Unfalldatenspeicher
Ein Unfalldatenspeicher (englisch Crash Recorder) ist ein Aufzeichnungsgerät für Kraftwagen, das Daten zur Aufklärung des Hergangs eines Straßenverkehrsunfalls speichern kann. In der Luftfahrttechnik werden funktionell und technisch weit umfangreicher ausgerüstete Geräte als Flugschreiber bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
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1 Technik
Der Crash Recorder misst kontinuierlich die Beschleunigungen, die während der Fahrt im Fahrzeug auftreten. Falls kein Ereignis/Aufprall stattfindet, werden diese wieder überschrieben. Bei einem Aufprall speichert er die Daten 20 Sekunden vor und 10 Sekunden nach der Kollision dauerhaft. Zusätzlich werden Datum und Uhrzeit des Unfalls registriert. Mit diesen Daten können der Unfallhergang und die kollisionsbedingte Geschwindigkeits- und Richtungsänderungen besser rekonstruiert werden und damit möglicherweise für ein Versicherungsunternehmen zur Klärung der Schuldfrage beitragen.
Viele Systeme zeichnen die Geschwindigkeit nicht auf; diese muss anhand von Zeit, sowie den Beschleunigungsdaten der Längs-, Quer- und Hochachse berechnet werden. Einige Geräte bieten jedoch die Messung der Drehbewegungen sowie der Fahrzeuggeschwindigkeit an.
Der Crash Recorder wird im Regelfall unter der Rückbank, von außen nicht sichtbar, installiert.
- Eigenschaften
- Messung von Beschleunigungen (max. Spannweite ±50g)
- Selbstnivellierung (bis 30° Neigung) und kontinuierliche Kalibrierung
- 20 s vor und 10 s nach der Kollision: Speicherung von 10 Beschleunigungswerten pro Sekunde (10Hz)
- Während 1s (Kollision): Speicherung von 1000 Beschleunigungswerten pro Sekunde
- Autarkes Gerät: Batterielebensdauer ca. 4 Jahre
- vier Ereignisspeicher
2 Nutzung
Unfalldatenspeicher wird von Sachverständigen oder Institutionen oft bei Crashtests als Messgerät verwendet.[1]
Der Einbau eines Crash Recorders kann bei manchen Versicherungen zu einem Beitragsnachlass führen. Beispielsweise bietet ein Unternehmen in der Schweiz seit März 2008 einen kostenlosen Einbau für Fahranfänger von 18 bis 25 Jahren in Verbindung mit einem Prämienrabatt auf die Haftpflicht- und Kaskoversicherung an.[2] Im Februar 2010 wurde die Einbaumöglichkeit auf Fahrzeughalter ab dem 26. Altersjahr erweitert.[3]
Rund 14.000 junge Autofahrer hatten sich zwischen März 2008 und Dezember 2009 für einen Crash Recorder entschieden. [4] Nach einer internen statistischen Auswertung verursachten die ein solches Aufzeichnungsgerät nutzenden jungen Fahrer 15% weniger Unfälle als eine Vergleichsgruppe ohne dieses Gerät.
3 Weblinks
4 Einzelnachweis
- ↑ Alexander Wiek: Die UDS-Plattform – Ein Hilfsmittel zur schnellen und einfachen Anwendbarkeit des UDS von VDO-Kienzle als Messgerät für den Sachverständigen. In: Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik. 9, Nr. 37, 1999, S. 237–239.
- ↑ 15 Prozent tiefere Prämie mit Crash Recorder von Ruedi Baumann, in Tages-Anzeiger vom 28. März 2008, gesehen 6. Juni 2010
- ↑ Medienmitteilung eines Versicherungsunternehmens vom 15. Februar 2010, gesehen 6. Juni 2010
- ↑ 12`000 lassen sich überwachen von Romina Lenzlinger, in: Blick-Online, 1. November 2009, gesehen 6. Juni 2010
5 Andere Lexika
- Löschdiskussion zum Thema Crash Recorder (Kraftfahrzeugversicherung) bei Wikipedia
Erster Autor: 80.144.80.231 angelegt am 14.08.2008 um 13:00, weitere Autoren: Pflastertreter, Julius1990, Spuk968, Gerbil, Discordiamus, Krd, Inkowik32, Trg, MerlBot, MerlBot/AutoQS, MerlLinkBot, Reinhard Kraasch, Niemot, Astrobeamer, AXAWinterthur, Taxiarchos228, Pittimann, Gerrys, Mike Krüger, Krüger Mike Krüger
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