht vor unsern Verfolgern, vor den Verfolgern, die uns verfolgen, und vor den Bösewichten und Wütrichen, die auf Böses gegen uns sinnen. Wenn es dir, mein Herr, hoher Lichtkönig, beliebt, blicke auf uns und verdamme uns nicht. Blicke auch auf diese Seelen, die an dich glaubten, die auf deinen Namen in der Tibil dastehn und verfolgt werden. Zeige uns den reinen Äther, damit wir die
Verfolgung der Tibil vergessen, damit wir vergessen die Verfolgung der Tibil und den Zorn der Bösen und Lügner. Stärke uns unsere Einsicht, unsere Stimme, unsere Erleuchtung und unsere Lobpreisung. <Damit verband dich das große Leben und richtete dich auf in vortrefflicher Weise>. Vom Glanze und vom Lichte meines Herrn Mandā ḏHaijē und vom Frieden des Lebens ruhe ein Teil auf uns.
Meine Auserwählten! Saget: Gesegnet sei die Stimme des Lebens, gepriesen sei die große Leuchte, die ganz Licht ist.
Und gepriesen sei das Leben.
Dieses „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ ist das des Šum bar Nū genannt. Hernach lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“, das von den Seelen, alsdann lies „Gut ist der Gute für den Guten“.
1.2.40 72
LXXII.
Gut ist der Gute für den Guten,
und seine Benennung ist aufgerichtet
über denen, die seinen Namen lieben.
Wir suchen und finden,
wir sprechen und werden erhört.
Wir suchten und fanden,
wir sprachen und wurden erhört
vor dir, mein Herr Mandā ḏHaijē,
dem Herrn der Heilungen.
Erlaß uns unsere Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen,
sowie demjenigen, der dieses Brot, (die Messe) und diese Zukost hergestellt hat.
Die Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen
wird mein Herr Mandā ḏHaijē und das große, erste Leben
dem Spender von Lohn und Almosen erlassen,
ihnen, ihren Gattinnen, ihren Kindern und Schülern,
sowie denjenigen, die dieses Brod und diese Zukost dargereicht haben.
Auch euch, meinen Eltern, meinen Meistern, Lehrern und Unterweisern,
wird, wenn ihr (beim Male) gelagert seid,
links wie rechts ein Sündenerlasser zu teil werden.
Saget: Das Leben steht fest in seiner Škīnā. Gepriesen sei das Leben, das Leben ist siegreich über alle Werke.
Dieses „Gut ist der Gute für den Guten“ trage (als Festigung) vor, wenn du die Totenmesse liest, trag es vor, wenn du die Taufe vollziehest, trag es vor, wenn du das Öl zuteilst, trag es vor, wenn du ein Gebet verrichtest, trag es vor nach deinem Gebete, nach deinem Pihtā und Mambūhā, trag es vor, wenn du die Tafel bereitest. Und das Leben ist siegreich.
1.2.41 73
LXXIII.
Im Namen des Lebens.
Ein wohlversiegelter Brief ist es,
der aus der Welt hinausgeht.
Ein Brief, geschrieben mit Kušṭā,
gesiegelt mit dem Siegelring Großer.
Vollkommene haben ihn geschrieben,
gläubige Männer ihn gesichert.
Sie hängten ihn um den Hals der Seele
und sandten ihn an das Tor des Lebens.
Die Seele in ihrer Weisheit
drückte ihren Nagel auf den Brief.
Ihren Nagel drückte sie auf den Brief,
legte ihn in Glanz und verdeckte ihn,
tauchte ihn in Licht und verhüllte ihn.
Wie kam es, daß Daium sah,
daß die Seele den Brief trug?
Wie kam es, daß Daium sie sah,
während ihre sieben Söhne um sie versammelt waren?
Diese sprachen:
„Wer schrieb den Brief,
dessen Geheimnis niemand kannte?
Wer schrieb den Brief,
der mit diesen Umschnürungen versiegelt ist?
Mit Kušṭā ist der Brief geschrieben,
mit dem Siegelring Großer gesiegelt.
Vollkommene haben ihn geschrieben,
gläubige Männer ihn gesichert.
Sie hängten ihn um den Hals der Seele
und sandten ihn an das Tor des Lebens“.
Die Seele fliegt und zieht dahin,
bis sie zum Wachthaus der Sieben kam.
Als die Oberzöllner sie erblickten,
tuschelten sie und sprachen:
„Wer schrieb den Brief,
dessen Geheimnis niemand kannte?
Wer schrieb den Brief,
der mit diesen Umschnürungen versiegelt ist?
Der Brief ist mit Kušṭā geschrieben,
mit dem Siegelring Großer gesiegelt.
Vollkommene haben ihn geschrieben,
gläubige Männer ihn gesichert.
Sie hängten ihn um den Hals der Seele
und sandten ihn an das Tor des Lebens“.
Die Seele fliegt und zieht dahin,
bis sie zu den Wachthäuslern kam.
Die Wachthäusler neigten ihr Haupt,
und die Seele ging an den Wachthäuslern vorbei.
Die Seele fliegt und zieht dahin,
bis sie zu den Wasserbächen kam.
Als sie bei den Wasserbächen ankam,
ging der Ausfluß des Glanzes ihr entgegen.
Er faßte sie bei der Fläche der Rechten
und führte sie durch die Wasserbäche.
Die Seele fliegt und zieht dahin,
bis sie zum Hause des Lebens kam.
Als sie beim Hause des Lebens ankam,
sandte sie ihren Ruf nach dem Hause des Lebens..
Als das Leben ihren Ruf hörte,
sandte es ihr einen Geleiter entgegen.
Er faßte sie bei der Fläche der Rechten,
er führte sie hin, und man stützte sie auf das Abbild des Lebens,
an der Stätte, an der die Glanzwesen, die Lichtwesen
und die Leuchten
sie unter die Uthras einreihten
und unter den Leuchten aufstellten.
Einen Ätherkranz errichteten sie ihr auf dem Haupte
und führten sie in Pracht aus der Welt.
Das Leben stützte das Leben,
das Leben fand das Seinige;
das Seinige fand das Leben,
und meine Seele fand, was sie erhoffte.
Und das Leben ist siegreich.
Bis hierher lies über die Ölflasche, während sie bis zu ihrer Mündung in Ton gesteckt ist. Es sei reiner Ton aus dem Jordan.
1.2.42 74
LXXIV.
Umbunden und gesiegelt seien
Geist und Seele des NN
durch das Siegel der Kušṭā
und den großen Hüter der Wahrheit
um der wahrhaften Rede willen
und des Aufrichtens des Jōkabar-Zīwā.
Und das Leben ist siegreich.
(A) Dies ist der Schluß des Briefes. Drücke deinen Siegelring, deinen Nagel und den kleinen Finger deiner Rechten auf den Ton, siegle und lies diesen Schluß darüber.
Und das Leben ist siegreich.
(B) Wenn du jemand, der aus dem Körper scheidet, die Ölung erteilen willst, ... so befiehl und sage ihnen, daß sie Wasser über den Scheidenden gießen sollen. Wenn es ein (einfacher) Mandäer ist, so wasche er dem Scheidenden die Hände, gieße Öl über ihn, zeichne ihn dreimal, stelle die Vereinigung mit ihm her, lege ihm die Hand auf den Mund, und lege dem Scheidenden die Hand auf den eigenen Mund. Wenn der Zeitpunkt für ihn kommt abzuscheiden, so sollen sie an der Stelle, wo sie ihn hinlegen, Wasser sprengen und ihn reinigen. Ihn sollen Gleichstehende hinlegen.
(C) ... Im Namen des großen Lebens sei Heilung zu Teil mir NN.
Wenn du jemand die Ölung erteilen willst, der aus dem Körper scheidet, so sprich: „Im Namen des großen Lebens. Die Gemeinschaft und der Friede des Lebens und ein Sündenerlasser werde der Seele des N, Sohnes der N, zu Teil, mit diesem Briefe und dieser Liesse. Bring eine nette reine Flasche, die unbeschädigt ist, presse reines Öl aus — es soll schön sein — und tue es hinein. Winde einen Myrtenkranz für die Flasche und lege ihn vor dich hin. Lies über deine Krone „Im Namen jenes ersten Mannes“ (= I), lege dir die Krone auf das Haupt und lies neben deiner Krone „Das Leben schuf“ (= III), „Fs leuchtete das Licht“ (= V) und „Mandā schuf mich“ (= XIX).
