Jakob Keim

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Jakob Keim (* 28. August 1827 in Egelsbach; † 22. März 1869 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, der als einer der wenigen Autoren des 19. Jahrhunderts sein gesamtes Werk in lateinischer Sprache verfasste.

Porträt von Jakob Keim in: H. Lenhardt, Lateinische Stimmen der Gegenwart, Darmstadt 1878
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1 Leben und Bedeutung

Jakob Keim (oder Jacobus Keim, wie er sich selbst nannte) war ein uneheliches Kind der Wäscherin Dorothea Amalia Keim, der er später in seinem autobiographischen Werk De domo sua ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Er wuchs in dem kleinen Dorf, das zum Großherzogtum Hessen gehörte, in äußerst ärmlichen Verhältnissen auf, wurde aber vom Pfarrer gefördert und gründlich in die lateinische Sprache eingeführt. Über seinen weiteren Bildungsgang ist nur wenig bekannt, fest steht aber, dass er kurz nach der Revolution von 1848 in Sprendlingen und Frankfurt als Hauslehrer tätig war. Einem anderen Brotberuf scheint er nicht nachgegangen zu sein. Er wurde am 30. März 1869 auf einer Straße seiner Heimatgemeinde von einem umstürzenden Pferdefuhrwerk erschlagen.

Die Umstände seiner Geburt und seines Ablebens werden in Textors Artikel im Frankfurter Konversationsblatt (s. unten) ausführlich geschildert. In den amtlichen Verzeichnissen konnten die Daten noch nicht aufgefunden werden, was mit der unehelichen Geburt des Verfassers und dem problematischen Verhältnis zu seiner Heimatgemeinde zusammenhängen mag. Keim hielt es zeitlebens eher mit dem benachbarten Städtchen Langen (Hessen), dem er in seiner Autobiographie "vera humanitas atque urbanitas" nachrühmte.

Der Grabstein des Dichters auf dem Friedhof von Langen, den Lenhardt noch gesehen hat, war schon um das Jahr 1900 nicht mehr vorhanden.

Sein erstes Werk war ein kleiner Gedichtband, Florilegium Hassiacum, den er im Jahr 1861 (wie auch alle folgenden Werke) im Selbstverlag herausbrachte. Er zeigte schon eine bemerkenswerte Beherrschung der lateinischen Metrik, und es ist sicher nicht übertrieben, wenn er in einer Zeitung als "hessischer Catull" gerühmt wurde. Nach mehreren Erzählungen und Novellen erschien kurz vor seinem Tod der erste Teil seiner auf drei Bände veranschlagten Autobiographie De domo sua, die interessante Einblicke in eine Kindheit der damaligen Zeit gewährt. Es ist nur dieser eine Band erschienen. Ein kleines Büchlein mit Gedichten aus dem Nachlass ist kurz nach seinem Tod unter dem Titel Post mortem veröffentlicht worden.

Keim hat sich mehrfach an dem niederländischen Dichterwettbewerb Certamen poeticum Hoeufftianum beteiligt, ohne je die Goldmedaille zu gewinnen. Sein Briefwechsel mit dem vier Jahre jüngeren Schriftsteller Wilhelm Raabe ist verlorengegangen.

Dass Keim ausschließlich in lateinischer Sprache gedichtet hat, war seinem Nachruhm nicht förderlich. Mit dem nachlassenden Interesse an dieser Sprache ist auch der Name Jakob Keim fast vollständig in Vergessenheit geraten. Auf der Internetseite der Gemeinde Egelsbach wird er nicht einmal mehr erwähnt.

2 Werke

  • Florilegium Hassiacum (1861)
  • Fabulae de mundo deoque (1863)
  • Suidonia alata (1866, Titel und Erscheinungsjahr unsicher)
  • De beatitudine (1867)
  • Helena Constantinusque in regno Graecorum (1868)
  • De domo sua I (1869)
  • Post mortem (1871, herausgegeben von Pfr. Friedrich Sallwey)

3 Literatur

  • Franz Wilhelm Textor: "Der hessische Catull", in: Frankfurter Konversationsblatt. Oktober 1861.
  • Heinrich Lenhardt: "Lateinische Stimmen der Gegenwart". Darmstadt 1878.

4 Weblinks

5 Andere Lexika

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