Hanauer Modell

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Unter dem „ Hanauer Modell“ werden, sowohl in begrifflicher als auch inhaltlicher Anlehnung an das Tilburger Modell, die Verwaltungsmodernisierungsprojekte der Stadt Hanau subsumiert. Bezeichnend für das Hanauer Modell ist, dass die Stadt Hanau den „Konzerngedanken“ des Tilburger Modells und des Neuen Steuerungsmodells nicht nur organisatorisch sondern auch in der Informationstechnologie (IT) praktiziert.

1 Grundzüge

Im Jahre 2003 hat sich die Stadt Hanau einer ganzheitlichen, strategischen Modernisierung ihrer Kommune verschrieben. Die grundsätzliche Abkehr von der rein verwaltungsorientierten hin zur unternehmerischen Steuerung des „Konzerns Stadt Hanau“, also von Stadtverwaltung, Wirtschaftsbetriebe und Beteiligungsgesellschaften, wurde beschlossen. Dabei soll das wirtschaftliche Betätigungsfeld von Hanau in Strukturen gebracht und optimiert werden, um die städtischen Gesellschaften und Betriebe politisch und wirtschaftlich besser steuerbar, transparenter und effizienter werden zu lassen. Alle dazugehörigen Einrichtungen werden als ein zusammengehöriges System betrachtet und deren wechselseitiges Zusammenwirken im besonderen Maße berücksichtigt. Damit folgt Hanau einem wesentlichen Grundgedanken bei der Modernisierung öffentlicher Verwaltungen.

Auf den Säulen von mehr als 20 städtische Unternehmen und Eigenbetriebe ruht das Dach der Beteiligungsholding Hanau GmbH (BHG). Sie übernimmt zentrale Funktionen und ist ein Kernelement im Hanauer Modell. Der Holding wurde neben den klassischen Funktionen einer wirtschaftlichen Konzernmutter (z.B. Berichtswesen und Controlling, Revision und Finanzmanagement) auch die konzernweite IT-Verantwortung übertragen. Als IT-Dienstleister der Stadt Hanau ist sie verantwortlich für den Aufbau und die Konsolidierung der IT-Infrastruktur. Gemeinsam mit der BTC Business Technology Consulting AG (BTC AG) hat die BHG ein Verfahren zur konzernweiten Harmonisierung der Prozess-, Organisations- und IT-Struktur entwickelt. Dabei wurden die individuellen lokalen Rahmenbedingungen (insbesondere Organisations- und Beteiligungsstruktur, bestehende IT-Landschaft, Verwaltungsziele) berücksichtigt.

Der Erfolg des Hanauer Modells basiert auf einer organisationsübergreifenden einheitlichen IT-Struktur. Ermöglicht wird dies durch ein ERP-System, womit alle geschäftsrelevanten Bereiche im Zusammenhang betrachtet werden können. Das eingesetzte ERP-System ist mit unternehmens- bzw. verwaltungstypischen Standardmodulen (z.B. Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen) ausgestattet. Um auch den speziellen Anforderungen der Fachabteilungen, Eigenbetrieben und Gesellschaften (z.B. Ver- und Entsorgungsunternehmen, Veranlagung, Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Facility Management, Marketing- oder Verkehrsgesellschaft) nachzukommen, werden dort additive Branchenmodule eingesetzt. Diese spezifischen Softwarelösungen sind dabei vollständig im ERP-System integriert.

Weitere entscheidende Erfolgsfaktoren sind die konzernweite Strategieentwicklung und die gegenseitige Ausrichtung von IT-, Prozess- und Organisationslandschaft. Hierdurch können operative und strategische Aufgaben besser zentralisiert und somit Synergieeffekte generiert werden. Beispiele hierfür sind der IT-Service, das zentrale Beschaffungswesen, die betriebsübergreifende Abwicklung des Zahlungsverkehrs bis hin zum Mahnwesen und der Vollstreckung, Konzerncontrolling, Konzernkonsolidierung.

Die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit kommt als weiterer Aspekt hinzu. So können beispielsweise (Nachbar)Kommunen die bei der Stadt Hanau verfügbaren Rechenzentrumskapazitäten mit nutzen oder Dienstleistungen wie z.B. dem elektronischen Beschaffungswesen oder IT-Service in Anspruch nehmen. Nicht zuletzt werden im Hanauer Modell auch die Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie geschaffen, sodass eine bidirektionale Kommunikation mit Behörden, Bürgern und Unternehmen erfolgen kann.

Die im Hanauer Modell realisierten (und noch geplanten) Vorhaben, sind für die Stadt Hanau mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Im Allgemeinen profitiert die Stadt von wesentlichen Kosteneinsparungen und gleichzeitig zunehmender Produkt- und Dienstleistungsqualität.

2 Weblinks



3 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Brausepaul82 angelegt am 13.4..2010 um 36:, ,
Alle Autoren: Tilo Weißbach, Biezl, Weissbier, AHZ, Brausepaul82

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