Jakob de Graeff

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😃 Profil: Graeff, Jakob de
Beruf Schlossherr
Persönliche Daten
28. Juni 1642
Amsterdam
21. April 1690
Amsterdam


Jacob de Graeff, Herr der Hohen Herrlichkeit Purmerland und Ilpendam[1] (* 1642 in Amsterdam; † 1690 ebenda) war ein holländischer Aristokrat des Goldenen Zeitalters der Niederlande, dem Geschlecht der De Graeff entstammend.

Seine politische Haltung war charakteristisch für seine Familie: einerseits Libertin und staatsgesinnt, andererseits, wenn auch nur bedingt, loyal gegenüber den Oraniern.[2] De Graeff hatte in intimen Kontakt mit den Staatsmännern Johan de Witt und Wilhelm III. von Oranien sowie dem Literaten Joost van den Vondel gestanden.

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1 Leben

1.1 Junge Jahre

Stammwappen Jakob de Graeff

Jacob wurde als Sohn des Staatsmannes und Amsterdamer Regenten Cornelis de Graeff und Catharina Hooft geboren; er war der jüngere Bruder von Pieter de Graeff. Das Geschlecht war mit einem bedeutenden Patriziergeschlecht Hollands verwandt, so war Jacob via seiner Mutter auch der Cousin von Johan de Witt. Ob Jacob gleich seinem Bruder Pieter seine Erziehung bei Johann Amos Comenius genoss ist nicht eindeutig geklärt.[3]

1648 trat Jacobs Vater Cornelis als Initiator für den Bau des neuen Stadthauses Op de Dam auf. Nach dem Friedensschluss von Münster wollte die Stadt Amsterdam - als Zentrum Hollands - ihre neue Macht mit einem repräsentativen Regierungssitz untermauern. Hierbei trat Jacob als einer der vier Grundsteinleger auf,[4] seine mit seinem Wappen verzierte Schaufel befindet sich heute in den Sammlungen des Amsterdamer Rijksmuseum.[5] Die Entstehungsgeschichte sowie die Jahreszahl dieser Ersten Steinlegung wurde von Cornelis de Graeff auf einer sich in einem der Gerichtssäle befindlichen schwarzen Marmorplatte in lateinischer Schrift festgehalten:

Am 29. Oktober 1648, in dem Jahr, in dem der Krieg beendet wurde, den die vereinigten niederdeutschen Völker mit den drei mächtigen Philipps, den Königen von Spanien, zu Lande und zur See in beinahe allen Teilen der Erde mehr als 80 Jahre lang geführt haben, nachdem die vaterländische Freiheit und Glaubensfreiheit gesichert waren, haben während der Regierung der vortrefflichen Bürgermeister Gerb. Pancras, Jac. de Graef, Sib. Valchenier Pet. Schaep, Söhne und Blutsverwandte der Bürgermeister durch die Grundsteinlegung das fundament für dieses Rathaus gelegt.[6]

Hollands bekannter Dichter Joost van den Vondel verfasste zu diesem Anlass sein Gedicht Bouwzang.[7]

1.2 Schritte in die Politik

Im Jahre 1660 saßen Jacobs Vater und Johan de Witt einer Kommission der niederländischen Generalstaaten vor, durch diese wurden Cornelis de Graeff, De Witt und Gillis Valckenier zum Vormund von Wilhelm III. von Oranien-Nassau, dem kind van staat, bestellt. Die Sommer über verbrachte der junge Fürst am Graeffschen Anwesen in Soestdijk, gemeinsam mit den Gebrüdern Jacob und Pieter, mit welchen er an den Teichen der Parkanlage spielte.[8] Im Jahre 1661 widmete Van den Vondel dem jungen Jacob seinen Adonias.[9] Jacob promovierte im Jahre 1662 an der Universität Harderwijk zum Magister (oder Doktor) der Rechte.[10]

Da seine Mutter gegen eine Heirat mit einem Mitglied aus der Regentenfamilie der Pauw war, nahm sie sogar die Hilfe von ihrem Neffen Johan de Witt in Anspruch, um eine Ehe von ihrem Sohn Jacob mit Anna Christina Pauw van Bennebroek, der einzigen Tochter des Präsidenten des Hofes van Holland (Gerichtshofes von Holland), Adriaen Pauw,[11] zu verhindern. Dadurch verheiratete sich Jacob im Jahre 1666 mit Maria van der Does, welche schon drei Monate nach deren Hochzeit verstarb.[10] Dieser Ehe waren keine Kinder entsprungen. Im Jahre 1667 wurde Jacob Kommissar des Seehandels in Amsterdam und zum militärischen Kommandanten von Amsterdam ernannt.[12] 1671 wurde Jacob Regent des Bürgerwaisenhauses und Hauptmann der Amsterdamer Bürgergarde. Im Jahre 1672 trat er als Schepen (Schöffe) in die Amsterdamer Stadtregierung ein.[10] Im Rampjaar 1672 wurde ein Teil der republikanisch gesinnten Fraktion der De Graeff,[13] beinhaltend Jacob,[1] seinen Bruder Pieter, deren Onkel Andries de Graeff sowie deren Cousin Bürgermeister Lambert Reynst, von der Regierung ausgeschlossen. Diese Resulotion der Vroedschap war eine der Voraussetzungen für die Wiedereinsetzung eines Statthalters in Holland.