Lies „Mächtig und groß ward das große Geheimnis des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit“ (= VII),' lege dir das Bandama um den Mund, nimm die Flasche in die Hand und lies „Lebendes Wasser bist du“ (= XXXIII) über die Flasche.
Lies „Ja, für das erste Leben“ (= XXXIV) über den Weihrauch und wirf diesen ins Feuer. Lies „Wir bekannten“ (= LXXV), „Lobpreisungen“ (= LXXVI), „Dich“ (= LXXVII), „Beim Hochheben der Augen“ (= IX). Die Flasche sei dabei in deiner Hand. Bete „Ich wollte die Augen hochheben“ (= XXXV).
An der Stelle, wo es heißt „Du wirst vön NN die Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen wegwischen und fortnehmen und in die Höllen der Erde und die unteren Abaddons der Finsternis werfen. Stelle ihn auf unter den Schuldlosen, nicht unter den Schuldigen, unter den Vollwertigen, nicht unter den Mangelhaften vor dir, Mandā ḏHaijē“, sage „Bekleide ihn mit deinem Glanze, bedecke ihn mit deinem Lichte und richte einen prangenden Kranz von dir auf dem Haupte dieser Seele des NN auf“. Achte darauf, daß du es bis zu Ende sorgsam lesest.
(D) ... Lies die acht Gebete des Pihtā über die Flasche und die beiden Gebete des Mambūhā über die Flasche. Lies über den Myrtenkranz „Es leuchtete das Licht“ (= XLVI) und „Gesichert, wohlgesichert“ (= XLVI und lege ihn auf den Kopf der Flasche. Lies „Mandā ḏHaijē ging zu den Sternen des (schönen) Aussehens, er befreite“ (= XLVII über die Flasche, hole Öl mit deinem ersten Finger aus der Mündung der Flasche und lies „(Im Namen) des fremden (Lebens). Dies ist der Glanz und das Licht des Lebens“ (= XLIX).
An der Stelle, wo es heißt „Wenn Geist und Seele scheiden“ sage „des NN“, und an der Stelle, wo es heißt „Der Löser Saurēl kommt, der Geist und Seele löst“ sage „des NN“ und bei „was an ihr ist“ zeichne den Mund der Flasche. An der Stelle, wo es heißt „im Hause des Abathur“ zeichne den Mund der Flasche. An der Stelle, wo es heißt „der Geist des NN ging hin, wurde wie die Seele und fand Bestand im Hause des Lebens. Und das Leben ist siegreich“ zeichne den Mund der Flasche. Lies „Recht taufte mich der Täufer“ (= L), „Im Namen des Lebens. Ich bin getauft“ (= LI), „Wessen Sohn bin ich? Der bewahrte Mānā“ (= LII), kleide Ton um die Flasche, nimm deinen Siegelring mit deinen drei Fingern, (nämlich) deinem Daumen, deinem Finger, der neben dem Daumen ist, und deinem kleinen Finger und lies „Ein wohlversiegelter Brief ist es, der aus der Welt hinausgeht“ (= LXXIII).
An jeder Stelle, wo es heißt „Ein Brief, geschrieben mit Kušṭā und gesiegelt mit dem Siegelring Großer“, siegle mit deinem Siegelring, deinem Nagel und deinem kleinen Finger bis zu Ende. Dann lege deinen Siegelring, deinen Nagel und kleinen Finger auf den Ton und lies „Umbunden und gesiegelt seien Geist und Seele des NN durch das Siegel der Kušṭā und den großen Hüter der Wahrheit um der wahrhaften Rede willen und des Aufrichtens des Jōkabar-Zīwā“ (= .LXXIV).
Hebe dann deinen Siegelring, deinen Nagel und deinen kleinen Finger davon weg, lege (jenen?) vor dich hin und lies „Gepriesen sei das erste Leben“ (= LVIII).
An der Stelle, wo es heißt „Richte deine Augen“ sage „auf NN“. Dein Pandāmā sei dabei über deinem Munde. Lies „Ihr seid auf gerichtet und gefestigt an dem Orte, an dem die Guten zwischen den Mānās des Lichtes gefestigt werden. Die Seele des NN sei dort im Lichte gefestigt“. „Ich liege ein gehüllt da“ (= LXVI), „Mit ihm, mit dem Löser“ (= LXVII), „Zwischen dem Verborgenen und dem Glanze“ (= LXVIII), „Ruhe und Heil walte auf dem Wege, den Adam wohl gebauet“ (= LX1X), „Meine Erleuchtung und meine Lobpreisung“ (XCI), „Geh in Frieden, Auserwählte, Reine, Makellose ohne Fehl“ (= XG1I), „Der Mānā freut sich der Schätze (= XCIII), „Heil dir, Heil dir, Seele, die du die Welt verlassen hast“ (= XCIV), „Der Sonntag und das Kannā des Almosens“ (= XCV), „Versorgt, wohlversorgt bin ich“ (= XCVI), „Er stieg empor und hob mich mit sich empor“ (XCVII) und „Am Tage, an dem die Seele hinausgeht“ (XCV1II).
Lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben, das diesen Seelen“ (= LXX). Hier lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ des Šum bar Nu (= LXXI). An der Stelle, wo es heißt „Man gab euch einen Ätherkranz“ sage „NN“.
Lies „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII), bete für ihn, erlaß ihm seine Sünden und Vergehen, übergib ihn demjenigen, dem du ihn übergeben willst, reiche Kušṭā demjenigen, der sie dem Scheidenden reichen soll, und sprich zu ihm: „Diese Kušṭā, die ich dir vortrage, trage du Abathur vor“. Wenn er es eilig hat, ihn fortzutragen, eile, indem du liest „Ein wohlversiegelter Brief ist es, der aus der Welt hinausgeht“ (= LXXIII), und „Umbunden und gesiegelt seien Geist und Seele des NN“ (= LXXIV), übergibihn demjenigen, dem du ihn übergeben loilist, reiche Kušṭā demjenigen, der sie dem Scheidenden reichen soll, und sprich zu ihm: „Diese Kušṭā trage Abathur vor“.
Dann, das Pandāmā liege dir um den Mund und lies „Gepriesen sei das erste Leben“ (= LVIII), „Ihr wurdet aufgerichtet und gefestigt“ (= LXV) bis „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII), wie ich es dir sage. Bete für ihn Gebete, Hymnen und die Festigung der Messe von Anfang bis zu Ende. Achte auf den Namen dessen, dem du die Ölung erteilst. Lasse nichts aus, sondern lies mit Bedacht und Vorsicht.
Und das Leben ist siegreich.
(E) ... Alsdann bete du für dich, indem du zugleich das Pandāmā vorhältst, bereite Pihtā und Mambūhā für dich, lies „Das große Leben sprach und schuf mit seinem Munde“ (= LV), iß das Pihtā, trink das Mambūhā und lies „Voll wurde“ (= LIX) und „Das Leben ruht“ (= LX) für dich. Lies „Gut ist der Gute für den Guten“ (LXXII), reiche dir selber Kušṭā und ehre deine Krone. Nimm dich in Acht, nimm dich in Acht, nimm dich in Acht, daß du irgend welche Lösung vornehmest außer bei deinem Pandāmā allein, nachdem du für dich gebetet hast.
Und das Leben ist siegreich.
(F) ... Dies ist die Segnung des Öls, die der große Bihrām, der Sohn Adams, bei seiner Mutter Hawwā, der Frau Adams, vollzog, als sie aus ihrem Körper schied, während Hibil-Zīwā vor ihnen saß.
Diese Segnung des Öls stand in der Handschrift des Etāmōjā, Sohnes der Eqaimath, aus dem Dorfe Ṭīb. die von Zazai von Gauwaztā, dem Sohne der Haunvā, geschrieben war. Jene schrieb Baian Hibil, Sohn des Brīkh-Jāwar, hier ab und säte sie aus durch diese Bücher unter hundert Nāṣōräer aus der eigenen Handschrift, die er aus der Handschrift des Rāmōjā, Sohnes der Eqaimath, abgeschrieben hatte, die sich bei Hajōnā, der Tochter des Jahiā, und Bainai, dem Sohne des Zakiā, befand. Baian Hibil, Sohn des Brll:h-Jāwar, sagte: „Wie sie geschrieben war, schrieb ich sie ab, und alle Mysterien des Öls waren in ihr“
Und das Leben ist siegreich.
