EcoCommercial Building Program

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1 EcoCommercial Building Program

Das EcoCommmercial Building Program ist eine Initiative des Klimaschutzprogrammes der Firma Bayer. Die meisten Menschen verbinden mit Bayer vor allem ein Chemie- und Pharma-Unternehmen, der Bayer-Konzern besteht aber aus über 350 Gesellschaften mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten und beschäftigt aktuell mehr als 100.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Heute am 11. November 2009 haben der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Wenning und Bayer-Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Plischke auf einer Pressekonferenz vor mehr als 120 Journalisten aus 35 Ländern bekannt gegeben, dass Bayer sein Nachhaltigkeits-Engagement deutlich verstärken will. Innerhalb des neuen Nachhaltigkeitsprogramms sollen spezielle Projekte in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Klimaschutz gestartet werden.

2 Die Motivation für nachhaltiges Bauen

Gebäude verbrauchen mehr als 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs und verursachen rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Über 80 Prozent der Energiekosten, die für Bau und Betrieb eines Gebäudes aufgewendet werden müssen, fallen während der Nutzungsphase an. Der größte Teil davon, nämlich rund 71 Prozent, werden für Heizen, Kühlen und Warmwasser benötigt. Diese Zahlen, die die Deutsche Bank Research am 11. Mai 2010 in ihrem Bericht „Nachhaltige Gebäude – Von der Nische zum Standard“ veröffentlichte, verdeutlichen das noch ungenutzte Energieeinsparpotenzial von Gebäuden und zeigen die Notwendigkeit von ökologischen Konzepten. Wegweisend ist hier das EcoCommercial Building (ECB) Program der Bayer MaterialScience AG, das integrierte Energie- und Materialkonzepte bis hin zum Nullemissionsgebäude anbietet und Entscheidern im Bauwesen einen vollkommen neuen Zugang zu einem interdisziplinären Netzwerk ermöglicht. Der Schwerpunkt des ECB liegt auf industriell, gewerblich und öffentlich genutzten Bauwerken, doch es eignet sich ebenso für den professionellen Wohnungsbau. Interessant ist es insbesondere für international agierende Unternehmen, denn sämtliche Lösungen können in allen Regionen der Erde umgesetzt werden. Damit schafft dieses Programm beste Voraussetzungen für klimagerechtes Bauen – unabhängig vom Standort und seinen klimatischen Gegebenheiten.

Herzstück des ECB ist die Verknüpfung zwischen dem Fachwissen von Bayer MaterialScience einerseits und dem Know-how eines Expertennetzwerks aus Material- und Servicepartnern andererseits. Materialpartner sind Baustoffhersteller, die die Erzeugnisse von Bayer MaterialScience einsetzen und sich für energieeffizientes und wirtschaftliches Bauen engagieren. Zu den Servicepartnern zählen Unternehmen aus den Bereichen Projektmanagement, Energieplanung sowie Finanz- und Informationsmanagement. Diese interdisziplinäre Kooperation unterstützt Investoren, Bauherren und Planer, wegweisende Gebäudekonzepte mit langfristig niedrigen Betriebskosten zu entwickeln und mit innovativen nachhaltigen Materialien umzusetzen. Die Lösungen beinhalten unter anderem Polyurethan-Dämmplatten für Dach, Wand und Boden, innovative Werkstoffe für Photovoltaik-Elemente sowie Abdichtungssysteme aus Polyurethan.

Zwei Gebäude wurden bereits erfolgreich über das Netzwerk des ECB realisiert: die betriebliche Kindertagesstätte von Bayer CropScience im nordrhein-westfälischen Monheim und das Bayer-Verwaltungsgebäude im belgischen Diegem.

3 Referenzbeispiel Kindertagesstätte Monheim

Energiebedarf zu 100 Prozent durch regenerative Energien abgedeckt

Die Kita Monheim zeichnet sich dadurch aus, dass Energieerzeugung und Betrieb des Gebäudes komplett emissionsfrei sind. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde das Energiekonzept unter Berücksichtigung des Raumkomforts mit Hilfe von Simulationsrechnungen an einem Computermodell optimiert. Durch diese Vorgehensweise hat der Servicepartner des ECB, das IPJ Ingenieurbüro P. Jung, Köln, zusammen mit tr.architekten, Köln, einen Neubau mit - optimierter Gebäudehülle und -form, - hocheffizienter Anlagentechnik und hocheffizientem Betriebskonzept, - größtmöglicher Nutzung von Tageslicht, - künstlicher Beleuchtung mit hohem Wirkungsgrad sowie - fein abgestimmten Kombination von technischen Erfordernissen mit nutzungsspezifischen Anforderungen entwickelt.

Die Kita beherbergt eine zentrale Piazza sowie fünf Gruppenbereiche mit Gemeinschaftsräumen, einem Schlafraum und einem Sanitärbereich und hat eine Nutzfläche von etwa 1.000 Quadratmeter. Betreut werden hier 60 Kinder im Alter von sechs Monaten bis zu sechs Jahren.

Decken, Wände und Böden des Gebäudes übertreffen die derzeit in Deutschland gültigen Wärmedämmstandards. Die gezielte Anordnung von großflächigen Fenstern mit 3-fach-Verglasung und Lichtlenkelementen kombiniert Tageslichtnutzung und Solargewinne mit sommerlichem Wärmeschutz. Präsenzmelder und Lichtmesser reduzieren den Bedarf an künstlicher Beleuchtung. Innenliegende Räume erhalten Tageslicht durch Oberlichter. Die Beheizung erfolgt über eine Fußbodenheizung. Sämtliche Räume erhalten Frischluft über ein Lüftungssystem, das in Wänden, Einbaumöbeln und Böden verborgen ist. Die Wärme der Abluft wird für die Erwärmung der frischen Zuluft genutzt.

Da sämtliche Energien für Beheizung, Belüftung, Beleuchtung und den Betrieb elektrischer Geräte zu 100 Prozent durch regenerative Energie abgedeckt werden, besitzt die Kita Monheim eine über das Jahr ausgeglichene CO2-Bilanz. Gebäude und Anlagen haben rechnerisch einen jährlichen Bedarf von 58.900 Kilowattstunden (32.700 kWh Wärmeenergie und 26.200 kWh Strom). Die Gewinnung von regenerativen Energien erfolgt über Photovoltaik- und Solarthermie-Elemente auf dem Dach. Außerdem ist das Gebäude mit einer Geothermie-Anlage ausgestattet. Mit diesen Anlagen erzielt das Gebäude jährlich einen Energiegewinn von 59.600 Kilowattstunden (32.700 kWh Wärmeenergie und 26.900 kWh Strom) und kann pro Jahr voraussichtlich 700 kWh in das öffentliche Stromnetz speisen.

4 Refenrenzgebäude Verwaltungsgebäude Diegem

40 Prozent geringerer Energiebedarf als vergleichbare Bürogebäude

Ein ganz anderes Konzept wurde beim Bayer-Verwaltungsgebäude in Diegem umgesetzt. Der Neubau besitzt eine Nutzfläche von 12.930 Quadratmetern und beherbergt auf sechs Etagen Büro-, Tagungs- und Serviceräume, ein Archiv, ein Restaurant sowie ein unterirdisches zweigeschossiges Parkhaus für die 250 Mitarbeiter.

Bei diesem Gebäude ist die Betonkernaktivierung wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzepts. Diese Technologie nutzt die Massen des Gebäudes, um die Raumtemperaturen zu regulieren und kann sowohl zur Kühlung als auch zur Beheizung eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Beheizung und Kühlung durch die Betonflächen über Strahlung erfolgen. Weil der Mensch dies angenehmer empfindet als die Klimatisierung über Konvektion, können in den Innenräumen die Lufttemperaturen im Winter etwas niedriger und im Sommer etwas höher sein, ohne das körperliche Wohlbefinden der Mitarbeiter zu beeinträchtigen. Beim Energieverbrauch jedoch macht sich dieser Effekt durch niedrigere Vorlauftemperaturen positiv bemerkbar.

Wie die Kita verfügt auch das Verwaltungsgebäude über eine Geothermieanlage, die in Diegem jedoch mit einem Erdwärmespeicher kombiniert worden ist. Während der warmen Jahreszeit wird die Wärme aus dem Gebäude im Erdwärmespeicher gespeichert und im Winter wieder entnommen.

Eine hocheffiziente Wärmedämmung der Außenflächen schützt die Innenräume im Winter vor Wärmeverlusten und verhindert im Sommer das Eindringen der Wärme. Diese Aufgabe übernehmen bei dem Gebäude in Diegem Dämmplatten aus Polyurethan-Hartschaum. Weitere Bestandteile des klimaschonenden Konzepts sind die Tageslicht abhängige Beleuchtung der Innenräume und die Nutzung des Regenwassers für die Toilettenspülung. Die Bodenbeschichtungen aus Polyurethan in Tiefgarage, Küche und Mitarbeiterrestaurant sind lösemittelfrei, schonen bei der Verlegung Umwelt und Verarbeiter und sorgen für ein gesundes Raumklima.

Der energetische Mindeststandard, den ein solches Gebäude in Belgien erfüllen muss, liegt bei ca. 5,8 Mio. MJ und entspricht der Klassifizierung „E 100“. Der neue Bayer-Verwaltungssitz besitzt einen rechnerischen Energiebedarf von ca. 3,5 Mio. MJ und erfüllt den belgischen Standard „E 63“. Damit liegt der Neubau ca. 40 Prozent unter dem Niveau eines vergleichbaren belgischen Bürogebäudes.

Durch den Einsatz der Polyurethan-Wärmedämmsysteme weist das Gebäude im Vergleich zu ähnlichen Bürobauten eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um etwa 300 Tonnen pro Jahr auf. Diese Menge entspricht den Emissionen von rund 50 Einfamilienhäusern in Niedrigenergiehaus-Bauweise. Durch die Verwendung des Regenwassers für die Toilettenspülung werden zudem rund 90.000 Liter Trinkwasser jährlich eingespart.

Sowohl die Kita in Monheim als auch das Verwaltungsgebäude in Belgien sind für ihr nachhaltiges Konzept ausgezeichnet worden. Das Bundeswirtschaftsministerium hat der Kita in Monheim den Preis „Energieoptimiertes Bauen 2009“ verliehen. Der neue Verwaltungssitz in Diegem hat den Belgischen Preis für Architektur und Energie 2009 erhalten und wurde von der Europäischen Kommission als „Green Building“ zertifiziert.


[1] UNEP SBCI (United Nations Environment Programme – Sustainable Buildings and Climate Initative), 2008. Buildings and Climate Change: Summary for Decision-Makers, UNEP Sustainable Buildings and Climate Initiative, Paris 2009, p. 6.´

5 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Lisake angelegt am 20.08.2010 um 10:15


6 Andere Lexika

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