Drehbank Konventionell
Unter einer konventionellen Drehbank ist eine Werkzeumaschine für Dreharbeiten zu verstehen, die im wesentlichen aus folgenden Bauteilen besteht:
Inhaltsverzeichnis
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1 Technische Beschreibung
Das eigentliche Bett, welches aus Grauguss besteht und mit zwei Schienen in Schwalbenschwanzausführung bestückt ist läuft außerdem auf einem Schlosskasten.
Der Schlosskasten läuft auf der Schwalbenschwanzführung und wird mittels einer Transportschnecke, (-spindel) die von einem Elekromotor angetrieben wird, vor und zurück geschoben. Auf dem Schlosskasten sitzt die Werkzeugaufnahme in der der Drehmeißel eingespannt wird.
Außerdem befinden sich im Schlosskasten auch eine Getriebeübersetzung, auch Wendeherz oder Wendeherzgetriebe genannt, um den Vortrieb in Meißelrichtung zu steuern.
Auf der linken Seite der Drehbank, ist der Antriebsstrang integriert, dieser besteht aus einem Getriebegehäuse mit verschiedenen Zahnrädern und einer Vorgelegewelle, um die Drehzahl zu verändern, aber auch wie bei diesem älteren Modell über Transmissionsscheiben.
Dieses sind Keilriemenscheiben mit verschiedenen Durchmessern, um das Übersetzungs- oder Untersetzungsverhältnis "I" zu verändern. Der Antriebsmotor verfügt meist nur über eine konstante Drehzahl (bei Wechselstrommodellen), diese alleine ist aber nicht ausreichend um eine vernünftige Werkstückbearbeitung durchzuführen. Durch beide beschriebenen Methoden oder Ausführungen, ist es möglich, die Motordrehzahl der Maschine, gemäß gewünschtem Arbeitsgang "Schruppen" oder "Schlichten" durchzuführen. Das "Schruppen" ist ein Arbeitsgang, mit "hohem" Meißelvorschub und "geringer" Drehzahl. Das Schlichten wiederum ist genau das Gegenteil: hohe Motordrehzahl, geringer Werkzeugvorschub. Das Schruppen ist der Arbeitsgang für eine hohe oder schnelle Spanabnahme mit großer "Spantiefe", das "Schlichten" aber nimmt nur eine geringe Spanmenge ab und dient dazu eine "polierte" Oberfläche oder geringe Rauhtiefe an dem Werkstück zu erzeugen und es letztendlich auf "Maß" zu bringen. Die Toleranzen an einer Werkzeugmaschine liegen im My-Bereich, also einem Tausendstel Millimeter Genauigkeit.
In dem Getriebekasten der Maschine liegt die Antriebswelle auf der das "Dreibackenfutter" sitzt. Dieses ist ausgestattet mit drei Backen, die sich Parallel spannen lassen und somit das Werkstück umschließen. Dadurch wird der "Rohling" meist Rundstähle, aber auch Vier- und Sechskante, für anspruchsvolle Erzeugnisse eingespannt. Das Dreibackenfutter, ist ein Präzisionsbauteil welches absolut Parallel schließen muss. Hersteller: z. B. Firma Röhm, oder Mauser. Das Dreibackenfutter besteht aus Stahlguss "GS" mit stahlähnlichen Eigenschaften und enormer Festigkeit. Es ist ausgewuchtet und der Rundlauf ist gewährleistet.
Auf der rechten Seite der Drehbank, ebenfalls auf der Schwalbenschwanzausführung, sitzt der "Reitstock", dieser ist ein Bock mit einer integrierten Zentrierspitze und soll dem Werkstück den Gegenhalt beim Drehen auf der rechten Seite geben.
Bei Geräten mit sehr langen Spitzenweiten (Baulängen des Bettes), für lange Bauteile wie z. B. Schiffswellen, kann es notwendig werden, eine Stehlünette oder Mitlauflünette einzusetzen. Dies ist eine Stütze um das Bauteil beim Drehen abzufangen und vor "Schlag" zu bewahren.
2 Die Arbeitsweise einer Drehbank
Zuerst muss die Maschine überprüft werden, ob sie "einsetzbar" ist, d. h. ob sie technisch in Ordnung ist, Sicherheitseinrichtungen wie Notausschalter aber auch mechanische Sperren, funktionieren. Der Kühl- und Schmiermittelvorrat sollte ebenso ausreichend sein. Eine normale Drehbank verfügt über eine eingebaute oder externe Pumpe. Diese hat die Aufgabe, dem Werkstück während des Drehens, Kühlmittel zuzuführen, damit es nicht heiß wird und die Standzeit der Drehmeißel erhöht wird. Das Kühlmittel besteht aus Bohröl und Wasser, die Emulsion ist weißlich und soll zwei Kriterien erfüllen: Kühlen und Schmieren des Werkstückes. Während das Werkstück also mit der Emulsion pausenlos besprüht wird, läuft die Flüssigkeit in den unteren Teil der Drehmaschine und wird dort in einem Tank oder Becken aufgefangen. Die beschriebene Pumpe fördet sie von dort wieder ans "Tageslicht" und führt sie erneut dem Werkstück zu.