(G) ... Wenn du jemand die Ölung erteilst, so befiehl den Leuten, daß sie wohl acht geben. Wenn er nicht aus dem Körper scheidet, sollen sie ihn zu dir bringen. Lies über ihn „Mit reichem Glanz bin ich getauft“ (= LXIII), nimm das Siegel ab, schaffe es fort und wirf es in den Jordan.
(H) ... Wenn du die Ölung erteilst, siehe zu, daß du dich nicht irrest. Wenn du dich irrst, so erfordert es sechzig Messen. Für denjenigen, auf den Öl fällt, ist es schön. Wenn er nicht darauf drängt, ihn fortzutragen, lies für ihn sechzig Messen und sieben ... Bei ... „was an ihr ist“ zeichne ihn, bei „im Hause des Abathur“ zeichne ihn.
(J) ... Wenn es eine gute, gläubige Seele ist, die Leute hat, die nach ihr Gutes tun wollen, so bringe Priester herbei und lies für sie (die Seele) sechzig Messen vollständig mit jeglichem Dinge. Bei der sechzigsten Messe bei „was an ihr ist“ zeichne sie allein, bei „im Hause des Abathur“ zeichne sie allein, bei den sieben ... bei „was an ihr ist“ zeichne sie allein, bei der letzten Messe, bei „im Hause des Abathur“ zeichne sie allein, dann zeichne die Seelen unserer Väter “).
(K) ... Was du für die Messe brauchst, ist Fleisch, Wasser des Gebetes, Weihrauch, Pihtā, Wein, ein Kranz und Öl.
(L) ... Bei den sieben ... lege alles, was du an Delikatessen wünschest, neben diese Mysterien. Wenn du die Messe festigst, trage Hymnen über die Seelen vor; zeige dich sehr gütig und verrichte Gebete
(M) ... Für die Seele, auf die Öl fällt, ist es schön. Lies über sie sieben ... und [über?] die Nāṣōräer, Mandäer und
Gläubigen. Bete zur Messe „Wir bekannten“ (= LXXV), „Lobpreisungen“ (= LXXVI), „Bich“ (= LXXVII), „Beim Hochheben der Augen“ (= IX), „Ich wollte die Augen hochheben“ (= XXXV), alle Stücke des Pihtā, alle Stücke des Mambūhā und alle Bindungen und Lösungen der Messe, von Anfang bis zu Ende. Nimm dich in Acht, sie gering zu nehmen, zeige dich gütig bei den Hymnen, bete für die Seele und erlaß ihr die Sünden.
Und das Leben ist siegreich.
(N) ... Alsdann erklärte und sprach Hibil-Zīwā: „Auf jeden Nāṣōräer, der die Messe liest, dabei das Pandāmā bei Seite schiebt und das Wasser des Gebetes verdirbt wird großer Zorn fallen. Er wird seinen Schöpfer nicht schauen und wird mit dem schiceren Schlage geschlagen werden, mit dem der erste Erstgeborene geschlagen wurde, weil er gegen seinen Vater sündigte und fehlte. Ich Hibil-Zīwā werde ihn zu meiner Rechnung nicht rechnen und zu meiner Zahl nicht zählen“.
Bann sagte Hibil-Zīwā: „Ein jeder von den Nāṣōräern, der das Pandāmā vorhält und das Wasser des Gebetes nicht verdirbt, der wird, so lange er noch im Körper weilt, Gang, Rede und Erhörung finden; denn er hat nicht verändert, nicht abgeändert alles, was sein Vater (das Leben) ihm befohlen, er hat nicht die
Werke verübt, die Jōšamin geübt, er gewährte der Quelle Sumqaq keinen Anteil, er stand nicht in der Hitze der Quelle Sumqaq.
Vor einem jeden, der diese Mysterien übt und das Pandāmā vorhält, werden, wenn er das Pandāmā vorhält, alle Fährnisse der Finsternis eingewickelt werden, seine Gestalt wird bei uns leuchten, und alles, was er tut, wird Bestand haben“.
Und das Leben ist siegreich.
1.3 Dritter Teil: Drei Gebete für die Taufe und Totenmesse
1.3.1 75
LXXV.
Im Namen des großen Lebens werde Heilung und Sieghaftigkeit, Kraft und Festigkeit, Rede und Erhörung zu teil mir NN von Seiten des Lebens.
Wir bekannten, und Lobpreisungen gelten dem gewaltigen, fremden, ersten, erhabenen Leben, das über allen Werken steht. Wir wollen Haupt und Mund dem Leben darbringen und feste Rede dem Lichtschatze, der großen Ruhe und Stütze des Lebens. Dich wollen wir preisen, ehren, verherrlichen, segnen, festigen. Wer soll dich preisen, wer dich verherrlichen, bei der Größe deiner Siege? Du bist gepriesen, du bist verherrlicht, du bist geehrt, du bist gefestigt. Du bist gekommen, du kommst, außer dir ist. niemand gekommen.
Ob deines Glanzes erschraken die Reiter,
ob deines Lichtes gerieten Pforten und Königreiche in Verwirrung.
Als der Jordan dich erblickte, kehrte er um,
die Wogen des Meeres wandten sich um.
Die Inseln des Meeres gerieten in Verwirrung,
die Fahrzeuge stürzten um und fielen auf ihr Antlitz.
Die Zedern auf dem Libanon zerbrachen,
die Berge erbebten und hüpften wie Hirsche,
sie öffneten (ihren Mund) und gewährten Lobpreis.
Die Hindinnen in der Steppe werfen ihre Jungen aus.
Die Höhen stehen da und sprechen in Ehrung,
die Erde bebte und erbebte.
Jordan, wen schautest du und kehrtest um,
Wogen des Meeres, warum wandtet ihr euch um,
Inseln des Meeres warum gerietet ihr in Verwirrung,
Fahrzeuge, warum stürztet ihr um und fielet auf euer Antlitz,
Zedern auf dem Libanon, warum zerbrächet ihr,
Berge, warum erbebtet ihr und hüpfet wie Hirsche,
öffnet ihr (euren Mund) und gewähret Lobpreis,
Hindinnen in der Steppe, vor wem werfet ihr eure Jungen aus,
ihr Höhen, vor wem stehet ihr da und sprechet in Verehrung,
Erde, wen sähest du und erschrakest?
Den Glanz, der über den Glanzwesen, das Licht, das über den Lichtwesen steht, den guten Mann, der durch die Welten drang, kam, das Firmament spaltete und sich offenbarte.
Als das Leben hinschaute, erblickte es die Tibil, und sein Glanz fiel auf die Dächer ihres Baues. Sie sitzen auf den Thronen der Auflehnung, doch sie sanken von ihren Thronen und fielen auf ihr Antlitz. Es verdeckte und nahm den Glanz der Welten und Äonen weg und löschte die Flammen ihrer Lampen aus. Es setzte die Augen der Planeten in die Tiefen der Erde und die unteren Nebel der Finsternis.
Rūhā erhob ihre Stimme, kreischte und rief: „Mein Vater, mein Vater, warum hast du mich geschaffen? Mein Gott El El, warum entferntest du mich, schnittest mich ab und ließest mich in den Tiefen der Erde und den unteren Nebeln der Finsternis, daß ich keine Kraft habe, dorthin emporzusteigen?“
Alle erhoben sich, beteten und priesen in herrlicher Weise das gewaltige (Leben). Sie ließen ihre Stimme zu reicher Ehrung ertönen und priesen den Glanz, der über den Glanzwesen, das Licht, das über den Lichtwesen, und den guten Mann, der durch die Weiten drang, kam, das Firmament spaltete und sich offenbarte. Er sonderte das Licht von der Finsternis, sonderte das Gute vom Bösen, sonderte das Leben vom Tode. Er sonderte ab die Freunde seines Kušṭā-Namens von der Finsternis zum Lichte, vom Bösen zum Guten, vom Tode zum Leben und stellte sie auf den Pfaden der Kušṭā und des Glaubens auf.
Du sprachest zu uns mit deiner Sprache und befählest uns mit deiner Rede: Seiet ihr mein Glanz, und ich werde euer Glanz sein; seiet ihr mein Licht, und ich werde euer Licht sein; mein Name sei in eurem Munde, und ich werde bei euch sein. Du bist es, der du die Abgötter in ihren Tempeln stürzest und Tadel über die Abgötterei bringest. Die Abgötter knickten in Schande an ihrem Wege zusammen, über ihre Tempel kam reichlich Schmach. Er stürzte sich auf sie und fesselte ihren Glanz. Groß ist die Herrlichkeit, in die Mandā ḏHaijē sieh kleidete. Gesegnet ist jener Lichttag, gepriesen der Morgenschein, in dem du aus den Lichtwelten aufbrachest und kämest.
