Hellschreiber

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Hellschreiber, eigentlich Typenbildfeldfernschreiber genannt, ist ein von Rudolf Hell erfundenes Fernschreibgerät, das Mitte des 20. Jahrhunderts auf besonders störanfälligen Übertragungswegen benutzt wurde. Das Prinzip wurde 1929 patentiert und sowohl mit Funk als auch mit Leitungen über Land eingesetzt. Besondere Bedeutung hatte der Hellschreiber bei der Übertragung von Pressefunknachrichten bis in die 1980er Jahre. Heute wird er teilweise noch von Funkamateuren benutzt.

Kaum bekannt ist ein Gerät, das als Hell-Geheimschreiber bezeichnet wird. Es wurde von der Kieler Firma Hell hergestellt, die später im Siemens-Konzern aufging. Hell machte sich vor allem mit dem 1929 patentierten Hellschreiber einen Namen, den man als Vorläufer des Telefax-Geräts bezeichnen kann. Der Hellschreiber wurde von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg militärisch genutzt, wobei die Robustheit und die geringe Störanfälligkeit dafür sorgten, dass viele Funker das Gerät dem Fernschreiber vorzogen.
Krypto-Historikern ist die Firma Hell jedoch nicht durch den Hellschreiber, sondern durch die Herstellung von Verschlüsselungsmaschinen in den fünfziger Jahren bekannt. Dabei handelte es sich um von Boris Hagelin entwickelte Geräte, die man in Kiel in Lizenz herstellte und unter anderem an die Bundeswehr lieferte. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass die Firma Hell mit dem Hell Geheimschreiber nicht nur nach, sondern bereits während des Zweiten Weltkrieg Verschlüsselungsmaschinen herstellte.[1]

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Wirkungsweise

Übertragungsprinzip

Bei moderneren Anlagen wurde jedes Schriftzeichen in ein Raster von 7 Zeilen und 7 Spalten, also 49 Bildpunkten, zerlegt. Durch die Raster-Übertragung kann der Hellschreiber jedes Zeichen übertragen, das sich auf dem Raster abbilden lässt, weshalb das Verfahren auch im asiatischen Raum erfolgreich eingesetzt wurde.
Hellschreiber-Codierung
Hellschreiber-Codierung

Für jedes Zeichen enthält das Sendegerät eine Nockenscheibe, die bei Druck auf die Gebertaste eine Umdrehung ausführt. Dabei erzeugen ihre Nocken je nach Länge verschieden lange Stromimpulse.

Hellschreiber-Modulation
Beim Empfangsgerät wird ein Papierband im Rhythmus der empfangenen Impulse vom Anker eines Elektromagneten an eine mit 60 Umdrehungen pro Sekunde rotierende Schreibschnecke gedrückt. Pro Umdrehung der Schreibschnecke wird eine Spalte eines Zeichens geschrieben, so dass pro Sekunde reichlich 8,5 Zeichen übertragen werden können. In heutige Verhältnisse übersetzt betrug die Datenübertragungsrate dieses Systems 420 bit/s. Die Bandbreite von Fernschreibverbindungen reichte damit für Übertragungen mit dem Hellschreiber aus.
Hellschreiber-Schriftbild

2 Literatur

3 Weblinks

4 Einzelnachweis

  1. Hellschreiber, heise.de

5 Andere Lexika




Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway