Jāti

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Jāti (Devanagari: जाति) (wörtlich: "demgemäss geboren") weist auf die ethnische und kulturelle Gruppe im indischen Kastensystem hin. Dies ist auch als Ethnie, Grossfamilie oder Clan zu verstehen. Der Nachname einer Person reflektiert dabei die ethnische Zugehörigkeit (jati): Gandhi = Parfümverkäufer, Dhobi = Wäscher, Srivastava = Militärschreiber usw.

Die Zugehörigkeit zur Jati eines Individuums wird durch die Geburt bestimmt. Die Jati dient neben der beruflichen auch der ethnischen, sozioökonomischen und kulturellen Segregation; sie verbindet eine ethnische Gruppierung durch besondere, gemeinsame, sittliche Normen, Rituale und Traditionen. Traditionellerweise hat jede Jati eine typische (berufliche) Funktion. Die meisten Jatis passen nach der heutigen beruflichen Einteilung in eine Varna (Kaste); daneben gibt es auch viele denen man zwei Varnas zuteilen könnte.

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1 Jatis nach Varnas

Ursprünglich waren Jatis Systeme ähnlich dem der Gilden, welches mit Ethnie und Beruf assoziiert wurde. [1] So betrachtete man Goldschmiede, Schreiner und Barbiere als segregierte Gemeinschaften. Jatis mit einer signifikanten Anzahl von Mitgliedern werden oft in so genannte Subjatis aufgeteilt. Diese Aufteilung kann dabei auf Grund folgender Gründe entstehen:

  • Geographische Separation : Zum Beispiel purabia (östlich) oder pachchaia (westliche) Subjatis
  • Variationen in Verhaltensnormen: So hat zum Beispiel die Uneinigkeit über die Wiederverheiratung von Witwen die Aufspaltung einiger Jatis verursacht.

In einigen Fällen wurde auch die Vereinigung von Subjatis aufgezeichnet. Eine Jati als Ganzes kann seinen Beruf und damit auch seine Varna wechseln ("Sanskritisierung"): indem die Jati genug Wohlstand akkumuliert ist es ihr möglich, etwaige manuelle Arbeit aufzugeben und sich eine "saubere(re) Arbeit" anzueignen - als Reaktion darauf steigt dann verhältnismässig wiederum die Reinheit der betroffenen Jati. Zum Prozess der Sanskritisierung gehört folglich auch das Imitieren der Lebensweise der Jatis aus höheren Varnas; eine der häufigsten Wechsel ist deshalb oft der Wechsel zum Vegetarismus.

Dabei kann man die Jatis auf unterschiedliche Weise rangieren:

  1. nach der öffentlichen Reputation der Jati in einer Region
  2. Nach Wohlstand und Einfluss.
  3. Essverhalten: Mitglieder von tieferen Jatis akzeptieren auf Wasser basiertem Essen (kachcha) nur von Mitgliedern einer höheren Jati.

Als Konsequenz des dritten Kriteriums wurden Brahmanen oft als Köche angestellt. Die Regel war oft nicht anwendbar wenn die Speisen trocken gegessen oder mit Ghee gekocht wurden (pakka).

Zur Zeit gibt es mindestens mehr als 2535 Jatis.[2] Eine Jati ist definiert durch das Zusammenspiel unter Mitgliedern derselben. Die bedeutendsten Bindungsformen innerhalb einer Jati sind[3][4][5][6]:

  1. "Beti" (wörtl. Tochter): Endogamie.
  2. "Roti" (wörtl. Brot): ausschliesslich mit Leuten der gleichen Jati speisen.
  3. Hereditäre Mitgliedschaft : man wird in die Jati seiner Eltern geboren.
  4. Berufliche Spezialisierung.

Die Jati wird heutzutage oft zu einer mächtigen Waffe, wenn es im modernen demokratischen politischen System darum geht, welche Jati das Auskommen einer Wahl entscheiden kann. Auf einer lokalen Ebene kann dies zu einem Monopol einer Jati führen, aber keine Jati ist zahlenmässig so hoch (bzw. unter sich so einig) um die nationalen Wahlen beeinflussen zu können.[7]

Ein anderer moderner Trend zeigt sich unter Migranten aus ruralen Gebieten, welche nebeneinander (an)siedeln und Jati-Nachbarschaften bilden; wo sie dann jatispezifische religiöse Feste zelebrieren, Rituale durchführen, Herbergen (für Mitglieder der Jati und Studenten) errichten und nicht selten auch gemeinsam um Sozialhilfe zu erhalten Petitionen einreichen. [8] [9]


1.1 Brahmanen

1.1.1 Pancha-Gauda (nördlich des Vindhya Gebirges lebend)

Im Norden und Nordosten Indien lebend.

1.1.2 Pancha-Dravida (südlich des Vindhya Gebirges lebend)

In Dakshinapatha (inklusive Gujarat) lebend.

1.2 Kshatriya

1.3 Vaishya

1.4 Sudra

2 Referenzen

  1. Edwin Bryant: The Quest for the Origins of Vedic Culture:The Indo-Aryan Migration Debate. Oxford University Press, New York 2001, ISBN 0-19-513777-9
  2. http://www.joshuaproject.net/religions.php?ror3=5
  3. Gerald D. Berreman: Caste and Other Inequities:Essays on Inequality Manohar Book Service, New Delhi 1979.
  4. Pauline M. Kolenda: Caste in Contemporary India: Beyond Organic Solidarity. Waveland Press, 1978, ISBN 978-0881331837
  5. David G. Mandelbaum: Society in India. University of California Press., Berkeley and Los Angeles 1970 , ISBN 978-0520018952
  6. Gloria G. Raheja: "India: Caste, Kingship, and Dominance Reconsidered.", Annual Review of Antropology 17: S.497-S.522, 1988
  7. André Béteille:"Castes: Old and New, Essays in Social Structure and Social Stratification",Asia Publishing House, S.103-145, Bombay 1969
  8. G.S. Ghurye: "The Scheduled Tribes", Popular Prakashan, 3rd edition, Bombay 1963, ISBN 978-0878556922
  9. J. Michael Mahar: "The Untouchables in Contemporary India", University of Arizona Press., Tucson 1972, ISBN 9780816502073



3 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Varunamithra angelegt am 24.03.2010 um 21:55,
Alle Autoren: Varunamithra, Chartinael, 100 Pro, XenonX3, 89.236.187.230, Finte, Woehlecke, Durga, Eingangskontrolle

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