Zu den Tagen wurde nicht gezählt, zu den Monaten wurde nicht gerechnet außer jenem Tage, an dem du dich aus den Lichtwelten offenbartest. Der Tag, an dem du dich offenbartest, sei allen Freunden deines Kušṭā-Namens offenbar. Unsere Nennung, unsere Bitte, unser Gebet, unsere Demut, unsere Tugend, unsere Kenntnis steige empor vor dich, Lichtschatz, große Ruhe und Stütze des Lebens. Wenn wir auch siebenmal am Tage hintreten und deinen Namen, deine Benennung und deine Güte preisen, mein Herr, wer soll dich preisen, wer dich verherrlichen bei der Größe deiner Siege? Soll der stinkende Körper dich preisen oder die nichtige Zunge? Wenn unser Mund wie das Meer wäre, unsere Lippen wie seine Wogen, unsere Zunge wie die zerklüfteten Berge, dann könnten wir dich preisen, dich verherrlichen, dich ehren, dich segnen. Du weißt es, wer dich aus dem Herzen fürchtet und wer dich nur mit den Lippen bekennt. Mit reinem Munde sei du gesegnet, mit der Zunge des Lobpreises gepriesen. Dich preisen die Stützen, die nicht wanken, und die Ophane der Kušṭā, die sich nicht verändern. Dich preisen die Söhne des Heils, die bei dir weilen, die endlos, zahllos und unvergänglich sind. Sie leuchten durch den gegenseitigen Glanz, unter ihnen allen gibt es nicht Haß, Eifersucht und Zwietracht. Dich preist der Ort, der ganz aus Pforten des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit besteht. Dich preist Abathur, der alte, hohe, verborgene, verwahrte, der in der Reihe gleich dem Leben sitzt. Dich preist Ptahil-Uthra und spricht zu dir: „Gesegnet seiest du, mein Herr Mandā ḏHaijē, und gepriesen. Gesegnet sei der große Ort, aus dem du gekommen bist; gepriesen, verherrlicht und geehrt sei der große Ort, an den du gehest“. Dich preisen die Männer von erprobter Gerechtigkeit, die aus den unteren Škīnās sind. Dich preist dein Wissen, deine Weisheit, deine Einsicht und deine Güte. Du bist gekommen, du kommst, und alsdann wirst du dich offenbaren. Du bist es, der du endlos, zahllos und unvergänglich bist. Du bist Vater, du bist Bruder, du bist Sohn, du bist der Quell, du bist die große Wurzel des Lebens. Du bist der Erste, du bist der Letzte.
Du bist der Zukünftige, der du kommen sollst, du bist es, der sich in der Ferne offenbaren soll. Entferne von uns deinen Zorn und nähere uns deine Gnade. Banne, stoße weg, entferne und vernichte die Engel des Zornes, des Eises und des Hagels weg von meinem Boden und meinem Hause, des NN. (So rasch) wie die Augen sich senken und die (Himmels)räder sich drehen, steigt unsere Bitte, unser Gebet und unsere Demut vor dich, Mandā ḏHaijē. Was wir getan haben, vergib uns, und was wir tun, vergib uns. Der Vergeber der Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen bist du, Mandā ḏHaijē. Wenn du, Mandā ḏHaijē, uns unsere Sünden, Vergehen, Torheiten, Strauchelungen und Irrungen nicht vergibst, wer sollte dann schuldlos vor dir, Mandā ḏHaijē, dastehn? Wir sind Sklaven, die ganz Sünden, du bist der Herr, der ganz Vergebung ist. Alle Hände stahlen vor dir, alle Lippen logen ... Niemand ist sündenrein vor dir, Mandā ḏHaijē. Die Welten kennen deinen Namen nicht, verstehen dein Licht nicht. O die essen und trinken, die hadern und verfolgen, die huren und kuppeln, die sich vor einem Gewölbe und Ziegel verneigen! Tagtäglich sitzen sie auf den Thronen der Auf lehnung und verfolgen den Namen des Lebens. Den Namen des Lebens lernten sie nicht kennen und um das Leben kümmerten sie sich nicht. Wir bezeugten das Leben, und zum Leben hatten wir Vertrauen. Mandā ḏHaijē war uns Beistand und Hilfe. Die Welten schmähten und verfolgten uns; verachte uns nicht wegen der) der Welten, richte uns nicht nach dem Gerichte der Welten, stelle uns nicht mit den Schuldigen der Welten auf und schneide uns nicht vom Leben ab. Wir sprachen mit den Ordnungen des Lebens und offenbarten verborgene Geheimnisse. Die Welten schmähten und verfolgten uns, doch du, Leben, nimm aus dem Verborgenen das dir zukommende Gebet entgegen, und mag Ruhe über deinem Lichte errichtet werden. Du bist unser Glanz, unsere Helligkeit, unsere Stärke, unser Beistand, unsere Erleuchtung, der du dich den ersten Freunden deines Namens in Strahlen des Glanzes offenbartest. Wir bekannten deine Kušṭā, mag dein Licht auf uns abgeschnitten werden; mögen wir mit deinen Siegen sein und in deiner Kušṭā aufgerichtet werden. Die Götter in der Höhe mögen uns sehen, dann unterliegen und beschämt werden. Bekleide uns mit deinem Glanze, bedecke uns mit deinem Lichte und zeige uns den Weg, auf dem du aus dem Hause des Lebens gekommen bist. Wir wollen auf ihm den Gang der wahrhaften, gläubigen Männer gehen, auf daß unser Geist und unsere Seele in der Škīnā des Lebens, in der Geneigtheit des Lebens, der Geneigtheit der drei Uthras, der Geneigtheit des Mandā ḏHaijē, des Erhabenen unter den Wesen, der Geneigtheit der vier Männer, der Söhne des Heils, ruhen. Friede werde von dir unserem Geist und unserer Seele zu teil. Bekleide uns mit deinem Glanze, bedecke uns mit deinem Lichte, stelle uns vor dir auf unter den Schuldlosen, nicht unter den Schuldigen, unter den Vollwertigen, nicht unter den Mangelhaften. Mandā ḏHaijē ist dein Name, Kušṭā ist dein Name, siegreich ist dein Name, verherrlicht ist dein Name, geehrt ist dein Name, gesegnet ist dein Name, gefestigt ist dein Name. Siegreich bist du, siegreich ist dein Name, siegreich sind die Reden der Kušṭā, die aus deinem Munde herauskommen, über alle Werke. Mache siegreich und festige diese meine Seele des NN.
Und das Leben ist siegreich über alle Werke.
1.3.2 76
LXXVI.
Im Namen des Lebens.
Lobpreisungen seien dir, äußeres Leben, zu teil, das du dich außerhalb der begrenzten Wohnung niedergelassen hast, dessen Augen für die Deinigen offen sind, dessen Ohren nach deinem Orte hören.
Lobpreisungen seien jenem einen großen Namen des Lebens zu teil, der über allen Namen ist.
Der Name ruht am großen Lichtorte, in der lichten Wohnung, der Stadt der Uthras, der Leuchte, der größten unter den Leuchten, von der alle Leuchten ihr Licht erhielten, alle Seelen sieghaft wurden.
Er steht uns bei zu unserer Kraft, er schnitt uns nicht ab (vom Wege) zum Hause unseres Vertrauens, er findet sich bei unsern Seelen ein für das Haus des Kaufes, für den Gerichtstag; er findet sich bei unsern Seelen ein für den großen Tag der Freude.
Lobpreisungen seien dem Einen zu teil, der ganz Uthras, dem Einen, der ganz Gebete ist, dem Wesen, das kam und sich an unserem Grenzsteine niederließ, der vor dem äußeren Leben aufgerichtet ist.
Das Leben ruhte in seinem Munde, dessen Lobpreis außen aufgerichtet ist.
Lobpreisungen seien dem Urersten, dem Sohne des ersten, großen Lebens, zu teil, den das Leben schuf, rüstete und in die Zeitalter hinaussandte.
Du kämest, öffnetest das Tor, ebnetest den Weg, tratest den Pfad aus, richtetest den Grenzstein auf und stelltest die Verbindung her.
