Kinderlähmung

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Die Kinderlähmung - medizinisch Poliomyelitis,[1] kurz Polio - ist eine von Polioviren vorwiegend im Kindesalter hervorgerufene Infektionskrankheit. Sie kann zu schwerwiegenden, bleibenden Lähmungen führen, die häufig die Extremitäten wie Arme und Beine betreffen.[2][3][4] Bekannte Personen mit dieser Krankheit sind der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt, die Gitarristen Joni Mitchell und Neil Young.[5][6] In rund 90 Prozent der Fälle verläuft die Infektion ohne Symptome, also ohne Krankheitsanzeichen.

Ab etwa 1910 wurden in Europa und den USA regionale Epidemien in einem Turnus von etwa fünf bis sechs Jahren beobachtet. Zu den bekanntesten Opfern einer solchen Epidemie zählte damals Franklin D. Roosevelt, der die Forschung nach einem Impfstoff während seiner Präsidentschaft förderte. Zu den Pionieren in der Entwicklung gehörte Jonas Salk. Nachdem 1952 die Einführung der Viruskultur durch J. F. Enders erfolgte, führte der von Albert Sabin entwickelte abgeschwächte Lebendimpfstoff ab 1960 zu einem wesentlichen Fortschritt bei der Poliobekämpfung. Dank der Impfstoffe sank die Zahl der Erkrankungen von jährlich mehreren 100.000 auf nur noch etwa 1.000 pro Jahr.[7] In Deutschland wurde die sogenannte Schluckimpfung eingeführt, die allerdings zweimal wiederholt werden musste, um eine entsprechende Immunisierung zu erreichen.

1 Vergleich zu Wikipedia




2 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Weitere Bezeichnungen: spinale Kinderlähmung, Heine-Medinsche Krankheit und Poliomyelitis acuta.
  2. Carditis in poliomyelitis; an anatomic study of 35 cases and review of the literature. Am J Pathol 25(3):357-81 (1949) PMID 18127131
  3. Diagnostic problems in poliomyelitis and how they are met. Calif Med 73(5):394-6 (1950) PMID 14778006
  4. Poliomyelitis. Postgrad Med J 72(853):641-7 (1996) PMID 8944203
  5. Polio-Epidemie (PDF; 942 kB)
  6. rollingstone.de: Interview 1995
  7.  R. Aylward: Eradicating polio: today’s challenges and tomorrow’s legacy. In: Annals of Tropical Medicine and Parasitology. 100, Nr. 5–6, 2006, S. 401–413, doi:10.1179/136485906X97354 , PMID 16899145.
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Qsicon lesenswert.png Dieser Artikel wurde am 6. Oktober 2006 in der deutschen Wikipedia als lesenswerter Artikel eingestuft.


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