Nun wird das Werkstück "Rohling" in das Dreibackenfutter eingespannt und zentriert. Hierzu muss man unter Umständen die Maschine kurz anlaufen lassen und das Werkstück beobachten. "Eiert" es zu stark, muss die Maschine angehalten werden und das Werkstück erneut ausgerichtet und eingespannt werden, dies geschieht solange, bis es einwandfrei sitzt und ein "losreißen" aus dem Futter während des Drehens ausgeschlossen ist.
Oftmals werden hier die meisten Fehler gemacht: entweder nicht richtig zentriert, oder nicht richtig festgespannt, aber auch der Backenschlüssel wird oftmals nach dem Spannen vergessen. Sofort nach dem Anlaufen der Maschine, fliegt der Schlüssel in hohem Bogen durch die Werkstatt oder das Werkstück. Die meisten Vorfälle sind aber bisher glimpflich ausgegangen so das Verletzungen an Personen eher unbekannt sind.
Nachdem nun das Werkstück gespannt ist, wird der rechts sitzende Reitstock an das Werkstück gebracht und fixiert.
Jetzt beginnt der eigentliche Arbeitsschritt: Zunächst wird die Maschine mit geringer Drehzahl gestartet. Die an dem Schlosskasten angebrachten Einstellräder werden solange gedreht, bis der Drehmeißel samt Schlosskasten an das Werkstück heranfährt. Hierbei "kratzt" es an der Werkstückoberfläche und nimmt einen geringen Span ab. Der Meißel ist nun "angestellt".
Jetzt stoppt man die ganze Maschine, um das Istmaß des Werkstückes mit einer Bügelmessschraube oder einem Messschieber zu messen. Nachdem das Maß ermittelt ist, stellt man die Messskala der Einstellräder auf "Null", fährt den Schlosskasten aus dem Arbeistbereich des Werkstückes und stellt das Maß der gewünschten Spanabnahme ein, also z. B. 0,05 mm für 5/100 mm. Beispiel: Istmaß-Welle: 49,55 mm - Sollmaß: 49,50 mm = Spanabnahme 0,05 mm.
Nachdem dies geschehen ist, stellt man den Vorschub der Maschine ein und der Schlosskasten bewegt sich wieder in Richtung des Werkstückes. Aufgrund einer Vielzahl von möglichen Drehzahlen geschieht dies schnell oder langsam. Nachdem der Drehmeißel einmal über das Werkstück gefahren ist, sollte das Stückgut die gewünschten Abmaße haben.
Für das Drehen sollten vornehmlich "Automatenstähle" verwendet werden, dies sind Stähle mit einem hohen Schwefelgehalt. Der Schwefel im Stahl bewirkt einen guten "Spanfluss", das heißt der Span reißt nicht ab, sondern "fließt" in einem vom Werkstück ab.
3 Das Drehen auf einer Drehbank birgt aber auch Gefahren von Verletzungen
Schnittverletzungen durch mangelhaftes oder nicht erfolgtes Entgraten von Werkstücken, gerade beim "Schruppen".
Verbrennungen durch zu heiße Werkstücke nach dem Drehen.
Skalpierung (gewaltsames Entfernen von Kopfhaut) - Deswegen schreibt die UVV Zwingend den Einsatz von enganliegender Arbeitskleidung und Haarnetzen vor um ein Verwickeln von Kopfhaar in der Maschine zu verhindern.
Die Späne sollten nur mit einem Pinsel entfernt werden, damit keine unangehmen Splitter in die Fingerkuppen gelangen.
4 Einsatzgebiete von Drehbänken
- Schlossereien
- Werkzeugmachereien
- Werften
- Stahlindustrie
- Maschinenbau
Die besten Drehbänke, sind in Südafrika erhältlich, aber es gibt auch andere Hersteller wie z. B Colchester, oder früher Wamsler.
Moderne Formen der Werkzeugbänke sind sogenannte CNC Maschinen, auf die hier aber nicht eingegangen werden soll.
Autor: E.Moeller--87.164.86.132 03:01, 29. Okt. 2009 (CET)
5 Init-Quelle
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Erster Autor: 87.164.86.132 angelegt am 29.10.2009 um 02:55,
Alle Autoren: WolfgangS, KaiMartin, 87.164.86.132
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