Der Eisvulkan (Märchen von Joachim Stiller)
Der Eisvulkan ist ein Heilmärchen von Joachim Stiller und steht in der Tradition der Rosenkreuzermärchen.
1 Der Eisvulkan
"Weit entfernt, in den südlichen Bergen, lebte Sauroman, ein böser Zauberer. Er war sehr gefürchtet, und berüchtigt für seine Bösartigkeit. Sauroman hatte die gesamten südlichen Berge in eine einzige Schnee- und Eiswüste verwandelt. Doch er war schon sehr alt, und so kam der Tag, an dem er sich auf sein Lager legte, um zu sterben. Er verfluchte die Stunde seines Todes, tat noch einen letzten Atemzug und verschied, als mit mal die Erde fürchterlich erbebte und auf dem Gipfel einer der Berge ein Eisvulkan ausbrach und die halbe Erde mit Eis und Schnee bespuckte. Sauroman indes wurde von den Eismassen begraben, und man hat nie wieder etwas von ihm gesehen. Zur gleichen Zeit spielte die kleine Marie im Garten des Hauses, in dem sie mit ihrer Mutter wohnte. Es war Hochsommer, als plötzlich die Erde erbebte. Marie schaute auf und sah in der Ferne den Eisvulkan, der seine Eismassen über die Welt spie, als sie von einer scharfen Spitze am linken Auge getroffen wurde. Ein einzelner Eissplitter war ihr gerade ins linke Auge geflogen und hatte es verletzt. Die kleine Marie schrie laut auf, sie hatte das Gefühl, erblinden zu müssen, und das Auge begann fürchterlich zu brennen. Marie rief nach ihrer Mutter, die sofort zu Hilfe eilte. „Mama, irgend etwas hat mich am Auge getroffen. Es tut fürchterlich weh und ich kann gar nichts mehr sehen.“ „Wir werden zu Meister Gandalf gehen. Der weiß sicherlich Rat. So etwas geht nicht mit rechten Dingen zu“ Meister Gandalf war der Älteste im Dorf und die Leute sagten, er habe magische Kräfte. Die Mutter nahm also die kleine Marie bei der Hand und sie gingen durch das Dorf zu Meister Gandalf. Er öffnete selber die Tür und bat beide herein. Dann ließ er sich schildern, was geschehen war. Er schaute der kleinen Marie auch in ihr linkes Auge, konnte so aber nichts entdecken. „Es ist der Fluch Sauromans,“ sagte Meister Gandalf. Sauroman ist gestorben und der Eisvulkan ist ausgebrochen. Ich kenne aber eine Gute Medizin. Ich muss nur ein paar Kräuter aus dem Kamillegarten holen. Daraus werde ich einen Tee Kochen, mit dem wir das Auge behandeln.“ Meister Gandalf setzte Wasser auf und ging in den Garten, und nach einiger Zeit kam er mit einer Hand voll Kamillekräutern zurück. In der Zwischenzeit begann das Wasser zu kochen. Meister Gandalf bespuckte die Kräuter leicht, und warf sie in das jetzt kochende Wasser, während er einige Beschwörungsformeln murmelte. Er nahm den Topf vom Herd. Der Tee musste erst zehn Minuten abkühlen, denn so war er noch zu heiß. „Und nun nehmen wie dieses saubere Tuch, tränken es mit dem Tee und legen es feucht auf Dein Auge,“ sagte Meister Gandalf. Er wiederholte die Prozedur einige Male, und ganz plötzlich löste sich der Splitter und wurde fortgespült. „Es tut schon gar nicht mehr weh“, sagte die kleine Marie. Auch die Rötung war erheblich zurückgegangen. So wurde Marie wieder Gesund, nachdem Sauroman sie noch in der Stunde seines Todes verhext hatte." (Joachim Stiller, 2009)
2 Literatur
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