Blutkörperchen
Als Blutkörperchen oder Blutzellen werden die Zellen bezeichnet, die sich im Blut oder der Hämolymphe vieler Tiergruppen finden. In der Fachsprache werden die Begriffe Hämatocyten und Hämocyten verwendet.
Erstmals erkannt wurden Blutkörperchen 1658, als Jan Swammerdam das seinerzeit neu eingeführte Mikroskop zur Untersuchung von Froschserum verwendet hatte.[1]
Bei Wirbeltieren gibt es folgende Arten von Blutkörperchen:
- die weißen Blutkörperchen oder Leukozyten. Zu ihnen gehören alle Blutzellen, die einen Zellkern haben: Lymphozyten, Monozyten und Granulozyten. Diese bilden das zelluläre Immunsystem zur Vernichtung eingedrungener Krankheitserreger und Fremdkörper.
- die roten Blutkörperchen oder Erythrozyten, die Hämoglobin enthalten und den Sauerstoff aufnehmen können.
- die Blutplättchen oder Thrombozyten, die für eine Gerinnung des Blutes und Wundverschluss sorgen.
Alle Wirbeltier-Blutzellen entstehen aus Stammzellen in einem Prozess, der als Hämatopoese bezeichnet wird.
Erythrozyten, also Zellen, die Blutfarbstoffe enthalten, gibt es außer bei den Wirbeltieren auch bei Hufeisenwürmern und jeweils einigen Vertretern der Polychaeten, Weichtiere und Stachelhäuter. Die Erythrozyten der Hufeisenwürmer befinden sich wie die der Wirbeltiere im Blutkreislauf, die der anderen genannten Wirbellosen jedoch meistens in der Gewebsflüssigkeit.[2]
Bei Insekten werden Hämozyten in drei Hauptklassen eingeteilt: Die kleinen Plasmozyten können eingedrungene Erreger durch Phagozytose aufnehmen oder zerstören. Große Lamellozyten werden bei einer Infektion durch Parasiten gebildet. Kristallzellen können mit Hilfe ihrer Enzyme eingedrungene Krankheitserreger zerstören.[2]
1 Weblinks
2 Andere Lexika
3 Einzelnachweise
- ↑ Irmgard Müller: Blutkörperchen. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 194.
- ↑ 2,0 2,1 Christopher D. Moyes, Patricia M. Schulte: Tierphysiologie. Übersetzt von Monika Niehaus, Sebastian Vogel. Pearson Studium, München 2008, ISBN 978-3-8273-7270-3, S. 425–426
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