Ein Helfer, Geleiter und Führer warst du dem großen Stamme des Lebens.
Du fügtest ihn in die Gemeinschaft mit dem Leben ein, bautest ihn in den großen Bau der Wahrheit ein und brachtest ihn heraus zum großen Lichtort und zur leuchtenden Wohnung.
O ihr Rufer, die ich gerufen, o ihr Ernährer, die ich ernähret, o ihr Erbauer, die ich erbauet und aus der Mitte der Völker, Grenzen und Zungen herausgeholt habe, sehet, hier stehe ich, sehet, hier wohne ich.
Ihr Welten, vor denen ich mich in acht nehme, wenn eure Worte nicht von meinem Antlitz fern bleiben, möget ihr auch Berge zu eurer Wegzehrung vornehmen, so werden sie für eure Speise nicht genügen, möget ihr auch Meere (zu eurem Tranke vornehmen), so werden sie für euren Trank nicht ausreichen.
Wenn ihr mir aber als Vollkommene vor dem äußeren Leben und vor der glänzenden Wohnung dastehet, so werde ich euch zu meiner Zahl zählen und zu meiner Rechnung rechnen.
Früh will ich hinkommen, hinfliegen und gelangen zu den Söhnen meines Namens, zu den Söhnen meines Zeichens, zu den Söhnen des großen Stammes des Lebens.
Ich werde euch in die Gemeinschaft mit dem Leben einfügen, in den großen Bau der Wahrheit einbauen und zum großen Lichtort und zur glänzenden Wohnung hinausbringen.
Wenn Haß, Eifersucht und Zwietracht nicht unter euch sein werden, dann wird die Hand des ... nicht zwischen euren Kleidern suchen, werdet ihr am Brückenwächter nicht vorbeigehen, werdet nicht durch eine enge Gasse gehen, werdet nicht vor dem Richter stehen, werdet nicht das Antlitz eines Prozeßführers schauen, werdet kein verkehrtes Gesicht schauen, die Oberzöllner werden euch nicht ausfragen, vielmehr werdet ihr hinausziehen und den schauen, der die Seelen heil macht, der auf den Pfaden der Wahrheit seine vollkommenen Freunde aufstellt, den großen Genossen der Gläubigen, den großen ...
der Seelen, der euch entgegengeht und eure Seele mit Glanzgewändern und guten, reinen Lichtturbanen bekleidet, die er euch aus dem großen Lichtorte und der leuchtenden Wohnung brachte.
Er bringt euch Kränze, einen Kranz von Siegen, entgegen.
Jedes einzelne Blatt eures Kranzes hat ein Gewicht von 1080 Lot.
Sein Glanz ist größer als der Glanz der Sonne, und seine Helligkeit heller als die Helligkeit des Mondes.
Ihr werdet euer Gewand in Empfang nehmen, werdet euren Kranz in Empfang nehmen.
Vor den Großen werdet ihr Große sein, unter den Uthras werdet ihr Uthras genannt werden.
Ihr werdet eure Augen öffnen und euren Richter schauen.
Früh wird für euch der Tag mit Wahrheit anbrechen.
Ihr werdet emporsteigen und den äußeren Äther und die große Leuchte schauen, die ganz Licht ist, die vor dem äußeren Leben aufgerichtet ist.
Das Leben schuf sie, es rüstete sie und sandte sie in die Zeitalter und Welten hinaus.
Eine jede Seele, die Almosen gibt und die Gemeinschaft in trefflicher Weise herstellt, macht man vollkommen gleich Mānās, macht man leuchtend gleich den Leuchten, für den Tag der Erlösung, für der Erlösung Tag und für den großen Tag der Freude, der Almosenspende ..., euch entgegengeht, euch emporhebt und euch den äußeren Äther und die leuchtende Wohnung zeigt, den Ort, an dem die Urersten, die Söhne des großen Stammes des Lebens, essen, was nicht verwerflich, und trinken, was nicht Wein ist.
Gut essen sie und suchen Wohlergehen, dann kommt der Uthra des Lebens und läßt sich auf ihnen nieder, Tag für Tag, Stunde für Stunde.
Lobpreisungen seien zu teil dem Ruhme der Frommen, dem Wesen der Männer von erprobter Gerechtigkeit, dem fremden Manne, der außen steht, dessen Augen offen und auf alle Freunde seines Namens der Kušṭā gerichtet sind.
Du bist es, Mandā ḏHaijē, der du weißt, worin der Vollkommene vollkommen ist, was au dem Trefflichen ist, worauf der Sichere steht.
Ja, verläßt ein Wort den Mund des vollkommenen Mannes, so kennst du es, verstehst es und unterrichtest darüber am großen Lichtorte und in der leuchtenden Wohnung.
Nicht darf sich der Berg seiner Kraft rühmen, nicht der Held seines Heldentums, nicht der Ritter seines Bogens, nicht der Arzt seiner Medikamente, nicht der gerechte, weise Mann der Rede seines Mundes, sofern nicht ein Uthra des Lebens kommt und sich bei deinen Freunden niederläßt.
Die bei ihm suchen, finden, die von ihm verlangen, denen wird cs gewährt, Tag für Tag, Stunde um Stunde.
Blicke auf uns, die wir kraft deines Namens dastehn, kraft deiner Benennung aufgerichtet sind.
Wir hielten uns an dein großes ... der ...
Wahrheit, wir blieben fest bei deinen Siegen; erniedrige uns nicht und wirf uns nicht in die Gewalt der Bedränger, der Lügner, der Heuchler und Verdammer.
Die Bedränger sollen uns nicht bedrängen, die Verdammer unsere Seelen nicht verdammen.
Die Guten sollen es sehen und Gutes finden, die Bösen sollen zusammenbrechen und die Kinder der Welt beschämt werden.
Die Vollkommenen sollen sehen, daß es ein Leben gibt, und ihre Augen nach dem großen Lichtort und der leuchtenden Wohnung emporrichten.
Du, Mandā ḏHaijē, rufst die Rufer, ernährst die Ernährer, erbauest die Erbauer, drehest die Stirnlocken, machst die Schritte groß, richtest den Wegstein auf und stellst die Gemeinschaft her.
Du bist es, der aufbauet und herausholt aus der Mitte der Völker, Grenzen und Zungen einen jeden, der gerufen, begehrt und eingeladen ist.
Einem jeden, dessen Maß voll ist, bist du ein Helfer, Geleiter und Führer zum großen Lichtort und zur leuchtenden Wohnung.
Hat jemand sein Maß erreicht und sein Körper steht noch da, den Mund zu öffnen, die Stimme zu erheben, ein Gebet zu verrichten, Lobpreis zu erheben und die Schritte seines Fußes groß zu machen, so komme dein Uthra und lasse sich bei deinen Freunden nieder.
Breite dein Licht über alle Freunde deines Namens der Kušṭā.
Du sprachest mit deiner Rede und befählest uns mit deinem Befehle: Euren Worten mögen meine Worte vorangehen.
Beim Aufrichten eurer Rechten wird meine Rechte bei euch aufgerichtet sein, ihr werdet rufen, und bald werde ich euch antworten, ihr werdet mit eurer Hand bitten, und ich werde es mit meiner Hand nicht abwehren.
Nun beten wir zu dir mit einem Gebet der Uthras und bitten dich mit einer Bitte der Großen für uns, unsere Freunde, die Freunde unserer Freunde, die Freunde des großen Stammes des Lebens und das ganze Naṣiräertum des Lebens, das in der Tibil angefüllt und ausgesät ist: bring uns von deinem Glanze, mehre auf uns von deinem Lichte.
Wir wollen mit deinem Glanze eingehen und mit deinem Lichte ausgehen.
Wir wollen mit deinem Namen dastehn, uns mit deiner Benennung aufrichten.
Kušṭā ist dein Name, Mandā ḏHaijē ist dein Name, teuer ist dein Name, herrlich ist dein Name, gesegnet ist dein Name, gebenedeit ist dein Name, siegreich ist dein Name, siegreich sind die Worte der Kušṭā, die aus deinem Munde herauskommen, und siegreich sind alle deine Werke.
Und das Leben ist siegreich.
1.3.3 77
LXXVII.
Im Namen des Lebens.
