Ibach-Haus

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Das Ibachhaus an der Schadowstraße 52 Ecke Bleichstraße 23, in Düsseldorf wurde von einem Vertreter des Jugendstils der Wiener Secession Alois Ludwig zusammen mit Gottfried Wehling im Jahre 1900 erbaut. Bemerkenswert war die Jugendstil-Architektur des Hauses, so die besondere Form- und Farbgebung, sowie das Baumaterial (Glas) des Gebäudes. 1906 wurde das Gebäude von Constans Heinersdorff als Rudolf Ibach Sohn („weltälteste Klaviermanufaktur“) erworben. Dieser ließ 1909 nach Plänen des Architekten Richard Hultsch den bekannten Ibach-Saal erbauen, der „das kammermusikalische Zentrum der Stadt“[1] wurde. Das Ibach-Haus war ebenfalls der Versammlungs- und Aufführungsort der Mozart-Gemeinde, Immermannbundes, Bach-Vereins und der Gesellschaft der Musikfreunde. So wurde noch in den Jahren 1930 und 1937 im Düsseldorfer Adressbuch das Haus als Zentrum einer Musikgesellschaft geführt: „Gesellschaft der Musikfreunde e.V. Geschäftsstelle Ibach-Haus, Schadowstraße 52“.[2][3] Ab 1938 war das Ibach-Haus im Besitz der Firma Michael Tritsch, aus einer Würzburger Drucker- und Verleger-Familie. Bei den Luftangriffen im Juni 1943 wurde das Ibach-Haus zerstört.

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1 Geschichte

1.1 Thomas Lantin – Fotographie

Das Gebäude wurde von Alois Ludwig – einem Vertreter des Jugendstils der Wiener Secession – zusammen mit Gottfried Wehling im Jahre 1900 für den Fotographen Thomas Lantin auf dem Eckgrundstück Schadowstraße/Bleichstraße erbaut. Bemerkenswert war dabei die besondere Form- und Farbgebung, sowie das Material zur Verkleidung der Fassade, wie Glas – mit dem „bemerkenswerten Versuch, Glasflächen zur Verkleidung von Mauerkörpern an den Aussenfronten zu verwenden. Bei eleganter moderner Formengebung spricht die durch reichere Farbenwirkung künstlerisch belebte Farbenwirkung Aussenerscheinung prächtig an.“.[4]

Das Eckhaus bestach auch durch die Ecklösung, die zugleich einen praktischen Zweck erfüllte:„Der die interessante Ecklösung krönende figürliche Abschluss weist auf den Geschäftsbetrieb des Eigentümers“ .[4]

Die Baukosten betrugen 225.000 Mark, 532 Mark pro Quadratmeter bzw. 28 Mark pro Kubikmeter umbauten Raumes.


1.2 Lessler – anglo-deutsche Pension

Das Haus war auch für die Beziehungen zu England bekannt, so wurde im Ibachhaus auch eine Pension geführt – „Pension Lessler, Ibachhaus, Schadowstraße 52. Vornehme anglo-deutsche Pension. Auf Wunsch Unterricht im Hause. Beste Referenzen.“ [5]

1.3 C. Heinersdorff – Rud. Ibach Sohn: weltälteste Klaviermanufaktur

1.3.1 Geschichte

1900 hatte Constans Heinersdorff (15. Februar 1874-März 1935), Bankkaufmann, wurde Teilhaber eines Klaviergeschäfts, das er und Rudolf Ibach gegründet hatten. Später wurde Heinersdorff als Rud. Ibach Sohn mit der „weltältesten Klaviermanufaktur“ bekannt.[6] 1906 wurde für diese Filiale das Geschäftshaus in der Düsseldorfer Schadowstraße 52 gekauft. [7]Unter dem Namen "Kgl. Hofpianofortefabrik Rud. Ibach Sohn", Hofpianofabrikant, eröffnete Heinersdorff als Rudof Ibach Sohn das Klaviergeschäft in dem Gebäude, das seitdem "Ibach-Haus" genannt wurde. Heinersdorff „legte zusammen mit der Klavierbauerdynastie Ibach den Grundstein für Düsseldorfs legendären Kammermusiksaal“[8], den sog. Ibach-Saal.

1.3.2 Kleiner Ibach-Saal u. Ibach-Saal

Am 12. November 1906 wurde im Ibach-Haus der nach Plänen des Architekten Richard Hultsch errichtete "Kleine Ibach-Saal" (Kammermusik) durch ein Konzert mit Willy Rehbergs und Henris Marteaus mit Violinsonaten von Schumann und Brahms eingeweiht.[9] [10] 1909 wurde Richard Hultsch damit beauftragt den "Großen Ibach-Saal" zu erbauen, der am 19. März 1910 eröffnet werden konnte. Der im Juni 1943 zerstorte Saal war „das kammermusikalische Zentrum der Stadt“[11]. Er war für 360 Personen erbaut und im Stil des Neoklassizismus gestaltet worden.

