Berufsbildungswerk Annastift in Hannover

Das Annastift Berufsbildungswerk ist Teil der Annastift Leben und Lernen gGmbH, die wiederum eine Betriebsgesellschaft der Diakonischen Dienste Hannover ist. Es liegt in der Nähe des Messegeländes in Hannover, wo es auch eine Außenstelle hat, nämlich ein kaufmännisches Dienstleistungscenter. Eine weitere Außenstelle ist das Café Clara im Zentrum Hannovers, das Auszubildende des Bereichs Hauswirtschaft unter berufspädagogischer Anleitung betreiben. Das Annastift Berufsbildungswerk bietet 400 Plätze für Ausbildung und vorberufliche Maßnahmen für junge Menschen mit Handicap und 200 Internatsplätze mit Freizeitangeboten.

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1 Personenkreis

Das Annastift Berufsbildungswerk richtet sich an junge Menschen mit einer Behinderung, die noch keine Erstausbildung haben und besondere Hilfen benötigen. Behinderungen können sein: Körperbehinderung, Lernbehinderung, psychische Behinderung oder Mehrfachbehinderung.

2 Besondere Hilfen durch Fachkräfte

Das Annastift Berufsbildungswerk hat zur Unterstützung der jungen Menschen mit Behinderung Fachkräfte: neben den Berufspädagogen sind Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen und Seelsorger Ansprechpartner. Für Menschen mit Schwerbehinderung stehen Pflegekräfte Tag und Nacht zur Verfügung. Daher ist eine Unterbringung im Internat auch für Menschen im Rollstuhl unproblematisch.

3 Ausbildung

Das Annastift Berufsbildungswerk bietet über 40 Berufe an, und zwar in den Berufsgruppen Wirtschaft und Verwaltung, Hauswirtschaft/Textil, Metalltechnik, Elektrotechnik, Technisches Zeichnen, Agrarwirtschaft, Lagerlogistik und Fahrzeugpflege. Mehrere Berufe werden in Verzahnung mit Betrieben ausgebildet, z. B. Verkäufer, Fachlageristen und Büroberufe. Dabei verbringen die Auszubildenden mindestens 12 Monate ihrer Ausbildung in Partnerunternehmen. Hierdurch wird die betriebliche Praxis gefördert, und die Chancen auf einen Arbeitsplatz nach der Ausbildung steigen. Diese Form der Ausbildung wird im Annastift Berufsbildungswerk gezielt gefördert und ausgebaut. So wird die UN-Konvention, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft zu verwirklichen, konsequent verfolgt. Eine besondere Form der Ausbildung stellt die Online-Ausbildung zum Bürokaufmann/zur Bürokauffrau mit dem Schwerpunkt Telearbeit dar. Sie erfolgt ausschließlich mit Hilfe einer Internetplattform, sodass körperlich schwerstbehinderte und psychisch behinderte Menschen von zu Hause aus ausgebildet werden können.

4 Vorberufliche Maßnahmen

Neben der Ausbildung werden auch vorberufliche Maßnahmen angeboten. In einer berufsvorbereitenden Maßnahme bereiten die Teilnehmer/innen sich gründlich auf eine Ausbildung oder eine Beschäftigung vor. In einer Eignungsabklärung durchlaufen sie verschiedene Berufsfelder, in denen sie typische Tätigkeiten verrichten. Eine Arbeitserprobung bietet die Möglichkeit, Fähigkeiten und Eignung für eine gewünschte Ausbildung oder Beschäftigung zu prüfen.

5 Förderung

Die Auszubildenden werden in ihrer individuellen Persönlichkeit und Entwicklung gefördert. Für berufliche, persönliche und medizinische Fragen gibt es immer einen kompetenten Ansprechpartner. Für jeden Einzelnen wird ein Förderplan erstellt, an dessen Erfüllung neben den Berufspädagogen auch alle Fachdienste mitwirken. Z. B. nehmen Auszubildende an Kommunikationstraining und an Trainingsmaßnahmen zur Stärkung der Sozialkompetenzen teil. Die Auszubildenden erhalten zusätzliche Förderunterrichte, um theoretische Inhalte der Berufsschule aufzuarbeiten. Der Erwerb des Führerscheins wird intensiv gefördert, auch finanziell. Eine Fahrschule, ausgestattet speziell für Menschen mit Behinderungen, kommt ins Haus.

6 Wohnen Freizeit

Es gibt Einzel- und Doppelzimmer im Internat sowie die Möglichkeit, in einer Wohngruppe in der Nähe des Berufsbildungswerks zu wohnen und sich dort selbst zu versorgen. Alle Zimmer haben Internetanschluss. Für die Freizeit gibt es vielfältige Angebote, z. B. im Sport- und Kreativbereich, und auch Hausaufgabenbetreuung.

7 Vermittlung in Arbeit

Gezielte Angebote steigern die Vermittlungsfähigkeit der Auszubildenden. Es werden regelmäßig Kurse angeboten, z. B. Europäischer Computerführerschein, Gabelstapler-Führerschein, Telefontraining, Farb- und Stilberatung. Ein Integrationsteam und ein Jobcoach helfen bei Bewerbungen und Jobsuche.