Dich, Leben, gilt es zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen, das erste Leben, das zweite Leben, das dritte Leben, Jōfin-Jōfafin, Sām, den wohlverwahrten Mānā, den Weinstock, der ganz Leben, den großen Baum, der ganz Heilungen ist.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Oṣar-Hai und Ptā-Hai,
die die Schöpfung des Lebens schaffen, die Pflanzung des Lichtes pflanzen und das erste Abbild im Hause des Lebens gründen.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Nbaṭ,
den ersten Sproß, den Ausfluß aus dem Leben als dessen Beiname.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen den Herrn der großen, hohen Frucht,
der emporblühte und emporblühen ließ und sich die große Frucht schuf.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Jōkabar-Zīwā,
der mächtig war in seinem Glanze, groß in seinem Lichte.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē,
das Leben, das aus dem Leben ward, die Kušṭā, die von je her am Anfänge war, der groß in seinem Glanze von den Lichtwelten her war.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Haš,
den Behälter der Pracht, des Glanzes, des Lichtes und der Herrlichkeit. Tausend mal Tausend sind seine Sprossen, zehntausend mal zehntausend sind seine Ranken. Heil dem, der jenen Baum geschaut. Bihrām, der ihn geschaut, erhielt Leben, Licht, Heilung und Bestand, und sein Name starb nicht.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Ṣanaṣēl,
der am Tore des Lebens steht und für die Geister und Seelen betet. Er zeigt Schweigen, gewährt Hoffnung und bewahrt die Gebete der Geister und Seelen der wahrhaften, gläubigen Männer am Lichtorte.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Haijašum-Kušṭā,
den Boten des Lebens, das Wort der ersten Männer von erprobter Gerechtigkeit, der durch die Welten drang, kam, das Firmament spaltete und sich offenbarte.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Bhaq-Zīwā,
der genannt wird „Er handelte und hatte Erfolg in seiner Škīnā“.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Jōkašar,
den Behälter des Glanzes, der Glanz gewährt und Licht zeigt.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen den tapfern Birjawiš-Kannā.
Der Kannā merkte, daß er in seinem Glanze groß war.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen den Äther,
den reinen Weinstock, der im großen, hohen Lichtschatz ruht.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Jōšamīn den Reinen,
der an den Schätzen des Wassers und an den gewaltigen Quellen des Lichtes ruht.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Taurēl-Uthra,
den Mann, der an der Verborgenheit des Wassers ruht. Vom kleinen Finger seiner Rechten trennte sich ab und fiel Erstarren in die Tibil, kam verzehrendes (Feuer) in die Welt der Lüge.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Adatan und Jadatan,
die am Tore des Lebens stehen, das Leben preisen und hochhalten und für die Geister und Seelen der wahrhaften, gläubigen Männer am Orte des Lebens beten.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Šilmai und Nidbai,
die beiden Uthras, die Boten des Mandā ḏHaijē, die durch die Kušṭā Leben bewirken und erwirken, die mit der Bezeugung des Lebens die lebenden, leuchtenden, lichten, prangenden Seelen, die mit Kušṭā zum Jordan hingehen, nicht im Namen der Abgötterei und Christi taufen.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Šum-Hai, R’hum-Hai, Īn-Hai, Zamar-Hai,
die vier Männer, die Söhne des Heils, die den wahrhaften, gläubigen Männern entgegenkommen und sie unter den Banden [und ?] den Händen der Bösen, unter den Nägeln der (Böses) planenden Männer wegziehen und sie zum großen Lichtort und zur leuchtenden Wohnung emporheben, sie in die Gemeinschaft mit dem Leben einfügen und in den großen Bau der Wahrheit einbauen.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen Hibil, Šitil und Anōš,
die Söhne des lebenden, leuchtenden, prangenden, lichten Stammes, die Männer, die durch das Schwert nicht weggerafft, durch die Feuerbrände nicht verbrannt, durch die Wasserfluten nicht weggeschwemmt wurden, denen die Schuhriemen an ihren Füßen durch das Wasser nicht benetzt wurden. Sie führten einen Rechtstreit und siegten ob, suchten und fanden, liefen und gelangten zum großen Lichtort und zur leuchtenden Wohnung.
Zu preisen, zu verehren, zu verherrlichen, zu segnen die Uthras Sihiūn, Pardūn und Kanfūn,
deren Name je einzeln im Hause des Lebens ist, die Uthras Adam den Verborgenen, Bihrām und Rām den Großen, deren Name je einzeln im Hause des Lebens ist, deren Beinamen zu zweien sind. Auch wurde der Name der wahrhaften, gläubigen Männer am Lichtort gefestigt.
Dein Name leuchtet,
dein Name ist hell,
dein Name ist angenehm,
dein Name ist gefestigt,
dein Name ist siegreich,
und siegreich sind die Worte der Kušṭā,
die aus deinem Munde kommen,
über alle Werke.
Mache siegreich und festige diese meine Seele des NN, und das Leben ist siegreich über alle Werke.
1.4 Vierter Teil: Lieder und Hymnen für die Taufe und Totenmesse
1.4.1 78
LXXVIII.
Im Namen des großen Lebens leuchte mir mein Sinn, mein Wissen und meine Erkenntnis, des NN, durch diese Lieder und Hymnen für die Taufe und die Totenmesse.
1.4.2 79
LXXIX.
Im Namen des großen Lebens.
Als die Myrte, die Myrte in den Gärten Hibils prangte,
als das Origanum in den Quartieren des Mandā stand,
gaben sie mir zwei Zweige der Myrte
und wanden daraus einen Kranz für den Jordan,
der wundersam und dessen Duft lieblich ist.
Lies dieses Lied und winde den Myrtenkranz für deinen Olivenstab, alsdann lies das Lied für den Jordan „Erhöre mich, mein Vater, erhöre mich“.
1.4.3 80
LXXX.
Im Namen des großen Lebens.
Erhöre mich, mein Vater, erhöre mich,
erhebe mich, Großer, Sohn des gewaltigen (Lebens),
unser Vater, Sohn des Lebens,
Šilmai und Nidbai, die Herren des Jordans.
Erhöret mich, Jordan
und seine beiden Ufer.
Erhöre mich, erhöre mich, Hibil-Zīwā,
dessen Kraft über den Uthras, seinen Brüdern, ruht.
Erhöre mich, Jāwar-Zīwā,
dessen Schöpfungen über dem Jordan ruhen.
Erhöre mich, großer, gewaltiger Mānā,
und festige eure Pflanzung.
Erhöret mich, erhöret mich,
Sonntag und das Kannā des Almosens.
Erhöre mich, erhöre mich, hoher Abathur,
dessen Kraft über der Wage ruht.
Erhöre mich, großer Bihrām,
und erhebe mich, Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē.
Erhöret mich, ihr sieben Mysterien,
die in der großen Quelle ruhen.
Erhöret mich, ihr drei Quellen,
die Glanz, Licht und Helligkeit ausströmen.
Erhöret mich, ihr drei Mānās,
deren Schätze über dem Jordan ruhen.
Erhöre mich, Anōš-Uthra,
dessen Kraft auf uns ruht.
1.4.4 81
LXXXI.
Im Namen des großen Lebens.
Erhöre mich, mein Vater, erhöre mich,
erhebe mich, Großer, Sohn des gewaltigen (Lebens),
unser Vater, Sohn des Lebens,
Šilmai und Nidbai, die Herren des Jordans.
Erhöret mich, Jordan und seine beiden Ufer.
Erhöret mich, Sonntag und das Kannā des Almosens.
Erhöre mich, großes Leben,
erhöre mich aus der Höhe.
1.4.5 82
LXXXII.
Im Namen des großen Lebens.
An der Spitze des Wassers zog ich aus,
an der Spitze der Quellen des Lebens ging ich hierher.
Ich gründete drei Škīnās
und setzte Wächter über sie ein.
Die Wächter, die ich über sie einsetzte,
sind wundersam, gesegnet und beständig
über die Maßen.
Dieses Lied trage vor, wenn du die Taufe vollziehest und den Trunk aus dem Jordan in die Flasche nimmst. Trage das Lied vor „An der Spitze des Wassers zog ich aus“, dann lies „Gesegnet seiest du, äußere Pforte“ (= XX).
1.4.6 83
LXXXIII.
Im Namen des großen Lebens.
Wie schön sind die Pflanzen,
die der Jordan pflanzte und aufstellte.
Sie trugen reine Früchte,
und er richtete auf ihrem Haupte prangende Kränze auf.
Jāwar freut sich der guten Pflanzen,
die der Jordan gepflanzt und aufgestellt hat.
Die Pflanzen freuen sich und prangen
im Dufte des Mandā ḏHaije,
der auf ihnen ruht.
