Genosse Steinbrück
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Der (Vize-) Kanzlerkandidat der ehemaligen Arbeiterpartei SPD hat diese merkwürdige "Troika" seiner Partei, die ohnehin unangenehme Verlierer-Assoziationen weckt, als vermeintlicher Sieger hinter sich gelassen.
Steinmeier zog sich mangels Erfolgschancen, Parteichef Gabriel hielt sich dezent zurück. Realist Gabriel möchte mit der absehbaren Wahlniederlage offensichtlich nicht in Verbindung gebracht werden und vor allem nicht mit dem Malus des Verlierers in zukünftige Wahlkampfauseinandersetzungen gehen.
Bezeichnend für den Führungsstil in der derzeitigen SPD ist das Zustandekommen dieser Kanzlerkandidatur: da kungeln vier, fünf Herren in einsamer Runde das in einem Hinterzimmer zwischen sich aus. Die Basis ist dabei nicht gefragt und läßt sich das auch noch gefallen. Nach dem Motto: als SPD-Mitglied darfst du zwar Beiträge zahlen und alte Arbeiterlieder singen, die Politik der SPD machen andere. Die Jungs in den schwarzen Anzügen und Andrea Nahles. Arbeiter haben in dieser Partei schon lange nichts mehr zu sagen und auch keine Heimstatt.
Schon eher solche, wie der Genosse Steinbrück: heute ein Vortragshonorar bei der Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer[1], die 2008 und 2009 Aufträge vom Bundesfinanzministerium unter Steinbrücks Leitung erhielten, morgen bei der Deutschen Bank, Ernst & Young, J.P. Morgan, der National-Bank oder der Dortmunder Volksbank.[2]
Insgesamt hat Steinbrück seit 2009 für rund 89 Vorträgen bei Großbanken, Unternehmensberatungen und Stiftungen wesentlich mehr als 500.000 €uro[3], nach anderen Quellen bis über 1 Million €uro erhalten.
Der Kandidat der ehemaligen Arbeiterpartei SPD reagiert auf derlei Vorhaltungen schroff: Es gehe "niemanden etwas an, ob ich das Geld spende oder für mich behalte". Darüber sei er "nicht auskunftsbereit".[4]
Ist so einer noch ein Repräsentant der Interessen einer Partei, die sich immer noch als Klientelpartei der Arbeitnehmer und Angestellten sieht?
Einzelnachweise
- ↑ Handelsblatt 03.10.2012
- ↑ WDR 01.10.2012
- ↑ Lobbypedia
- ↑ Interview in der ARD-Talkshow "Beckmann" 2010
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