1.3 Nach dem Rampjaar

Nach den Ereignissen des Rampjaars trachtete Jacob die Gunst des neuen Statthalters Wilhelm III. von Oranien-Nassau und Amsterdams neuen mächtigen Regenten Gillis Valckenier zu erlangen.[10] Gemeinsam mit seinem Neffen Gerard Reynst zog Jacob in den Jahren 1673/74 als Rittmeister auf Seiten der niederländischen Truppen in die Kämpfe von Reibach bei Bonn. Über die verschiedenen Begebenheiten der Kämpfe berichtete er seinen Bruder Pieter. Im Jahre 1885 wurden diese in Nijhoff’s Bijdragen herausgegeben. Die Gunst des Statthalters wurde ihm, und auch seinem Bruder Pieter, aber nie mehr zuteil. Aber ebenso wenig konnte Wilhelm III. bei dem Versuch die erneut eigensinnige gewordene Amsterdamer Stadtregierung mit seinen Vertrauten zu besetzen auf Jacobs Hilfe bauen.[10]

Im Jahre 1674 verkaufte Jacob das Landhaus Soestdijk an Willem III.[1] Der oranische Statthalter-König ließ sich dort sein Jagdschloss durch Maurits Post errichten. Im selben Jahr trat Jacob als Besitzer eines Vermögens von 260.000 Gulden auf;[10] damit gehörte er zu den reichsten Personen des Goldenen Zeitalters der Niederlande.[14] 1678 erbte er durch seine Tante Maria Overlander van Purmerland die Freie (oder Hohe) Herrschaft von Purmerland und Ilpendam.

Im Jahre 1690 verstarb Jacob. Er wurde in der Familiengruft in der Amsterdamer Oude Kerk beigesetzt.[15]

1.4 Gemälde

Von Jacob existieren Einzelportraits, geschaffen durch Gerard ter Borch und Karel Dujardin. Des Weiteren wurde er im Jahre 1652 gemeinsam mit seinen Eltern und seinen Bruder durch Jan Victors als Erzvater Isaak und Rebekka und dessen Kinder Esau und Jakob dargestellt. Eine weitere Darstellung von Jacob van Ruisdael und Thomas de Keyser zeigt ihn mit seinen Eltern und weiteren Familienmitgliedern vor dem De Graeffschen Landhaus Soestdijk auffahrend.


2 Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Jacob de Graeff in Heren van Holland
  2. Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611-1678) `t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30
  3. Google Buchsuche: Johann Jakob Redinger: 1619-1688, Seiten 329/330
  4. Dedalo Carasso, Helden van het vaderland in der DBNL
  5. Die Schaufel der ersten Steinlegung für den Bau des Amsterdamer Stadthauses, Rijksmuseum Amsterdam
  6. 1648: Krieg und Frieden in Europa – Das Amsterdamer Rathaus
  7. Joost van den Vondels (1587–1679) Gedicht Bouwzang
  8. Jacob de Graeffs Mutter Catharina Hooft in Vrouwen van Soestdijk
  9. Joost van den Vondels Adonias
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 Biographie Jacob de Graeff - Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  11. Google Buchsuche: Dispereert niet: twintig eeuwen historie van de Nederlanden, Band 2
  12. Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie
  13. Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. Seite 13
  14. Zandvliet, Kees (2006) De 250 rijksten van de Gouden Eeuw: kapitaal, macht, familie en levensstijl
  15. Beschreibung seines Grabes im Projekt Gräber im Internet

3 Literatur

  • Zandvliet, Kees (2006) De 250 rijksten van de Gouden Eeuw: kapitaal, macht, familie en levensstijl, blz. 93 t/m 94, uitg. Nieuw Amsterdam, Amsterdam, ISBN 90-8689-006-7
  • Graeff, P. DE (P. Gerritsz de Graeff und Dirk de Graeff van Polsbroek) Genealogie van de familie De Graeff van Polsbroek, Amsterdam 1882, Antiquariaat A.G. van der Steur
  • Bruijn, J. H. DE Genealogie van het geslacht De Graeff van Polsbroek 1529/1827, Antiquariaat A.G. van der Steur
  • Moelker, H.P. De heerlijkheid Purmerland en Ilpendam (1978 Purmerend)

4 Weblinks

Commons Commons: Jacob de Graeff – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


5 Andere Wikipedia Sprachen

6 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Matthias Gräff Matthias angelegt am 14.,0.2009 um 00:, ,
Alle Autoren: Otfried Lieberknecht, Engelbaet, Gudrun Meyer, DutchRepublic12, Eynre, Gräff Matthias, Aka, CommonsDelinker, MAY, Kliojünger, Heinte, Matthias Gräff Matthias

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