Der "Düsseldorfer General-Anzeiger" (21. März 1910) beschreibt die Einweihung des Ibach-Hauses mit seinem Saal bei dem „Künstler von Weltruf“ auf dem Podium auftraten: Frau Elisabeth Boehm van Endert von der Dresdner Hofoper sang Lieder von Schubert, Schumann und Wolf; Professor Karl Friedberg aus Köln spielte Brahms und Chopin; der russische Geiger Profesor Petschnikoff aus Petersburg spielte die Kreutzersonate von Beethoven, Salonstücke von Saint-Seens und Wieniawski; Dr. Otto Neitzel aus Köln musizierte am Flügel, Pianist Aldo Solito de Salis aus Mailand, anwesend war sein Lehrer Professor Appiani.[12]

Das Ibach-Haus war ebenfalls der Versammlungs- und Aufführungsort der Mozart-Gemeinde, Immermannbundes, Bach-Vereins und der Gesellschaft der Musikfreunde. So wurde noch in den Jahren 1930 und 1937 im Düsseldorfer Adressbuch das Haus als Zentrum einer Musikgesellschaft geführt: „Gesellschaft der Musikfreunde e.V. Geschäftsstelle Ibach-Haus, Schadowstraße 52“.[13][14]


1.4 Michael Triltsch – Druck und Verlag

Ab 1938 war das Ibach-Haus Schadowstraße/Ecke Bleichstraße Sitz der fand die Firma Michael Tritsch, die am 15. Juli 1939 in das Handelsregister eingetragen wurde. Der Drucker und Buchhändler Tritsch (geb. 11.8.1902, gestorben 1971) stammte aus einer Würzburger Drucker- und Verleger-Familie. Nach den Luftangriffen 1943 konnte Triltsch erst ab 1950 die ersten Druckmaschinen im Ibach-Haus - im Kleinen Musiksaal - wieder in Betrieb nehmen.[15]

2 Weblinks

 Commons: Schadowstraße 52 (Düsseldorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

3 Einzelnachweise

  1. Jutta Scholl (Hrsg.):Die Familie Heinersdorff: ein Beitrag zur Musikgeschichte und zum Musikleben der Stadt Düsseldorf. Musikbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf, Düsseldorf 1993, S. 12
  2. Düsseldorfer Adressbuch, 1930, bzw. 1937.
  3. Adressbuch Düsseld. 1930 Ibachhaus (vorm. Frankurter Leben) bzw. Adressbuch Düsseld. 1937 Ibach-Haus
  4. 4,0 4,1 Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 347.
  5. Verkehrsverein Düsseidorf (Hrsg.): Führer durch Düsseldorf am Rhein und seine Umgebung, Düsseldorfer Verl.-Anst., Düsseidorf 1904, S. 113
  6. Florian Speer:Rud. Ibach Sohn: weltälteste Klaviermanufaktur,Sutton Verlag, 2006, S. 33
  7. Karl Gustav Fellerer, Dietrich Kämper, Heinz Bremer (Hrsg.):Rheinische Musiker, Ausgabe 111,A. Volk-Verlag, 1960, S. 83
  8. Rolf Hosfeld (Hrsg.):Düsseldorf Kulturverführer, S. 22.
  9. Dietrich Kämper, a.a.O., Art. Rudolf Ibach, d. J..
  10. Jutta Scholl (Hrsg.):Die Familie Heinersdorff: ein Beitrag zur Musikgeschichte und zum Musikleben der Stadt Düsseldorf. Musikbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf, Düsseldorf 1993, S. 11
  11. Jutta Scholl (Hrsg.):Die Familie Heinersdorff: ein Beitrag zur Musikgeschichte und zum Musikleben der Stadt Düsseldorf. Musikbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf, Düsseldorf 1993, S. 12
  12. Jutta Scholl (Hrsg.):Die Familie Heinersdorff: ein Beitrag zur Musikgeschichte und zum Musikleben der Stadt Düsseldorf. Musikbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf, Düsseldorf 1993, S. 17f
  13. Düsseldorfer Adressbuch, 1930, bzw. 1937.
  14. Adressbuch Düsseld. 1930 Ibachhaus (vorm. Frankurter Leben) bzw. Adressbuch Düsseld. 1937 Ibach-Haus
  15. http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/fortgeschrittene/tektonik/deposita/4_115_0.shtml

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