1.4.7 84
LXXXIV.
Recht taufte mich mein Täufer,
mein Täufer taufte mich recht.
Recht taufte mich mein Täufer,
auch eure Taufe gelinge bestens.
1.4.8 85
LXXXV.
Šilmai taufte uns mit der Taufe,
Nidbai zeichnete uns mit dem reinen Zeichen,
Anōš, der große Uthra,
setzte uns auf das Haupt den prangenden Kranz.
1.4.9 86
LXXXVI.
Der Jordan, in dem wir getauft wurden,
wird für uns Zeuge sein,
daß wir nicht von unserem Zeichen abkehrten
und die reine Rede nicht abänderten.
1.4.10 87
LXXXVII.
Ich freue mich meiner Jünger
und der Nāṣōräer, die auf meine Rede hörten.
Ich freue mich euer, daß ihr nicht abändertet
meine reine Rede.
1.4.11 88
LXXXVIII.
Im Namen des großen Lebens
sei verherrlicht das hehre Licht.
Dringend ermahne ich euch, meine Auserwählten,
die mit mir zum Jordan hinaufgestiegen sind:
Verdrehet und verändert mich nicht,
verändert mich nicht mit der Hand.
Verdrehet und verändert mich nicht,
ihr Männer, die ihr den Ruf des Lebens gehört habet.
Wer auf den Ruf des Lebens hört,
wird aufgebaut.
Er wird aufgebaut und gewappnet,
und seine Kraft verdoppelt sich.
Abermals: Wer auf die Rede des Lebens hört,
erhält reichen Gewinn.
Er gewinnt und verliert nicht,
er wird mit dem Großen vereinigt.
Mit dem Großen wird er vereinigt,
er steigt empor und schaut den Lichtort. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.
1.4.12 89
LXXXIX.
Im Namen des großen Lebens
sei verherrlicht das hehre Licht.
Euch rufe ich zu und erkläre ich,
Männer, die das Zeichen angenommen haben:
Höret nicht auf die Rede aller Völker,
strauchelt nicht an ihren Anstößen.
An ihren Anstößen strauchelt nicht,
lasset euch bei ihrem Gerichte nicht ausfragen.
Lasset euch nicht ausfragen bei ihrem Gerichte,
nehmet die Wahrheit an.
Nehmet an die Wahrheit,
mit der ich euch belehret.
Ich rufe meinen Erwählten zu:
Wendet euren Sinn von mir nicht ab.
Denn wer nicht fest bleibt,
dessen Sinn wendet sich von mir ab.
Sein Sinn wendet sich ab von mir,
dann ist groß seine Züchtigung, nicht klein.
Wenn ihr mir gewachsen seid,
dann traget mich.
Traget ihr mich,
so haltet fest stand bei mir in vollkommener Weise.
Wenn ihr mir nicht gewachsen seid,
entfernet euch von mir und nähert euch nicht.
Denn wer in mich eintritt und mich trägt,
dessen Gewand wird im Hause der Vollendung aufgerichtet.
Wer mich trägt und nicht vollkommen ist,
der stirbt und sein Geist verlischt.
Er stirbt, sein Geist verlischt,
und er wird ein Anteil der Welt.
Du warst siegreich, Mandā ḏHaijē,
Guter, der du deine Freunde festigst. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.
1.4.13 90
XC.
Im Namen des großen Lebens
sei verherrlicht das hehre Licht.
Ein Jünger bin ich, ein neuer,
der ich zum Ufer des Jordans ging.
Meinen Namen nahm ich mir auf das Haupt,
in mein Herz nahm ich mein Zeichen.
Mein Zeichen war nicht das Feuer,
nicht das Christus salbte.
Mein Zeichen ist der Jordan lebenden Wassers,
dem niemand gewachsen ist.
Er erwählt einen aus tausend,
aus zweitausend erwählt er zwei.
Er macht sie zu Kaufleuten,
die in der Tibil Handel treiben.
Sie handeln mit Lohn und Almosen,
darum leuchten sie mehr als Sonne und Mond.
Ich, zum Stamme der Seelen
kam ich, sic schickten und sandten mich hin.
Mancher kaufte meine Ware,
mancher hüllte sich ein und legte sieh hin.
Mancher kaufte meine Ware,
dann füllten sich seine Augen mit Licht.
Seine Augen füllten sich mit Licht,
und er schaut das Große im Hause der Vollendung.
Mancher kaufte nicht meine Ware,
sondern ging, hüllte sich ein und legte sich hin.
Sie waren blind und sahen nicht,
ihre Ohren waren ihnen verstopft, und sie hörten nicht.
Ihr Herz war ihnen nicht erweckt,
das Große zu schauen im Hause der Vollendung.
Da man sie rief und sie nicht antworteten,
wer soll ihnen antworten, wenn sie rufen?
Da man ihnen gab und sie es nicht annahmen,
wer soll ihnen geben, wenn sie darum bitten?
Sie haßten den Weg des Lebens
und liebten den Wohnsitz, den Sitz der Bösen.
Sie liebten den Wohnsitz, den Sitz der Bösen,
ja, nun sollen sie im Sitz der Bösen gefesselt werden.
Ihre Habe, ihr Gut
wickelten sie für sich in die Tasche ihres Gewandes.
Wenn sie ihr Haupt hochheben wollen,
stürzt man sie zu den Pforten der Finsternis hinab.
Ich rufe meinen Erwählten zu,
meinen Pflanzen, die sich am Jordan aufstellten.
Ich spreche zu ihnen:
„Meine Söhne, [wandelt] auf meinem Wege,
wanket nicht vom Damme ab.
Wer vom Damme abwankt,
stütze sich auf den Wegstein.
Wer von beiden abwankt,
der sinkt in das Ende der Welt“.
Du warst siegreich, Mandā ḏHaijē,
Guter, der du deine Freunde festigst.
Uns, die wir unsern Herm preisen,
wirst du unsere Sünden und Vergehen erlassen. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.
Bis hierher reichen die Lieder und Hymnen für die Taufe, von hier nach unten hin sind die Lieder und Hymnen für die Totenmesse.
1.4.14 91
XCI.
Meine Erleuchtung und meine Lobpreisung führen mich hinüber.
Der du durch die Wache hindurchführest, führe mich hinüber,
die Lichtwolke, und sie steige empor
siegreich zum Orte des Lichtes.
1.4.15 92
XCII.
Im Namen des Lebens.
Geh in Frieden, Auserwählte, Reine,
Sündenlose, ohne Fehl.
Du hast deinen Platz aus der Tibil heraus erwählt,
und dein Los ist aus den Äonen herausgesprungen.
Herausgesprungen aus den Äonen ist dein Los,
über aller Welt stehst du.
Du sagtest, Auserwählte, Reine:
ich bin eine Seherin, Unterscheiderin.
Eine Seherin bin ich, eine Unterscheiderin,
und die Welten versammeln sich zum Gericht.
Zum Gericht versammeln sich die Welten,
und ihnen wird Recht gesprochen.
Recht wird ihnen gesprochen,
die nicht die Werke eines wahrhaften Mannes geübt haben.
Du allein, Auserwählte, Reine,
du hellglänzender Mānā,
du wirst nicht zum Gerichtshöfe gehen,
dir wird nicht Recht gesprochen werden.
Nicht wird dir Recht gesprochen werden,
da du die Werke eines wahrhaften Mannes geübt hast.
Was sie (hier) ertragen und dulden,
wirst du, Erwählte, vor dir nicht finden.
Entrinne der Gewalt
der Planeten, der Machthaber dieser Welt.
Nimm, ziehe dein Gewand des Glanzes an
und setze dir deinen prangenden Kranz auf.
Beuge deinen Körper, verneige dich und strecke dich hin
und preise das gewaltige Leben.
Preise den Ort des Lebens,
zu dem deine Väter hinziehen.
Du, Erwählte, kämest nicht von hier,
und nicht von hier ist deine Pflanzung gepflanzt.
Dein Ort ist der Ort des Lebens,
deine Wohnung ist die lichte Wohnung.
Dir ist ein Thron der Ruhe aufgerichtet,
an dem Glut und Wut nicht ist.
Dir ist ein Gürtel bewahrt,
an dem ... und Fehler nicht ist.
Gute, steig zum Hause des Lebens empor,
geh zur lichten Wohnung.
Zwischen den Lampen des Lichtes
sollen deine Lampen emporgezogen werden und leuchten.
Zu deiner Zeit und deinem Termin steig empor
und schaue den Lichtort. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.
1.4.16 93
XCIII.
Der Mānā freut sich der Schätze
und der Erleuchtung des Lebens, die auf ihm ruhet.
Ich bekannte dich, du von erprobter Gerechtigkeit,
denn du befreitest meine Seele vom Vergänglichen.
1.4.17 94
XCIV.
Heil dir, Heil dir, Seele,
daß du die Welt verlassen hast.
Du hast die Verwesung verlassen
und den stinkenden Körper, in dem du weiltest,
die Wohnung, die Wohnung der Bösen,
den Ort, der lauter Sünder ist,
die Welt der Finsternis,
des Hasses, der Eifersucht und der Zwietracht,
die Wohnung, in der die Planeten wohnen,
die Schmerzen und Gebrechen bringen.
Schmerzen bringen sie und Gebrechen,
und täglich erregen sie Erschütterung.
Steh auf, steh auf, Seele,
steig zu deinem früheren Lande empor.
Zu deinem früheren Lande steig empor,
zu dem Orte, aus dem du gepflanzt wurdest,
zu dem Orte, aus dem du wurdest gepflanzt,
zu deiner guten Wohnung der Uthras.
Rege dich, ziehe dein Gewand des Glanzes an
und lege deinen prangenden Kranz auf.
Setze dich auf deinen Thron des Glanzes,
den das Leben am Lichtort aufgerichtet hat.
Steig empor, wohne in den Škīnās,
zwischen den Uthras, deinen Brüdern.
Wie du gewohnt bist, segne
deine Urheimat
und verwünsche diesen Ort
des Hauses deiner Pfleger.
Denn die Jahre, die du in ihm weiltest,
waren die Sieben deine Gegner.
Deine Gegner waren die Sieben,
und die Zwölf waren deine Verfolger. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.
1.4.18 95
XCV.
Sonntag, Kušṭā und Almosen,
ihr seiet Zeugen der Seele,
ihr seiet ihr Zeugen
und bringet sie am Zollhaus vorbei.
1.4.19 96
XCVI.
Versehen, wohlversehen bin ich,
die Uthras des Lichtes haben mich versehen.
Ich bin versehen, das Leben hat mich versehen,
ich bin wohlversehen, die Uthras des Lichtes haben mich versehen.
Sie versahen mich mit der Reisezehrung der Kušṭā,
sie rüsteten mich mit all ihrer Weisheit aus.
Weswegen war Ptahil,
weswegen hat er die Welt geschaffen?
Weswegen entstand der Plan
und haben sie mich aus meinem Orte gebracht?
Sie sandten mich in die Welt der Anstöße,
die ganz voller Knoten und Siegel ist.
Sie ist ganz voll Feuer,
mit Dornen und Disteln besäet.
Sie ist ganz voll Blendwerk,
ganz voll Trug und Lug.
Die Planeten, die in ihr wohnen,
sinnen täglich auf Böses gegen mich.
Auf Böses sinnen sie gegen mich
und sagen: Wir wollen seinen Sinn zwiespältig machen.
Von meinem Herzen, das mit Kušṭā erfüllt ist,
sagen sie: wir wollen es von uns her straucheln lassen.
Von meinen Augen, die zum Licht emporschauen,
sagen sie: sie sollen (unkeusche) Winke geben.
Von meinem Munde, der das Leben preist,
sagen sie: er soll Lüge sprechen.
Von meinen Händen, die Almosen geben (und Kušṭā darreichen),
sagen sie: sie sollen morden.
Von meinen Knien, die sich vor dem Leben verneigen,
sagen sie: sie sollen sich vor den Sieben verneigen.
Von meinen Füßen, die die Pfade der Kušṭā (und des Glaubens) wandeln,
sagen sie: sie sollen barfuß gehen.
Ich hob meine Augen zur Höhe empor,
mit meiner Seele hoffte ich nach dem Hause des Lebens.
Als das Leben meinen Ruf hörte,
sandte es mir einen Geleiter entgegen.
Der Geleiter, der mir entgegen kam,
brachte mir ein prächtiges Gewand.
Er enthüllte Glanz und zeigte ihn mir,
und ich legte den stinkenden Körper ab.
Er faßte mich bei der Fläche meiner Rechten
und führte mich über die Wasserbäche.
Über die Wasserbäche führte er mich,
er leitete mich hin und stützte mich auf das Abbild des Lebens.
Das Leben stützte das Leben,
das Leben fand das Seinige.
Das Seinige fand das Leben,
und meine Seele fand, was sie erhoffte. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.
1.4.20 97
XCVII.
Er stieg empor und hob mich mit sich empor
und ließ mich nicht in der nichtigen Wohnung zurück.
1.4.21 98
XCVIII.
Am Tage, an dem die Seele hinauszieht,
am Tage, an dem die Vollendete emporsteigt,
am Tage, an dem die Seele hinauszieht
weg von unterhalb der Räder des Todes,
... ist Streit geworfen
in die Tibil der Vergänglichkeit.
Rūhā sitzt in Trauer,
die Sieben sitzen in Erstarrung da.
Der Rock der Sterne ist zerfetzt,
Staub ist auf das Haupt der Rūhā geworfen.
Die Glöckner weinen,
die Wachthäusler sind erschrocken.
Der Mann, der mich hierher brachte,
brachte mir ein prächtiges Gewand.
Er bekleidete mich mit einem Gewände des Glanzes
und bedeckte mich mit einem Turban des Lichtes.
Er errichtete auf mir einen Ätherkranz
und was sonst das große (Leben) den Uthras gewährte.
Er richtete mich unter den Uthras auf,
stellte mich unter den Vollendeten auf.
Einen Ätherkranz richtete er mir auf dem Haupte auf
und holte mich feierlich aus der Welt.
Das Leben stützte das Leben,
das Leben fand das Seinige,
das Seinige fand das Leben,
und meine Seele fand, was sie erhoffte. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.
1.4.22 99
XCIX.
Ihr seid aufgerichtet und gefestigt, meine Erwählten,
durch die Rede der Wahrheit, die zu euch gekommen ist.
Die Rede der Wahrheit kam zu den Guten,
die wahrhafte Rede zu den Gläubigen.
Meine Erwählten, ihr suchtet und fandet,
wiederum werdet ihr suchen und finden.
Ihr suchtet und fandet, meine Erwählten,
wie die Ersten suchten.
Du warst siegreich, Mandā ḏHaijē,
und verhalfest allen deinen Freunden zum Siege.
Und das Leben ist siegreich.
Hier lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben, das mit diesen Seelen“ (= LXX).
1.4.23 100
C.
Im Bau, den das Leben bauet,
prangen treffliche Bäume.
Lieblich ist der Duft der Bäume
durch den Duft des Mandā ḏHaijē,
der auf ihnen ruht.
Hier lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ des Šum bar Nū (= LXXI) und „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII).
1.4.24 101
CI.
Das Leben gründete eine Škīnā,
und Glanz ging im wundersamen Äther auf.
Ich und die Uthras, meine Brüder,
wir richteten alles Gute her,
wir richteten den Anteil des großen (Lebens) her
und brachten ihn siegreich zum Lichtort empor.
1.4.25 102
CII.
Der Bau, den das Leben baut,
vergeht in allen Zeiten nicht.
Trage dieses Lied vor, nachdem du die Vereinigung vollzogen hast, dann sage „Niedergehalten ist die Finsternis in ... und aufgerichtet ist das Licht an seinem Platze“.
1.4.26 103
CIII.
Niedergehalten ist die Finsternis in ...
und aufgerichtet ist das Licht an seinem Platze.
Das Leben nahm euer Gebet an,
die Uthras nahmen eure Lobpreisung an.
Das Almosen ruht bei seinem Stifter,
die Wohltat ruht bei ihrem Geber.
Diese Seele des NN und die Seelen dieses Aufstieges ruhen
am großen Lichtort und in der glänzenden Wohnung.
Und das Leben ist siegreich.
Hier lies „Mit reichem Glanz bin ich getauft“ (= LXIII), lege dann deine Hände auf für den Aufstieg und verrichte ein Gebet für dich.
Und das Leben ist siegreich.
2 Literatur
- Mark Lidzbarski: Mandäische Liturgien: Mitgeteilt, übersetzt und erklärt. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1920.
3 Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Mandäische Liturgien) vermutlich nicht.
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